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Alt 05.06.2011, 09:45   #21
Wirtanen
Member
 
Registriert seit: 09/2009
Beiträge: 222
Zitat:
Zitat von Schlangenbob Beitrag anzeigen
So hielt michm ein Politikkurs (LK) mitsamt Lehrerin für einen Nazi weil ich sagte, das ich politisch eher rechts als links bin
hat 4h gebraucht denen zu erklären das rechts nicht gleich Nazi ist.
Das Witzige ist doch, dass man sich - wie in Deinem Fall - überhaupt keine Mühe geben muss, um in die Rechte Ecke gestellt zu werden. Da fällt man praktisch automatisch oder zufällig rein und jeder glaubt es einem sofort, wenn man behaupten würde, Nazi zu sein. Das Gegenteil zu erklären ist dagegen fast unmöglich. Insbesondere in der Schule war man in der Mitte schon zu weit rechts.

In den USA ist es eher umgekehrt. Da muss man aufpassen, nicht in die Sozialisten- oder sogar Kommunistenecke geschoben zu werden, in der man sich als Deutscher übrigens sehr schnell wiederfindet, wenn es um Themen wie Sozialstaat oder staatliche Krankenversicherung geht.

Da weiß man gleich, was ÖFFENTLICH en vogue ist. Hinter vorgehaltener Hand erfährt man dann auch andere Ansichten, und die gibt es durchaus. Wenn ab und zu jemand seine unpopuläre Meinung öffentlich macht, muss er oder sie mit der Ächtung rechnen. Und das hatten wir schon.

Es ist damals wie heute, hier wie drüben, der gleiche Mechanismus: Deine Meinung zählt mehr und wird höher bewertet, wenn sie zur aktuellen öffentlichen Meinung passt. Und deshalb sehe ich keinen Fortschritt darin, nur einer Gruppierung Narrenfreiheit einzuräumen, sondern dann bitte für alle.
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Wirtanen ist offline  
Alt 05.06.2011, 10:34   #22
Tyr
abgemeldet
Grade an den Unis fällt das tatsächlich extrem auf. Zu den diversen Veranstaltungen sind beispielsweise NS Symbole explizit verboten und die Türsteher besonders geschult und angewiesen solche Personen nicht reinzulassen. Aber T Shirts mit linkextremer Symbolik sind offenkundig kein Problem. Die T Shirts von Che Guevara, RAF oder ähnliches kann man gar nicht alle zählen. Auch erstaunlich, daß die meistens von Leute getragen werden die ohne Beispiel ganz besonders vom Wohlstand profitieren. Besonders auffällig in Zeiten von Studiengebühren, neuer Bafög Gesetze etc. Denen ist gar nicht klar, daß sie ohne Papis Geld weder studieren könnten noch sich ihr Revoluzzer T Shirt leisten könnten. Und Papi ist erst durch den Kapitalismus so wohlhabend geworden.
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Tyr ist offline  
Alt 05.06.2011, 10:57   #23
Wirtanen
Member
 
Registriert seit: 09/2009
Beiträge: 222
Zitat:
Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
Grade an den Unis fällt das tatsächlich extrem auf. Zu den diversen Veranstaltungen sind beispielsweise NS Symbole explizit verboten und die Türsteher besonders geschult und angewiesen solche Personen nicht reinzulassen. Aber T Shirts mit linkextremer Symbolik sind offenkundig kein Problem. Die T Shirts von Che Guevara, RAF oder ähnliches kann man gar nicht alle zählen. Auch erstaunlich, daß die meistens von Leute getragen werden die ohne Beispiel ganz besonders vom Wohlstand profitieren. Besonders auffällig in Zeiten von Studiengebühren, neuer Bafög Gesetze etc. Denen ist gar nicht klar, daß sie ohne Papis Geld weder studieren könnten noch sich ihr Revoluzzer T Shirt leisten könnten. Und Papi ist erst durch den Kapitalismus so wohlhabend geworden.
Ich find das auch richtig so, dass man dort nicht mit Hakenkreuzen oder so auflaufen darf. Meinetwegen sollen sie eben mit Che auf dem Shirt rumlaufen, aber RAF... weiß gerade gar nicht, ob die offiziell verboten wurde, aber wenn ja, dann sollten sie auch nicht reingelassen werden.

Außerdem kann ich nicht bestätigen, dass sie sich nicht bewusst sind, dass sie ohne Papis Geld nicht studieren könnten. Bei den Demonstrationen gegen Studiengebühren waren die Jungs ja mit von der Partie, auch wenn man sich manchmal fragen musste, ob es wegen der Sache an sich oder eher wegen des Happenings und der Anarchie war.
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Wirtanen ist offline  
Alt 05.06.2011, 11:18   #24
Tyr
abgemeldet
Also, wenn es den Leuten klar wäre, dann würden sie nicht so Leute wie Che Guevera durch das Tragen eines T Shirts Tribut zollen. Denn im Sozialismus/Kommunismus bzw. Arbeiter und Bauernparadies könnte vielleicht nur einer von den 100 studieren, die es im Kapitalismus sehr wohl können. Die finanziellen Mittel vorausgesetzt.

