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Alt 20.06.2013, 07:25   #31
AlextheMADCAT
Golden Member
 
Registriert seit: 06/2013
Beiträge: 1.247
Zitat:
Zitat von geoffrey21 Beitrag anzeigen
Seit Lehmann Brothers und 6 Billionen wirtschaftlicher Schaden ist absolut klar, der Neo Kapitalismus ist falsch.?

Es ist auch klar, dass die Kapitalistische Denkstruktur Wachstum zumindest in Europa an die Grenzen stösst.?
Europa hat henau genommen auch keinen "reinen" Kapitalismus. Sondern so ne Mischung aus Kaitalismus und staatlichen Interventionismus.
Das sieht man sehr schön an den Banken:
Sie haben Fehler gemacht und wären in einem "ideelen" System dafür bestraft worden. Und zwar in dem sie pleite gegangen wären. Nun die meisten sind aber noch da, weil der Staat meint sie sind systemrelevant.
Dadurch brauchten die Banken nicht groß aus ihren Fehlern lernen, denn nicht das böse System hat sie gerettet, sondern ein Staat der meint er brauche sich an dieses Grundprinzip aus Aktion->Reaktion nicht zu halten.

Zitat:
Zitat von geoffrey21 Beitrag anzeigen

Der Kommunismus selbst ist auch untergegangen.
Aber eine Verbindung aus beiden (ich blicke nach China) scheint nur Wirtschaft betrachtet so schlecht nicht.
China hat (bzw hatte) praktisch Manchesterkapitalismus in Reinkultur.

Zitat:
Zitat von geoffrey21 Beitrag anzeigen
Nehmen wir den Menschen wieder in den Mittelpunkt oder das kapitale Wachstum?
Lassen wir jeden für sich oder denke wir alle wieder als Gesellschaft?
Beides muß mman nicht trennen. Immerhin schafft der Kapitalismus die Werte, die eine Gesellschaft braucht und zwar dadurch, indem sie nicht so tut als wären wir alle gleich, sondern dadurch, daß (im Grundgedanken) jeder Mensch mehr will als sein Nachbar und dadurch mehr leistet, um besser Leben zu können. Was, wenn man diese Leistung durch eine Steuer abschöpft, immer mehr bringt, als wenn die Menschen alle gleich arm sind.
Die Frage ist letztlich nur, ob der Staat und die Gesellschaft in der Lage sind mit diesen Mitteln dann was vernünftiges zu tun.
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AlextheMADCAT ist offline  
Alt 20.06.2013, 07:51   #32
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von Whiskas Beitrag anzeigen
Wenn von 1mio Einwohnern einer 1 Mia hat und der Rest jeweils 1 Euro. Dann zahlen die meisten nichts und derjenige mit der Milliarde bezahlt einen RIESIGEN Anteil.
Einfacher, sozialer und gerechter wäre es, wenn sie alle zum Beispiel 20% Steuern auf ihr Einkommen zahlen würden. Dann würden die reichen immer noch den Löwenanteil zahlen, aber der stünde dann endlich mal in Realtion. Aber das geht ja nicht, dann müsste der Staat ja sparen und könnte die Menschen nicht mehr bevormunden.

Zitat:
Wenn man nun meckert: Der Reiche bezahlt viel zu viel am Gesamten! Dann kann man sich fragen: ja, wer soll es denn sonst bezahlen? bei den anderen gibt es nichts zu holen und die Infrastruktur muss dennoch unterhalten werden!
Viel wichtiger als die Frage wer es sonst bezahlen soll ist die Frage, ob es überhaupt bezahlt werden muss. 90% der Staatsausgaben sind sinnlos und falsch.

[/QUOTE]Damit soll keine Anleihe auf ein kommunistisches System gemacht werden. Das waren schlicht Diktaturen. Ich will damit lediglich das Argument "die Reichen bezahlen jetzt schon alles" entkräften. Wenn die sehr wohlhabenden nämlich etwas ändern wollten, dann müssten Sie auf eine Ausgleichung des Vermögensgefälles hinarbeiten.
Angefangen z.B. in den Hotels bei den Putzfrauen: für einen effektiven Lohn von ca 3 -5 Euro/Stunde... DIESE Arbeitnehmer werden NIE Steuern bezahlen. Eine Übernachtung kostet schliesslich gerne mal 200+Euro.[/QUOTE]

Es geht nicht darum, dass die reichen mehr bezahlen als die, die weniger reich sind. Es geht darum, dass das, was sie mehr bezahlen, in keiner Relation zu dem steht, was die ärmeren bezahlen. Ein einheitlicher Steuersatz für alle, das wäre gerecht und sozial. Und dann muss Vater Staat halt sehen, dass er mit dem Geld auskommt.

