Sam Hayne

Ich denke, die Leute wollen einfach Ehrlichkeit.
Eine ehrliche Reportage... was klappt mit der Integration, was klappt überhaupt nicht, was kann man tun?

Ich seh eigentlich nicht, daß wirklich viele ein Problem mit Einwanderern an sich haben.
Nur mit denen, die sich nicht integrieren wollen und stattdessen auf Sonderrechte pochen. Das ärgert viele.

Ich denke, da gibt's auch was zu tun... und das wäre für mich ein guter Ausgang des ganzen. Wenn die Politik an der Stelle wirklich etwas unter-
nehmen würde. Sprachtests, Sprachförderungen, etc.
Sozialleistungen an Sprachtests-/kurse koppeln.

Wird ja oft genug in der Diskussion erwähnt, daß die Integration meist nur an Sprache und Bildung scheitert... also muss da auch was passieren. Und wenn
der Bürger das Gefühl hat, daß was passiert, ist auch der wieder zufrieden.

amiga

Satire hin oder her. Klar habe ich das gelesen, aber diese Formulierung stößt mir trotzdem sauer auf und es war ja nicht die einzige dieser Art.

Mich stört dieses Unterschwellige à la "der gute Mann hat natürlich lange überlegt und dann statt unser hohes kulturelles Gut zu retten lieber was für seine Glaubensleute gemacht und wir Deutschen gucken mit unserem eigenen Steuergeld in unserem eigenen Land in die Röhre". Sowas kommt doch dadurch rüber. Das finde ich nicht gut.

Und immer dieses "aus dem Zusammenhang gerissene Zitate". Immerhin war es eine längere Passage, also durchaus ein bisschen Zusammenhang drumrum. Und was ist das denn für ein Werk? Eine wissenschaftliche Niederschrift ist es nicht. Hat er geforscht? Eine Metaanalyse angestellt? Nicht das ich wüsste. Er stützt sich immer hier und da mal auf "wissenschaftliche Erkenntnisse", die seine Thesen stützen. Das war es aber auch. Ich fürchte eher diese Studien sind dann aus dem Zusammenhang gerissen - oder zitiert er die Paper im Nachwort? Das fände ich interessant zu wissen, dazu kann ich aber auch im Buchhandel mal reinblättern und muss nicht mein Geld an eine Sache geben, die ich nicht unterstützen mag. Ich möchte nicht zu denen gehören, die das Buch zum Bestseller machen.

Ich möchte auch nicht Herrn Sarrazin als Nazi abstempeln oder sonstiges. Ich glaube nur seine Ideen sind der Stimmung im Lande nicht förderlich. Papier ist geduldig, aber es gibt genug Menschen, die glauben, hinter allem, was es in den Druck geschafft hat, steckt auch ein fachkundiger Kopf. Ich halte Herrn Sarrazin nicht für dumm, sicher hat er sich Gedanken gemacht, aber reicht das bei so einem heiklen Thema?

Und by the way: bildzeitungsgebildet, naja. Ich schätze sie wie gesagt als Urlaubslektüre, viele Bilder, nicht viel Text . Sonst bevorzuge ich Spiegel online als Infoquelle und lese recht gerne die Neon. Und wie gesagt: die Vererbung kann durch ein entsprechend förderliches Umfeld kompensiert werden. Kann mal gucken, ob ich das Paper finde, meist sind die aber kostenpflichtig für den Normalbürger - hatte darüber eine Vorlesung an der Uni.

amiga

Entschuldigung, es kann sein, dass ich da vielleicht was falsch erinnert habe mit meiner Zwillingsstudie. Die habe ich in meinen Aufzeichnungen wiedergefunden, darin finden sich Intelligenzkorrelationen zwischen Zwillingen von 0,6 bis 0,85 (Korrelationswerte aber nicht mit Prozenten verwechseln, Korrelationen sind Zusammenhänge, ab einem Wert von 0,5 spricht man im Allgemeinen von einem hohen Zusammenhang, was aber zunächst nur eine Beschreibung der Lage und noch keine kausale Aussage ist). Hab auch noch eine Aufführung mit Zwillingsergebnissen in unterschiedlichen Testverfahren usw., hab ich aber jetzt nicht noch mal durchgearbeitet für die Antwort hier. Was ich mit dieser Studie noch assoziiert hatte, war aber doch "nur" ein Rattenexperiment , nachzulesen bei Interesse z.B. in Publikationen von Rosenzweig aus den 60ern, von späterer Forschung ergänzt. Ganz so absurd wie es klingen mag, ist es aber nicht, denn viel Lernforschung wird an Ratten betrieben.

amiga

Hab übrigens zusätzlich auch frei verfügbare Paper zum Thema Zwillingstudien und Intelligenz gefunden, also bei Interesse einfach mal bei wissenschaftlichen Suchmaschinen "Twin study & intelligence" eingeben und drauf los lesen . Mag den Link nicht einstellen, weil ich es nur überflogen habe und es genauer lesen müsste, um mir ein Bild über Methoden , Ergebnisse und Validität machen zu können. Weiß also nicht, ob ich hinter der Publikation stehe, aber wie gesagt, bei Interesse gibt es sogar im Netz frei verfügbaren Stoff.

