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Alt 02.04.2011, 12:23  
Fahraddieb
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Beiträge: 794
Zitat:
Fast in jeder Situation meines Lebens, habe ich immer nur Entscheidungen getroffen, bei denen ich wusste, dass es eine Art Hintertür gab, durch die ich wieder verschwinden und die Entscheidungen rückgängig machen konnte. Irgendwie brauche ich das.
Und da wunderst du dich über die Leere im Kopf? Wenn alles was du selber entscheidest nicht auch den totalen Verlust beinhaltet, dann kann auch nichts davon ein Hochgefühl erzeugen, wenn der Verlust ausbleibt.

Damit meine ich nicht, dass du bei jeder Entscheidung Haus und Hof verwetten sollst. Aber Haus ist nicht schlecht. Du kannst entweder das Haus kaufen, dass du willst. Oder das Haus, das am sichersten und sinnvollsten wäre, steht direkt daneben. Wenn du das sichere Haus nimmst, wirst du in dem Haus zwar angenehm wohnen, aber niemals glücklich. Und jeden Tag, wenn du aus dem Fenster schaust, siehst du das Haus, das du eigentlich willst und es steht immer noch. Mag sein, dass es drei Jahre vor deinem auseinanderfällt. Aber dann bist du uralt und es kommt eh nicht mehr viel im Leben. Dann verbittert man endgültig...

Zitat:
Naja und sie entspricht nicht in jeder Hinsicht diesem Idealbild.
Du entsprichst ja auch niemandens Idealbild-auch ihrem nicht. In ihrem Idealbild würdest du vermutlich in Liebe und Verlangen nach ihr zerfließen, aber in der Realität bist du ein feiges, widersprüchliches Bürschlein, dass sich nicht entscheiden kann. Sie nimmt es so hin und ist trotzdem verliebt.

Zitat:
Und jeder will ja dass seine Freundin hübsch ist und all das. Dadurch entsteht bei mir im Kopf die Angst, dass ich sie irgendwann nicht mehr hübsch finde und Vergleiche mit anderen Mädels ziehe.
Selbst wenn sie perfekt aussehen würde, kanns doch trotzdem passieren, dass sie dir irgendwann nicht mehr gefällt. Und scheinbar liegts ja nur an ihren Klamotten, schlimm wärs, wenn die Klamotten top sind, aber der Rest nicht gefällt.

Zitat:
Ich kam mir in dem Moment wie ein egoistisches A*schloch vor, weil mir dann klar wurde, dass ich sie vermutlich nur küsste und mit ihr kuschelte, weil ich wissen wollte wie das ist jemanden zu haben.
Wieso denn egoistisch? Du sagst doch selbst, dass du noch keine Freundin hattest. Alle anderen hatten auch das Recht, nicht beim ersten Partner zu bleiben, weshalb solltest du nicht lernen dürfen, wie das ist, "jemanden zu haben"?

Das ist nunmal dein Lebensweg und es gibt nur sehr wenige, bei denen es bei der ersten Freundin oder dem ersten Freund um mehr ging, als ausprobieren und egoistische Motive. Das ist doof, aber ohne geht es nunmal in der Regel nicht. Abgesehen davon, du weißt doch noch nicht, ob sich nicht was draus entwickelt. Weiß sie ja auch nicht...

Zitat:
Ich sagte ihr, dass ich noch nie eine Freundin hatte und das mir das peinlich sei. UNd auch, dass ich mir trotz Küsserei und allem sehr unsicher bin, ob ich das wirklich will.
Das ist doch völlig normal so. Nur machen sich andere keinen Kopf drum, die wollen Sex, verliebt sein etc.. Und wenns nicht passt, trennt man sich. Das ist doch nun wirklich nix ungewöhnliches, passiert jeden Tag.

Diese ganzen Unsicherheiten, die sind immer da. Du musst nur überlegen, was du möchtest. Das sichere Leben, wo du immer wieder denkst "eigentlich würd ich viel lieber ganz anders...", oder das unsichere Leben, wo durchaus die Chance besteht, dass alles viel besser wird, als in deiner eindimensionalen Idealvorstellung.

Ja, andere Menschen können eventuell nicht gut für einen sein. Aber sie können auch sehr gut für einen sein. Rausfinden kannst du das nur, wenn du das scheitern der Beziehung in Kauf nimmst und überhaupt erstmal eine beginnst.

Musst eben ehrlich mit dir selbst sein. Was ist denn nun stärker, die positiven Gefühle, oder die negativen. Wenn du emotional sagst, dass du gerne eine Beziehung möchtest, dann solltest du auch eine führen. Rationale Gedanken bringen dich in der Frage überhaupt nicht weiter.
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