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Alt 17.01.2017, 14:51  
Unklug
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Zitat:
Warst du nicht gegen TTIP und CETA? Der europäische Markt ist um ein Vielfaches wichtiger als der amerikanische oder die übrigen im Commonwealth. Das ist schlicht Tatsache und wird sich auch mittelfristig nicht ändern. Selbst der "schlafende Riese" Indien ist schafft so gerade 10% der EU-Leistung.
Der europäische Markt ist JETZT wichtiger. Jetzt gibt es ja auch die EU. Das wird sich ändern und zwar schnell. Die USA ist eine weit größere Volkswirtschaft als die Rest-EU. Das ist so, auch wenn es dir nicht passt. Gibt es da mit Trump einen passenden Deal, wird der Handel mit den USA sprunghaft ansteigen. Da ist ein riesiges Potenzial gegeben. Das gefällt dir natürlich nicht, weil die EU damit an Drohpotenzial verliert, aber das ist ein Fakt.

Ähnliches gilt für Indien. Gerade, dass der Handel da bisher noch nicht so groß ist, zeigt ja das Potenzial auf, welches abzurufen ist und durch das UK alleine deutlich eher zu erreichen ist als gemeinsam mit der Rest-EU.

Zitat:
Importe:
Deutschland allein ist doppelt(!!) so wichtig wie die USA.
Das UK sollte ohnehin weniger importieren und mehr exportieren. Das jahrelange Leistungsbilanzdefizit ist ja auch ein Grundproblem des UK. Getroffen wird von den gesunkenen Importen aber vor allem Deutschland. Das ist eher ein Drohpotenzial des UK und nicht von Deutschland.

Zitat:
Warst du nicht gegen TTIP und CETA? Der europäische Markt ist um ein Vielfaches wichtiger als der amerikanische oder die übrigen im Commonwealth. Das ist schlicht Tatsache und wird sich auch mittelfristig nicht ändern. Selbst der "schlafende Riese" Indien ist schafft so gerade 10% der EU-Leistung.
Ich war weder gegen TTIP noch gegen CETA. Ich bin aber auch nicht dafür. Ich bin für Freihandel, aber dafür müssen die Regeln richtig gesetzt werden. Ich kenne aber wie 99,99% die Regeln von TTIP und CETA nicht, deshalb traue ich mir da kein Urteil zu.

Aber auch wenn ich Freihandel grundsätzlich begrüße, gibt es momentan auf der Welt wichtigere Probleme und das ist nun mal eine massenhafte Armutsmigration, vor welcher es sich zu schützen gilt.

Zitat:
Eher nicht. Selbst wenn der Brexit aus nationalistischer Sicht ein Erfolg wird, wird der wirtschaftliche Schaden groß. Diese Meinung vertrete nicht ich allein hier im Forum, da sind sich Experten, Wirtschaftswissenschaftler und große Wirtschaftler, weitgehend einig.

Und selbst wenn der britische Plan des Steuerparadieses funktioniert, was ich mir tatsächlich vorstellen könnte und was eine Katastrophe für den kleinen Mann in ganz Europa wäre - wer leidet? Eben dieser kleine Mann. Amazon, Apple und Starbucks zahlen noch weniger Steuern als ohnehin schon und der kleine Mann wird zwangsläufig die Steuergeschenke finanzieren müssen. Und spätestens dann sollte er sich fragen, ob er nicht vielleicht über die Wahl hätte nachdenken sollen, statt aus purer Emotion zu wählen.
Abgesehen davon, dass ich dir nicht zustimme, kann es dem UK völlig egal sein, was die Auswirkungen im Ausland sind. Die britische Regierung hat einen klaren Regierungsauftrag und der heißt das Wohl seines eigenen Volkes zu mehren. Das geht dem Wohl im Ausland vor. America first, Britain first, das ist eine Selbstverständlichkeit und sollte in Deutschland ähnlich gesehen werden.

Der wirtschaftliche Schaden ist doch nicht groß, weil das UK aus der EU will. Der wirtschaftliche Schaden mit der EU ist groß, weil die EU die Zollunion an eine Migrationsfreizügigkeit knüpft. Beides hat miteinander aber ökonomisch überhaupt nichts zu tun, es ist alleine der politische Wille, der das aneinander knüpft. Gäbe die EU dem UK die Zollunion ohne Arbeitnehmerfreizügigkeit, es würde sich an der volkswirtschaftlichen Tätigkeit rein gar nichts ändern. Wenn überhaupt, dann wäre am volkswirtschaftlichen Schaden in Europa die EU Schuld, denn die möchte dem UK die Zollunion verwehren, das UK hätte sie gerne behalten.

Aber wie bereits erwähnt: Wenn das UK es schafft entsprechende Abkommen mit den USA und anderen Staaten abzuschließen, dann wird das volkswirtschaftliche Welteinkommen steigen und nicht fallen. Und jene Abkommen hätte es ohne den Brexit nie gegeben. Schaden genommen haben wird dann nur eine einzige Region: Europa. Der Wahlsieg von Trump hat das UK in eine tolle Verhandlungsposition gebracht, das gefällt den fanatischen Brüssel-Anhängern wie dir natürlich nicht...
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