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Alt 20.03.2017, 07:46   #181
002gast
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Jampes Beitrag anzeigen
Das genau ist die Rosinen pickerei ...

Nein. Das sind Biographie, die das Leben, die zufällige Entwicklung hervorbringen kann.


Ich habe die italienische Staatsbürgerschaft, habe auch dort in diesen Jahren Wurzeln geschlagen, fühle mich sehr verbunden.

An meinen deutschen Wurzeln hänge ich auch.
Soll ich jetzt etwas von Beiden abschneiden?
Warum? Für wen?
Habe hier und dort Steuern gezahlt, mich als Bürger integriert.
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Alt 20.03.2017, 08:19   #182
Someguy
 
Registriert seit: 03/2000
Ort: Am Rhing
Beiträge: 14.497
Zitat:
Zitat von Paradigma Beitrag anzeigen
Aber die einzelnen Menschen haben die selben Gefühle wie ich - sie haben Verwandte, sie werden erben, sie wollen die Verbindung zu ihrer Herkunft nicht kappen.
Die Verbindungen zur eigenen Herkunft kann man mMn. nicht durch einen Ausweis oder dessen Verlust kappen. Zumindest ging es mir nie so. Ich reise bereits seit 2005 jedes mal mit Visum und deutschem Pass nach Russland und hatte bisher nie das Gefühl, dass die Verbindung zur Heimat dadurch schwächer geworden wäre. Es ist alles eine Einstellungssache.

Zitat:
Ich würde gerne sagen "Ja, ich bin Deutsche" und trotzdem auch Österreicherin bleiben. Natürlich sind die Unterschiede zwischen Österreich und NRW nicht so gravierend wie zwischen der Türkei und Deutschland. Gerade deshalb ist es aber doch eher NOCH schwieriger, sich von seiner Herkunft zu trennen, sie quasi mit Füßen zu treten und für unwichtig deklarieren.
Wie gesagt: wenn man Herkunft und Heimatliebe zu sehr mit einem Ausweis und einer Staatsbürgerschaft verbindet, dann hat man auch eher ein Problem damit, sich davon zu lösen. Ich weiß auch ohne den russischen Pass ganz genau, wo ich herkomme und dass sich dort niemand (vor allem nicht Familie und Freunde) dafür interessiert, wie viele Pässe ich habe.

Zitat:
Russlanddeutsche fühlten sich noch nach Jahrhunderten in Russland als "deutsche" - die eigene Identität speist sich stark aus der eigenen Familiengeschichte und der eigenen Herkunft.
Das gilt aber größtenteils nur noch für die Älteren unter ihnen. Die Jüngeren, von denen ich so einige hierzulande kennenlernen durfte, fühlten sich sowohl dort, als auch in Deutschland eher als Russen, auch wenn sie hier geboren wurden. Viele halten noch sehr zu Russland und verehren Putin, obwohl sie das Land gar nicht richtig kennen und vom Leben dort gar keine Ahnung mehr haben. Das gleiche gilt für viele Türken.


Zitat:
Ich möchte HIER voll dazugehören dürfen - und meiner Herkunft trotzdem nicht untreu werden.
Das kann man auch mit einem Pass, wenn man sich nicht zu sehr auf die Frage der Staatsangehörigkeiten versteift.
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Someguy ist offline  
Alt 20.03.2017, 08:44   #183
Someguy
 
Registriert seit: 03/2000
Ort: Am Rhing
Beiträge: 14.497
Zitat:
Zitat von Paradigma Beitrag anzeigen
Meine Eltern sind nach 30 Jahren wieder zurück nach Österreich gegangen - als mein Vater in Rente ging. Sie leben dort jetzt im geerbten Haus. Sie würden jetzt als Ausländer im eigenen Land leben, wen sie die Staatsbürgerschaft gewechselt hätten.
Hatten deine Eltern auch die deutsche Staatsbürgerschaft?

Mein Vater z.B. lebte und arbeitete fast 20 Jahre in Deutschland, ehe er nach Russland zurückkehrte. Er fühlte sich hier stets wohl und angenommen, trotzdem wäre er nie auf die Idee gekommen, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen. Genau so sieht es meine Mutter, die mittlerweile 30 Jahre in Deutschland lebt und hier bestens integriert ist. Sie beide waren/sind sich trotzdem unsicher, ob sie für immer in Deutschland bleiben möchten, daher kam es für sie nicht in Frage, die russ. Bürgerschaft aufzugeben. Und das finde ich ehrlicher, als sich sämtliche Optionen offen zu halten und zu behaupten, dass man deutsch ist, nur weil man aus Bequemlichkeit einen deutschen Pass beantragt hat. Man kann problemlos in Deutschland leben und arbeiten, ohne gleich Deutscher zu werden.
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Someguy ist offline  
Alt 20.03.2017, 09:27   #184
Scuderia
Weltkriegsverweigerer
 
Registriert seit: 05/2004
Beiträge: 5.950
Zitat:
Zitat von Silvana02 Beitrag anzeigen
Nein. Das sind Biographie, die das Leben, die zufällige Entwicklung hervorbringen kann.