Choson

Also ich wohne seit meiner Geburt in Berlin.
Und ich stimme ihm deshalb zu 99 Prozent zu.
Man muss provozieren wenn man was verändern will.
Wir sind keine Nazis mehr, das müsste die Menschen und die Politiker mal verstehen.
Trotzdem darf ich sagen dass ich Immigranten ziemlich mies finde.
Nicht weil sie Immigranten sind, sondern weil ich hauptsächlich negative Erfahrungen mit Ihnen verbinde.
Das macht jedes andere Land auch, daran ist nichts verwerflich.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen.

good fellas

Der Kern des Buches ist ja nicht die Aussage der Vererbbrakeit, sondern die mangelnde Intergrationsbereitschaft bestimmter Bevölkerungsgruppen, und das Versagen der Politik hier entschieden einzuschreiten.
Die Politiker haben doch vor lauter political correctness Angst auch unangehme These aus- und anzusprechen. Man könnte die nächste Wahl verlieren.
Das diese Angst nicht unbegründet ist, zeigt sich in der Hetzjagd auf Sarrazin.

chineseguy

Geh schon mal in Deckung ... gleich gehts los ...

nämlich das hier http://www.cosgan.de/images/smilie/boese/g020.gif Du hast gerade ein NoGo geäußert ...

Ich schau dann mal zu was so abgeht ...

http://www.cosgan.de/images/smilie/nahrung/e025.gif


EDIT: Merkmal einer pluralistischen Gesellschaft ist, dass man auch die Meinungen anderer aushalten können muß, ohne eine Krise zu bekommen.

Und gerade bei den achso toleranten GrünINNEN GutmenschINNEN geht doch sofort das Gekreische los, wen deren Ideologieradar irgendwo vermeintliche Diskriminierung von wem auch immer wittert. Und sofort bekommt Renate Künasts Zeigefinger epilleptische Anfälle beim Tippen von basisdemokratischen Beschlußvorlagen für neue Gesetze was von wem künftig bei Strafe zu tolerieren sei

amiga

Soso. Gibt ja durchaus Politiker die das so und noch viel härter äußern. Deren Parteiname schreckt glücklicherweise viele Wähler ab. Ist ja nicht so, dass das Problem prinzipiell totgeschwiegen wird, deshalb bedarf es meines Erachtens auch keinen "Aufrüttler Sarrazin". Ist doch immer wieder Thema.

Also ich lese jetzt nicht gerade das erste Mal von Integrationsproblemen, Migrantenproblematik, angebliche Hartz 4 Schlawiener usw. Ist doch alles ständig immer wieder durchgekaut .

Als ob uns jetzt die Schuppen von den Augen fallen, weil "endlich mal einer sagt wie es ist". Seine Meinung zu dem Thema tut doch alle Nase lang einer kund, nur ist Herr Sarrazin in die Richtung durch frühere Äußerungen schon "vorbelastet", weshalb jetzt alle einen großen Tanz um seine, wie ich noch einmal betonen möchte, subjektive Meinung machen (oder wie er es glaube ich formuliert: seine Erfahrung, so what).

Klar auch meine Meinung, die ich hier äußere, ist subjektiv. Ist ja kaum einer gefeit vor .

amiga

Wenn ich den Verkaufswert meiner Meinung aber damit erhöhe, dass ich in der Vergangenheit oder Gegenwart ein politisches Amt bekleidet habe/ bekleide, dann ist die Meinung aber eben leider nicht so privat.

Den Mund verbieten darf und sollte man natürlich nicht, sich davon distanzieren ist aber durchaus angebracht, wenn man als Institution oder Partei diese Aussage so nicht mit dem eigenen Leitbild vereinbaren kann.

Wenn Werner Otto von nebenan in einer TV-Umfrage ähnliches postuliert, dann "kreischen" da keine Grünen auf, aber Herr Sarrazin ist eben eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens.

chineseguy

Nach dieser Logik dürfte kein Promi eine private Meinung äußern, weil er in de Öffentlichkeit keine Privatperson ist ??!!??
Und die Meinung von Otto Werne wäre irrelevant, weil sie niemend hören will ... er steht ja nicht in der Öffentlichkeit ...