dear_ly

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dear_ly

Also ich habe dadurch Mädels kennengelernt, die gerne Bouldern gehen und wir sind dann auch zusammen gegangen. Wir haben uns kaum über Pokemon Go unterhalten. vielleicht die ersten 10 Minuten, als wir uns trafen und das wars.
Und selbst wenn: Ist Pokemon Go ein schlechtes Gesprächsthema? Wieso sollte man sich nicht genauso darüber unterhalten können, wie über irgendeine Serie oder einen Film oder sonstwas?

dear_ly

Hast du echt je mit Freunden Briefe geschrieben? Ich hatte nur Brieffreunde aus anderen Ländern. Und mal ein Freundschaftsbuch mit einer Freundin.
Ansonsten bin ich auch selten jemandem "spontan" über den Weg gelaufen. Vor dem Handy hat man sich in der Schule schon verabredet oder übers Festnetz angerufen.

Lao-bay-bay

Das würde ich mit "nein" beantworten. Wäre ja so, wie wenn ich zum Surfen gehe und nicht über das Surfen reden sollte

Allerdings halte ich Pokemon Go jetzt nicht primär als ideal zum Kennenlernen. An sich finde ich die App-Idee sogar ziemlich gelungen, leider nur blöd mit dem Tracking, aber wie soll das sonst auch gehen, wo ja der Standort zwingend notwendig ist.
Ich habe tatsächlich schon mit dem Gedanken gespielt mir extra ein mobiles Gerätchen zuzulegen, mit dem ich nur das mache, sodass da keine anderen Daten drauf sind - nur das finde ich einfach zu aufwendig dafür. An sich würde ich das Pokemon Go auch mal probieren wollen...

dear_ly

Mir ist das Tracking ehrlich gesagt sowas von egal

Manati

Die Gewissheit, dass ein anderer das, was er gerade tut, genau zu diesem Zeitpunkt genau mit dir machen möchte, hast du nie.
Aber man darf doch bei einigermaßen durchschnittlichen Menschen davon ausgehen, dass sie Sätze wie "Ich rufe dich später zurück." verstehen, intellektuell und emotional.


Ich bin ja auch eine altmodische Seekuh, aber ich habe vor einem Jahr ein modernes Smartphone bekommen, und finde das im Großen und Ganzen klasse.
Gut, viele Apps nutze ich nicht, weil mich die Zugriffe stören. Aber es gibt ja auch welche, die ich mal pauschal "seriös" nennen würde. Jaja, auch die können wieder verkauft werden und so weiter und so weiter.
Es ist eben ein Spagat zwischen Angst vor der Datenspeicherung und dem Bequemlichkeitsnutzen, den man ganz individuell hat.

Und wenn ich mich in einer fremden Stadt orientieren möchte, schalte ich die Standortfunktion ein und genieße es, dass ich so praktisch und einfach ans Ziel geleitet werden kann. (Wer schon einmal Passanten nach komplizierteren Wegen gefragt hat, und dann nur Bahnhof verstanden hat, kann das nachvollziehen.)

Bei aller Kritik an Google finde ich es auch phantastisch, dass ich über Google Books auf Scans aus Archiven aus aller Welt zugreifen kann. Das ist mir gerade sehr von Nutzen.


Wenn Menschen sich in meiner Gegenwart mehr mit dem Handy als mit mir beschäftigen, finde ich das nicht so prickelnd. Aber anscheinend bin ich auch ohne Handy in der Hand unterhaltsam genug.

Manati

Ich habe das gemacht. Ich habe mit mehreren Leuten aus der Schule Briefe geschrieben, da gab es ICQ, Skype und Konsorten noch nicht oder noch nicht so, dass wir das genutzt hätten.
Ein Brief ist ja auch kein Chat. Obwohl wir im Unterricht auch "gechattet" haben, also einen Zettel immer wieder hin- und hergereicht haben.
Ich habe auch Leute spontan getroffen, komme allerdings aus einem mittelgroßen Dorf in der Nähe einer Kleinstadt, das dürfte hierfür von Belang sein. Schließlich haben da alle relative nahe beieinander gewohnt.

dunkle jane

klar haben wir uns briefe geschrieben, mir hat mal ein junge geschrieben, er würde mich gerne "näher" kennenlernen. der saß in der anderen klasse. wir sind auch ohne vorwarnung zu unseren freunden nach hause und wenn die keine zeit hatten, pech.

dear_ly

Also Briefe gab es bei uns nicht. Nur diese Bücher.
Ansonsten hat man sich halt getroffen. Aber trotz Dorf passierte das mit dem "zufällig über den Weg laufen" selten. Wir hatten ja unsere Cliquen und jeder hatte so seinen "Spot" wo man abhing. Und Verabredungen wurden schon in der Schule gemacht.
Daher war es auch in der Regel unnötig einfach bei Leuten zu klingeln. Man wusste ja schon von der Schule her, wer was vorhatte.

Über ICQ und Co habe ich übrigens so gut wie nie mit Klassenkameraden kommuniziert. Exakt 3 gab es da. Das wars und das dann auch nur Abends, wenn man halt heim musste.
Ansonsten hab ich da nur mit Leuten geredet, die hunderte Kilometer weit weg lebten.

Findus

Doch klar, ideal zum Kennenlernen von kleinen grünen oder roten Virtuellen Monstern. Sag mal, seid ihr jetzt alle total bescheuert? Eine Diskussion über Internetwahn zu beginnen über ein Phänomen, welches seit zwei Wochen existiert?

Mir geht der ganze Handy und Internet- Scheiß auch auf den Sack.

Und mir geht es dabei um die Menschen, die nicht mehr in der Lage sind von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren. Also quasi in der realen Welt.

Und das Relativieren, wie hier in einigen Beiträgen vorher, ist das Legitimieren eigenen Verhaltens. Man sucht sich eben seine Wohlfühlzone...