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Alt 26.04.2011, 22:31   #11
gastdelete
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Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Mephisto_ Beitrag anzeigen
Hab letztens irgendwo einen Bericht gesehen, wo sie tatsächlich "Kaffefahrten" nach Prypjat (?!?) machen.Finde das hat schon was von Katastrophen Tourismus oder?
Hab "glücklich weise" nicht so viel von Tschernobyl mitbekommen, nur wenn wir mal hier in Deutschland zu Besuch waren.
Das hat für mich etwas mit den Touristenfahrten zu den KZs gemein. Bloß, dass diese nicht so gesundheitsschädlich sind, wenn überhaupt. Aber vom Prinzip her die gleichen unsinnigen und fragwürdigen Sachen.
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Alt 27.04.2011, 07:50   #12
Hex
...
 
Registriert seit: 12/1999
Ort: Paderborn
Beiträge: 11.467
Naja, solche Fahrten können aber auch ihr Gutes haben.

Wenn es weniger um den "Katastrophentourismus" geht als um die Aufklärung und um das Sehen und Fühlen gewisser Dinge.

Wer mal in einem KZ war, der weiß was ich meine. Es ist etwas Anderes, ob man es weiß, alte Bilder gesehen hat oder durch ein KZ geht. Es wird dann gleich realer.... und sitzt dann auch tiefer drin.
Ähnlich ist es wohl auch mit Prypjat. Nur wird es "nett" betitelt.
Ich finde die Bilder der geräumten Stadt schon im Fernseher sehr beklemmend.
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Hex ist offline  
Alt 27.04.2011, 08:40   #13
Valentino
Frei
 
Registriert seit: 06/2010
Ort: Westerwald
Beiträge: 11.685
Wir hatten vor ca. 10 Jahren an dem Projekt mitgewirkt, Kindern aus der betroffenen Region einen Urlaub bei uns in Deutschland zu ermöglichen. Dazu hatten wir für 6 Wochen ein verstrahltes Mädchen bei uns aufgenommen.

Obwohl sie nicht in der Sperrzone gelebt hat war sie wie auch die anderen Kinder der Gruppe kränklich, hatte massiven Haarausfall und hat alles andere als gut ausgesehen. Nach nur 6 Wochen Aufenthalt war sie äußerlich vollkommen regeneriert, wirkte gesund.

Dass die schlechte Allgemeinverfassung nicht allein auf eine Verstrahlung zurückzuführen ist kann theoretisch schon möglich sein. Die Organisation berichtete aber, dass genau die Kinder in diesem betroffenen Gebiet so belastet sind und durch die Bank die beschriebenen Symptome aufweisen.

Es ist nicht nur ein Stückchen Land unbewohnbar geworden. Es ist auch ein Stück Vertrauen in unsere Zukunft einer Angst gewichen, Angst vor bösen Nachrichten, was sich nun in Japan wiederholt hat und vor den Entscheidungen der Leute, die unser Geld verwalten und die Gesetze erschaffen.

Die Gegend um Tschernobyl ist nicht die einzige verstrahlte Region. Genießt man z. B. heute (!) die herrliche Ruhe und Idylle rund um den Karatschai See, hat man nach einer Stunde eine tödliche Dosis abbekommen.

Der Mensch ist mittlerweile in der Lage, die Erde Stück für Stück unbewohnbar zu gestalten.

Ich gedenke auch an die verstorbenen Menschen rund um das Reaktorunglück in der Ukraine. Es ist noch nicht einmal bekannt, wie viele das sind. Zahlen schwanken zwischen 4.000 Opfern und einer Zahl von rund 100.000 Menschen, die durch das Unglück ihr Leben verloren haben.
Die Zahl der Menschen, deren Lebensqualität wesentlich beeinträchtigt ist geht in die Millionen. Sie haben mein Mitgefühl.
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Valentino ist offline  
Alt 27.04.2011, 09:56   #14
Someguy
 