Ich habe die italienische Staatsbürgerschaft, habe auch dort in diesen Jahren Wurzeln geschlagen, fühle mich sehr verbunden.

An meinen deutschen Wurzeln hänge ich auch.
Soll ich jetzt etwas von Beiden abschneiden?
Warum? Für wen?
Habe hier und dort Steuern gezahlt, mich als Bürger integriert.
Ich denke das ist (auch) ein kulturelles Problem.

Ob ich jetzt in D, F, I oder AUT lebe, bis auf Sprache, Land und Leute, gibt es da keine großen Unterschiede. Die einen ticken viell. etwas anders als die anderen.

Was aber gerade bei den Türken das Problem ist, dass sich viele gar nicht integrieren wollen, weigern sich Deutsch zu sprechen, leben seit 40 Jahren hier und sprechen immer noch türkisch, bestehen auf das Durchsetzen all ihrer "Gewohnheiten", lehnen diese aber ab, die in D herrschen, erziehen auch die Kinder so und geben so ihre Kultur an die Generationen weiter, die oft mit dem westlichen Lebenseinstellungen und Gepflogenheiten kollidieren.

Gerade junge Mädchen leiden unter diesen (ich nenne es mal) altertümlichen Ansichten.

Wir leben im Jahr 2017 und es gibt (leider) immer noch "Ehrenmorde" usw. und ständig liest man von Ehre, Blut, Herz usw. (was generell nicht verwerflich ist) aber meist sind das heranwachsende Türken, die in D geboren sind und offen raus posaunen was sie von D und seinen Bürgern halten (nämlich nichts) und wie toll und stark doch ihr "Heimatland" ist samt seinen Führer.
Man muss nur mal die sozialen Netzwerke überfliegen was da tausendfach propagiert wird.
Das Video welches zur Zeit die Runde macht spricht ja auch Bände, was junge Türken von D halten.

DAS ist für mich dann schon Rosinenpickerei. Hier leben, alle sozialen Vorzüge genießen, frei seine (ähm) Meinung äußern dürfen usw. aber auf das Land scheißen, welches einem das alles (kostenlos) bietet und eine Diktatur anhimmeln aber nicht den Mumm haben, Flagge zu zeigen und auch in dieser Diktatur zu leben!

Ich habe solch ein lächerliches Verhalten noch nie von einem Engländer, Russen, Österreicher, Franzosen, Italiener usw. erlebt......woraus ich schließen kann, dass es offensichtlich mit der Kultur und dem "Glauben" zusammen hängt.

Klar gibt es solche und solche, aber bei dem Thema hier, überwiegen leider solche!
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Scuderia ist offline  
Alt 20.03.2017, 12:13   #185
Stan90
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Scuderia Beitrag anzeigen
Engländer, Russen, Österreicher, Franzosen, Italiener usw. erlebt......woraus ich schließen kann, dass es offensichtlich mit der Kultur und dem "Glauben" zusammen hängt.
Gerade Russen und Osteuropäer insgesamt sind hier im Ruhrgebiet schon ebenfalls eine Problemgruppe.
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Stan90 ist offline  
Alt 20.03.2017, 13:27   #186
Luthor
jolly cynic & Inklishman
 
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
Hmm, so ein Staatsbuergerschaft-hoarding finde ich auch wenig zielfuehrend, aber ich kann verstehen, dass man zwei besitzt. Es gibt Konstellationen, die es nicht so leicht machen, eine aufzugeben. Ob das aber bei den Erdogan-Anhaengern der Fall ist, kann ich nicht beurteilen.
Ich wuerde nur eine haben, wenn ich sicher koennte, dass ich hier leben bleiben duerfte, so wie bisher.

Da aber mit Menschen und deren Schicksalen Politik gemacht wird und sie sozusagen das Druckmittel zur Durchsetzung politischer Vorstellungen sind, habe ich keine Bedenken, meine Position abzusichern. Eine Rosinenpickerei kann ich nicht erkennen, es sei denn es sind gepickte Rosinen, wenn ich dafuer sorge, dass ich mein Bleiberecht behalte (ich lebe schon 14 Jahre hier) und nicht ausreisen oder alle 3 Monate vorstellig werden muss, sowie, dass ich meinen job zu den Konditionen behalten kann, die fuer mich keinen Nachteil beinhalten.
Ich moechte ausserdem im Alter vielleicht wieder in meiner ersten Heimat leben.
Es war lange Zeit kein Problem, erst jetzt, wo Typen die Macht uebernommen haben, denen scheissegal ist, was aus anderen wird.

Ich nehme niemandem etwas weg, ich bereichere mich nicht, ich stoere nicht.
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Luthor ist offline  
Alt 20.03.2017, 14:02   #187
Someguy
 
Registriert seit: 03/2000
Ort: Am Rhing
Beiträge: 14.497
Hallo Luthor,

solange ein Staat mehrere Staatsbürgerschaften anbietet und man für sich darin einen Sinn bzw. Vorteile sieht, steht es einem natürlich frei, es zu nutzen. Ob die Existenz von Staatsbürgerschaften dann generell noch Sinn macht und warum Bürger einiger Länder bei Mehrstaatlichkeit benachteiligt werden ist eine andere Frage.