Daß man NS Symbolik verbietet ist ja grundsätzlich nicht zu kritisieren. Daß man aber NS Symbolik verbietet, das "Türsteherpersonal" darauf schult, explizit darauf hinweist UND im Gegensatz aber linksextreme Symbolik völlig neutral betrachtet bzw. gar nicht beachtet und erwähnt ist ein Unding.

Che Guevera war ein Mörder. Die Verherrlichung von Mördern sollte grundsätzlich verboten werden.
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Tyr ist offline  
Alt 05.06.2011, 12:05   #25
Wirtanen
Member
 
Registriert seit: 09/2009
Beiträge: 222
Das ist es ja, was ich meine. Die Antifa ist gegen Nazis, unterscheidet sich aber in ihrem Auftreten und Methoden auffällig wenig von ihnen. Allein schon, dass die Ideologie die Mittel heiligt, ist nichts Neues. Heldenverehrung ist nichts Neues. Bepöbelung und Drangsalierung von Andersdenkenden ist nichts Neues. Wenn man also wirklich was von den Nazis gelernt hätte, außer dass man keine Nazis will, dann müssten es die Antifa-Leute deutlich schwerer haben.

Irgendwie würde ich das wohl alles lockerer sehen, wenn ich die (linke) Beeinflussung in der Schule nicht so bewusst miterlebt hätte. Gleichzeitig war die politische Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen verpönt - aber kein Hinderungsgrund. Da wurde von mündigen Bürgern und politischem Mitspracherecht gefaselt - ja, sogar der Pflicht, sich einzubringen - aber wehe, man war nicht mindestens Mitte links. Ich kann mich bis heute keiner Seite zurechnen, weil die Entscheidung bei jedem Themenbereich eine andere wäre, aber sobald man in der falschen Schublade war, spielte das keine Rolle mehr.
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Wirtanen ist offline  
Alt 05.06.2011, 12:30   #26
Tyr
abgemeldet
Das erinnert mich an meine Geschichtslehrerin. Nicht nur, daß mir die alljährliche Widerholung des NS irgendwann so dermaßen auf den Keks ging war es auch der obligatorisch damit verbundene moralische Apellcharakter der grundsätzlich immer mitschwang. so emotional wie möglich. Das führte letztendlich bei mir eher zu Ablehnung des Unterrichtsstoffs und obwohl ich nicht mit dem NS sympathisiere zu der entsprechenden Gegenpolemik. Weil ich es einfach nicht mehr hören konnte wie schlimm und böse und ungerecht die Deutschen doch gewesen waren. Da dachte ich schon ich sei nicht normal weil bei den meisten anderen eher das Gefühl von Schuld und Mitleid für die Opfer geweckt wurde. Heute weiß ich, daß die nicht ganz normal sind sich für etwas schuldig zu fühlen, was sie gar nicht zu verantworten hatten. Die Lehrer sollten sich schämen bei Kindern und Jugendlichkeiten bewußt derartige Emotionen und Verknüpfungen zu wecken.
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Tyr ist offline  
Alt 05.06.2011, 13:07   #27
Wirtanen
Member
 
Registriert seit: 09/2009
Beiträge: 222
Das ist jetzt zwar ganz schön OT, aber trotzdem... Es ging mir da ähnlich. Einerseits sollte ich mich am besten permanent schuldig für etwas fühlen, was in diesem Land passiert ist, als noch nicht mal meine Eltern geboren waren. Aber richtig, ich laufe mit einem deutschen Pass durch die Welt, spreche deutsch und bin Nachfahre einer Generation von Landsleuten, die sich auf beispiellose Art und Weise in der Welt daneben benommen hat. Das beinhaltet aus meiner Sicht eine Verantwortung, die Ereignisse zu kennen, Lehren daraus zu ziehen und es besser zu machen bzw. Ähnliches in Zukunft zu verhindern. Dazu gehört eben auch, sich kritisch mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Ich denke, das tut die deutsche Gesellschaft durchaus, sogar mehr als manche anderen Länder, die selbst etwas aus ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten hätten. Ich selbst setze mich auch damit auseinander, und das schon seit langem. Aber auf meine Weise.

Um so mehr nervt es mich, wenn ich mir Desinteresse oder rechtes Gedankengut unterstellen lassen muss, nur weil meine Art und Weise nicht der allgemein erwarteten scheinheiligen Selbstbezichtigung entspricht und ich nicht an den richtigen Stellen weine. Ein ganz klares Zeichen, dass man auch gut Gemeintes übertreiben kann.

