Dave Bowman

Ungard

Ich habe den Eindruck du bist zu fixiert. Ich werfe meine Stimme keineswegs weg. Ich erkenne nur derzeit keinen Sinn, eine der etablierten Parteien zu wählen, sehr wohl aber einen Sinn darin, diese nicht zu wählen. Und nur um irgendwie mein Kreuzerl zu machen, damit ich nur ja meiner "staatbürgerlichen Pflicht" nachkomme, wähle ich ebensowenig irgendeine Kasperlpartei.

Es ist mein Recht als Staatsbürger, mich der Unterstützung der in den Parlamenten vertretenen Parteien zu verweigern, ohne dass mir irgendjemand vorwerfen dürfte, die Demokratie nicht ernst zu nehmen (das komplette Gegenteil ist der Fall). Noch absurder ist deine Annahme, ich würde zu der Gruppe derjenigen gehören, die glauben, durch Wahlen könne man eh nichts ändern. Ein bissl mehr Differenzierungsvermögen traue ich dir schon zu.

Ungard

Klar ist es dein Recht, aber es hat absolut keinen Sinn nicht zu wählen.
Indirekt wählst du ja schon CDU/SPD etc. eben weil du nicht wählen gehst.
Deine Stimme verfällt also. Ungehört.
Klar mach ich mein Kreuzchen bei Partei xyz wird das alleine auch nichts bringen. Tun das aber 10%, sieht es schon anders aus.
Beim Nichtwählen ist es egal, ob nun 10% nicht wählen oder 30 oder 40.
Es kommt zu keinem Ergebnis, ausser einer kurzen Schlagzeile "blah blah noch weniger wahlbeteiligung blah blah Resignation blah blah" Dann werfen sich alle Parteien irgendwas vor und fertig.
Einen Grund was zu ändern wird keine Partei sehen.

Übrigens bin ich der Meinung es gibt für jeden eine Partei die zu ihm passt. Man muss ja nicht unbedingt APPD oder so wählen.

Dave Bowman

Diese Meinung lasse ich dir ja gerne, aber ich teile sie aus genannten Gründen nicht.
Das würde ich auch, wenn ich ne Larifaripartei wählte.
Ungehört? Wohl kaum. Die Nichtwähler stellen eine verdammt ernstzunehmende Gruppe dar, die der Politik keineswegs gleichgültig ist. Und ich sehe sie - wie ebenfalls dargelegt - nicht als "verfallen" an.

Im Übrigen werde ich mich am 17. Juni bei der Abstimmung über die dritte Startbahn in München durchaus beteiligen, denn das ist für mich echte Volksdemokratie - da kann die Politik nicht machen, was sie will.

Ungard

Einerseits richtig, der einzelne kann nicht viel machen. Aber siehe Freie Wähler.
Wenn sich jeder gedacht hätte " Och da verfällt meine Stimme nur, ich wähl lieber gar ned" dann hätten die keine 10% bekommen.
Auch zählt deine Stimme dann zu sonstige.
D.h. wählen 1% statt gar nicht irgendwas, fehlt diese 1% den großen Parteien.
Mh das sehe ich wie gesagt komplett anders. Nichtwähler interessieren keinen. Klar würde gerne jede Partei mal eben ein paar 100k Nichtwähler gewinnen können, aber sie tun ja nix dafür. Da sie weder für noch gehen sie sind, interessiert es halt keinen.Bin mal gespannt wies ausfällt. Doof nur dass viele Betroffene gar ned wählen dürfen, da ja nur Münchner abstimmen dürfen.
Aber ja sowas sollte es viel öfters geben.

Dave Bowman

Sehe ich ganz genau so. Aber da ist eben die politische Kaste vor...

Christkind73

Dave,

Nichtwähler sind Politikers Liebling. Sie tun ja nichts. Und irgendwann, wenn dann nur noch 30 % zur Wahl gegangen sind, wird das Wahlrecht abgeschafft, weil dem Deutschen an sich so viel Aufregung und Verantwortung wohl nicht zuzumuten ist. Und als nächstes hören wir: "Und diesmal mußte ich die Parrrteien nicht mal aus dem Lande fäägen, sie sind eingegangen wie schlecht gegossene Primääln..."

Ne! So nicht! Natürlich ist die Auswahl politischer Parteien übel: CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke, Piraten sind samt und sonders sozialistisch, mindestens aber sehr links ausgerichtet ( der Spitzenkandidat der CDU in SH hat gerade getönt, seine Partei sei ja nicht konservativ...). Die FDP hat zu wenig qualifiziertes Personal und damit zu wenig Ideen, dieses Vakuum zu füllen. Viel schlimmer: Sie hat sich nach der Bundestagswahl vorführen lassen, anstatt als zweitstärkste Partei der Koalition klare Kante zu zeigen und auch Erkenntnisfähigkeit: Verzicht auf die proklamierten Steuersenkungen, stattdessen auf einen nicht nur ausgeglichenen, sondern schuldentilgenden Haushalt spätestens ab 2011 zu bestehen.

Auch wenn ich nichts mehr finde auf den langen Wahlzetteln, so gehe ich doch hin und gebe den Zettel in die Urne. Versehen mit dem Kommentar: Leider nichts dabei.

Diese Stimme wird gezählt, sie gilt als ungültig, ABER sie ist bei der Wahlbeteiligung mit drin! Rechnet Euch mal selber aus, wie die Wahlergebnisse bei einigen Landtagswahlen um 50% der abgegeben Stimmen wirklich ausgefallen wären, wenn auch die Nichtwähler ihren Zettel in die Urne geworfen hätten (mehr muß man ja nicht tun, auch wenn es natürlich schwerfällt, EINMAL IN VIER ODER FÜNF JAHREN seinen Hintern in der Zeit von 8-18 Uhr in ein Wahllokal zu begeben...)...

Im übrigen bleibt immer noch die Gründung einer Partei. Und man muss dafür ja nicht mal ansatzweise Ahnung haben, wie der Erfolg der Piraten beweist (bedenkliche Entwicklung, wenn man gewählt wird, weil man bekennt, keine Ahnung zu haben...)

Geht bitte zur Wahl, auch wenn Ihr nichts auf dem Zettel findet. Aber schmeisst doch Euer Wahlrecht nicht so einfach weg und glaubt, Ihr seid Helden...

Talamaur

Immer, wenn ich hoere oder lese "Ich geh nicht zu Wahl/Gebe eine ungueltige Stimme ab, weil bei den etablierten Parteien ist ja eh nichts dabei, was man waehlen kann", dann frag ich mich ernsthaft, wie weit es wohl mit dem Interesse und der Intelligenz der Probanden her ist. Wenn mir die Politik gegen den Strich geht, dann muss ich versuchen was zu ändern. Entweder, in dem ich eine Partei gründe, oder aber, in dem ich mir eine der anderen, nicht etablierten, kleinen Parteien aussuche, die ich dann waehle. Dafür muss ich mich natürlich mit ihrem Wahlprogramm beschäftigen. Aber wieso in Gottes Namen kommt niemand auf die Idee, sich mal die kleinen Parteien anzugucken?

PIcasso1989

Warum?

Talamaur

Ihr seid doch immer die, die im LT propagieren, man müsste dinge ändern, die einen stören. Ob nun an sich selbst oder an anderen Dingen spielt doch keine Rolle, so lange man die Möglichkeit hat, etwas dagegen zu tun. Warum also nicht?

Alternative: Aufhören zu meckern.

Scuderia

Wie verblödet muss ein Volk nur sein dass die FDP in der Wählergunst wieder zu legt?