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Du befindest dich im Forum: Aktuelles. Tagesaktuelle Ereignisse aus Politik und Gesellschaft gehören hier hinein. In diesem Forum kannst du dich über tagesaktuelle Ereignisse aus Politik und Gesellschaft austauschen, zum Beispiel über neue Gesetze, politische Skandale oder bekanntgewordene Verbrechen, anstehende Wahlen - kurz: alles, was erst kürzlich geschehen ist oder in naher Zukunft ein Thema sein wird. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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20.06.2013, 07:25 | #31 | |||||
Golden Member
Registriert seit: 06/2013
Beiträge: 1.247
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Zitat:
Das sieht man sehr schön an den Banken: Sie haben Fehler gemacht und wären in einem "ideelen" System dafür bestraft worden. Und zwar in dem sie pleite gegangen wären. Nun die meisten sind aber noch da, weil der Staat meint sie sind systemrelevant. Dadurch brauchten die Banken nicht groß aus ihren Fehlern lernen, denn nicht das böse System hat sie gerettet, sondern ein Staat der meint er brauche sich an dieses Grundprinzip aus Aktion->Reaktion nicht zu halten. Zitat:
Zitat:
Die Frage ist letztlich nur, ob der Staat und die Gesellschaft in der Lage sind mit diesen Mitteln dann was vernünftiges zu tun.
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20.06.2013, 07:51 | #32 | ||||
Inventar
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
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Zitat:
Zitat:
[/QUOTE]Damit soll keine Anleihe auf ein kommunistisches System gemacht werden. Das waren schlicht Diktaturen. Ich will damit lediglich das Argument "die Reichen bezahlen jetzt schon alles" entkräften. Wenn die sehr wohlhabenden nämlich etwas ändern wollten, dann müssten Sie auf eine Ausgleichung des Vermögensgefälles hinarbeiten. Angefangen z.B. in den Hotels bei den Putzfrauen: für einen effektiven Lohn von ca 3 -5 Euro/Stunde... DIESE Arbeitnehmer werden NIE Steuern bezahlen. Eine Übernachtung kostet schliesslich gerne mal 200+Euro.[/QUOTE] Es geht nicht darum, dass die reichen mehr bezahlen als die, die weniger reich sind. Es geht darum, dass das, was sie mehr bezahlen, in keiner Relation zu dem steht, was die ärmeren bezahlen. Ein einheitlicher Steuersatz für alle, das wäre gerecht und sozial. Und dann muss Vater Staat halt sehen, dass er mit dem Geld auskommt. Du kannst ja auch nicht einfach zu deinem Chef gehen und sagen "Chef, ich brauch mehr Kohle, ich komm mit dem Geld nicht mehr klar".
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20.06.2013, 08:48 | #33 | ||||
Special Member
Registriert seit: 03/2010
Ort: Auf einem wilden Berg
Beiträge: 7.315
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Zitat:
Punkto Abzugsmöglichkeiten ein Beispiel: in vielen sehr sehr teuren Quartieren haben die Eigentümer riesige Villen von 10+Millionen im Wert. Versteuern tun die aber genau 0. Weil sie durch die vielen Abzugsmöglichkeiten auf ein Einkommen von 0 und ein Vermögen von 0 kommen. Zitat:
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20.06.2013, 09:03 | #34 | ||||
Inventar
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
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Zitat:
Der Herr Kirchhoff hat ja vor ein paar Jahren mal einen Vorschlag zur Reform des Steuersystems gemacht. Aber der wurde von der SPD ja gekonnt abgeschmettert. Ein einheitlicher Steuersatz für alle hätte ja aber auch noch mehr Vorteile. Ich bin z. B. davon überzeugt, dass viele, die heute Steuerflucht begehen, dann keine Steuerflucht mehr begehen würden, einfach nur deswegen weil sie das Gefühl haben, gerechter behandelt zu werden. Denn ich bin davon überzeugt, dass die meisten, die das tun, das nicht tun, weil sie keine Steuern bezahlen wollen, sondern eher, weil sie das Gefühl haben diskriminiert zu werden, und das kann halt auch einfach nicht sein. Mit einem einigermaßen guten Steuerberater schaffts übrigens auch fast jeder kleine selbständige Ein-Mann-Betrieb sich so schlecht zu rechnen, dass er keine Steuern zahlen muss. Das ist nicht unbedingt eine Frage des Vermögens. Zitat:
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20.06.2013, 11:22 | #35 | ||
Golden Member
Registriert seit: 02/2011
Ort: Irgendwo und Nirgendwo
Beiträge: 1.265
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Jegliche Art von staatlicher Intervention ist grausam für den Markt, auf der einen Seite werden angebliche systemrelevante Unternehmen/Bereiche/Banken subventioniert, was auf der anderen Seite aber viele andere kleinere Seterben lässt. Diese idealen Systeme funktionieren nur in der Theorie, die Praxis ist viel zu weit entfernt von der Theorie.
