Lilly 22

Sei vertröstet, denn selbst bei einem bedingungslosem Grundein-
kommen würde dir dieser Schmerz mit Garantie erhalten bleiben.

Mag ja sein, dass man freier in der Wahl des Arbeitsplatzes und
sogar plötzlich in der Position des Wählenden, des den Vertrag
bestimmenden kommen könnte.

Nur verkennt man bei dieser Illusion, dass die Wirtschaft dem
Ganzen sicher auf ihre Weise einen Strich durch die Rechnung
machen würde. Wenn der Arbeitnehmer plötzlich die Wahl hätte,
so würde das zur Folge haben, dass sämtliche Produkte uner-
schwinglich, Mieten unbezahlbar und das Gefälle zwischen der
totalen Armut und den Abgesicherten noch viel größer würde.

Es gibt keine Arbeitsplätze für alle Menschen, selbst wenn alle
Menschen arbeiten gehen wollen würden. Daneben steht die
schier unendliche Gier nach Profit, die eben über Leichen geht.
Deshalb müsste man hier ansetzen und etwas daran ändern,
soll das Leben für den Menschen ausgerichtet sein.

DuckDuckGoBot

Hmm, nö... das würde sich schon wie Hartz4 einpendeln, da ja auch gewollt wäre, dass es sich einpendelt.
Böte mir jedoch jemand ein solches Grundeinkommen an, so würde ich ihm in's Gesicht spucken.

Dave Bowman

Und wenn sich mir hier noch eine weitere Gelegenheit durch euren OT bietet, dann sperre ich zu. Ohne Zurückwinken.

Julie25

das finde ich viel zu pauschal ausgedrückt, und ich denke auch nicht, dass in der Weimarer Rep, während der ganzen Wirtschaftskrisen, Internationalen- und Innerdeutschen Konflikten (Putschversuche) allzuviel Zeit/ Energie auf eine, wie auch immer geartete, "Kulturpolitik" gelegt wurde

dunklerprinz

Ein Beispiel für die Weigerung ein Urteil umzusetzen ist mir nicht bekannt. Bekannt sind mir jedoch Fälle nach denen Firmen bewusst Gesetze erneut verletzen, obwohl sie mehrfach verurteilt worden sind dies zu unterlassen. Das kommt dem meiner Ansicht recht nahe. Konkret - eine ortsansässige Firma stellt einen der größten Arbeitgeber der Gemeinde dar. Sie wurde mehrfach für eine rechtswidrige Praxis verurteilt, wiederholt diese jedoch aus Kalkül weiterhin und akzeptiert die aus Urteilen entstehenden Kosten, da diese niedriger sind als die Kosten für die rechtskonforme Praxis.

Natürlich ist das Thema für mich ein alter Hut, als begeisterter Shadowrun Pen&Paper Veteran sind mir auch Dystopien zum Thema Konzerne kein Unbekannter und um ehrlich zu sein entwickeln wir uns mehr und mehr in diese Richtung. Um dieser Diskussion neue Impulse zu geben möchte ich dazu die altgediente Sorge hervorbringen:

"Wie lange noch, bis Konzerne extraterritoriale Rechte anerkennt bekommen oder sogar eigene Privatarmeen unterhalten?"

Zu Letzterem: Gar nicht mehr, das ist bereits in mindestens zwei Fällen so und sogar gesetzlich legitimiert worden. Wer nun glaubt ich komm gleich mit einem kruden Beispiel irgendwelcher Dinge die ich für die Argumentation ummünze: Nein. Ich bringe stattdessen das Beispiel von Gazprom und Transneft. Beide russische Konzerne sind dazu ermächtigt worden private Sicherheitsarmeen zu unterhalten - 2007 so von der Duma verabschiedet. Diese sind von dem russischen Militärapparat auszurüsten (zugegeben auf Handfeuerwaffen und Schrotflinten begrenzt, nicht aber in der Mannstärke) und verfügen damit über hochmoderne Ausrüstung.

Erschreckend?
Meiner Ansicht nach lediglich konsequent und einer von vielen, vielen Schritten die immer mehr den Weg bereiten für wahrhaft mächtige Konzerne - und ich rede da bewusst nicht von wirtschaftlicher Macht. Die ist ohnehin gigantisch und schon längst vorhanden, mit Firmen die größere Umsätze und Gewinne haben als das BSP ganzer Nationen - und nun eben auch mit Präzedenzfällen für Privatarmeen. Es kann nicht mehr allzu lange dauern bis weitere geschaffen werden - welcome to Cyberpunk.

Ich wünschte ich würd mir sowas ausdenken.. echt.

Kalle_Blomquist

es gibt auch deutsche Konzerne, die über dem Gesetz stehen...