Sailcat

Ich erinnere mich an eine Situation, da war ich 16 und mit einer Freundin und einem Freund (der war damals 14) in der Straßenbahn, im Anhänger.
Es war relativ leer und dann steigt eine Horde Prolls ein, die unseren kleinen Freund verhauen.
Das Verhältnis war ungefähr 3 zu 8-10.
Da kann man sich schon ausrechnen, daß man den Kürzeren zieht. Wir haben versucht, dazwischen zu gehen, keine Chance.
Polizei rufen ging nicht, weil das vor 30 Jahren war - handylose Zeit.
Es endete dann so, daß einer der Aggressoren die Notbremse zog, die Horde ausstieg und der Straßenbahnfahrer maulend irgendwann ankam.
Die Fahrgäste, die die ganze Zeit in der Duldungsstarre waren, fingen DANN an, sich darüber zu beschweren.
Damals war ich zu jung, heute würde ich mir die Adressen geben lassen und eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung machen.

Ich will damit sagen, leider gab es solche Dinge - und ganz besonders stark sind diese Individuen ja immer nur in der Gruppe -auch vor vielen Jahren schon.
Ob es sich verstärkt hat kann ich nicht beurteilen. Mein persönlicher Eindruck ist jedoch, daß sich die Brutalität erhöht hat. Aber vielleicht wurde früher nicht so viel darüber berichtet?

Schrecklich ist es allemal. Besonders schrecklich ist die mangelnde Zivilcourage und da müsste man ansetzen.

Purpleswirl

Das ist Korinthenkackerei.

Das, was man aus Langeweile tut, ist in aller Regel Spielen/spielerisch und allgemein wird "man" Beschäftigungen aus reiner Langeweile auch so verstehen und interpretieren.

Zu rechtfertigen, dass Kinder aus Langeweile andere Menschen jagen und ins Koma prügeln, kommt letztlich auf das Gleiche raus, was ich an deinem Beitrag kritisierte.

Das ist nicht Langeweile/Spielen/spielerisch, sondern rohe Gewalt und entsprechend sollte man das auch bewerten und weder beschönigen noch verharmlosen.

MADE

Solche Gewaltverbrechen sind erschreckend. Erschreckend ist es auch wie jung die Täter sind und erschreckend ist es, in welcher Weise misshandelt wird.
Aber was wundern wir uns: zahlreiche Spiele und Echtvideos im Internet zeigen in aller Deutlichkeit, wie man es macht. Man kann mittlerweile sich anschauen, wie man Menschen Quälen kann, sizieren und äh. Null Hemmschwelle, null Respekt, alles so selbstverständlich, keine Tabus, eine Super-tolle-frieerzogene-Gesellschft - einfach nur zum Kotzen.

Die Eltern solcher Täter oft überfordert mit der Erziehung, jagend dem Geld hinterher für die nächste Miete, kommen mit dem Vortschritt nicht mehr mit. Und die Welt ist heute nicht mehr so einfach zu leben wie sie mal war. Die Eindrücke, die einen jeden Tag erreichen, müssen verarbeitet werden und das gelingt den wenigsten. Es wird verschoben bis es explodiert.

Was mich ärgert: in den Schulen wird über Hitler und sonstige Vergangenheit auswendig gelernt. WOZU? Und vor allem WIE LANGE denn noch? Es ist Vergangenheit. Kurz erwähnt und gut ist. Was viel wichtiger ist, ist das JETZT.
Warum gibt es keine Fächer über das soziale Zusammenleben, eine richtige Aufklärung über Liebe und das Leben, Psychologie?

Religion haben meine Kinder in der Schule. Na toll! Und wieder wird über einen Mann gesprochen, der schon seit Jahren tot ist. Nicht über die Liebe, nein... die 10 Gebote werden auswendig gelernt. Was Sie genau heissen, welche Konsequenzen sie haben, das konnte mir meine Tochter nicht erkläre. Eine 1 bekommt man, wenn man sie auswendig kann und nicht wenn man sie versteht.

Anstatt die Kinder praktisch auf das Leben vorzubereiten, und zwar IN DER SCHULE, werden Formeln und Gedichte auswendig gelernt.
Das hilft bestimmt gegen eine mögliche Schwangerschaft oder einen gewalttätigen Angriff...

Kinder/Menschen sollten lernen sich mitzuteilen, Gefühle zu zeigen, Ängste auszusprechen. Es sollten mehr Veranstaltungen für Familien geben. Das Gefühl der Familie, das Gefühl geliebt zu werden, das Gefühl wichtig zu sein - das braucht man, dann hat man keinen Bedarf agressiv zu sein.