Ein Steuersystem sollte so leicht sein, dass der einfach Mann/Frau von der Straße es in 1-2 Sätzen erklären könnte. Allerdings da in der politik selber zu viele Steuer- und Anwalts- Heinis sitzen wird sich da nicht viel ändern. Sinn ist ja gerade das es kaum jemand versteht. Der Staat macht bei privat Haushalten doch Millionen Gewinne alleine dadurch das die wenigsten genau wissen was alles absetzbar ist und was nicht. Man könnte schon fast von Lobbyismus der Steuer und Anwaltsbranche sprechen... Es fängt ja schon damit an, dass einige Menschen nicht mal wissen "ob, wieviel und wo" Hilfen vom Staat zu bekommen sind. Ebenso verhalten sich Versicherungen, Bausparkassen, Banken usw... alles viel zu kompliziert als das der Normalo ohne entsprechende Ahnung da durch steigt. Zudem darf man eines bei auf einem Leistungsabhängig aufgebautem System nicht vergessen, es lebt von Wachstum und der Bereitschaft immer und immer mehr zu leisten. In der Praxis allerdings wird erstens nicht immer mehr geleistet, und zweitens wird i.d.R. die Leistung/Geld einfach von einem auf den anderen übergeben. Unterm Strich haben wir dann trotz Wachstum; Stellenabbau, Niedriglöhne, wachsende Arbeitslosigkeit. Demgegenüber stehen wachsende Konzerne, die bei relativ wenig Leistung unheimlich viel Macht und Kapital anhäufen. Es wird Zeit für ein neues gerechteres und für die Menschen interessanteres System. Wie das aussieht weiß keiner so genau, jedoch das die jetzige Lage immer brisanter wird ist mittlerweile jedem bekannt.
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20.06.2013, 11:47 | #36 | |||
abgemeldet
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Angenommen, wir stellen das System auf deinen Vorschlag um. Damit entlastest du wohlhabende, deren Steuersatz aktuell bei 46% (oder warns 49%? Ach, irgendwas um den Dreh) liegt um eine immense Summe. Gleichzeitig verlangst du 20% von Leuten, die das zu zahlen kaum in der Lage sind. Kurzum: 20% wird der Staat trotz der Umstellung nicht von Leuten kriegen, die auch jetzt wenig oder keine Steuern zahlen. Dein Vorschlag ist nichts als eine Entlastung für Wohlhabende. Was wäre die Folge? Ganz einfach radikal einbrechende Steuereinnahmen und ein bankrotter Staat. Die Leute, die den Spitzensteuersatz zahlen, haben auch nach Abzug der fast 50% mehr als alle anderen. Das ist einfach das System der Sozialstaatlichkeit und in der modernen Gesellschaft für mich moralisch unabdingbar. Da du offensichtlich eine sehr liberale Schiene favorisieren würdest, werden wir wohl eher nicht auf einen Nenner kommen. Für mich persönlich reicht mir immer den Blick in die USA um zum Schluss zu gelangen, Liberalismus ist schön auf dem Papier, hässlich in der Realität. Dass die Verteilung des Vermögens (nachweislich!) immer weiter in die Richtung geht, dass die reichsten 3% auch 95% des Geldes besitzen, ist für mich eine logische Folge des freien Marktes und ein Zeichen, dass der Staat sich stärker einmischen muss um ein gewisses Gleichgewicht zu wahren.