Um wieder auf das Thema zurückzukommen: Wenn ich mit dem Antifa-Flugblatt in der Mensa gesehen wurde, war ich für die rechten Burschis ein Linker wegen der Lektüre, und für die Antifas ein Bursche, wegen meiner Klamotten. Doch zum Glück gibt es noch Leute zwischen den Extremen, das sollte man nicht vergessen.
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Wirtanen ist offline  
Alt 05.06.2011, 13:49   #28
Moneybrother
ambitious outsider
 
Registriert seit: 05/2008
Ort: HH
Beiträge: 4.659
Ich war selber sehr viele Jahre in der linken Szene aktiv und habe - man sollte es kaum für möglich halten - niemals eine Flasche oder einen Stein auf Menschen oder Gebäude geworfen. Ich habe auch keine Farbbeutel auf Häuser von Politikern geschmissen und niemals ein Auto angezündet. Ja, sowas gibt es tatsächlich.

Wer ist denn eurer Meinung nach "die Antifa"? Ist das ein Verein dem man beitritt und in dem man nach 10 Jähriger "Mitgliedschaft" die goldene Antifa-Clubkarte erhält? Komisch, ich habe nie sowas bekommen. Es handelt sich lediglich um eine Ansammlung von Menschen, die zum größten Teil das gleiche Ziel verfolgen und versuchen, dieses gemeinsam auf - zugegeben - teilweise inakzeptable Art und Weise zu erreichen.

Ich gebe den Schreibern hier in einer Sache absolut Recht: Die Szene hat sich negativ verändert. Sie besteht heute fast nur noch aus "erlebnisorientierten" Jugendlichen, die nach mehr oder weniger erfolgreicher Schlacht gegen die böse Polizei nach Hause fahren und sich von Mutti bekochen lassen, Hausaufgaben machen und danach ihr Zimmer aufräumen. Politische Ziele werden nicht verfolgt, es geht rein um das ausleben von Gewalt. Ich bin sogar der Meinung, würden diese "Schlachten" auf der rechten Seite geschlagen, wären diese Vollhonks auch dabei.

Genau das finde und fand ich ebenfalls zum kotzen und habe mich aus diesem Grund zum größten Teil von der Szene entfernt. Damit war und bin ich allerdings nicht alleine, denn der größte mir bekannte Teil der Szene kann sich eben mit dieser sinnlosen und ausufernden Gewalt nicht mehr identifizieren und distanziert sich ebenfalls davon. Ich kann mich erinnern, dass beim letztjährigen Schanzenfest den Krawallkiddies der Zugang zur Roten Flora verweigert wurde, eben weil man in der linken Szene absolut keinen Bock auf diese Spinner hat.

Es ist absoluter Schwachsinn zu glauben, "die Antifa" würde ausschließlich aus gewaltbereiten Steineschmeissern bestehen. Das ist viel zu einfach und nicht jeder gehört der autonomen Szene an. Das gibt es natürlich auch, aber es gibt ebenso Antifagruppen, die Gewalt grundsätzlich ablehnen. Glaubt es oder lasst es sein.

Aber wie gesagt, ich habe inzwischen selber große Schwierigkeiten damit, mich mit den antifaschistischen Zielen zu identifizieren, eben weil man alles nur noch mit dem Ausüben von Gewalt verbindet. Damit möchte ich nicht in Verbindung gebracht werden und deshalb beschränke ich meine Aktivitäten inzwischen auf das Teilnehmen an Demonstrationen.

Ich hatte absolut keine Schwierigkeiten, "auszusteigen". Das hört man ja auch immer wieder, dass angeblich sich entfernende bedroht werden. Schwachsinn, jeder kann machen was er möchte. Wenn ich die Leute von damals heute treffe - das kommt in einem Dorf wie Hamburg nicht selten vor - , ist man weiterhin freundlich zueinander.

Zitat:
Zitat von Ranzenfön Beitrag anzeigen
Und auch der Judenhass ist tief in der linken Szene verankert. Genau wie in der Rechten.
Was für ein Blödsinn. Es gibt sicher einzelne, die mit einer Anti-Israel-Einstellung durchs Leben laufen, aber die sind in der Szene völlig aussen vor. Wer hat dir denn so eine Scheiße erzählt?
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Geändert von Moneybrother (05.06.2011 um 13:53 Uhr)
Moneybrother ist offline  
Alt 05.06.2011, 13:55   #29
Tyr
abgemeldet
Die berechtigtere Frage ist wohl eher wer dir denn das Gegenteil erzählt hat.

Daß linksextrem vorherrschend auch antiisraelisch ist ist kein Geheimnis.

Da sind fast die Rechtsextremen mit ihrer Islamabneigung letztendlich israelfreundlicher eingestellt. Obwohl das ein komischer Widerspruch ist.
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Tyr ist offline  
Alt 05.06.2011, 13:59   #30
Lumpy
abgemeldet
@Moneybrother: man merkt noch heute deine mit Propaganda verseuchte Einstellung...

Zitat:
Da sind fast die Rechtsextremen mit ihrer Islamabneigung letztendlich israelfreundlicher eingestellt. Obwohl das ein komischer Widerspruch ist.
Seit wann sind Rechte Islamabgeneigt? Sind doch beides Judenhasser, die sympathisieren miteinander!!!
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Lumpy ist offline  
 

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