Registriert seit: 03/2000
Ort: Am Rhing
Beiträge: 14.496
gestern lief im radio auf wdr eine reportage darüber, wie die ereignisse in tschernobyl in anderen ländern beleuchtet werden. was mir am meisten in erinnerung geblieben ist war ein bericht über korsika. dort wuchs die anzahl krebskranker kinder seit 1986 überproportional an. neuere messungen der radioaktivität auf korsika ergaben, dass die gegend lediglich 5 mal weniger strahlung aufweist, als die gegend unmittelbar um den zerstörten reaktor. die französische regierung bestreitet natürlich, dass das ganze mit tschernobyl zu tun hat. es wäre auch törricht zu erwarten, dass ein land, in dem 80 % der energie durch akws gewonnen wird, so etwas offen zugibt.

zu tschernobyl habe ich selbst glücklicherweise wenig bezug, obwohl die radioaktive wolke damals auch über "uns" (knapp 1000 km. von tschernobyl) hinwegflog. ein onkel von mir wurde 3 monate vor dem unglück aus pripyat abgezogen, wo er zuvor arbeitete und lebte. der vater meiner frau sollte als liquidator eingesetzt werden, hatte aber glück, dass die busse mit den "freiwilligen" an dem tag überfüllt waren und danach wohl keine weiteren helfer mehr gebraucht wurden.
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Someguy ist offline  
Alt 27.04.2011, 10:17   #15
ist
Special Member
 
Registriert seit: 02/2011
Beiträge: 5.550
Ich höre mir immer wieder gerne diese Sendung an:

http://www.restrisiko.tv/ldl4.htm

Dokumentationsklangcollage Tschernobyl.

Die Dokumentationsklangcollage der Redaktion restrisiko wurde anlässlich des 18. Jahrestages der Reaktorkatastrophe produziert. Sie dauert ca. 60 Minuten und schildert den Hergang der Katastrophe sowie die Reaktionen, Folgen und Vertuschungsversuche in Deutschland in dramatischer Art und Weise.

Der direkte Download Link:

http://www.trio-music.de/swarp/restr...192_stereo.mp3
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ist ist offline  
Alt 27.04.2011, 12:26   #16
Regent
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Registriert seit: 05/2009
Ort: Franken
Beiträge: 150
Welche Doku ich persönlich sehr informativ finde ist: http://www.youtube.com/watch?v=vsiwS...eature=related Wird alles ganz gut erläutert, wie es zur Katastrophe kam und was es alle für folgen hatte bzw hat.

Zum Thema Tourismus in Pripjat: Klar es gibt Leute die sich daran aufgeilen, allerdings ist es (wie Hex schon schreibt) sehr hilfreich, wenn Leute sich persönlich darüber ein Bild machen können, um sich mit dem Thema intensiver zu beschäftigen, oder Opfern zu helfen.
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Regent ist offline  
Alt 27.04.2011, 13:07   #17
gastdelete
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Was KZs und Besuche in ähnliche Gegenden angeht, so verstehe ich den Sinn dahinter sehr wohl. Für mich persönlich wäre weder der kaputte Reaktor noch ein KZ eine Stätte, die ich mir, auch wenn, ungern anschauen würde. Dafür habe ich genug Vorstellungsvermögen, um es auch ohne es direkt zu sehen es nah, zu nah aufzunehmen.

Ich muss jedes Mal an Tschernobyl denken, wenn ich mit meinen Verwandten in den USA telefoniere. Genau als die Katastrophe passierte hatten zwei weibliche Verwandten von mir, die zu der Zeit in Kiew wohnten, ziemlich gleichzeitig ihre Kinder auf die Welt gebracht. Die Gefahr der Verstrahlung, besonders für so ein kleines Wesen war, laut Ärzten besonders hoch. Eins von den Kindern, das ohnehin recht kränklich auf die Welt kam, hätte es nicht geschafft, wäre es damals nicht zusammen mit der Familie in die USA ausgewandert.
Jetzt sind die dort lebenden Kinder bereits erwachsene junge Männer, vor allem gesunde Männer
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Alt 27.04.2011, 15:03   #18
ist
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Registriert seit: 02/2011
Beiträge: 5.550
Hallo!

Zitat:
Zitat von Regent Beitrag anzeigen
Welche Doku ich persönlich sehr informativ finde ist: http://www.youtube.com/watch?v=vsiwS...eature=related Wird alles ganz gut erläutert, wie es zur Katastrophe kam und was es alle für folgen hatte bzw hat.
Danke, ich habe sie mir gerade angesehen. Ja, diese Doku verleiht dem ganzen ein Gesicht.

