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16.10.2016, 14:26 | #521 | ||
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http://m.faz.net/aktuell/politik/aus...-14483770.html
Johnson hat unmittelbar vor seinem Wechsel ins Brexit-Lager noch vehement die EU-Mitgliedschaft vor allem aus ökonomischer Sicht verteidigt. Wenige Tage später das Gegenteil. Überraschung. Johnson ist offenbar einfach nur Opportunist und hat seine eigene politische Karriere fördern wollen. Theresa May bringt einen harten Brexit (auch raus aus dem Binnenmarkt) ins Spiel und plötzlich treten sogar die härtesten Brexiteers auf die Bremse und kriegen kalte Füße. Der Pfund weiter auf Rekordtief, der Investitionsstau bildet sich.
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28.10.2016, 15:51 | #522 | |||
jolly cynic & Inklishman
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
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Zitat:
In diesem Zusammenhang wuerde mich interessieren, wie sich die Grenze zwischen EU und UK darstellen soll, und das ganz besonders zwischen ROI (Republic of Ireland/EU) und NI (Nord Irland/UK). Wenn es keine Grenze gibt, ist das das Loch im Zaun. Das ist kaum im Sinne Brexits. Macht man dort eine feste Grenze wackelt das - immer noch sehr fragile - Good Friday Abkommen. Ich bin gespannt auf den Plan, dieses Problem zu loesen.
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17.01.2017, 14:19 | #523 | ||
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Ich hole den Thread mit dem so eleganten Titel "Brexit gewinnt - EU is kill." mal wieder hervor.
So So. Mittlerweile hat sich auch in England rumgesprochen, dass man wohl nach einem Austritt auch auf den Binnenmarkt verzichten muss. Das bedeutet natürlich erstmal Unsicherheit für Unternehmen, die dann Investitionen vielleicht lieber in die Euro-Zone verschieben, von wo aus sie eben besseren Zugang haben. Frankfurt, Paris und Amsterdam buhlen ja schon um die Finanzfirmen aus London. Die britische Antwort auf diese Problematik wurde auch schon vom Finanzminister und anderen angekündigt. Dann wird die Insel eben zur Steueroase um die Unternehmen zu halten. Also wahnsinnig hohe Geschenke an Aktionäre und Unternehmen, die selbstverständlich auf Kosten des Sozialstaates (des kleinen Mannes) geleistet werden müssen. Natürlich müssen wir den Austrittsantrag im März und die folgenden Verhandlungen abwarten. Für mich sieht es aber immernoch so aus, als hätte man sich selbst in den Fuß geschossen. Und das ganze Theater nur um Osteuropäer fernzuhalten...
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17.01.2017, 15:08 | #524 | ||
Senior Member
Registriert seit: 04/2011
Beiträge: 732
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Ein härteter Brexit ist besser als gar kein Brexit. Wir schneiden uns mit unserer Blockade- und Erpressungspolitik ins eigene Fleisch, es wird nicht nur die UK Schaden nehmen. Das UK ist unser drittgrößter Handelspartner, BMW und Mercedes werden sich bestimmt freuen. Öffentlich mögen sie Merkel beistehen, hinter den Kulissen werden sie aus Eigeninteresse trotzdem auf einen Deal hinarbeiten.
Kurzfristig sieht das für GB problematisch aus, mittel- und langfristig könnte dass UK dagegen sehr davon profitieren. Vor allem durch Trump könnte es mit den USA einen schnellen Deal geben. Die USA hat eine weit größere Wirtschaftskraft als die Rest-EU. Nebenbei hat GB traditionell enge Beziehungen zu anderen Staaten des ehemaligen British Empires. Alleine mit Indien gibt es dort einen schlafenden Riesen mit riesigen Handelsmöglichkeiten. Ohne die EU ist das UK jetzt völlig frei in ihrer Handelspolitik. Diese Märkte sind alle weit größer als die EU. Alleine ist das UK viel flexibler. Es wird das zu nutzen wissen. Ein Land muss seine Grenzen und seine Bevölkerung schützen. Das ist die oberste Aufgabe des Staates, es legitimiert ihn. Das UK nimmt diese Aufgabe wieder wahr, das ist großartig. Um darüber wieder Kontrolle zu erlangen, sind auch kurzfristige Krisen gerechtfertigt. In 10 Jahren wird der Brexit eine Erfolgsgeschichte und Vorbild für andere Staaten (Frankreich, Italien, etc. sein) sein. Dann wird Deutschland alleine zurückbleiben. Die Bevölkerung wird 2-3 Jahre des Tumults, des Umbruchs und der Unsicherheit überstehen. In 10 Jahre wird das britische Volk stolz auf seine Entscheidung sein.
