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Alt 06.07.2012, 09:08   #1
Alles auf Anfang77
abgemeldet
Sinkende Geburtenzahlen

Sinkende Geburtenzahlen - klingt rational, ist es auch. Auch die Stichworte demographischer Wandel und das Elterngeld fallen in dem Zusammenhang. Doch was sind die wirklichen Hintergründe dafür???

Subjektive Wahrnehmung ist, dass insbesondere die Familien mit Migrationshintergrund Kinder bekommen - jetzt mal unabhängig davon unter welchen Umständen sie zur Welt kommen und in welche Umstände sie hineingeboren werden.

Wieviele Ängste haben die Deutschen eigentlich? Zukunftsängste, Jobängste, ist für das Kind an alles gedacht, was passiert wenn, Unlust am Kinder bekommen oder zu haben, Befürchtungen, dass die Beziehung nicht lange genug hält, Angst vor finanziellen Engpässen? Und jetzt noch eine ganz grundlegende Frage: Wieviel Liebe (keine Angst) steckt eigentlich noch in den Menschen drin???????????
Alles auf Anfang77 ist offline  
Alt 06.07.2012, 09:08 #00
Administrator
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Alt 06.07.2012, 09:24   #2
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Früher: Auf dem Dorf gewohnt, auf dem Dorf geheiratet, Mann Beruf, Frau Haushalt = geografisch stabile Beziehung mit fester Rollenverteilung. Spielplätze (=Dorfstraße) und Nachbarn gab es auch. Ideale Vorbedingung für Kinder.

Heute: Mobil, geografisch unstabil, Zukunft unsicher, keine Rollenverteilung mehr. Kinder sind zu einem Hemmnis für Ego und Beruf geworden - und eine Frage der Organisation. Die Oma im Haus gibts auch nicht mehr.

Wer wollte da noch Kinder.
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PIcasso1989 ist offline  
Alt 06.07.2012, 09:44   #3
TheSar
Senior Member
 
Registriert seit: 06/2010
Beiträge: 822
Bei mir persönlich (Frau, 32 Jahre, Akademikerin, also DIE Problemgruppe!):

halbe befristete Stelle, Freund ebenso eine halbe befristete Stelle, das auch noch in zwei verschiedenen Stäten. Bedeutet, dass ein Gehalt auf keinen Fall ausreicht, weinn eine/r kindbedingt aussetzt. Ego und Beruf spielt da weniger eine Rolle, es ist tatsächlich das Finanzielle. Ohne das Elterngeld wäre es schlicht unmöglich für mich, ein Kind zu bekommen, da hätte ich nur folgende Optionen:
a) Hartz IV beantragen
b) nach zwei Monaten zurück in den Job und das Kind betreuen lassen
c) mich kündigen lassen, um ALG 1 zumindest für ein paar Monate zu bekommen.

Das ist alles nicht so prickelnd.

Kinder SIND ein Armutsrisiko bei den vielen prekären Beschäftigungen, daher können sich das am ehesten Leute leisten, die schon arm sind oder bei denen einer von beiden so viel verdient, dass es nichts ausmacht, wenn der andere aussetzt. Ich sehe da das Problem tatsächlich eher beim Arbeitamrkt als bei "früher war ales besser, weil die Frauen noch wussten, wo sie hingehören", was ich bei diesem Rollenverteilungs-Argument immer raushöre.
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TheSar ist offline  
Alt 06.07.2012, 11:47   #4
Findus
Kater
 
Registriert seit: 09/2008
Ort: am Rhein
Beiträge: 14.029
U.a. ein Grund dafür, auf den ich näher eingehen möchte:

Zitat:
Zitat von TheSar Beitrag anzeigen
Bedeutet, dass ein Gehalt auf keinen Fall ausreicht, weinn eine/r kindbedingt aussetzt.
Und ich finde das sehr bedenklich, dass ein (Akademiker-) Gehalt nicht ausreicht, um eine Familie zu ernähren.

Ein sehr schönes Beispiel, an dem man ablesen kann, dass die Reallohnentwicklung seit mehr als 30 Jahren unterirdisch ist. Da machen sich einige wenige die Taschen schön voll...

Soll das weiter so gehen? Ich finde, die Politik hätte Mittel, um dagegen vorzugehen. Statt dessen legt sie satireträchtige Programme wie das Betreuungsgeld vor.
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Findus ist offline  
Alt 09.07.2012, 11:01   #5
Alles auf Anfang77
abgemeldet
Themenstarter
@TheSar: Gerade erfuhr ich auch aus der Verwandtschaft von einer prekären Arbeitssituation, allerdings schon wesentlich höheres "Semester".

Wenn du vor die Wahl gestellt würdest: Kind und kaum Mittel für persönliche Freiheiten oder kein Kind und einigermaßen gut situiert entscheidest du dich für letztere Variante? Unabhängig davon, ob du deinen Partner liebst und er dich?
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Alles auf Anfang77 ist offline  
Alt 09.07.2012, 11:27   #6
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Findus Beitrag anzeigen
Und ich finde das sehr bedenklich, dass ein (Akademiker-) Gehalt nicht ausreicht, um eine Familie zu ernähren.

