PIcasso1989

Wer wollte denn Gabriel? - die Entscheidung ist durchaus rational.

Aber nachdem das Herz des Zeitgeists zur Zeit recht schlägt, ist das im Endergebnis ziemlich egal.

Und ich bin erleichtert darüber, daß hier einer rechtspopulistische Regierung/ Koalition à la Le Pen oder Wilders (noch) nicht möglich zu sein scheint.

Rai249

Schulz wird die SPD auch nicht an die 30 Prozent heran bringen. Er wird vielleicht 3-4 Prozent mehr gewinnen können als Gabriel, aber mehr auch nicht.

Stan90

Die SPD nimmt an dieser Stelle wohl jede Verbesserungschance mit, die sich bietet. Wer kann es ihnen bei den Umfragewerten von knapp über 20% verübeln? Schulz hat mir in Europaparlament immer gefallen. Ein Mensch der klaren Worte und der klaren Linie. Mal schauen, ob er dieses Bild in der Bundespolitik behält.

30% halte ich aber auch für utopisch.

Rai249

Früher hätte man ja wenigstens noch davon ausgehen können, dass ein Skandal bei der CDU die Wähler zur SPD treibt und umgekehrt.

Wenn aber nun Frau Merkel morgen beim Schäferstündchen mit Mario Draghi oder Francois Hollande erwischt wird, wird dies nicht der SPD zu 35 Prozent verhelfen, sondern der AfD. (Nur ein krankes Beispiel, sie könnte ja auch der Korruption überführt werden)

Insofern weiss man gar nicht mehr was man noch hoffen sollte, denn nicht mal Skandale in der CDU können der SPD noch helfen.

Stan90

Das muss aber alles nicht schlecht sein. Wenn die Sozialdemokratie der typischen Arbeiterklasse nicht mehr so stark ist wie früher, spiegelt das vielleicht bloß eine gesellschaftliche Entwicklung wider. Vielleicht bleibt die SPD jetzt erstmal bei ca. 20%. Damit ist sie immer noch eine wichtige Fraktion und repräsentiert ihr Klientel. .

Rai249

Ja, und die CDU wird weitere 1000 Jahre den Kanzler und die Mehrheit der Regierung stellen...

wikinger11

Gabriel hätte die SPD in die Bedeutungslosigkeit geführt.
Schulz kann ehemalige CDU-Anhänger ansprechen, die Merkel nie (mehr) wählen würden.
Das ist für die SPD eine gute Entscheidung.

Unklug

Warum sollten ausgerechnet die Merkel wählen? Schulz, der Euro-Bonds einführen will, in der Flüchtlingskrise nichts anders gemacht hätte und generell für alles steht, was konservative und liberale Merkel-Kritiker ablehnen? Die wählen ganz bestimmt nicht Schulz.

Vielleicht bringt Schulz tatsächlich Wähler, dann aber vor allem aus dem linken Lager oder noch ein paar, die zwischen Grüne und Merkel schwanken, aber sicherlich nicht ehemalige CDU-Anhänger, die mit Merkel unzufrieden sind... Die haben keinen Lust auf Eurowahnsinn pur.

Ganz im Gegenteil, Schulz steht für alles, was jenen Leuten verhasst ist. Die AfD wird sich über Schulz auf jeden Fall freuen. Der mobilisiert wunderbar die eigenen Anhänger und wird es auch sonst noch schaffen die letzten klassischen SPD-Arbeiterwähler zur AfD zu vertreiben. Diese hat Möchtergernpopulist und Opportunist Gabriel sicherlich noch besser angesprochen.

Stan90

Der Postillon schrieb sehr passend:

Nachdem mit Steinmeier und Steinbrück zwei Kandidaten aus dem rechten Flügel der SPD gescheitert waren, wird es jetzt Zeit für einen Kandidaten vom rechten Flügel!

Rai249

Ersteres dachte ich mir auch. Warum sollten Merkel-Enttäuschte denn bitte eine Schulz-SPD wählen? Die gehen sofort zur AfD.

Mal allgemein gesprochen, auf den Punkt "Eurowahnsinn" gehe ich dabei mal nicht konkret ein, weil das ist nicht der Hauptpunkt denke ich.