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17.01.2017, 15:12 | #525 | |||
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
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Zitat:
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17.01.2017, 15:29 | #526 | ||
Platin Member
Registriert seit: 04/2012
Beiträge: 1.792
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Die EU stellt ca. 20 % des globalen Marktes dar.
Die USA sind ziemlich gleich auf.auch 20 %
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17.01.2017, 15:30 | #527 | |||||
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Interessante These. http://atlas.media.mit.edu/en/profil...y/gbr/#Exports
Exporte: Deutschland allein(!) fast so wichtig wie USA, zusammen mit Holland definitiv vor den USA. Importe: Deutschland allein ist doppelt(!!) so wichtig wie die USA. Jedesmal wieder überraschend, wie sehr der europäische Handel unterschätzt wird. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Und selbst wenn der britische Plan des Steuerparadieses funktioniert, was ich mir tatsächlich vorstellen könnte und was eine Katastrophe für den kleinen Mann in ganz Europa wäre - wer leidet? Eben dieser kleine Mann. Amazon, Apple und Starbucks zahlen noch weniger Steuern als ohnehin schon und der kleine Mann wird zwangsläufig die Steuergeschenke finanzieren müssen. Und spätestens dann sollte er sich fragen, ob er nicht vielleicht über die Wahl hätte nachdenken sollen, statt aus purer Emotion zu wählen.
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17.01.2017, 15:51 | #528 | ||||||
Senior Member
Registriert seit: 04/2011
Beiträge: 732
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Zitat:
Ähnliches gilt für Indien. Gerade, dass der Handel da bisher noch nicht so groß ist, zeigt ja das Potenzial auf, welches abzurufen ist und durch das UK alleine deutlich eher zu erreichen ist als gemeinsam mit der Rest-EU. Zitat:
Zitat:
Aber auch wenn ich Freihandel grundsätzlich begrüße, gibt es momentan auf der Welt wichtigere Probleme und das ist nun mal eine massenhafte Armutsmigration, vor welcher es sich zu schützen gilt. Zitat:
Der wirtschaftliche Schaden ist doch nicht groß, weil das UK aus der EU will. Der wirtschaftliche Schaden mit der EU ist groß, weil die EU die Zollunion an eine Migrationsfreizügigkeit knüpft. Beides hat miteinander aber ökonomisch überhaupt nichts zu tun, es ist alleine der politische Wille, der das aneinander knüpft. Gäbe die EU dem UK die Zollunion ohne Arbeitnehmerfreizügigkeit, es würde sich an der volkswirtschaftlichen Tätigkeit rein gar nichts ändern. Wenn überhaupt, dann wäre am volkswirtschaftlichen Schaden in Europa die EU Schuld, denn die möchte dem UK die Zollunion verwehren, das UK hätte sie gerne behalten. Aber wie bereits erwähnt: Wenn das UK es schafft entsprechende Abkommen mit den USA und anderen Staaten abzuschließen, dann wird das volkswirtschaftliche Welteinkommen steigen und nicht fallen. Und jene Abkommen hätte es ohne den Brexit nie gegeben. Schaden genommen haben wird dann nur eine einzige Region: Europa. Der Wahlsieg von Trump hat das UK in eine tolle Verhandlungsposition gebracht, das gefällt den fanatischen Brüssel-Anhängern wie dir natürlich nicht...
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17.01.2017, 15:59 | #529 | |||
Senior Member
Registriert seit: 04/2011
Beiträge: 732
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Zitat:
Freier Handel geht auch ohne freie Migration. Dieser Floh gilt nur in der EU und ist vor allem eines: Schwachsinn. Freier Handel geht auch ohne. Diese Verbindung ist allein ideologisch begründet und jetzt wird das Gegenteil bewiesen. Und eines ist ganz klar: Wenn freie Migration der Preis für freier Handel wäre (was er zum Glück nicht ist), dann wäre der Preis zu hoch.
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17.01.2017, 16:02 | #530 | |||
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
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Zitat:
Ihr weltbekannt tolles Essen? Es gibt kaum noch was was dort produziert wird...
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