Geändert von Stan90 (20.06.2013 um 11:50 Uhr) |
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20.06.2013, 11:57 | #37 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Atomausstieg: eher eine zeitnahe Entscheidung amgesichts der im Entwicklungsprozess befindlichen Ökoenergieen. Zeitplan und Umsetzung für den Bürger eine Katastrophe. Auch herrscht hierzulande eine viel zu große Hysterie um die Atomfrage. Übrigens würde ich gern ein Teil meiner erhöhten Stromkosten auf die Ökofreaks und "Höhere Staatsdiener" umlegen. Steuersenkungen sind Unsinn. Das Land hat 2 Bio. Schulden. In wirtschaftlich guten Zeiten sollten diese Schulden stärker abgebaut werden. Wer jetzt Steuern senkt, lädt die Schuldenlast den zukünftigen Generationen - als auch mich - auf. Und dazu habe ich überhaupt keine Lust! Deutschland braucht den Euro, soviel ist klar. Auf den Moment geschaut ist die Situation in anderen Ländern natürlich unangenehm. Aber der Blick ist unzureichend. Während sich Deutschland trotz der Kosten der Wiedervereinigung stetig weiterentwickelt hat, sind andere Länder stehen geblieben, weil da auch teilweise junge Demokratien, Korruption und politische Versäumnisse dahinterstehen. Nur wenn in diesen Ländern die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, wird sich was für die Bevölkerung bessern und der Euro seine Wirkungskraft entfalten. Doch ohne sie wird es den Bevölkerungen kaum besser ergehen. Übrigens die letzten 4 Jahre habe ich vor allem als einen Stillstand und Ratlosigkeit in der CDU-Politik wahrgenommen. Es war richtig am Euro festzuhalten, aber nach wie vor falsch, erst den einen Tag ne zum Rettungsschirm sagen, am anderen ja - oder was die Hilfszahlungen an Griechenland betrifft. Damit hat sich die CDU-Regierung als unglaubwürdig hingestellt. Auch in der Familienpolitik hat sie keine positiven Grundlagen schaffen können, wo etwa brauchbare Antworten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefunden worden wären.
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20.06.2013, 12:44 | #38 | |||
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Wie vorher schon gesagt wurde, bevorzugt man so die Reichen und erschwert es Geringeverdienern, da sind die Relationen erst Recht verdreht. Und wer 100 Mio € verdient behält immerhin ca. 50€ Mio und wird wohl kaum verhungern am Monatsende - das schätze ich jetzt einfach mal ganz mutig. Und jemand der soviel Kohle verdient tut das oft auf Kosten anderer, nämlich auf Kosten von Billiglohnempfängern, die z.B. im Ausland unter schlimmsten Bedingungen Fussbälle in Fabriken herstellen, oftmals Kinder. Und wenn sich ein Millionär über hohe Steuern beschwert kann er sich doch ausbürgern lassen und ins Ausland ziehen. Diejenigen, die sich heute immer über den Sozialstaat Deutschland aufregen hätten mal nach dem Krieg aufwachsen sollen, damals hätte sich wohl niemand über den Sozialstaat aufgeregt, dieses System war die einzig logische und vernünftige Konsequenz udn wer das heute abschaffen will, soll Alternativen nennen und nicht nur fachsimpeln. Ich finde es ja auch immer lustig wie manche sich über den Interventionismus des Staates aufregen, aber im gleichen Maße es für selbstverständlich finden, dass wir in Deutschland täglich fließend Wasser (warm), Strom, sehr gute Infrastrukturen etc, haben. Selbst im Süden Europas sieht das oft anders aus, weil die Staaten sich oft einen Scheiss drum kümmern, von Afrika, Südamerika und Asien will ich erst garnicht sprechen.
Geändert von Bizeps (20.06.2013 um 12:51 Uhr) |
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20.06.2013, 13:09 | #39 | ||||||||||||
Inventar
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Überhaupt nicht. Es ist gerecht. Gerecht ist, dass jeder sich um sein Leben Gedanken machen muss und sehen muss, wo er bleibt. Ungerecht ist, dass denen, die sich anstrengen, genommen wird, um denen zu geben, die sich nicht anstrengen, aber trotzdem ein schönes Leben führen wollen. Ungerecht ist es, den Menschen zu verbieten, über ihr eigenes Leben bestimmen zu können. Das ist nicht nur ungerecht, sonder Sklaverei! Zitat:
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20.06.2013, 13:28 | #40 | |||
Special Member
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Beiträge: 7.315
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Je mehr liberalisiert und auf "Selbstverwantwortung" gesetzt wurde in den letzten Jahren, desto stärker traten die negativen Seiten dieser Politik hervor. Und Punkto Sklaverei.. ads hatten wir doch früher schon? DAS waren vollkommen selbstverantwortliche Zeiten. Zumindest für die Gutsbesitzer.
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