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30.03.2013, 21:53 | #31 | ||
Special Member
Registriert seit: 08/2009
Ort: south of the border
Beiträge: 4.043
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Anthill Inside hat es im Grossen und Ganzen schon beschrieben. Die Probleme Europas haben herzlich wenig mit Grosskonzernen und/oder Grossbanken zu tun. So sind die Parallelen in den Symptomen zwischen den Krisenstaaten doch augenfällig: Abgesehen vom Sonderfall Irland liegen sämtliche dieser Staaten im Süden, haben einen aufgebähten Staatsapparat, eine unterdurschnittliche Produktivität und ein (über die letzten 11 Jahre) unterdurschnittliches (ja gar negatives) Wirtschaftswachstum und überdurchschnittlich hohe (staatliche oder private) Schulden. Zwar wird heute hauptsächlich über den hohen, meist staatlichen, Schuldenstand berichtet, dieser ist jedoch nur eine Momentaufnahme und nicht das grösste Problem. Viel schlimmer sind die strukturellen (nicht nur finanziellen) Defizite: Träge Arbeitsmärkte, mangelnde Produktivität, kein Wachstum. Gewiss ist das schon seit Jahrzehnten so, mit dem Korsett der Währungsunion ist jedoch eine Abwertung der eigenen Währung (und damit die Erhaltung der Produktivität) unmöglich geworden (theoretisch würde noch die Alternative der sogenannten Realabwertung existieren, also eine generell Senkung der Lohnkosten. Dies ist jedoch praktisch kaum zu implementieren). Deshalb wird es mittelfristig nur zwei Wege aus der Krise geben: Entweder richtet man eine Transferunion ein, sprich, der Norden "schickt" jedes Jahr dutzende, wenn nicht hunderte Milliarden in den Süden. Solche Ausgleichssysteme existieren in modernen Währungsräumen - typischerweise einzelne Staaten - denn auch innerhalb solcher herrschen (teilweise horrende) wirtschaftliche Ungleichgewichte. Oder aber die Eurozone wird auseinanderbrechen, dann wohl in mindestens drei Teile.
Dass jetzt Nazi-Bilder zur Illustration des angeblich Schuldigen und/oder Feindes gebraucht werden, ist nicht weiter verwunderlich. Als Deutscher sollte man das auch nicht überbewerten, es handelt sich schliesslich mehrheitlich um einen Ausdruck der Frustration, und auch war es schon immer eine beliebte Praxis, die Fehler bei anderen zu suchen. Der Klassenprimus erfreut sich nunmal selten grosser Beliebtheit, vielmehr ist er das Ziel von Neid. Aber ich kann schon verstehen, dass deutsche Staatsbürger sich dadurch aufgrund des historischen Kontextes beleidigt fühlen.
Geändert von misterwah (30.03.2013 um 22:00 Uhr) |
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31.03.2013, 13:43 | #32 | |||
Senior Member
Themenstarter
Registriert seit: 12/2012
Ort: München
Beiträge: 572
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Zitat:
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31.03.2013, 16:59 | #33 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Zu den Südländern: Diese Länder haben eben nun mal eine ganz grundlegend andere volkwirtschaftliche Struktur. Es wird niemals aber auch absolut niemals funktionieren die Leistungsfähigkeit dieser Volkswirtschaften auf ein Niveau zu heben, wie es Deutschland oder Frankreich haben, das ist politischer Blödsinn. Jedes Land benötigt entsprechend seiner Leistungsfähigkeit seine Währung, das wird mit dem Euro nicht gehen. Europa braucht den Euro nicht. Und man muss endlich mal davon wegkommen das wer gegen den Euro ist auch gegen Europa ist. Der Euro und Europa sind nicht miteinander verbunden.
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31.03.2013, 21:12 | #34 | ||
Weltkriegsverweigerer
Registriert seit: 05/2004
Beiträge: 5.950
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http://www.t-online.de/nachrichten/a...ie-boesen.html
Das ist für mich auch ein Grund, warum wir den Euro nicht brauchen bzw. warum der Euro sogar schädlich ist für den Europäischen Frieden.
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31.03.2013, 22:07 | #35 | |||
Ruthless Conqueror
Registriert seit: 05/2012
Ort: Latveria
Beiträge: 3.054
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Zitat:
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31.03.2013, 22:32 | #36 | |||
Senior Member
Themenstarter
Registriert seit: 12/2012
Ort: München
Beiträge: 572
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Zitat:
Übrigens kann man das in Serbien nicht mit Zypern vergleichen. In Zypern ist es auch die Bevölkerung die meint das Deutschland böse ist. Außerdem geht es auch darum das Zypern extrem geholfen wird und keine wirkliche Dankbarkeit da ist. Man kann nur hoffen das sich das mit der Zeit mal ändern wird.
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31.03.2013, 22:51 | #37 | ||
Weltkriegsverweigerer
Registriert seit: 05/2004
Beiträge: 5.950
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Meinte eigentlich die Parallelen Griechenland-Spanien-Zypern-Serbien und der damit verbundene Hass gegen (z.B.) Deutschland/(Europa)
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31.03.2013, 23:40 | #38 | ||
Euer Liebden
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
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Da sehe ich nun wirklich keinen Hass am Werk, vielmehr gezielte Provokation. Und sie wirkt ja auch bei vielen.
Man klebe einer deutschen Kanzlerin ein Adolf-Bärtchen an und man kann sich darauf verlassen, dass das Protestgeheule riesig ist. Ziel erreicht.
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01.04.2013, 10:14 | #39 | |||
Special Member
Registriert seit: 06/2008
Ort: Bremen
Beiträge: 2.824
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Zitat:
Der Hass und die Parolen sind durchaus real und ernstgemeint. Die Leute brauchen einen Sündenbock, jemandem dem sie die Schuld geben und den sie hassen können. Dieser Sündenbock zu sein ist nichts gutes, es ist kein Scherz und generell nichts Witziges daran. Tatsächlich ist es brandgefährlich und hat das Potential zu eskalieren. Was wir hier sehen sind die widererwachenden Geister des Nationalismus und der Demagogie in Europa. Dass gewisse Menschen wie du völlig immun dagegen zu sein scheinen dass sie hier zum Sündenbock erklärt und verteufelt ist ehrlich gesagt mehr als nur befremdlich für mich. Du könntest dir ja mal ein paar historische Beispiele ansehen wie solche Entwicklungen in den meisten Fällen für den Sündenbock ausgingen. Allein der abwertende Begriff "Protestgeheule" gegenüber Leuten die sich an solch einer Demagogie und gegen sie gerichtetem Nationalismus stören ist einfach nur widerlich.
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01.04.2013, 11:43 | #40 | ||
Euer Liebden
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
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Schon recht Anthill...
Gerade, weil ich durch meine Familiengeschichte bestens bewandert bin im Wissen darum was Hass anrichten kann, bin ich in der Lage zu unterscheiden, was Ausdruck von Frustration ist, der sich dann aber auch in der Frustration erschöpft, und was wirklich gefährlich werden kann und ist. Deine Belehrungen sind also an den Falschen gerichtet. Zyprioten bringen ihre Frustration durch Provokation zum Ausdruck, nicht mehr und nicht weniger. Wenn du das für gefährlichen, für deutsche bedrohlichen Nationalismus hält, dann verstehst du wohl nicht, was da gerade wirklich geschieht auf Zypern.
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