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Alt 28.10.2016, 14:51  
Luthor
jolly cynic & Inklishman
 
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Zitat von Unklug Beitrag anzeigen
Der Verfall des Pfundes ist seit langem längst überfällig, GB weist seit Jahren ein massives Exportdefizit aus, das jetzt durch die Abwertung des Pfundes endlich ein Ende finden könnte. Natürlich ist davon der kleine Mann betroffen, das ist jedoch unvermeidlich und auch goldrichtig, ein Land kann nicht ewig über seine Verhältnisse leben. Das starke Pfund war auch ein Ausdruck der enormen Ankäufe von Immobilien durch ausländische Investoren, die das Leben für viele Briten unerschwinglich machten. Auch das erfährt jetzt erst einmal einen notwendigen Dämpfer.

Der Kursverlust des Pfundes ist vor allem ein Symptom der schnellen Reaktion der Bank of England und damit positiv zu bewerten, da sich zeigt, dass sie mit ihrer gewünschten Intervention erfolgreich ist.

GB ist jetzt frei in ihrer Handels- und in ihrer Steuerpolitik. Sie werden Steuern senken und Handelsverträge mit Regionen (vor allem das Commonwealth bietet großartige Möglichkeiten) initiieren können, von denen die EU nicht mal zu träumen wagt. Und bei der Entscheidungsschnelligkeit der EU werden sich für GB noch weitere Möglichkeiten geben, die EU wirtschaftlich abzuhängen. GB hat bereits in den letzten 15 (eigentlich 30) Jahren die restliche EU wirtschaftlich abgehängt und ich bin mir sicher, dass das so bleiben wird. Falls zwischen EU und GB tatsächlich Handelshemmnisse kämen, wird schließlich auch die EU und vor allem Deutschland leiden. GB ist die Importnation - Deutschland hingen die Exportnation. Wenn der Brite sein Auto nicht mehr in Deutschland kauft, sondern nun Japan oder die USA bevorzugt, dann trifft das insbesondere den deutschen Arbeiter. Natürlich träfen Barrieren auch GB hart, aber es ist nicht so, als ob das nicht auch für uns gälte.
Du sprichst von UK, nicht von GB. Das ist ein Unterschied, der gerade in Bezug auf Brexit relevant ist.

In diesem Zusammenhang wuerde mich interessieren, wie sich die Grenze zwischen EU und UK darstellen soll, und das ganz besonders zwischen ROI (Republic of Ireland/EU) und NI (Nord Irland/UK).
Wenn es keine Grenze gibt, ist das das Loch im Zaun. Das ist kaum im Sinne Brexits.
Macht man dort eine feste Grenze wackelt das - immer noch sehr fragile - Good Friday Abkommen.
Ich bin gespannt auf den Plan, dieses Problem zu loesen.
Luthor ist offline