Du kannst ja auch nicht einfach zu deinem Chef gehen und sagen "Chef, ich brauch mehr Kohle, ich komm mit dem Geld nicht mehr klar".
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Talamaur ist offline  
Alt 20.06.2013, 08:48   #33
Whiskas
Special Member
 
Registriert seit: 03/2010
Ort: Auf einem wilden Berg
Beiträge: 7.315
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Es geht nicht darum, dass die reichen mehr bezahlen als die, die weniger reich sind. Es geht darum, dass das, was sie mehr bezahlen, in keiner Relation zu dem steht, was die ärmeren bezahlen. Ein einheitlicher Steuersatz für alle, das wäre gerecht und sozial. Und dann muss Vater Staat halt sehen, dass er mit dem Geld auskommt.
Das ist durchaus ein diskutabler Ansatz. Aber bitte nur, wenn all die vielen Abzugsmöglichkeiten gestopft werden!
Punkto Abzugsmöglichkeiten ein Beispiel: in vielen sehr sehr teuren Quartieren haben die Eigentümer riesige Villen von 10+Millionen im Wert. Versteuern tun die aber genau 0. Weil sie durch die vielen Abzugsmöglichkeiten auf ein Einkommen von 0 und ein Vermögen von 0 kommen.


Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Du kannst ja auch nicht einfach zu deinem Chef gehen und sagen "Chef, ich brauch mehr Kohle, ich komm mit dem Geld nicht mehr klar".
Ehrlich gesagt.. doch, könnte ich Beim aktuellen Büro ginge das.
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Whiskas ist offline  
Alt 20.06.2013, 09:03   #34
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von Whiskas Beitrag anzeigen
Das ist durchaus ein diskutabler Ansatz. Aber bitte nur, wenn all die vielen Abzugsmöglichkeiten gestopft werden!
Punkto Abzugsmöglichkeiten ein Beispiel: in vielen sehr sehr teuren Quartieren haben die Eigentümer riesige Villen von 10+Millionen im Wert. Versteuern tun die aber genau 0. Weil sie durch die vielen Abzugsmöglichkeiten auf ein Einkommen von 0 und ein Vermögen von 0 kommen.
Natürlich. Abzugsmöglichkeiten sind Quatsch, so lange die Steuern auf einem relativ niedrigen Niveau liegen.
Der Herr Kirchhoff hat ja vor ein paar Jahren mal einen Vorschlag zur Reform des Steuersystems gemacht. Aber der wurde von der SPD ja gekonnt abgeschmettert.

Ein einheitlicher Steuersatz für alle hätte ja aber auch noch mehr Vorteile. Ich bin z. B. davon überzeugt, dass viele, die heute Steuerflucht begehen, dann keine Steuerflucht mehr begehen würden, einfach nur deswegen weil sie das Gefühl haben, gerechter behandelt zu werden. Denn ich bin davon überzeugt, dass die meisten, die das tun, das nicht tun, weil sie keine Steuern bezahlen wollen, sondern eher, weil sie das Gefühl haben diskriminiert zu werden, und das kann halt auch einfach nicht sein.

Mit einem einigermaßen guten Steuerberater schaffts übrigens auch fast jeder kleine selbständige Ein-Mann-Betrieb sich so schlecht zu rechnen, dass er keine Steuern zahlen muss. Das ist nicht unbedingt eine Frage des Vermögens.

Zitat:
Ehrlich gesagt.. doch, könnte ich Beim aktuellen Büro ginge das.
Gut. Punkt für dich. Aber du weißt, worauf ich hinaus will.
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Talamaur ist offline  
Alt 20.06.2013, 11:22   #35
listerine
Golden Member
 
Registriert seit: 02/2011
Ort: Irgendwo und Nirgendwo
Beiträge: 1.265
Jegliche Art von staatlicher Intervention ist grausam für den Markt, auf der einen Seite werden angebliche systemrelevante Unternehmen/Bereiche/Banken subventioniert, was auf der anderen Seite aber viele andere kleinere Seterben lässt. Diese idealen Systeme funktionieren nur in der Theorie, die Praxis ist viel zu weit entfernt von der Theorie.