Leider wird dort nur am Rande erklärt, das es bezüglich den Reaktoren schon vor dem Unfall Sicherheitsbedenken gab, diese aber zerschlagen wurden. Wie auch in Japan... und auch in Deutschland gibt es von allen Seiten Sicherheitsbedenken. Die deutschen AKWs sollen zu den drittschlechtesten Weltweit gehören was die Sicherheit betrifft.

Zitat:
"Hermann Behmel, 71, ist kein Umweltaktivist. Eigentlich hat der Geologe mit Lehrauftrag an der Universität Stuttgart auch gar nichts gegen Atomkraftwerke. "Ich habe nur etwas dagegen", sagt er, "wenn sie am falschen Standort stehen."

Schon vor fast 40 Jahren suchte die Landesregierung in Baden-Württemberg seinen Rat. Es ging um das Kernkraftwerk Neckarwestheim 2. Gemeinsam mit zwei Kollegen begutachtete er zwischen 1974 und 1976 die geologischen Gegebenheiten des Standorts. Ihr Urteil fiel einstimmig aus: "Der Ort ist eine geologische Zeitbombe", so Behmel.

Gebaut wurde das AKW trotzdem. Das Gutachten verschwand in den Schubladen der Beamten - und Behmel bekam fortan keinen Auftrag mehr vom Staat. Jetzt, da die Bilder von der Nuklearkatastrophe in Japan über seinen Fernseher flimmern, kehrt der ganze Frust von damals zurück.

"Wir brauchen in Neckarwestheim noch nicht mal ein Beben für den GAU", empört sich der Wissenschaftler mit dem weißen Schnauzer und dem blauen Tweedjackett. "Hier muss einfach nur der Boden absacken."

Was die christdemokratische Landesregierung damals beharrlich ignorieren wollte, ist unter Geologen kein Geheimnis: Neckarwestheim steht auf einem alten Steinbruch. Im Untergrund befinden sich poröse Schichten von Gips und Kalk. "Jedes Jahr bilden sich unter dem AKW rund tausend Kubikmeter an Hohlräumen", erläutert Behmel. Entweder weil Grundwasser das poröse Gestein wegspült oder weil es von selbst zerbröselt.

Knapp fünf Kilometer von Neckarwestheim entfernt klaffte im November 2002 auf einem Acker ein 18 Meter tiefer Krater auf. "Ohne Vorwarnung", sagt Behmel. Der Kühlturm des Kraftwerks ist auch schon um 40 Zentimeter abgesackt. Dabei verlaufen unter anderem die Rohre des Kühlsystems unter der Erde. "Falls hier die Gesteinsschichten nachgeben, können alle Leitungen abreißen", prophezeit der Geologe.

Die meisten Gefahren, vor denen Behmel und andere Wissenschaftler seit Jahrzehnten warnten, galten bislang als zu vernachlässigendes Rest-risiko - so unwahrscheinlich wie der Einschlag eines Kometen. Und wer es genau wissen wollte, dem rechneten die Kraftwerksingenieure vor, dass die "mittlere Kernschadenshäufigkeit" zum Beispiel eines Siedewasserreaktors "2,2×10-6/a" betrage. Mit anderen Worten: Nur alle 455 000 Jahre fliegt ein solches AKW in die Luft."

von: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-77531730.html
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Alt 27.04.2011, 16:38   #19
gastdelete
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Das ist doch immer das selbe. Bedenkliche Technik wird weiter auf gut Glück betrieben, bis irgendwann es nach hinten los geht und Opfern hat Davor hofft man aufs Beste und lebt damit recht ruhig - typische Menschenart.

Wann wird das menschliche Leben endlich einen Wert haben? Wann fängt man an daran zu denken, dass wir uns damit selbst töten, auch wenn es in Japan oder Ukraine passiert, so gehören wir alle doch dennoch zusammen und, wenn es ein Mal unter geht, gehen wir dahin zusammen...
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Alt 22.06.2011, 01:36   #20
nichtmeinname
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Registriert seit: 06/2011
Beiträge: 22
Ich glaub mir hat die Strahlung was gebracht ...
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nichtmeinname ist offline  
 

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