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Alt 13.10.2016, 12:49  
SirPatrick
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Dänemark und Schweden sind zum Beispiel Länder in denen es einen Sozialstaat ähnlich wie in Deutschland gibt. Mittlerweile haben beide Länder einen Rechtsruck hinter sich und die neue dänische Regierung hat Maßnahmen eingeführt, bei denen in Deutschland die Linken Zeter und Mordio schreien würden. Die haben nämlich erkannt, dass man einen Sozialstaat nur unter relativ restriktiven Einwanderungsauflagen aufrechterhalten kann.

Und ja ich kann mich ja dazu bekennen: Ich bin nicht unbedingt der größte Freund des Islam. Der größte Kritikpunkt den ich am Islam habe, ist dass dieser seine Aufklärung noch nicht hinter sich hat und nichts aber wirklich nichts gegen seine Terrorproblematik tut. Von dem mittelalterlichen Weltbild will ich gar nicht reden. Das heißt nicht, dass ich nicht auch Muslime kenne die ich sehr schätze. Diese sind dann aber fast ausnahmslos unter den Aleviten zu finden.

Deutschland und der Westen allgemein hat die Aufklärung schon hinter sich, Mann und Frau sind gleichberechtigt und religiöse Dogmen spielen im Alltag nicht mehr die dominante Rolle. Es kann doch nicht sein, dass eine Minderheit (und ja das sind sie noch) ständig mit einer Dreistigkeit irgendwelche Sonderrechte fordert und den Willen auch noch bekommt, wenn Herr Mazyek beleidigt tut.

Ein Mensch, der von sich behauptet persönliche Freiheit und westliche Werte für wichtig zu halten, kann die aktuelle Situation des Islam gar nicht gut finden.

Abgesehen davon erachte ich Religion als Privatsache. An was oder wen jemand glaubt ist mir vollkommen wumpe solange er mich nicht damit belästigt. Religionsfreiheit heißt nicht, dass man allen Religionen den roten Teppich ausrollen muss. Religionsfreiheit heißt, dass jeder persönlich glauben kann woran er mag, aber auch alle die Freiheit haben atheistisch zu leben. Vorallen Dingen habe ich mich der Tradition des aufnehmenden Landes anzupassen und habe gar nicht auf die Idee zu kommen, sich wegen jedem Mist benachteiligt zu fühlen und Ansprüche zu stellen.

Ist es nicht verständlich, dass die einheimischen Abgehängten aufbegehren, wenn man ihnen jahrelang erzählt für ihre Belange oder die Infrastruktur wäre kein Geld dar, aber für Flüchtlinge ist scheinbar alles verfügbar? Ich erachte es auch für eine Unverschämtheit, dass Flüchtlinge am Anfang schon den gleichen Anspruch haben sollen, wie einheimische Grundsicherungsempfänger (damit meine ich alle Menschen die schon in unsere Sicherungssysteme einbezahlt haben egal welcher Nation sie angehören). Wie kann man den Menschen vernünftig erklären, dass ihre Krankenkasse immer teurer wird, die Leistungen immer schlechter weil man jetzt über eine Mio. Menschen versorgen muss, die noch nie hier einbezahlt haben?

Ist mir klar, dass das den typischen Linksintellektuellen in seinem Hipsterviertel nicht interessiert der eine Tasse Fairtradekaffee für 10 € trinkt und seine eigene moralische Überlegenheit vermeintlich zu bestätigen, Ronny aus Mecklenburg-Vorpommern der seit 5 Jahren keine Arbeit findet, findet das ganze nicht mehr so lustig. Auch die alleinerziehende Mutter die knapp über der Einkommensgrenze lebt und deren Krankenversicherung nun teurer wird, wird das auch nicht so komisch finden.

Ich kann diesen Menschen ihren Groll nachempfinden. Persönlich könnte es mir egal sein, ich bin mit meiner Lebenssituation im Allgemeinen sehr zufrieden. Ich habe jedoch was gegen Politiker, die meinen auf Kosten des deutschen Steuerzahlers die ganze Welt retten zu können und meinen Diplomatie besteht einzig und allein darin das Scheckbuch zu zücken.

Vom Mittelstand der seit Jahrzehnten systematisch ausgeplündert wird (und die Mehrheit der Arbeitgeber sind normale Mittelständler) und immer neue schwachsinnige bürokratische Hürden aufgedrückt bekommt möchte ich gar nicht anfangen. Das Menschen der Kamm schwillt, die seit Jahren ca. 50 Prozent ihres Einkommens für ein Land abdrücken, dessen Politiker sich einen Kehricht um ihre Belange scheren, dessen Infrastruktur systematisch zerfällt, ganze Stadtviertel sich in No-Go Areas verwandelt haben, Rentner nach jahrzehntelanger Arbeit nach Pfandflaschen suchen müssen gleichzeitig aber Steuergeld in aller Herren Länder und für Schwachsinn ausgegeben wird (siehe BER oder andere Fehlplanungen) und die niedrigste Eigenheimquote in der ganzen EU aufweist kann ich niemandem verübeln.

Die Flüchtlinge sind natürlich nicht das Hauptproblem. Das war der Tropfen der das Fass für viele aber nun endgültig zum Überlaufen gebracht hat. Die Leute wollen definitiv mitbestimmen und das sich jemand für ihre Belange einsetzt. Gesetze müssen angewandt werden und die Flüchtlinge die hier bleiben dürfen müssen integriert werden. Und es gibt einige Menschen die sich ehrenamtlich für die Flüchtlinge engagieren. Ohne die Ehrenamtlichen wäre das System nämlich längst zusammengebrochen. Die negative Stimmung die wir aktuell erleben liegt im jahrzehntelangen Versagen der großen Politik begründet, die einfach zugelassen hat dass ein großer Teil der Bevölkerung systematisch verarmt.

Die Stimmung in diesem Land ist zumindest seit dem ich es bewusst mitbekomme, nie so schlecht gewesen wie aktuell.

Und genau diese Bevölkerungsgruppe wählt eben nicht mehr etabliert und will dass Frau Merkel sich zum Teufel schert.

Österreich ist übrigens schon einen gutes Stück weiter. Da muss sogar eine Wahl wiederholt werden, weil die Politiker keine reguläre Wahl hinbekommen. Da werden wir demnächst einen FPÖ Bundespräsidenten und vermutlich einen FPÖ Kanzler haben. Wen die etablierten Parteien dieses Waterloo nicht erleben wollen, müssen sie endlich mal anfangen Politik für den Mittelstand zu machen.
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