Ein Steuersystem sollte so leicht sein, dass der einfach Mann/Frau von der Straße es in 1-2 Sätzen erklären könnte. Allerdings da in der politik selber zu viele Steuer- und Anwalts- Heinis sitzen wird sich da nicht viel ändern. Sinn ist ja gerade das es kaum jemand versteht. Der Staat macht bei privat Haushalten doch Millionen Gewinne alleine dadurch das die wenigsten genau wissen was alles absetzbar ist und was nicht. Man könnte schon fast von Lobbyismus der Steuer und Anwaltsbranche sprechen...

Es fängt ja schon damit an, dass einige Menschen nicht mal wissen "ob, wieviel und wo" Hilfen vom Staat zu bekommen sind. Ebenso verhalten sich Versicherungen, Bausparkassen, Banken usw... alles viel zu kompliziert als das der Normalo ohne entsprechende Ahnung da durch steigt.

Zudem darf man eines bei auf einem Leistungsabhängig aufgebautem System nicht vergessen, es lebt von Wachstum und der Bereitschaft immer und immer mehr zu leisten. In der Praxis allerdings wird erstens nicht immer mehr geleistet, und zweitens wird i.d.R. die Leistung/Geld einfach von einem auf den anderen übergeben. Unterm Strich haben wir dann trotz Wachstum; Stellenabbau, Niedriglöhne, wachsende Arbeitslosigkeit. Demgegenüber stehen wachsende Konzerne, die bei relativ wenig Leistung unheimlich viel Macht und Kapital anhäufen.

Es wird Zeit für ein neues gerechteres und für die Menschen interessanteres System. Wie das aussieht weiß keiner so genau, jedoch das die jetzige Lage immer brisanter wird ist mittlerweile jedem bekannt.
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listerine ist offline  
Alt 20.06.2013, 11:47   #36
Stan90
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Einfacher, sozialer und gerechter wäre es, wenn sie alle zum Beispiel 20% Steuern auf ihr Einkommen zahlen würden.
Das Steuersystem hat - so wie es ist - schwächen. Dennoch halte ich es für gut.

Angenommen, wir stellen das System auf deinen Vorschlag um. Damit entlastest du wohlhabende, deren Steuersatz aktuell bei 46% (oder warns 49%? Ach, irgendwas um den Dreh) liegt um eine immense Summe.

Gleichzeitig verlangst du 20% von Leuten, die das zu zahlen kaum in der Lage sind.
Kurzum: 20% wird der Staat trotz der Umstellung nicht von Leuten kriegen, die auch jetzt wenig oder keine Steuern zahlen. Dein Vorschlag ist nichts als eine Entlastung für Wohlhabende.
Was wäre die Folge? Ganz einfach radikal einbrechende Steuereinnahmen und ein bankrotter Staat.

Die Leute, die den Spitzensteuersatz zahlen, haben auch nach Abzug der fast 50% mehr als alle anderen. Das ist einfach das System der Sozialstaatlichkeit und in der modernen Gesellschaft für mich moralisch unabdingbar.

Da du offensichtlich eine sehr liberale Schiene favorisieren würdest, werden wir wohl eher nicht auf einen Nenner kommen.

Für mich persönlich reicht mir immer den Blick in die USA um zum Schluss zu gelangen, Liberalismus ist schön auf dem Papier, hässlich in der Realität.

Dass die Verteilung des Vermögens (nachweislich!) immer weiter in die Richtung geht, dass die reichsten 3% auch 95% des Geldes besitzen, ist für mich eine logische Folge des freien Marktes und ein Zeichen, dass der Staat sich stärker einmischen muss um ein gewisses Gleichgewicht zu wahren.
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Geändert von Stan90 (20.06.2013 um 11:50 Uhr)
Stan90 ist offline  
Alt 20.06.2013, 11:57   #37
Alles auf Anfang77
abgemeldet
Zitat:
Zitat von geoffrey21 Beitrag anzeigen
Schröder gegen Kohl. Die Presse liebten diesen Kandidaten,

Aber sowohl die Programme der Grünen, als auch der Linken und der SPD gefallen mir inhaltlich deutlich besser als dieses http://www.bundestagswahl-bw.de/wahl...m_cdu-csu.html

Dann las ich heute Morgen von 30% Nichtwählern. Ich habe absolutes Verständnis dafür aber gibt es wirklich keine Inhalte bei den Parteien in denen man sich nicht wiederfindet?

