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Alt 14.10.2016, 13:49   #61
Trimalchio
abgemeldet
Wie rechts und links festgemacht wird, um einen Rechtxurck in der Gesellschaft zu fühlen?

Kann es nicht sein, dass sich dieses Gefühl angesichts einer steigenden Zahl von rechtsextremen Übergriffen verbreitet hat. Und Rechtsextremismus wird nach Wikipedia so definiert:

Rechtsextremismus dient als Sammelbezeichnung, um neofaschistische, neonazistische oder ultra-nationalistische politische Ideologien und Aktivitäten zu beschreiben. Deren gemeinsamer Kern ist die Orientierung an der ethnischen Zugehörigkeit, die Infragestellung der rechtlichen Gleichheit der Menschen sowie ein antipluralistisches, antidemokratisches und autoritär geprägtes Gesellschaftsverständnis. Politischen Ausdruck findet dies in Bemühungen, den Nationalstaat zu einer autoritär geführten „Volksgemeinschaft“ umzugestalten. Der Begriff „Volk“ wird dabei rassistisch oder ethnopluralistisch gedeutet.

Wobei auch Ansätze bei den etablierten Parteien in diese Richtung als rechtsextreme Ansätze wahrzunehmen sind. Und das macht es wahrlich nicht besser.
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Trimalchio ist offline  
Alt 14.10.2016, 15:13   #62
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Trimalchio Beitrag anzeigen
Wenn es schon rechte oder linke Blöcke geben sollte, wären die dann heute allerdings anders zusammengesetzt als früher.
Ach, eigentlich war schon das altbundesrepublikanische Lagerdenken nach Helmut Kohl hauptsächlich eine für ihn praktische gedankliche Konstruktion.

Damals gab es z.B. auch eine Art Wettbewerb um die Deutungshoheit der Worte "Fortschritt" und "modern".

Irgendwie durchgesetzt haben sich zu jener Zeit "technischer Fortschritt" und "moderne Wirtschaft" während vorher (z.B. in der Brandt-Ära) bei diesen Worten eher an Egalitarismus und sozialen Wandel gedacht worden war.

Nach den neu durchgesetzten Begriffsvorstellungen war die Kohl-Anhängerschaft dann mit Sicherheit "moderner" und "fortschrittlicher" als die damalige SPD - wollte sie doch u.a. das Privat- und Kabel-Fernsehen einführen, die Telekom privatisieren und modernisieren etc. (und musste dafür zunächst auch in der CDU noch Widerstände überwinden).

Eine explizite Formulierung, die CDU (unter ihrem Technokraten-Flügel) sei "fortschrittlicher" als die SPD hätte aber zu damaligen Zeiten zu allerheftigstem Stirnrunzeln der politischen Meinungsjournalisten geführt. Die CDU hatte natürlich konservativ bis reaktionär dazustehen und daher wurde das damals soweit ich mir erinnern kann, nicht offen formuliert.

Nachtrag: Ramelow hat sich gerade vor kurzem wieder als "ein Konservativer" bezeichnet. M.E. zu Recht.
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Geändert von gastlovetalk (14.10.2016 um 15:20 Uhr)
 
Alt 15.10.2016, 09:41   #63
Trimalchio
abgemeldet
Zitat:
Zitat von CtrlAltDel Beitrag anzeigen
Ach, eigentlich war schon das altbundesrepublikanische Lagerdenken nach Helmut Kohl hauptsächlich eine für ihn praktische gedankliche Konstruktion.

Damals gab es z.B. auch eine Art Wettbewerb um die Deutungshoheit der Worte "Fortschritt" und "modern".

Irgendwie durchgesetzt haben sich zu jener Zeit "technischer Fortschritt" und "moderne Wirtschaft" während vorher (z.B. in der Brandt-Ära) bei diesen Worten eher an Egalitarismus und sozialen Wandel gedacht worden war.

Nach den neu durchgesetzten Begriffsvorstellungen war die Kohl-Anhängerschaft dann mit Sicherheit "moderner" und "fortschrittlicher" als die damalige SPD - wollte sie doch u.a. das Privat- und Kabel-Fernsehen einführen, die Telekom privatisieren und modernisieren etc. (und musste dafür zunächst auch in der CDU noch Widerstände überwinden).

Eine explizite Formulierung, die CDU (unter ihrem Technokraten-Flügel) sei "fortschrittlicher" als die SPD hätte aber zu damaligen Zeiten zu allerheftigstem Stirnrunzeln der politischen Meinungsjournalisten geführt. Die CDU hatte natürlich konservativ bis reaktionär dazustehen und daher wurde das damals soweit ich mir erinnern kann, nicht offen formuliert.

Nachtrag: Ramelow hat sich gerade vor kurzem wieder als "ein Konservativer" bezeichnet. M.E. zu Recht.
Ja. Die Anfänge dieser Entwicklung sehe ich auch schon in der damaligen Schwäche der SPD-Führung, die der Deutungshoheit der CDU nichts entgegensetzen konnte und ehrlicher gesagt auch nicht wollte. Die SPD muss heute beim rechten Block fest dazugezählt werden. Nur ein Beispiel von vielen: Keine andere Partei als die SPD konnte eine Bundesregierung anführen, die Hartz IV einführte. Was ist seitdem an der SPD noch links gewesen?
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Trimalchio ist offline  
Alt 15.10.2016, 10:05   #64
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Es gibt keinen rechten Block und keinen linken.
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Alt 15.10.2016, 16:47   #65
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.219
Zitat:
Keine andere Partei als die SPD konnte eine Bundesregierung anführen, die Hartz IV einführte.
Nicht zu vergessen die größten Steuergeschenke für Großkonzerne resp. Großkapitalgesellschaften in der Geschichte der BRD!

