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Alt 31.01.2011, 17:41   #41
Dave Bowman
Euer Liebden
 
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
Ich habe über die letzten Jahre den Eindruck gewonnen, dass es in Deutschland gesellschaftlicher Konsens geworden ist, dass die Globalisierung etwas grundsätzlich schlechtes sei das es zu bekämpfen gälte, da sie (abgesehen von ein paar Kapitalisten) den Menschen nur Nachteile brächte.

An dieser Stelle will ich mich gar nicht darüber auslassen, ob die Globalisierung mehr Nach- oder mehr Vorteile bringt.

Tatsache ist aber, dass sich die Welt, allen voran die fernöstliche, einen Dreck darum schert, ob wir uns in Deutschland in moralischen Endlosdiksussionen ergehen. Dort werden die Geschäftschancen, die wir uns entgehen lassen eben einfach genutzt. Es wurde ja schon erwähnt, dass Gebiete, in denen Deutschland früher eine führende Rolle spielte - digitale Kameras, Computerhardware Handys, MP3, etc. - hierzulande weder in Entwicklung noch im Vertrieb eine nennenswerte Bedeutung haben.

Innovationen der meisten Art haben es in Deutschland traditionell schwer und stoßen oft auf moralisch-gesellschaftlichen Widerstand: "Wozu brauchen wird das denn?" wird solange gefragt, bis die Entwickler entnervt aufgeben oder ins Ausland gehen. So kommen also inzwischen all die netten elektronischen und digitalen Spielzeuge die alle gern haben möchten eben aus Asien. Und wehe, sie sind nicht billig.

Einerseits also über den Wegfall oder die Verlagerung ganzer Industriezweige ins Ausland zu lamentieren, andererseits aber ungerührt auf Höchstlöhnen und jeder nur denkbaren sozialen Absicherung zu bestehen, beim gleichzeitigen Wunsch alles billig haben zu wollen, ist für die wirtschaftlichen Konkurrenten Deutschlands ebenso nützlich, wie sie für uns schädlich ist.
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Dave Bowman ist offline  
Alt 31.01.2011, 17:41   #42
misterwah
Special Member
 
Registriert seit: 08/2009
Ort: south of the border
Beiträge: 4.043
Zitat:
Zitat von Wydenbrook Beitrag anzeigen
-Armutsquote senken
-Niedriglohnsektor weitgehendst eindämmen
-Flächendeckender Mindestlohn, um Ausbeutung zu verhindern
Weil es langfristig nicht geht. Die Kräfte der Marktwirtschaft gelten, solange eine Mehrheit der Menschen vorwiegend egoistisch handelt, was der Fall ist. Und diese Gesetze auszuhebeln, ist bisher noch niemandem gelungen. Also müsste man erst einmal die Menschen ändern
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misterwah ist offline  
Alt 31.01.2011, 17:45   #43
misterwah
Special Member
 
Registriert seit: 08/2009
Ort: south of the border
Beiträge: 4.043
@Dave: Zur Globalisierung, ob gut oder schlecht: Ist doch eigentlich auch egal. Damit können sich Habermas und Co. beschäftigen. Tatsache ist, wir haben sie, und am besten geht man damit um wenn man sie akzeptiert und sich den Bedingungen stellt.

Zitat:
Zitat von Dave Bowman Beitrag anzeigen
Tatsache ist aber, dass sich die Welt, allen voran die fernöstliche, einen Dreck darum schert, ob wir uns in Deutschland in moralischen Endlosdiksussionen ergehen.
Genauso wie die meisten sich hier nen Dreck drum scheren, ob der durchschnittliche chinesische Arbeiter mit 50 aufgrund von Schadstoffeinwirkung stirbt.



