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Alt 23.07.2011, 09:35   #1
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Norwegischer Rechtsradikaler Amoklaeufer - Rueckzug des Staates

Es ist eine Eigenschaft der modernen Welt, dem Staat weniger und weniger Macht einraeumen zu wollen.

Das hat auch finanzielle Gruende: der Staat ist nicht bereit, fuer beliebig grosse, viele und bunte Feste ausreichend Polizisten zu stellen.

Gleichzeitig fordert die Eventkultur eindrueckliche Massenveranstaltungen, und auch das hat u.a. finanzielle Gruende. Man kann verdienen an diesen Massenmagneten.

Bei der Love Parade wurden Sicherheitsueberlegungen hintangestellt, man wollte die EInnahmen, man wollte auch Prestige gewinnen ("in DER Stadt ist was los" oder so) gleichzeitig wurde auch Geld gespart, man hat statt einer zentralisierten in sich gut organisierten Ordnertruppe die Ordnungskraefte aus ungefaehr zehn verschiedenen Agenturen zusammengeholt (wegen Outsourcing, Privatisierung und blabla (bis dahin war immer nur EINE Agentur beteiligt gewesen), und dann hat die Kommunikation zwischen Polizei und privaten Ordnern nicht geklappt.

Aehnlich war es jetzt wieder in Norwegen: der Attentaeter zielte auf eine extrem dichte Menschenansammlung an einer Stelle, die nur wenig Fluchtmoeglichkeiten bietet.

Bei den Wachmaennern konnte er sich erfolgreich als Polizist ausgeben (waeren diese auf Zack gewesen, haetten sie die Polizei-Einsatzzentrale via Notruf befragt, ob tatsaechlich ein Mann namens (Ausweisinhalt) geschickt worden sei, bevor sie den sichtlich bewaffneten Mann uebergesetzt haetten. Zumal Polizisten normalerweise nicht allein kommen. Das ist in Sicherheitsfragen ein Standardvorgehen: seitdem es Farbkopierer gibt, kann man einem Ausweis nicht mehr vertrauen. Andererseits haette er wohl auch ein eigenes Boot organisieren und benutzen koennen, ohne dass ihn jemand vor dem Betreten der Insel aufgehalten haette).

Sicher wird man in Zukunft keine Veranstaltungen mehr auf kleinen Inseln machen koennen und auch sonst das eine oder andere lernen.

Aber die Grundzuege werden bleiben: weniger Geld fuer staatlich zentralisierte Sicherheit, mehr Menschenansammlungen.

Wer ist fuer einen staerkeren Staat?

Wer ist fuer besser organisierte Sicherheitsmassnahmen?

Wer hat jetzt mehr Angst vor Massenansammlungen (Volksfest, Kirmes, Kirchentag, Open Air Konzerte, Demos ...)?

Wer moechte diese Veranstaltungen allgemein eingrenzen?

Welche anderen Alternativen werden hier vorgetragen?

Geändert von gastlovetalk (23.07.2011 um 10:15 Uhr)
 
Alt 23.07.2011, 09:35 #00
Administrator
Hallo gastlovetalk, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 23.07.2011, 10:04   #2
Arno_Nyhm
ανώνυμος
 
Registriert seit: 12/2004
Beiträge: 3.342
Zitat:
Zitat von CtrlAltDel Beitrag anzeigen
Wer ist fuer einen staerkeren Staat?

Wer ist fuer besser organisierte Sicherheitsmassnahmen?

Wer hat jetzt mehr Angst vor Massenansammlungen (Volksfest, Kirmes, Kirchentag, Open Air Konzerte, Demos ...)?

Wer moechte diese Veranstaltungen allgemein eingrenzen?

Welche anderen Alternativen werden hier vorgetragen?
Ich bin für nix davon.

Es ist unmöglich, Risiken völlig auszuschließen. Und das Risiko, bei einem Terroranschlag umzukommen, ist vernachlässigbar klein im Vergleich zu anderen Risiken wie z.B. dem Strassenverkehr etc. pp.

In den westlichen Gesellschaften lebts sich ganz schön sicher.
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Arno_Nyhm ist offline  
Alt 23.07.2011, 10:16   #3
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Du wirst dann also wsl. auch zur naechsten Love Parade oder zur Spring Break am Mittelmeer fahren, und zwar mit einem guten Gefuehl?

Machst Du auch Risiko-Sportarten?
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Alt 23.07.2011, 10:24   #4
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Nochmal in eine andere Richtung:

Laesst dieser Einzeltaeter nicht einen extrem ueberhoehten Individualismus, eine Selbstvergoettlichung erahnen, die nach einem Machtbeweis strebte?

