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Alt 21.08.2012, 20:59  
Valentino
Frei
 
Registriert seit: 06/2010
Ort: Westerwald
Beiträge: 11.685

**Ausbildungszeugnis
Herr ... geboren am - + , war vom .... bis zum .... als Auszubildender in
unserem Unternehmen tätig.

-+ geht gar nicht. Sonderzeichen oder sonstige Hieroglyphen haben in einem Zeugnis nichts verloren. Sie signalisieren Unregelmäßigkeiten, bieten mein Telefonat über den Bewerber an. Das gilt auch für **

Als Bürokaufmann (Auszubildender) gehörten zu seinem Aufgabenbereich die
Mitgliederverwaltung, der anfallende Schriftverkehr, die Ablage von Korrespondenz und
verschiedenster Unterlagen sowie allgemeine Vorgänge der Buchhaltung.

Viiiel zu allgemein gehalten und zu wenig aufgedröselt. Weiterhin ist gar nicht auf Deine Ausbildung eingegangen. Das wäre das Wichtigste und der Dreh- und Angelpunkt an der Aufgabenbeschreibung.

Mit anderen Worten: Du hast nichts gelernt.

Herr .... verfügt über ein solides Grundwissen in seinem Arbeitsbereich.
Du hast keine Ahnung, hast gerade mal "Grundwissen" und das ohne Bewertung - Note 6.

Er ist mit Unterstützung seiner Vorgesetzten neuen Situationen gewachsen und in der Lage, komplizierte Zusammenhänge nachzuvollziehen.
Du kommst mit den Aufgaben nicht klar, brauchst Hilfe.

Herr .... zeigte Einsatzbereitschaft und Eigeninitiative. Und ist dem üblichen Arbeitsanfall gewachsen.
Du bist nicht belastbar, kommst gerade so mit dem Berufsalltag zurecht.

Im vertrauten Zusammenhang kann er sich auf seine
Urteilsfähigkeit stützen.

Du kannst nur in Deinem Trott arbeiten und bist unflexibel.

Herr .... arbeitete zuverlässig und gewissenhaft.
Note 5. Es fehlen bewertende Attribute wie "stets" oder "immer" oder verwandte Formulierungen.

Er bewältigt seinen Arbeitsbereich sicher und findet brauchbare Lösungen.
Du findest einen Weg, Deinen Arbeitsalltag zu bewältigen und wenn es auch ein Ausweg ist.

Herr .... hat die übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.
Immerhin eine 3, warum auch immer.

Das persönliche Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war höflich und korrekt. Seine Führung gab uns zu Beanstandungen keinen Anlass.
Es gab Beanstandungen. Es fehlt das "stets" und die Erwähnung von Beanstandungen, die es angeblich nicht gab besagt dass es Beanstandungen gab.

Herr ..... scheidet mit dem heutigen Tage im gegenseitigen Einvernehmen mit einem Aufhebungsvertrag aus unseren Unternehmen aus.
Den Aufhebungsvertrag erwähnt man nicht. Das Unternehen ist froh dass Du weg bist.

Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.**
Für welche Zukunft? Privat? Beruflich? Muss bezeichnet werden. Ansonsten ist das erneut ein erleichtertes Aufatmen da Du weg bist.

Es fehlt trotz Aufhebungsvertrag die Bedauerungsklausel ("Wir bedauern dass das Ausbildungsverhältnis vorzeitig aufgelöst wurde...")

Und die Sternchen? Heisst "Ruf uns an bevor Du diesen Bewerber einstellst!"

Lass das Zeugnis einfach komplett neu schreiben. Das hier ist Makulatur.

Geändert von Valentino (21.08.2012 um 21:04 Uhr)
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