Ich würde gerne einmal lesen, wie andere die letzten 4 Jahre wahrnahmen und wie sie die nächsten vier Jahre sehen?

Meine Sicht:
Uns wurde erklärt, dass wir den Euro brauchen und Europa den Euro.
Ich frage mich nur, wenn in dem wirtschaftlichen stärksten Land, Menschen für 5 Euro die Stunde arbeiten, für wieviel sollen dann die Menschen in schwächeren Ländern arbeiten.

Uns wurden Steuersenkungen versprochen. Dies brachte der FDP 15% aber angekommen ist gar nichts, außer bei den Hoteliers. Jetzt sollen es nochmal 45 Mrd. werden, wer soll das glauben?

Der Atomausstieg. Eine mutige Entscheidung. Weil jemand erkennen musste, dass sicher nicht sicher ist. Und nu?
Die Kosten für den Ausstieg werden munter nach unten verteilt. Voran gehen tut scheinbar viel zu wenig.
Was ich wahrnehme?
Atomausstieg: eher eine zeitnahe Entscheidung amgesichts der im Entwicklungsprozess befindlichen Ökoenergieen. Zeitplan und Umsetzung für den Bürger eine Katastrophe. Auch herrscht hierzulande eine viel zu große Hysterie um die Atomfrage. Übrigens würde ich gern ein Teil meiner erhöhten Stromkosten auf die Ökofreaks und "Höhere Staatsdiener" umlegen.

Steuersenkungen sind Unsinn. Das Land hat 2 Bio. Schulden. In wirtschaftlich guten Zeiten sollten diese Schulden stärker abgebaut werden. Wer jetzt Steuern senkt, lädt die Schuldenlast den zukünftigen Generationen - als auch mich - auf. Und dazu habe ich überhaupt keine Lust!

Deutschland braucht den Euro, soviel ist klar. Auf den Moment geschaut ist die Situation in anderen Ländern natürlich unangenehm. Aber der Blick ist unzureichend. Während sich Deutschland trotz der Kosten der Wiedervereinigung stetig weiterentwickelt hat, sind andere Länder stehen geblieben, weil da auch teilweise junge Demokratien, Korruption und politische Versäumnisse dahinterstehen. Nur wenn in diesen Ländern die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, wird sich was für die Bevölkerung bessern und der Euro seine Wirkungskraft entfalten. Doch ohne sie wird es den Bevölkerungen kaum besser ergehen.

Übrigens die letzten 4 Jahre habe ich vor allem als einen Stillstand und Ratlosigkeit in der CDU-Politik wahrgenommen. Es war richtig am Euro festzuhalten, aber nach wie vor falsch, erst den einen Tag ne zum Rettungsschirm sagen, am anderen ja - oder was die Hilfszahlungen an Griechenland betrifft. Damit hat sich die CDU-Regierung als unglaubwürdig hingestellt. Auch in der Familienpolitik hat sie keine positiven Grundlagen schaffen können, wo etwa brauchbare Antworten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefunden worden wären.
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Alles auf Anfang77 ist offline  
Alt 20.06.2013, 12:44   #38
Bizeps
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Einfacher, sozialer und gerechter wäre es, wenn sie alle zum Beispiel 20% Steuern auf ihr Einkommen zahlen würden. Dann würden die reichen immer noch den Löwenanteil zahlen, aber der stünde dann endlich mal in Realtion. Aber das geht ja nicht, dann müsste der Staat ja sparen und könnte die Menschen nicht mehr bevormunden.
Das ist doch vollkommen unsozial.

