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09.12.2014, 07:35 | #1 |
Special Member
Registriert seit: 10/2008
Beiträge: 7.293
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Deutschzwang für Migranten
Nachdem die CSU nach ihrem Vorschlag, Menschen mit Migrationshintergrund dazu anzuhalten, mit ihrem Nachwuchs auch innerhalb der Familie Deutsch zu sprechen, zurückgerudert ist, kann man hier vielleicht das Thema emotionsloser angehen.
meine Meinung ist, daß Deutschkenntnisse, die die Teilnahme an einem unbehinderten Schulunterricht ermöglichen, für Kinder einfach unumgänglich sind. Eltern, denen dies völlig gleichgültig ist, sind vor die Alternative zu stellen, entweder zu kooperieren oder unser gastliches Deutschland postwendend wieder zu verlassen. in der Grundschule, die mein Sohn besuchte, mußte in der 1. Klasse eine Sonderklasse für Kinder mit zu geringen Deutschkenntnissen eingerichtet werden... mir ist schon oft aufgefallen, daß sogar deutschstämmige Migranten in der Öffentlichkeit mit ihren Kindern ausschließlich in ihrer Muttersprache Russisch sprechen. wie soll so die Integration gelingen? |
09.12.2014, 07:35 | #00 |
Administrator
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Hallo Kalle_Blomquist, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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09.12.2014, 07:48 | #2 | ||
lass das!
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
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Ich bin auch der Meinung, daß es super wichtig ist, die Sprache des Landes zu sprechen, in dem man lebt. Wie soll man sonst zurecht kommen und ein Teil der Gesellschaft werden?
Wenn man die Sprache nicht spricht, bleibt man außen vor. Gerade Kinder lernen ja noch viel schneller und leichter als Erwachsene. Schon allein deshalb, weil sie i.d.R. unbefangener miteinander umgehen. (Ich würd's aber lieber Pflicht nennen und nicht von Zwang sprechen. Das klingt so streng und demotivierend. ) Wie die Menschen in ihrer Familie miteinander sprechen ist mir egal. Ob sie nun am Küchentisch in ihrer Sprache sprechen oder mit ihren Kids auf dem Spielplatz oder mit ihren Frauen und Männern bei Aldi - völlig wurscht. Man muß es ja auch mal so sehen: wer ausländische Wurzeln hat und dann hier lebt wird immer zwischen den Kulturen hin und herspringen. Einfach ist das nicht. Bei Migranten denkt man zunächst erst mal an Flüchtlinge. Ich bin davon überzeugt, daß auch andere Ausländer, zum Beispiel Japaner und Chinesen, zuhause oder mit Menschen aus ihrem Kulturkreis nicht deutsch sondern in ihrer Landessprache sprechen. Das finde ich auch völlig in Ordnung. Ich würd's vermutlich ähnlich machen, wenn ich im Ausland leben würde.
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09.12.2014, 07:57 | #3 | ||
special
Registriert seit: 12/2009
Ort: im Leben
Beiträge: 15.939
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Jetzt frage ich mich nur, wie diese Migrantenfamilien, die ja selbst nicht deutsch sprechen, das ihren Kindern beibringen sollen.
