|
Du befindest dich im Forum: Aktuelles. Tagesaktuelle Ereignisse aus Politik und Gesellschaft gehören hier hinein. In diesem Forum kannst du dich über tagesaktuelle Ereignisse aus Politik und Gesellschaft austauschen, zum Beispiel über neue Gesetze, politische Skandale oder bekanntgewordene Verbrechen, anstehende Wahlen - kurz: alles, was erst kürzlich geschehen ist oder in naher Zukunft ein Thema sein wird. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
|
Themen-Optionen |
15.12.2011, 16:50 | #31 | |||
Special Member
Registriert seit: 06/2008
Ort: Bremen
Beiträge: 2.824
|
Zitat:
Für den Umgang der Opfer mit einer solchen Tat macht es hierbei aber sehr wohl einen erheblichen Unterschied von wem man angegriffen wurde. Sieh dir doch mal deine beiden Beispiele an. Bei dem Ersten würde direkt die Presse vor der Tür stehen und deine Geschichte, oder die der Angehörigen hören wollen. Es gäbe Protestmärsche und Solidaritätsbekundungen. Beim zweiten würde der oder die Täter/in zum Helden stylisiert werden, noch heute als Ikone und Freiheitskämpfer gelten und Jahre später würde ein Film darüber gedreht in dem die Opfer entmenschlicht werden und die Täter als regelrecht "cool" dargestellt. Ähnlich sieht es auch bei realen Ereignissen aus. In vielen Situationen haben die Opfer schlicht und ergreifend keine Hilfe oder Solidarität zu erwarten. Viel eher Widerstand und Wut, denn gewisse Dinge dürfen einfach nicht angesprochen werden.
|
|||
15.12.2011, 17:32 | #32 | ||
Euer Liebden
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
|
Anthill
Ich sprach von ermordeten Opfern, nicht von Verletzten. Für die spielt es wirklich keine Rolle, wer sie umgebracht hat. Ansonsten teile ich deine Meinung, dass die RAF in hohem Maß idealisiert wurde, teilweise noch immer wird, und es natürlich Besterbungen gab und gibt, deren Verbrechen, wenn schon nicht als gute Taten, so doch wenigstens als eine Art Notwehr darzustellen.
|
||
15.12.2011, 18:59 | #33 | |||
abgemeldet
|
Zitat:
|
|||
15.12.2011, 19:26 | #34 | ||
abgemeldet
|
Islamistische Extremisten gibt es hier natürlich nicht.. hier gibts nur rechts und links extreme.traumtänzer..
|
||
15.12.2011, 19:45 | #35 | ||
lass das!
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
|
Lumpy, es ist Weihnachtszeit.
Und damit du die ausgiebig genießen kannst, bekommst du zwei Wochen Urlaub. In der Zeit kannst du dir dann mal überlegen, ob es dir nicht doch möglich ist, etwas freundlicher und weniger provokativ zu schreiben, denn das nervt nicht nur, es stört mittlerweile auch ganz gewaltig. Letzteres irgendwann so sehr, daß mit Augenzudrücken auch mal gut is'.
|
||
15.12.2011, 19:49 | #36 | |||
Platin Member
Registriert seit: 10/2010
Ort: Heute
Beiträge: 1.508
|
Zitat:
Dieses Buch befasst sich aber(nachdem was ich aus der Zusammenfassung entnehme) nicht ausschließlich mit irgendwelchen Extremisten,sondern mit der Gesellschaft als ganzes...mit mir und mit Dir! Die Zeiten in der Links Populär waren, sind längst Vergangenheit. Jetzt ist Rechts Populismus "In". Und das beinhaltet Menschenfeindlichkeit. Es sind nicht nur die Sozial Schwachen Menschenfeindlich, sondern die Bürgerlichen,die Menschen mit Bildung und Hohem Einkommen auch. Auszug: http://www.wirtschaftundgesellschaft.de/?p=1145 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit "Hass ist ein diffuses Gefühl, in dem häufig Ängste, Verletzung, Ausgrenzung und Aussichtslosigkeit ihren Ausdruck finden. Darum geht es auch in der Untersuchung zur “Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit”." “Was denken die Menschen? Wie verändern sich ihre Einstellungen? Welche Erfahrungen machen sie? Wie nehmen sie die Dinge wahr und wie verarbeiten sie ihre Eindrücke? Und nicht zuletzt: Welche Folgen hat das für schwache Gruppen in dieser Gesellschaft?” So beschreibt Heitmeyer zusammenfassend den Gegenstand und Fokus der Deutschen Zustände." “Rohe Bürgerlichkeit” "Sein Augenmerk richtet sich auf die unterschiedlichen Lebensbedingungen, unter denen die Menschen auf Krisen reagieren. Dabei sticht heraus, dass in der Zeit von 2009 bis 2010 die Vorurteile bei Menschen mit höheren Einkommen bei Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie, Obdachlosenabwertung und der Abwertung von Langzeitarbeitslosen und Sexismus am deutlichsten zunahmen. Auch aufgrund dieser Entwicklung schließt Heitmeyer: “Entsicherung, Richtungslosigkeit und Instabilität” sind zur neuen Normalität geworden, die Nervosität scheint über alle sozialen Gruppen hinweg zu steigen.” Heitmeyer attestiert der deutschen Gesellschaft eine “explosive Situation als Dauerzustand” und warnt vor einer “rohen Bürgerlichkeit”, die sich dadurch auszeichnet, “dass in bürgerlichen Kreisen offensichtliche Versuche unternommen werden, privilegierte Positionen zu wahren und abzusichern.” Das ginge, so Heitmeyer, auch mit der Abwertung und Desintegration von als “nutzlos” etikettierten Menschen einher. Die auch durch einen Rückzug aus der Solidargemeinschaft gekennzeichnete rohe Bürgerlichkeit würde dabei auch über liberale Tages- und Wochenzeitungen ventiliert."