Wie vorher schon gesagt wurde, bevorzugt man so die Reichen und erschwert es Geringeverdienern, da sind die Relationen erst Recht verdreht. Und wer 100 Mio € verdient behält immerhin ca. 50€ Mio und wird wohl kaum verhungern am Monatsende - das schätze ich jetzt einfach mal ganz mutig. Und jemand der soviel Kohle verdient tut das oft auf Kosten anderer, nämlich auf Kosten von Billiglohnempfängern, die z.B. im Ausland unter schlimmsten Bedingungen Fussbälle in Fabriken herstellen, oftmals Kinder. Und wenn sich ein Millionär über hohe Steuern beschwert kann er sich doch ausbürgern lassen und ins Ausland ziehen. Diejenigen, die sich heute immer über den Sozialstaat Deutschland aufregen hätten mal nach dem Krieg aufwachsen sollen, damals hätte sich wohl niemand über den Sozialstaat aufgeregt, dieses System war die einzig logische und vernünftige Konsequenz udn wer das heute abschaffen will, soll Alternativen nennen und nicht nur fachsimpeln.

Ich finde es ja auch immer lustig wie manche sich über den Interventionismus des Staates aufregen, aber im gleichen Maße es für selbstverständlich finden, dass wir in Deutschland täglich fließend Wasser (warm), Strom, sehr gute Infrastrukturen etc, haben. Selbst im Süden Europas sieht das oft anders aus, weil die Staaten sich oft einen Scheiss drum kümmern, von Afrika, Südamerika und Asien will ich erst garnicht sprechen.
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Geändert von Bizeps (20.06.2013 um 12:51 Uhr)
Bizeps ist offline  
Alt 20.06.2013, 13:09   #39
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von Stan90 Beitrag anzeigen
Das Steuersystem hat - so wie es ist - schwächen. Dennoch halte ich es für gut.

Angenommen, wir stellen das System auf deinen Vorschlag um. Damit entlastest du wohlhabende, deren Steuersatz aktuell bei 46% (oder warns 49%? Ach, irgendwas um den Dreh) liegt um eine immense Summe.

Gleichzeitig verlangst du 20% von Leuten, die das zu zahlen kaum in der Lage sind.
Kurzum: 20% wird der Staat trotz der Umstellung nicht von Leuten kriegen, die auch jetzt wenig oder keine Steuern zahlen. Dein Vorschlag ist nichts als eine Entlastung für Wohlhabende.
Was wäre die Folge? Ganz einfach radikal einbrechende Steuereinnahmen und ein bankrotter Staat.
Die wenigsten arbeitenden Menschen in Deutschland zahlen weniger als 20 % Einkommensteuer. All diese Menschen würden profitieren. Und ich halte es nach wie vor für kontraproduktiv, Menschen die Verantwortung für ihr eigenes Leben abzunehmen, in dem man sie dabei unterstützt, nicht selbst für sich sorgen zu können.

Zitat:
Die Leute, die den Spitzensteuersatz zahlen, haben auch nach Abzug der fast 50% mehr als alle anderen. Das ist einfach das System der Sozialstaatlichkeit und in der modernen Gesellschaft für mich moralisch unabdingbar.
Es ist zutiefst asozial, Menschen, die sich etwas erarbeitet haben, das wieder wegzunehmen, um es Menschen zu geben, die sich das nicht erarbeitet haben, nur weil sie neidisch sind. Es ist nichts weiter als Neid, der diese staatlich organisierten Raubzüge antreibt. Der Staat trägt nicht die Verantwortung dafür, dass ich mir ein schönes Leben machen kann. Diese Verantwortung trage ich selbst. Es ist wirklich erschreckend, dass der Großteil der Bevölkerung das nicht wahrhaben will und sich lieber an der Illusion vom Wohlstand der auf Bäumen wächst aufgeilt.

Zitat:
Da du offensichtlich eine sehr liberale Schiene favorisieren würdest, werden wir wohl eher nicht auf einen Nenner kommen.
Das ist schade. Führt doch alles andere früher oder später in die Sklaverei.

Zitat:
Für mich persönlich reicht mir immer den Blick in die USA um zum Schluss zu gelangen, Liberalismus ist schön auf dem Papier, hässlich in der Realität.
Auch die USA sind nicht (mehr) wirklich liberal. Und seit auch dort der Sozialismus immer weiter um sich greift, geht es langsam aber stetig bergab. Die USA sind tatsächlich das beste Beispiel dafür, wohin der Sozialismus führt: In den Untergang.