Kann man daraus eine gesellschaftliche Lehre ziehen?

Wie ist es mit Gewaltdarstellungen in den (Unterhaltungs-)medien? Muss diesem Tpyen nicht irgendwer den Eindruck vermittelt haben "Du bist was, wenn Du Gewalt ausuebst" - dieser Weg steht Dir offen, um Dich selbst zu beweisen?
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Alt 23.07.2011, 10:36   #5
Ansotica
Splendid
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 3.480
Arno hat Recht.

Wir wiegen uns in Sicherheit, der Staat und die Gesellschaft tun alles, damit wir denken, das und außer dem Alter nichts anhaben kann. Wer sowas glaubt ist selbst Schuld.

Wenn ich auf so eine Festival fahre muss mir klar sein, dass da auch was passieren kann. Muss ja nicht gleich ein Anschlag sein.

Genauso wie wenn ich vor die Türe gehe, es könnte mich ein Auto überfahren, der Blitz treffen, mich jemand erschießen, was vom Himmel fallen.
Tja, und wenn ich nicht vor die Türe gehe... Gibts auch genug.

In einer gewissen Gefahr schwebt man also immer. Und nur die Tatsache, dass wir so sicher leben wie kaum eine andere Kultur ermöglicht uns die Vorstellung, dass es gar keine mehr gäbe. Das ist halt ein Trugschluss.

Zu deinen Fragen. Ich würde da überhaupt nicht hinfahren. Aber nicht wegen der Risiken.
Ab wann ist eine Sportart denn ne Risikosportart? Meine Schwester hätte sich beim Volleyball mal fast das Auge ausgestochen? Ist das eine Risikosportart?
Aber, wenn man davon ausgeht, dass einem dann überhaupt etwas passieren kann, ja dann mache ich Risikosportarten, sogar ziemlich viele...


Der Typ ist halt einfach krank. Kein normaler Mensch wird zum Mörder nur weil er zu viele Krimis geschaut hat oder 'Killerspiele' spielt...
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Ansotica ist offline  
Alt 23.07.2011, 10:40   #6
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
ich dachte mehr an Abfahrtsski ohne Helm,
Freeclimbing,
Gipfelrunning,
...

Irgendwas, wo man sich dadurch beweist, wie hoch das eingegangene Risiko ist.

Gemeinsam mit einem Amoktaeter soweit man es ueber ihn weiss, waere dann das Motiv, sich beweisen zu muessen, weil man sich asl "Schwachen" nicht genuegend lieben kann, oder?
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Alt 23.07.2011, 11:38   #7
Ansotica
Splendid
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 3.480
Nö, soo schlimm ist es dann doch nicht

Das könnte ein Motiv sein, unter anderem. Aber auch die Extremsportler machen das ja nicht nur um sich was zu beweisen, sondern teilweise auch weil das Adrenalien so schön rauscht...

Ich denke das Hauptmotiv eines Amokläufers ist Frust oder Stress in irgendeiner Form, gepaart mit.... usw...
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Ansotica ist offline  
Alt 23.07.2011, 11:41   #8
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Ansotica Beitrag anzeigen
Das könnte ein Motiv sein, unter anderem. Aber auch die Extremsportler machen das ja nicht nur um sich was zu beweisen, sondern teilweise auch weil das Adrenalien so schön rauscht...
ist das ein Unterschied? Loest ein Adrenalinschub evtl. Gefuehle der Selbstbestaetigung aus? Oder das Zurueckgehen des Adrenalinpegels?

Da weiss ich jetzt echt nicht so Bescheid ... (peinlich) ...
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Alt 23.07.2011, 11:46   #9
Ansotica
Splendid
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 3.480
Ein kleiner. Wahrscheinlich spielt bei allen beides mit rein.

Aber Adrenalin geht doch eher in Richtung Euphorie.
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Ansotica ist offline  
Alt 23.07.2011, 11:50   #10
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Ach so - ist es nicht unter Umstaenden so, dass unsichere Menschen (und etwas unsicher sind wir ja alle) sich wohler (=selbstbestaetigter) fuehlen, wenn sie sich vergewissert haben, dass sie sich ihre Euphorieschuebe selbst, aus eigenem Handeln heraus, verschaffen koennen? Den Kick suchen?

Und dann noch einen zusaetzlichen Euphorieschub daraus gewinnen, wenn dies auf einem sehr seltsamen individuellen, um nicht zu sagen, wahnwitzigen und ruecksichtslosen Weg geschieht?

Also ist es das, was man eine kranke Befriedigung nennt?
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