|
|||
16.12.2011, 07:54 | #37 | ||||
Dauerhaft Gesperrt
Registriert seit: 08/2010
Beiträge: 3.229
|
Zitat:
Zitat:
|
||||
16.12.2011, 07:59 | #38 | |||
Dauerhaft Gesperrt
Registriert seit: 08/2010
Beiträge: 3.229
|
Zitat:
In Zeiten wirtschaftlicher Not oder Zukunfsangst, werden diese Sympthome immer ausgeprägter sein, als in Zeiten wo die Menschen keine Ängste und Sorgen haben. Diese Angst vor der Zukunft (Wirtschaftskrise, Jobverlust etc.) betrifft nun auch die bürgerliche Mitte, und das seit Jahren. Dadurch bauen sich Spannungen auf, die häufig an schwächeren ausgelassen werden.
|
|||
16.12.2011, 08:50 | #39 | ||
abgemeldet
Themenstarter
|
HIer noch für die Interessierten eine Kurzzusammenfassung der der deutschen Zustände auf 21 Seiten:
http://www.nachdenkseiten.de/upload/..._zustaende.pdf Es freut mich, dass mein Beitrag zur gruppenbezogenen Menschenfeindlchkeit der NPD mit dem Beispiel der geplanten Sonderbehandlung von Ausländern in der deutschen Sozuialversicherung unwidersprochen blieb, nachdem hier jemand für die NPD eine Stange brechen wollte. Ich freue mich über die Lernfähigkeit des Schreibers. Dann lege ich noch ein Beispiel der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit der NPD nach, weil das anscheinend Not tut: Die NPD erteilt in ihrem Parteiprogramm dem sogenannten Schuldkult eine Absage, der insbesondere im Dienst fremder Finanzinteressen stehe. Eine klare Anspielung auf die Entschädigungszahlungen früherer KZ-Insassen. Allerdings wird da verschwiegen, dass die Entschädigung so gering war, dass sie selbst bei Einhaltung der heutigen Arbeitsschutzbestimmungen Zahlung längst erbrachter Arbeitsliestungen als besonder mikrig angesehen werden müsste. Allerdings wurde da noch bei Hunger, Krankheit, Entkräftung unter entwürdigenden Bedingungen gearbeitet. Die Furcht vor Mord und Köperverletzung war allgegenwärtig. Frauen und Mädchen wurden grausam missbraucht und vergewaltigt. Wieder gutmachen lässt sich dieses Unrecht aber auch bei angemessener Bestrafung der Täter und mit Zahlungen nicht mehr. Die Bezeichnung der Zahlungen als Wiedergutmachung ist also irreführend. Ganz zu schweigen davon, dass neben Berücksichtigung der Arbeitsstunden noch ein hohes Schmerzensgeld zu berechnen gewesen wäre. Das freilich sollte auch den Schulkindern hierzulande beigebracht werden: Die Zahlungen an geschädigte Personen erfolgten in einer Höhe, die Deutschland nach dem Krieg möglich war. Als es Deutschland wesentlich besser ging, hat kein Opfer eine weitere, zusätzliche Zahlung erhalten. Da war von einer Verdummung der Kinder die Rede und durch detaillierte Informationen über wichtige Fakten im Unterricht könnte dem entgegengewirkt werden. Es macht die Kinder immun gegen Halbwahrheiten und Lügen, die bis hin zur Leugnung des Holocaust gehen. Bei Opfern ist es allerdings eine empfindliche Beleidigung und Demütigung, wenn deren Leiden abgeleugnet werden. Zu Recht ist die Leugnung des Holocaust daher unter Strafe gestellt.
Geändert von Trimalchio (16.12.2011 um 09:33 Uhr) |
||
16.12.2011, 09:06 | #40 | ||
abgemeldet
Themenstarter
|
@isa73,
mit Deinem Beitrag hast Du allerdings Recht. Wer selber potentiell gruppnebezogene Menschenfeindlichkeit zeigt, wird das nicht so schnell einsehen. Ich sehe es mal so: In fremden Wunden kann ich bohren, in meinen Wunden müssen andere bohren. Insoweit kann ich Dir auch nur zustimmen: Das Buch befasst sich mit Dir und mir und anderen, die jeweils versuchen sollten, sich auch einmal selber zu betrachten, wenn da von gehassten Gruppen die Rede ist. Und ich stimme Dir auch zu, dass links heute nicht mehr populär ist. Links einmal so verstanden, dass auch Menschen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind als Arbeitslose, Obdachlose oder Rentner nicht zu Parasiten abgestempelt werden. Allerdings hat der frühere SPD-Spitzenpolitiker Clement Arbeitslose ungerügt von seiner Partei als Parasiten bezeichnet. Selbstverständlich auch da gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Und dagegen muss es in jedem Einzelfall einen Aufschrei geben. Insoweit kann ich die Frage von Geißler zum Sozialabbau und der damit propagierten gruppenbezogenen Menschenverachtung nur untersützen: "Wo bleibt Euer Aufschrei?" Eine Frage, die sich allerdings auch gegen Geißlers eigene Partei richtete. Und das bewundere ich. Ich gebe Dir Recht: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist ein Problem, das jenseits der Problematik der Randparteien bis tief ins bürgerliche Lager besteht. Ich habe da nur ein Beispiel gegeben. Aber es gibt leider massenhaft Beispiele.
|
||