Zitat:
Dass die Verteilung des Vermögens (nachweislich!) immer weiter in die Richtung geht, dass die reichsten 3% auch 95% des Geldes besitzen, ist für mich eine logische Folge des freien Marktes und ein Zeichen, dass der Staat sich stärker einmischen muss um ein gewisses Gleichgewicht zu wahren.
Dabei ist es in Wahrheit ja so, dass der Staat in Wirklichkeit der Quell dieser Ungleichheit ist, in dem er die Menschen bevormundet und versucht, ihnen die Verantwortung für ihr eigenes Leben abzusprechen. Es ist doch völlig logisch, dass ich aufhöre mich anzustrengen, wenn ich keine Angst haben muss, zu verhungern. Wenn ich mich zurücklehnen kann und sage "Vater Staat wirds schon richten", dann ist es absolut klar, dass die wenigsten noch Lust haben, etwas zu tun um ihre Situation zu verbessern.

Zitat:
Zitat von Alles auf Anfang77 Beitrag anzeigen
Steuersenkungen sind Unsinn. Das Land hat 2 Bio. Schulden. In wirtschaftlich guten Zeiten sollten diese Schulden stärker abgebaut werden. Wer jetzt Steuern senkt, lädt die Schuldenlast den zukünftigen Generationen - als auch mich - auf. Und dazu habe ich überhaupt keine Lust!
Die Bundesrepublik Deutschland macht zur Zeit Rekordeinnahmen, das Steueraufkommen war nie so hoch wie im letzten Jahr! Und trotzdem(!!!) werden immer neue Kredite aufgenommen! Das kann so nicht weitergehen! Wann wacht ihr endlich auf??!!

Zitat:
Zitat von Bizeps Beitrag anzeigen
Das ist doch vollkommen unsozial.
Überhaupt nicht. Es ist gerecht. Gerecht ist, dass jeder sich um sein Leben Gedanken machen muss und sehen muss, wo er bleibt. Ungerecht ist, dass denen, die sich anstrengen, genommen wird, um denen zu geben, die sich nicht anstrengen, aber trotzdem ein schönes Leben führen wollen. Ungerecht ist es, den Menschen zu verbieten, über ihr eigenes Leben bestimmen zu können. Das ist nicht nur ungerecht, sonder Sklaverei!

Zitat:
Ich finde es ja auch immer lustig wie manche sich über den Interventionismus des Staates aufregen, aber im gleichen Maße es für selbstverständlich finden, dass wir in Deutschland täglich fließend Wasser (warm)
Das machen bei uns die Stadtwerke, eine privatwirtschaftliche GmbH, an der die Stadt lediglich 15 % Anteil hat.

Zitat:
, Strom,
Machen die Energieversorger, nicht der Staat. Ebenfalls privatwirtschaftliche Organisationen, in denen zu mindest hier überhaupt keine öffentliche Hand Anteile hält.

Zitat:
sehr gute Infrastrukturen etc, haben.
Straßenbau wird über die KFZ-Steuer finanziert. Das ist eine der wenigen wirklich sinnvollen Steuern. Wenn sie denn auch ausschließlich zur Erhaltung der Infrastruktur genutzt werden würde.

Zitat:
von Afrika, Südamerika und Asien will ich erst garnicht sprechen.
Diktatoren, Despoten, Kommunisten. Wir beschweren uns über Systeme, die wir selbst gerade bei uns (wieder) etablieren.
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Talamaur ist offline  
Alt 20.06.2013, 13:28   #40
Whiskas
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Ort: Auf einem wilden Berg
Beiträge: 7.315
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Das ist schade. Führt doch alles andere früher oder später in die Sklaverei.



Auch die USA sind nicht (mehr) wirklich liberal. Und seit auch dort der Sozialismus immer weiter um sich greift, geht es langsam aber stetig bergab. Die USA sind tatsächlich das beste Beispiel dafür, wohin der Sozialismus führt: In den Untergang.
Ehm... die grosse Liberalisierungswelle geschah in den 80er Jahren unter Reagan. Vorher war es wesentlich sozialer eingestellt.
Je mehr liberalisiert und auf "Selbstverwantwortung" gesetzt wurde in den letzten Jahren, desto stärker traten die negativen Seiten dieser Politik hervor.
Und Punkto Sklaverei.. ads hatten wir doch früher schon? DAS waren vollkommen selbstverantwortliche Zeiten. Zumindest für die Gutsbesitzer.
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