TeamU

Der "Luschenfaktor"

PIcasso1989

Nein. Wissen betrifft Fakten.
Das gilt für Krankschreibungen wegen 'grippalen Infekts' genauso. Urlaub auf Krankenschein ist keine Erfindung seelisch Kranker.

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Da ich selbst betroffen bin, kann ich wohl was dazu sagen.

Die (Mehr)Belastung wird einfach zu groß.
Heute gibt es unzählige Singles, Alleinerziehende usw.
Die klassische Großfamilie gibt es kaum mehr.
Auch der familiäre Zusammenhalt ist sicher nicht mehr so groß wie zu Großmutters Zeiten.

Bei mir kann ich sagen war es wohl die enorme Dauerbelastung über 8 Jahre hinweg (2 Jobs, Kind, Haushalt, finanzielle Belastung), dass ich kürzlich zum Psychiater gehen musste und für einige Wochen aus dem Verkehr gezogen wurde. Momentan bin ich soweit wieder hergestellt, jedoch folgt in kürze noch eine Reha in einer psychosomatischen Klinik.

Psychische Krankheiten sind meiner Meinung nach eine der Zivilisationskrankheiten, nicht ohne Grund sind Psychotherapeuthen auf lange Dauer ausgebucht. Depressionen und co sind im Kommen...
Das ist wohl eine der Antworten auf den Eröffnungspost.

Baggins

Man muss den Menschen die zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten lassen, sich auch mal anderweitig beschäftigen zu können, abschalten, das zu tun, was einem Spaß macht und den Ausgleich bringt.

Deutschland fährt für den Großteil der Bürger leider genau in die falsche Richtung. Kein Wunder, dass sich sowas dann häuft.

Watches

Löblich von dir, dass du das so aussprichst, dafür kassieren viele nämlich von irgendwelchen Moralaposteln hinterher unbegründete, der Beleidigung gleichende "Kritik" - ich sehe das genau so, lege mich sogar fest und unterstelle gerade den Verbreitern dieser Begriffe die größten Fälscher und Lügner. "Ich bin nicht faul, ich bin psychisch krank". Solche Leute sollten sich mal beide Beine brechen und während der Genesung in sich kehren und nachdenken.

Wo denn bitte? Sehe ich nichts von. Weder in der Firma, wo ich arbeite, noch in einer völlig von "meiner" unabhängigen Firma weiter weg. Die von einfachen Konjunktur-Prinzipien verursachte Mehrarbeit wird gerne von der roten Sparte als Möglichkeit angesehen, den arbeitenden Bürger zu verstimmen und ihre Parteien zu wählen.

Ja. Das nennt man Feierabend.

Richtig, nur nicht so, wie du es meinst. Die "falsche Richtung" ist unser "soziales" System und die wird schon lange gefahren. Nicht umsonst hocken viele Hartzer Bier trinkend vor der Glotze und ruhen sich schön auf deine und meine Kosten aus. Ebenso dürfen Gewerkschaften mit ihren unrealistischen, von wirtschaftlichen Entwicklungen völlig fremden Lohnforderungen die Unternehmer/n erpressen.

Auch diese angeblich belegten Zahlen über psychisch kranke nehme ich so nicht an.

PIcasso1989

Genau, ja. Ein Volk von Schmarozern und Faulenzern mit übermäßig viel Geld in der Tasche, die die Unternehmer mit ihren übermäßigen Forderungen in den Ruin treiben.
Wir wollten mal allen das Einkommen um 30% kürzen. Angefangen bei dir.
Du bist psychisch gesund?

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Okay. Dann bist Du nicht alleinerziehend, hast zwei Jobs, bist für die Erziehung, Verpflegung, Versorgung von einem Kind zuständig, schmeißt allein einen Haushalt, rennst von Pontius zu Pilatus mit Kind und Kegel und hast NIEMANDEN der Dir den Rücken stärkt? Arbeitest nicht Schicht und auch nicht an den Wochenenden wenn andere frei haben, kannst Dich aber trotzdem nie ausschlafen, weil unter der Woche das Kind in die Schule muss. Du musst die Hausaufgaben kontrollieren, einkaufen, Essen kochen, Kind zum Fußball und Turnen bringen und auch wieder abholen, das Bad putzen, die Wäsche waschen und bügeln... bla bla bla...

Auf Dauer geht man daran kaputt - wenn man für sich keinen Freiraum findet...
Man muss immer auch die Umstände des einzelnen betrachten.

Im Hotel Mama als Single hätte ich sicher auch niemals ein Burn Out erlitten.

Zeldaya

Ich glaube, es liegt auch einfach viel daran, dass man heute mit einem größeren Druck aufwächst.

Immerwieder hört man, dass vorige Generationen sich einen Job aussuchen konnten, heute muss man kämpfen und sich ständig weiterbilden (was ja nichts Schlechtes ist). Am Besten man spezialisiert sich nicht mehr auf eine sondern mehrere Sachen. Und ständig muss man Angst um seinen Job haben... Ist doch fürchterlich.

Das Renteneintrittsalter wird stetig erhöht, keiner weiß, wie die immer älter werdenden Menschen versorgt werden sollen, weil weniger Junge nachkommen.

Dann das ganze Nachhaltigkeitsthema.

Es ist einfach so viel, was auf einen einströmt. Man muss sich um so viele Dinge Gedanken machen. Eigentlich kann es sich keiner leisten in der Gegenwart zu leben, man muss jederzeit an seine Zukunft denken.

Ich kann mir schon vorstellen, dass viele Menschen diesem Druck nicht gewachsen sind.
Und ich glaube, die Leute, die "krankfeiern" - das ist so ein kleiner Anteil, dass er kaum diese steigenden Zahlen ausmacht.

SchnarchNase

"Man" muß das tun, ja? "Man" muß denjenigen, die 20 Jahre lang nach dem Spaßprinzip aufgewachsen sind, erstmal genügend Freizeit und Geld in die Hand drücken, denn sonst könnten sie ja einen Schaden erleiden, wenn sie merken, daß ein EiPhone Geld kostet?

Beispiel Hannover, nachzulesen in der HAZ auch online: Der Krankenstand in der Verwaltung ist doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt - dabei steht genau diese Verwaltung in dem Ruf, die langsamste und gemütlichste weit und breit zu sein. Warum sind so viele krank? Weil sie es sich leisten können. Aus keinem anderen Grund.

Dasselbe gilt sicher auch für einen größen Teil der derzeitigen Welle von "psychischen Erkrankungen". "Ich bin faul, habe keine Selbstdisziplin, und nach der Arbeit ist mein ganzer Tag im Arsch" wäre die realitätsnähere Aussage.

SchnarchNase

Na dann sag ich mal "Willkommen in der Welt". Ich hab das obige NIE anders erlebt, allerdings haben mich meine Eltern nicht nur darauf hingewiesen, sondern auch darauf vorbereitet, die Schule ebenso. Heute gibt's Eiteitei, und wenn ein Lehrer "zu streng" ist, wird er verklagt. Ergebnis: Überlebensunfähige Traumtänzer.