Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 02.12.2016, 14:40  
Damien Thorn
_______________
 
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
Zitat:
Zitat von gabimaus Beitrag anzeigen
..um so eine Bibel zu schreiben, da braucht es aber schon wesentlich mehr als bloße ''Fantasie''.

Denn, egal welche Seite ich da aufschlage - alles Menschliche ist mir sehr vertraut.
Was ist da genau vertraut? Demut, Bescheidenheit, Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft - gepackt in etlichen sich stets wiederholenden Variationen und Stories. Dazu noch ein rachsüchtiger Gott, der keine Konkurrenz duldet. Ich finde nicht, dass dazu viel Fantasie gehört. Es entspricht genau dem, was man Menschen gibt, die wollen...

Zitat:
Zitat von gabimaus Beitrag anzeigen
dass immerhin EINER immer auf mich aufpasste.
--------------------------------

Zitat:
Zitat von gabimaus Beitrag anzeigen
Und solange ich mich darauf beziehe, werde ich darin das erkennen, was es ist und immer besser verstehen
Das gleiche Prinzip wie beim Horoskop: Passendes überinterpretieren oder passend auslegen, Inkompatibles ausblenden.

Zitat:
Zitat von gabimaus Beitrag anzeigen
Als ich alkoholabhängig wurde, [...] mir gefiel es, dass immerhin EINER immer auf mich aufpasste.
Ist doch auch ok. Menschen, die überfordert sind, flüchten sich gern in wohlige Illusionen. Das ist ein ganz natürlicher Schutzmechanismus. Macht zwar abhängig, wenn auf Dauer vorhanden, aber letztendlich bestimmt jeder selbst sein Leben. Letzten Endes ist das Wichtigste, glücklich zu sein. Mich persönlich macht es glücklich, mein Leben real zu handhaben. Ich könnte mit dieser Illusion deswegen nichts anfangen, weil ich wüsste, dass es mich nicht vor Schaden bewahrt, wenn die Realität wirklich zuschlägt - im Gegenteil, eher meinen Blick dafür trübt, weil es mir ein Utopia vorgaukelt. Unter den etlichen Alkoholiker, die daran zugrunde gehen, sind sicher viele betende Gläubige. Aber die haben logischerweise nicht mehr die Möglichkeit, um hier zu schreiben und klarzustellen, dass der Glaube sie nicht vom Ableben geschützt hat.

Fazit: Ich habe selten gehört oder gelesen, dass der Gottesglaube aus anderen Motiven als Erziehung/Gehirnwäsche, Angst oder Unselbstständigkeit heraus passierte. Sicher gibt es Ausnahmen, aber letzten Endes ist der Gottesglaube nichts anderes als ein Ersatz für Mamas Schoß. Natürlich kann und soll jeder seiner Überzeugung folgen. Ich jedoch bezweifle, das man aus einer Abhängigkeit herauskommt, wenn man sich in die nächste stürzt.

Geändert von Damien Thorn (02.12.2016 um 14:54 Uhr)
Damien Thorn ist offline