Ein sehr schönes Beispiel, an dem man ablesen kann, dass die Reallohnentwicklung seit mehr als 30 Jahren unterirdisch ist.
das sehe ich auch so.

Andererseits ist der durchschnittliche Lebensstandard (z.B. Versorgung mit Wohneigentum und Unterhaltungselektronik) auch in den letzten Jahren weiter gestiegen.
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Alt 09.07.2012, 23:15   #7
Schwankende
Member
 
Registriert seit: 04/2010
Beiträge: 492
Zitat:
Zitat von Alles auf Anfang77 Beitrag anzeigen

Wieviele Ängste haben die Deutschen eigentlich? Zukunftsängste, Jobängste, ist für das Kind an alles gedacht, was passiert wenn, Unlust am Kinder bekommen oder zu haben, Befürchtungen, dass die Beziehung nicht lange genug hält, Angst vor finanziellen Engpässen? Und jetzt noch eine ganz grundlegende Frage: Wieviel Liebe (keine Angst) steckt eigentlich noch in den Menschen drin???????????
Die Ängste sind meiner Meinung nach bei einigen jungen Menschen da und das hat mit Liebe gar nichts zu tun. Deswegen haben sie nicht mehr oder weniger Liebe.
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Schwankende ist offline  
Alt 09.07.2012, 23:17   #8
Schwankende
Member
 
Registriert seit: 04/2010
Beiträge: 492
Zitat:
Zitat von CtrlAltDel Beitrag anzeigen
der durchschnittliche Lebensstandard (z.B. Versorgung mit Wohneigentum und Unterhaltungselektronik) auch in den letzten Jahren weiter gestiegen.
Ist das wirklich so oder hat er sich nur verändert?
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Schwankende ist offline  
Alt 09.07.2012, 23:54   #9
GreatBallsofFire
Ein Buch über Nerds!!
 
Registriert seit: 01/2007
Ort: Hoch den Rock, rein den Stock!
Beiträge: 11.530
Zitat:
Zitat von PIcasso1989 Beitrag anzeigen
Früher: Auf dem Dorf gewohnt, auf dem Dorf geheiratet, Mann Beruf, Frau Haushalt = geografisch stabile Beziehung mit fester Rollenverteilung. Spielplätze (=Dorfstraße) und Nachbarn gab es auch. Ideale Vorbedingung für Kinder.

Heute: Mobil, geografisch unstabil, Zukunft unsicher, keine Rollenverteilung mehr. Kinder sind zu einem Hemmnis für Ego und Beruf geworden - und eine Frage der Organisation. Die Oma im Haus gibts auch nicht mehr.

Wer wollte da noch Kinder.

Ja, und das ist der innere Zustand eines Volkes, das ständig durcheinander gescheucht wird, um es optimal abkassieren zu können.
Wer spricht eigentlich noch von Vermögensbildung im Volke?
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GreatBallsofFire ist offline  
Alt 10.07.2012, 00:27   #10
gabimaus
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Alles auf Anfang77 Beitrag anzeigen
Sinkende Geburtenzahlen - klingt rational, ist es auch. Auch die Stichworte demographischer Wandel und das Elterngeld fallen in dem Zusammenhang. Doch was sind die wirklichen Hintergründe dafür???

Subjektive Wahrnehmung ist, dass insbesondere die Familien mit Migrationshintergrund Kinder bekommen - jetzt mal unabhängig davon unter welchen Umständen sie zur Welt kommen und in welche Umstände sie hineingeboren werden.

Wieviele Ängste haben die Deutschen eigentlich? Zukunftsängste, Jobängste, ist für das Kind an alles gedacht, was passiert wenn, Unlust am Kinder bekommen oder zu haben, Befürchtungen, dass die Beziehung nicht lange genug hält, Angst vor finanziellen Engpässen? Und jetzt noch eine ganz grundlegende Frage: Wieviel Liebe (keine Angst) steckt eigentlich noch in den Menschen drin???????????
Wieviel Liebe?

Alle haben den Traum von der Liebe, was ich so beobachte.
aber die Angst ist größer.
Trotz zahlreicher Versicherungen gibt es keine Sicherheit.
Angst und Mutlosigkeit - auch großes Mißtrauen der Politik gegenüber.

Der Unmut wird stärker.

Und was, wenn Wut daraus entsteht?

Bisher war ich froh und dankbar, in eine Generation hineingeboren zu sein, in der es keinen Krieg bisher gab, wie bei meinen Vorfahren.

Ich könnte es verstehen, wenn der Kinderwunsch im Moment weniger ausgeprägt sein sollte.

Obwohl .... aber das ist ein anderes Thema - Danke!
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gabimaus ist offline  
 

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