Wichtig in der kindlichen Entwicklung ist es, überhaupt EINE Sprache richtig zu lernen, darauf baut dann der weitere Erwerb späterer Sprachen auf der einzige Unterschied ist da, vo in der Familie mehrere Sprachen PERFEKT gesprochen werden, da werden dann mehrere gleichzeitig gelernt. Wer sich mal en bisschen damit beschäftigt stellt fest, dass zum Beispiel Kinder, die den Erwerb der Muttersprache abgeschlossen hatten und in ein anderes Land kommen, meist weniger Schwierigkeiten haben, sich dirt zurechtzufinden als Kinder, die während des Spracherwerbs migrieren müssen. Ganz tragisch ist es da, wo aufgrund von Bildungsferne dann nicht mal die Muttersprache richtig gesprochen wird und dann noch eine zweite dazu kommt - da bilden sich die merkwürdigsten Mischformen heraus. Insofern wäre es für solche Kinder eher sinnvoll, neben einem guten Deutschunterricht ebenfalls Unterricht in der Muttersprache zu bekommen...... aber was red ich, dass ist ja alles Unsinn, was so zu Spracherwerb alles schon erforscht wurde, hier in D-Land liebt man ja "die sollen gefälligst" Mentaltät, selbst wenn das a) völliger Schwachsinn ist aus wissenschaftlicher Sicht ist b) inhaltlich gar nicht umsetzbar für die Betroffenen ist c) überhaupt nicht überprüfbar (was das Schlimmste ist ) allerdings, wenn die CDU jetzt jede Menge Sprachfamilienhelfer einstellen würde, die dann den Familien 8 Std am Tag mit den Familien leben, so dass die Kinder die zweite Sprache wie in zweisprachigen Familien lernen und die Eltern nebenbei die Sprache viel intensiver mitkriegen als in diesen Kursen...... dann wäre die Idee umsetzbar. nur glaube ich nicht, dass dazu jemand von der "die sollen gefälligst"-Fraktion bereit wäre
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09.12.2014, 08:02 | #4 | ||
Platin Member
Registriert seit: 04/2012
Beiträge: 1.792
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ich lebe im Ausland, es ist eine mögliche Zukunft, dass ich mit einer Frau hier Kinder haben werde, wenn Sie klein sind würde ich wann immer ich kann Deutsch mit ihnen sprechen, einfach weil ich wollen würde dass Sie sich mit ihren Verwandenten in Deutschland unterhalten können etc.
Der CSU ist imho hier unrecht getan worden, war doch klar, dass Sie nicht von einer Sprachstasi geschwafelt haben sondern es einfach eine Anregung ist Mich würde mal interessieren wie viele Menschen Mal länger im Ausland gelebt haben, und ob Sie sich dann nicht automatisch freuen mal mit jemandem Deutsch sprechen zu können Es ist irgendwo eine etwas verlogene Diskussion, bei Ausländern mit Geld die gleichzeitig keine Probleme schaffen, gehts doch wieder jedem am Arsch vorbei was f¨r ne Sprache die sprechen Als ich in die Grundschule ging wurden die türkischen Kinder in einer ewtra Klasse unterrichtet von einem türkischen Lehrer der kaum Deutsch sprach........da braucht man sich dann nicht wundern so spontane Gedanken von mir zu dem Thema
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09.12.2014, 08:24 | #5 | ||
Member
Registriert seit: 09/2007
Beiträge: 199
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Ich kenne mich mit Kindererziehung nicht aus, trotzdem stelle ich eine These auf.
Immigrantenkinder (wo die Eltern kein deutsch sprechen) können nur/wesentlich leichter fließend deutsch sprechen wenn diese regelmäßig in eine Kita gehen. Ein Bekannter von mir arbeitet und lebte mit seiner Familie in Dubai. Nun können ihre Kinder (6j und 7j) gut deutsch und englisch sprechen. Diese haben, bei ihnen daheim, auch immer deutsch gesprochen aber die Kinder waren dort in einer Kita.
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09.12.2014, 08:27 | #6 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Ich bin im Ausland groß geworden. Zu hause habe ich immer deutsch gesprochen. Ich konnte (und kann) mich dennoch wunderbar in der Landessprache (Französisch) unterhalten, weil das die Hauptsprache an der Schule war, und ich tagtäglich einem Sprachbad ausgesetzt war. Lediglich die Feinheiten, die Andeutungen und Subtilitäten, die zum Flirten erforderlich gewesen wären in einem Land, in dem generell vieles subtiler ausgedrückt wird als in Deutschland, wollten mir nicht so recht gelingen . Dafür hätte es aber auch nichts gebracht, zu hause Französisch zu sprechen. Also m.E. eine völlig hirnverbrannte, populistische Idee. Vermutlich, um den rechten Rand abzuschöpfen, der sich immer mehr der AfD zuwendet.
