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Alt 03.06.1999, 03:13  
Forumsgast
 
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Hi Ihr

Naja also wenn ich das so lese habe ich auch unterschiedliche Gefühle dabei. Also ich selbst mache auch gerade eine Trennung durch und komme auch nicht so richtig davon los. Ich habe oft gelitten wie ein Tier dem man sein Männchen weggenommen hat. Ich wollte sterben, ich träumte von Inszenierungen meines Todes, ich war auf dem Friedhof und und und. Es gab Tage, da dachte ich es gäbe keinen Ausweg als zu sterben, nicht um ihn eins reinzuwürgen, sondern um endlich endlich nicht mehr leiden zu müssen.
Auch heute gibt es noch Tage da wache ich morgens mit Magenschmerzen auf wenn ich überhaupt schlafen kann. Es kommt einem alles so sinnlos vor, man hat zu nichts mehr Bock, hat keinen Antrieb mehr, liegt nur noch im Bett. Blinder Aktionismus trieb mich nach draußen, ich tat das alles nur noch um mich abzulenken, plötzlich dann mußte ich heulen, schluchzen, schreien. Mein Selbstwertgefühl sank in den Keller, auf einmal waren alle schöner als ich. Ich stellte ihn mir mit einer anderen vor. Ich wünschte ihm den Tod. Ja das sind harte Worte aber ich konnte nicht mehr und auch heute ist es noch nicht einfach für mich, aber ich bin um jeden Tag dankbar, daß es mir ein kleines bißchen besser geht und ich nicht mehr heulen muß.
Die Beziehung zu meinem Ex habe ich gecancelt da es keine Möglichkeit gab mit ihm zusammen zu kommen, er war zwar auch auf der einen Seite verliebt aber wollte irgendwie keine Bindung eingehen. Wenn wir uns dann immer sahen, landeten wir im Bett und das war es dann. Ich habe das nicht mehr ertragen. Zuerst wollte ich keinen Kontakt mehr mit ihm um schneller von ihm loszukommen, aber das war noch viel schlimmer für mich. Jetzt haben wir miteinander gesprochen und nicht mehr aus dem Weg zu gehen und uns nicht im Streit zu trennen, er hängt auch immer noch sehr an mir und möchte auf jeden Fall auf eine Freundschaft mit mir nicht verzichten. Momentan geht es ganz gut. Ich habe allmählich wieder Freude am Leben gefunden, gehe weg, gucke nach anderen Männern (auch wenn ich immer nur vergleiche) und lache wieder sehr viel.
Das wichtigste was mir geholfen hat waren meine guten Freunde, sie waren immer für mich da wenn es mir schlecht ging, man braucht ein gutes soziales Umfeld.
Wenn ich unterwegs bin gucken mir die Männer hinterher und ich bekomme ständig Einladungen, man sagt mir ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen bei meinem Aussehen, aber was interessiert mich das im Moment ? Du kannst ja jeden haben, ha ha ha. Was interessieren mich die anderen tollen Männer, wenn ich nur einen will. Ich bin mir ganz sicher, daß er es eines Tages bitter bereuen wird, daß er nicht um mich gekämpft hat. Er bezeichnet sich ja jetzt schon als „Arschloch“, weil er es nicht gebacken kriegt. Freunde von ihm rufen bei mir an und können es selbst kaum fassen – wo wir doch so gut zusammenpassen- Aber ich kann nicht so lange warten und ich will auch nicht. Ich werde mich bestimmt bald wieder verlieben und ihn dann vergessen können, daß ist meine einzige Hoffnung und Chance das alles hinter mir zu lassen.

So cool wie Lydia die Sache sieht, kann ich nur sagen, Gratulation du bist drüber weg was auch immer du mit Liebeskummer zu tun hast. Wenn ich ganz darüber weg bin, dann bin ich bestimmt auch so theoretisch und sachlich. Wenn ich mich mit Freunden unterhalte, sagen die auch immer alle, man vergesse ihn endlich, er ist es nicht wert.
Aber wer will das schon hören und vor allem, was bringt es. Nichts.
Ich kann nur sagen, was mir geholfen hat. Was neues anfangen, weggehen, Sport machen. Immer gucken, daß man irgendwas ausmacht nur nicht zu hause rumsitzen und die Decke auf den Kopf fallen lassen.
Man muß echt lernen loszulassen, also auch nicht ständig darauf hoffen das er anruft oder vorbeikommt, sondern sein Leben so planen als würde er gar nicht darin vorkommen. Das schlimmste ist doch das ständige Warten auf seine Anrufe und dann wieder enttäuscht zu werden.
Das mit dem nicht von einem anderen abhängig machen stimmt auch irgendwie, ich kann ihm doch nicht die Schuld geben wenn er nicht in der Lage ist das zu tun was ich gerne hätte. Ich kann ihm doch nicht böse dafür sein, daß er mich nicht liebt. Klar ich denke auch immer an die schönen Tage die wir zusammen hatten, aber ich muß nach vorne gucken und auch alleine glücklich sein. Ich finde es schlimm, wenn Menschen nur (noch) zusammen sind weil sie nicht alleine sein können. Sie langweilen sich irgendwann zu Tode. Ich kenne da genug Beispiele. Ich habe mich auch oft dabei ertappt, daß ich mich in eine Illusion verliebt hatte. Ich wollte nur noch mit ihm zusammen sein, wenn er auf das eingeht was ich möchte, wenn er mir die gleichen Gefühle entgegen bringt und und und, aber er ist halt nicht so und das muß man akzeptieren. Trotz meiner klugen Worte habe ich immer noch ein bißchen Hoffnung und freue mich immer tierisch ihn zu sehen oder zu hören. Aber ich muß da durch.
Ich werde einfach nur noch nett zu ihm sein und mich langsam von ihm lösen. Mal sehn wie ich damit fahren kann.
Machts gut ihr lieben

Eure karo