Und der Spruch: die Erziehung ist die Sache der Eltern und nicht der Schulen kann man so nicht stehen lassen.
Wenn ein Kind ganztags in der Schule ist und die Eltern es eigentlich nur am Abend um am Sonntag sehen, stehen wöchentlich 48 Std. Fremdbetreuung gegen grade 24 Std. bei den Eltern, in denen man nicht unbedingt ernsthafte Themen besprechen kann, weil das die Abendstunden sind, in denen man die Kinder ins Bett bringt, schnell den Schullranzen durchsieht und zum Abend isst. Theoretisch nur der Sonntag steht dann zur Verfügung um das Kind zu erziehen. Ein Tag gegen sechs. Schwierig.

gastlovetalk

hemmungslos

sind

Kinder
psychisch Kranke in manchen Situationen
Alkoholberauschte
andere chemisch Enthemmte
...

wer noch?

Also ich finde, die Hemmungslosigkeit ist hier tatsaechlich das entscheidende Schluesselwort, das PurpleSwirl und TeamU verbindet.

Someguy

dass du irgendwann mal auch ein messer zwischen die rippen bekommen könntest muss dir aber klar sein.

man kann natürlich die schuld daran, dass es kranke individuen gibt den unbeteiligten geben, die keine schläge abbekommen möchten. damit macht man es sich aber zu einfach. nicht jeder hat den mut um einzugreifen.

Sailcat

ich denke nicht, daß man entweder das eine oder das andere lehren sollte.
Die Vergangenheit ist wichtig, denn ohne sie wären wir nicht da, wo wir heute sind. Man muß aus ihr lernen und das kann man nur, wenn man Kenntnis darüber hat. Bildung ist wichtig. Wer gebildet ist, hat einen breiteren Horizont und erkennt Auswege, wo sie ein ungebildeter Mensch nicht sieht.

Die gibt es doch.
Außerdem hat doch jedes Kind Eltern, die ihm - so sollte man meinen - auch Werte mit auf den Weg geben. Voraussetzung ist natürlich, daß sich Eltern ihrer Verantwortung auch bewußt sind und kümmern. Und selbst dann gibt es keine Garantie dafür, daß ein Abkommen vom Weg ausgeschlossen werden kann.

Also, Aufklärung sehe ich doch eher bei den Eltern und nicht in der Schule. Aber ich bin bei dir, daß bloßes Auswendiglernen gar nichts bringt. Rechts rein, links raus.
Auseinandersetzung mit Themen und kritisches Hinterfragen halte ich für notwendig.

Ein solches Gefühl wird aber nicht auf Veranstaltungen transportiert, das muß gelebt werden und zwar dauerhaft.

Siehe oben.
Ich halte auch nichts davon, die Erziehung komplett auf die Schule abzuwälzen. Das funktioniert nicht. Im Prinzip muß beides sich ergänzen, da beide Erziehungsaufgaben wahrnehmen (sollten).

MADE

@ Salicat

Dsa habe ich nicht behauptet, dass die Erziehung auf die Schulen abgewelz werden soll, habe aber deutlich gezeigt, wie viel Zeit eventuell die Eltern das Kind haben und wieviel die Schule. Und es ist in keinster Weise ausgeglichen. Die Verantwortung wird schneller abgegeben, als man qucken kann.

Wenn ich mir alleine die Essensautomaten in den Schulen anschaue: alles zuckerhaltiges Zeug. Da macht sich jemand wirklich Sorgen um die Kinder (das nur so am Rande)...

Sailcat

Ich sag's mal ganz böse: wer keine Zeit für Kinder hat, sollte keine haben.
Daß es in der Realität nicht immer so ist, weiß ich natürlich auch.
Ich bin aber der Meinung, daß man seinen Kindern auch mit wenig Zeit die notwendigen Werte vermitteln kann.

Essenautomaten in der Schule werden kaum eine Ursache für erhöhte Gewaltbereitschaft sein. Darum geht es nicht. Es geht darum, was man seinen Kindern vorlebt.

good fellas

Na, wenn wunderts! Team U hat es ja schon gesagt. Dank Weichspülermetalität trauen sich die Leute nicht mehr sich zu wehren. Früher hätte sich diese Typen das gar nicht getraut. Leider ist auch der Gesetzgeber mit seinen liberalen Gesetzen Schuld. Ich errinnere an der überfallenen Rentner hier in Nordeutschland, der einen 16jährigen Albaner erschossen hat. Dieser war in das Haus des Rentners eingedrungen und hatte ihn unter Androhung von Gewalt beraubt. Jetzt steht doch der Rentner tatsächlich vor Gericht, weil er einen kriminiellen Albaner mit zig Vorstarfen erschossen hat. In anderen Ländern bekommt man dafür einen Orden. Hier geht der Schutz der Täter vor allem.

außerdem sollte man kriminelle Ausländer sofort in Ihre Heimat verfrachten, oder eien Gefängnissinsel (wie die Franzosen) einrichten.

Sailcat

"Früher" ist wann genau?