GasGerd hieß nicht umsonst der 'Genosse der Bosse'
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HW124 ist offline  
Alt 16.10.2016, 06:17   #66
Trimalchio
abgemeldet
Zitat:
Zitat von CtrlAltDel Beitrag anzeigen
Es gibt keinen rechten Block und keinen linken.
Eines der Probleme dürfte tatsächlich sein, dass die meisten Parteien zu einer Einheitspartei zusammengefasst werden könnten, da deren Politik sich in kaum noch was unterscheidet. Für eine soziale Forderung wartet die SPD beispielsweise brav auf die Ansage der CDU, dass dafür Geld da sei. Eine selbstbewusste Entscheidung gegen die Unionsparteien angesichts von zu angeblichen Sachzwängen aufgeblasenen politischen Meinungen? Nicht mehr machbar für die SPD. Die sind absolut überflüssige geworden. Okay. Sagen wir mal "Selbstversorger", wenn sie Diäten beziehen.
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Trimalchio ist offline  
Alt 16.10.2016, 10:23   #67
whatIwant
erschrocken
 
Registriert seit: 05/2013
Ort: nördlich
Beiträge: 5.514
Zitat:
Zitat von HW124 Beitrag anzeigen
Nicht zu vergessen die größten Steuergeschenke für Großkonzerne resp. Großkapitalgesellschaften in der Geschichte der BRD!

GasGerd hieß nicht umsonst der 'Genosse der Bosse'
Großkonzerne werden als Arbeitgeber gebraucht. Selbst wenn sie Stellen abbauen. Besser als wenn sie ins Ausland gehen, weil es dort günstiger ist.

Lohn, der in Deutschland bleibt hat trotz Steuergeschenken u.U. mehr wert als der "staatliche Verlust" durch Steuergeschenke... und kostet weniger ALG.
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whatIwant ist offline  
Alt 16.10.2016, 11:08   #68
gabimaus
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Trimalchio Beitrag anzeigen
Wie rechts und links festgemacht wird, um einen Rechtxurck in der Gesellschaft zu fühlen?

Kann es nicht sein, dass sich dieses Gefühl angesichts einer steigenden Zahl von rechtsextremen Übergriffen verbreitet hat. Und Rechtsextremismus wird nach Wikipedia so definiert:

Rechtsextremismus dient als Sammelbezeichnung, um neofaschistische, neonazistische oder ultra-nationalistische politische Ideologien und Aktivitäten zu beschreiben. Deren gemeinsamer Kern ist die Orientierung an der ethnischen Zugehörigkeit, die Infragestellung der rechtlichen Gleichheit der Menschen sowie ein antipluralistisches, antidemokratisches und autoritär geprägtes Gesellschaftsverständnis. Politischen Ausdruck findet dies in Bemühungen, den Nationalstaat zu einer autoritär geführten „Volksgemeinschaft“ umzugestalten. Der Begriff „Volk“ wird dabei rassistisch oder ethnopluralistisch gedeutet.

Wobei auch Ansätze bei den etablierten Parteien in diese Richtung als rechtsextreme Ansätze wahrzunehmen sind. Und das macht es wahrlich nicht besser.
das ist so das typische Beispiel, wie ''Meinungsmache'' funktioniert - wie du uns das hier gerade darstellst.

Und deshalb bringen mir solche Pseudodiskussionen gar nichts.
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gabimaus ist offline  
Alt 16.10.2016, 12:10   #69
Sailcat
lass das!
 
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
Ich habe eher den Eindruck, daß es einen Populismusruck gegeben hat.
Nie war es einfacher zu allem eine Meinung zu haben und diese in die Welt hinauszutragen.
Wer laut genug ist und oft genug provoziert, dem ist Aufmerksamkeit gewiss.
In vielen Fällen wird nicht mal sorgfältig hinterfragt, weil es weniger um Fakten geht als um Emotionen.
Frust ist eine gewaltige Emotion. Wenn jemand diesen thematisiert und instrumentalisiert wundert mich nicht, daß das Anklang findet.

Ich vermisse das kritische Denken, das sich mehr mit Hintergründen und Fakten auseinandersetzt, nicht das kritische Denken, das auf dem subjektiven Empfinden und damit der Emotionalität fußt.
Ein kritischer Diskurs ist ja was anderes als Kritik am System, weil man aus den verschiedensten Gründen (ob begründet oder nicht) sauer ist.
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Sailcat ist offline  
Alt 16.10.2016, 14:41   #70
Trimalchio
abgemeldet
Zitat:
Zitat von gabimaus Beitrag anzeigen
das ist so das typische Beispiel, wie ''Meinungsmache'' funktioniert - wie du uns das hier gerade darstellst.

Und deshalb bringen mir solche Pseudodiskussionen gar nichts.
Wenn wir über einen Rechtsruck in der Politik reden, sollen, können und dürfen wir auch mal darüber nachdenken, was Rechtsextremismus ist und das der auch nicht aus den Mündern der Politiker etablierter Parteien akzeptabler wird. Der Rechtsruck ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.

Mal eines der Beispiele:

Ein Anbiedern an Pegida, weil die Politik vor den paar Demonstranten angeblich Angst hat? Glaube ich nicht. Über die Demonstrationen gegen TTIPund Ceta ging die Politik ja auch eiskalt hinweg.
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Trimalchio ist offline  
 

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