Zitat:
Innovationen der meisten Art haben es in Deutschland traditionell schwer und stoßen oft auf moralisch-gesellschaftlichen Widerstand: "Wozu brauchen wird das denn?" wird solange gefragt, bis die Entwickler entnervt aufgeben oder ins Ausland gehen. So kommen also inzwischen all die netten elektronischen und digitalen Spielzeuge die alle gern haben möchten eben aus Asien. Und wehe, sie sind nicht billig.
Ist das wirklich so, also quasi eine Innovationsfeindlichkeit? Au Backe...
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misterwah ist offline  
Alt 31.01.2011, 17:48   #44
Dave Bowman
Euer Liebden
 
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
Zitat:
Zitat von Fahraddieb Beitrag anzeigen
Du tust ja gerade so, als ob dir oder irgendwem sonst das Geld "gehört". Nee, das gehört der Bundesbank, ergo dem Staat, ergo allen. Dir gehört nur das, was du davon kaufst, sprich dafür eintauscht. Tauscht du nicht, hast du nur Papier, und hinderst andere daran, Tauschen zu können. Das ist zutiefst unmoralisch, wenn wir schon von Moral reden.
Das ist sozialistische Wirtschafstehoretik allererster Güte.

Folgt man dem, so wäre es am Staat jedem gerade soviel Geld zuzuweisen, dass er davon existieren kann und den (vollkommen wertlosen) Rest zu horten. Das wäre unmoralisch.

Das nämlich wird immer und immer wieder übersehen, dass Geld nur Wert hat, wenn es "arbeitet", sei es durch Verzinsung, Investition oder Devisenhandel. Wertschöpfung ist das Zauberwort. Und das kann der Staat in seiner Gesamtheit nicht, es ist auch nicht seine Aufgabe, sieht man von der Bundesbank ab, die aber eben eine Bank ist.

Zu glauben Geld sei Geld und immer von Wert, ist ganz schön naiv.

Im Übrigen "gehört" nicht der Bundesbank das Geld, sie hat nur gewisse Oberhoheiten, was die Behandlung des Geldes betrifft.
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Dave Bowman ist offline  
Alt 31.01.2011, 17:50   #45
Dave Bowman
Euer Liebden
 
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
Zitat:
Zitat von misterwah Beitrag anzeigen
Ist das wirklich so, also quasi eine Innovationsfeindlichkeit? Au Backe...
Ja, die Lobby ist stark. Sowas klappt immer, wenn man sich in Deutschland auf Moral, Umweltschutz, Bio, you name it, bezieht.
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Dave Bowman ist offline  
Alt 31.01.2011, 18:22   #46
sweetie555
Member
 
Registriert seit: 11/2005
Beiträge: 270
Zitat:
Zitat von Xote Beitrag anzeigen
All diese Besitztümer sind bereits beim Erarbeiten und beim Kauf mehrfach besteuert. Aufgrund welchem Beweggrundes sollte sowas eingeführt werden? Neid?
Diese Begriffswahl ist ein altes Totschlagargument, um soziale Forderungen vom Tisch zu wischen.


Zitat:
Zitat von Xote Beitrag anzeigen
Was wäre denn mit denen, die mehr verdienen, weil sie schlicht und einfach mehr arbeiten?
Man könnte ja die Arbeitszeit bei der Besteuerung irgendwie berücksichtigen.


Zitat:
Zitat von Xote Beitrag anzeigen
Da würde mir als erstes ein einheitlicher Steuersatz einfallen. Wäre doch fair, wenn jeder den gleichen %-ualen Anteil seiner Arbeit dem Staat abgibt.
Geht´s noch? Meinst Du nicht, dass es in diesem reichen Land schon genug Armut gibt?


Zitat:
Zitat von Xote Beitrag anzeigen
Was in diesem Bericht geschildert wird, ist zB in der Baubranche usus. Schwarzarbeit, Subunternehmer, rechtswidrige Geschäftspraktiken... alles Dinge, wo Kohle an der Finanz vorbeigeht. Gerade deswegen ist es wichtig auch die kleinen Gehälter kräftig zur Kasse zu bitten.
Damit es noch mehr Schwarzarbeit gibt?
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sweetie555 ist offline  
Alt 31.01.2011, 18:28   #47
Hex
...
 
Registriert seit: 12/1999
Ort: Paderborn
Beiträge: 11.467
Auf Wunsch des TE geschlossen, sorry Leute.
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Hex ist offline  
 

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