Nur mal so aus Interesse gefragt: müsstest du wirklich alle 3 Monate vorstellig werden, um deinen Verbleib in Deutschland zu verlängern? Wenn man hierzulande einen Job hat und somit eine Arbeitserlaubnis, dann bekommt man doch auch als Nicht-EU-Bürger einen längerfristigen Aufenthaltstitel, oder nicht? Vor allem, wenn man sich bereits so lange in D. aufhält.
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Someguy ist offline  
Alt 20.03.2017, 15:17   #188
Luthor
jolly cynic & Inklishman
 
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
Zitat:
Zitat von Someguy Beitrag anzeigen
Nur mal so aus Interesse gefragt: müsstest du wirklich alle 3 Monate vorstellig werden, um deinen Verbleib in Deutschland zu verlängern? Wenn man hierzulande einen Job hat und somit eine Arbeitserlaubnis, dann bekommt man doch auch als Nicht-EU-Bürger einen längerfristigen Aufenthaltstitel, oder nicht? Vor allem, wenn man sich bereits so lange in D. aufhält.
Ich weiss es nicht. Es weiss niemand, weil niemand eine Ahnung hat, was Brexit bedeutet, ausser *brexit means brexit*. Niemand weiss, welchen Status EU-Menschen in UK haben werden, oder wie das fuer UK-Menschen in der EU sein wird.

Ich habe hier keinen job, ich arbeite in UK. Wuerde ich hier arbeiten, waere das fuer mich einfacher und ich koennte mich auch damit anfreunden, bei Bedarf nur noch eine Staatsbuergerschaft zu besitzen.
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Luthor ist offline  
Alt 20.03.2017, 16:51   #189
Paradigma
Weisheit in Tüten
 
Registriert seit: 11/2010
Ort: östlich von Westfalen
Beiträge: 4.995
Zitat:
Die Verbindungen zur eigenen Herkunft kann man mMn. nicht durch einen Ausweis oder dessen Verlust kappen.
Was antwortest du, wenn du gefragt wirst, wo du herkommst? Deutschland? Russland? Antwortest du in Deutschland anders als in Russland?

Zitat:
Hatten deine Eltern auch die deutsche Staatsbürgerschaft?
Nein, genau wie deinen Eltern wäre ihnen das nicht im Traum eingefallen. Als die kamen, waren 3, 4 Jahre hier in Deutschland geplant - geworden sind es etwa 35 Jahre.

Weder mein Bruder noch ich werden vermutlich je zurückgehen - ich habe meine Kinder, und den Partner, die hier leben, er ein Haus in dem er mit seiner Lebensgefährtin lebt.

Zitat:
bestehen auf das Durchsetzen all ihrer "Gewohnheiten", lehnen diese aber ab, die in D herrschen, erziehen auch die Kinder so und geben so ihre Kultur an die Generationen weiter, die oft mit dem westlichen Lebenseinstellungen und Gepflogenheiten kollidieren.
Ja, so sind meine Eltern auch. Die Werte, die sie als Kinder gelernt haben, haben sie an meinen Bruder und mich weitergegeben. Wie haben deine Eltern das gehandhabt? Wie handhaben das Deutsche, die ausgewandert sind - nach Mallorca oder Gran Canaria? Feiern die Weihnachten am 24. mit Christbaum, oder am 6. Januar, am Tag der Magos Reyes? Wie viele davon sprechen kaum oder nur schlecht Spanisch, und leben in der deutschen Enklave?

Das hat nichts mit "muslimisch" zu tun - das ist einfach zutiefst MENSCHLICH, bei den Bräuchen, Sitten und Normen zu bleiben, die man als Kind erlebt hat und diese wieder an die eigenen Kinder weiterzugeben. Das ist das, was KULTUR ausmacht. Nein, man gibt diese Dinge nicht auf, wenn man den Staat wechselt - vielleicht nimmt man einige neue dazu an, und in der Regel hält man sich an die geltenden Gesetze, schon um keinen Stress zu kriegen.
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Paradigma ist offline  
Alt 20.03.2017, 16:53   #190
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Luthor Beitrag anzeigen
Ich bin in diese Hinsicht eher praktisch veranlagt. Ich moechte keine, die ich nicht auch gebrauchen kann.
Warum also keine schottische?

Das würde, sobald es möglich geworden ist, mit Sicherheit eine EU-Aufenthaltserlaubnis umfassen.

Eine schottisch-britische Doppelstaatlichkeit würde so gut wie sicher britischerseits erlaubt bleiben und Dir dann die Aufenthalts- und Abreitserlaubnis in smaller Britain sichern.
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Geändert von gastlovetalk (20.03.2017 um 16:58 Uhr)
 
 

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