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09.12.2014, 09:57 | #7 | |||||
Inventar
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
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Zitat:
Abenteuerlich wird es dann tatsächlich bei Leuten wie zwei Bekannten von mir, die aus Griechenland kommen. Die können weder richtig griechisch noch richtig deutsch. Das Kind wird nun "zweisprachig" erzogen. Es lernt also einen Misch aus zwei Sprachen, die nicht richtig beherrscht werden. Das finde ich fragwürdig. Sollte ich mal Kinder haben, würde ich sie auch gern zweisprachig erziehen. Also deutsch/englisch. Aber dafür muss ich noch gehörig an meinen Englischkenntnissen arbeiten. Mein Englisch ist zwar nicht das schlechteste, aber für eine Erziehung reicht es glaub ich noch nicht ganz aus.
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09.12.2014, 11:04 | #8 | ||
Moderator
Registriert seit: 07/2005
Ort: Frankfurt
Beiträge: 10.082
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Wenn ich mir so manch ein Kauderwelch unserer deutschen Jugend anhöre frage ich mich ob man da nicht auch so manche Forderung aufstellen sollte .....
https://www.youtube.com/watch?v=r_Pf...&feature=share und diese hier haben da ja auch so ihre Probleme http://www.der-postillon.com/2014/12...ln-dahoam.html
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09.12.2014, 11:31 | #9 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Wenn ich solche politischen Themen höre, frage ich mich immer, ob diese Leute sonst nichts zu tun haben oder nicht sehen wollen, dass es ganz andere, schwerwiegender Baustellen gibt als jene, welche Sprache die Leute zuhause sprechen Meiner Meinung nach absolut lächerlich. Als könnte man den Leuten sowas privates vorschreiben. Vorallem...Deutsche im Ausland sind nicht anders, wenn nicht sogar schlimmer. Die schicken ihre Kinder sogar auf deutsche Schulen. Diese möglichkeit haben die Migranten bei uns gar nicht erst. Ich glaube, gerade Kinder lernen die Sprache sowieso automatisch, wenn sie jeden Tag damit konfrontiert werden. Zumindest ich kenne keinen Ausländer, der hier aufgewachsen ist und kein Deutsch spricht. Die meisten sprechen es sogar vollkommen akzentfrei. Die Eltern sind schließlich nicht die einzigen von denen man die Sprache lernt, sondern auch TV, Kindergarten, Schule, Einkaufen, Sport etc. Dass Menschen, die in einem höheren Alter eingewandert sind die neue Sprache in den seltensten Fällen eines Tages auf Muttersprachen-Niveau beherrschen werden ist doch auch vollkommen normal. Das braucht es auch gar nicht, um sich verständigen zu können
Geändert von amicelli8 (09.12.2014 um 11:43 Uhr) |
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09.12.2014, 11:39 | #10 | ||
となりのトトロ, トトロ♫
Registriert seit: 10/2008
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Beiträge: 24.098
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Naja also der japanische Chef meiner besten Freundin schickt seine Kinder auch auf eine japanische Schule in Düsseldorf.
Diese Möglichkeit gibt es hier also sehr wohl. Abgesehen davon finde ich es durchaus sinnvoll, wären Migranten aller Art "gezwungen" Deutsch zu lernen, vor allem die Kinder. Ich habe selber das fragliche Glück gehabt mit mehreren ausländischen Kindern früher in eine Klasse zu gehen und es war eine ziemliche Katastrophe. Und wir waren keine Schule in einem sozialen Brennpunkt, sondern eine normale Vorstadt/Dorf Schule. Den Leuten vorschreiben zu wollen, wie sie daheim oder privat untereinander reden ist natürlich blödes Zeug. Aber eine Pflicht für Deutsch-Kurse etc halte ich durchaus für sinnvoll und hilfreich bei der Integration. Das heißt ja nicht ,dass man die komplette Kultur übernehmen und leben muss, aber die Landessprache zu beherrschen ist eigentlich das Mindeste. Und anstatt jedem einen Dolmetscher für Behördengänge zu stellen sollte man einfach sämtliche Formulare auf Deutsch und Englisch anbieten und gut is.
Geändert von dear_ly (09.12.2014 um 11:47 Uhr) |
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