11.12.2001, 15:22 | #11 | ||
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Weihnachtszeit!!!
Weihnachten
Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus sinnend geh ich durch die Gassen, alles sieht so festlich aus. An den Fenstern haben Frauen buntes Spielzeug fromm geschmückt, Tausend Kindlein stehn und schauen, sind so wundervoll beglückt. Und ich wandre aus den Mauern bis hinaus ins weite Feld, hehres Glänzen, heil'ges Schauern! Wie so weit und still die Welt! Sterne hoch die Kreise schlingen, aus des Schnees Einsamkeit steigt's wie wunderbares Singen - O du gnadenreiche Zeit!
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11.12.2001, 16:02 | #12 | ||
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[center]Advent *von Loriot*
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken, Schneeflöcklein leis hernieder sinken. Auf Edeltännleins grünem Wipfel häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel. Und dort vom Fenster her durchbricht den dunklen Tann ein helles Licht. Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer die Försterin im Herrenzimmer. In dieser wunderschönen Nacht hat sie den Förster umgebracht. Er war ihr bei des Heimes Pflege, seit langer Zeit schon, sehr im Wege. So kam sie mit sich überein: am Niklasabend muß es sein. Und als das Rehlein ging zu Ruh, das Häslein macht die Augen zu, erlegte sie direkt von vorn den Gatten über Kimm' und Korn. Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase ein- zwei- dreimal die Schnuppernase und ruhet weiter süß im Dunkeln, derweil die Sternlein traulich funkeln. In der guten Stube drinnen läuft des Försters Blut von hinnen. Nun muß die Försterin sich eilen den Gatten sauber zu verteilen. Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen nach Waidmannssitte aufgebrochen. Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied (-was der Gemahl bisher vermied) Behält ein Stück Filet zurück, als festtägliches Bratenstück und packt zum Schluß, es geht auf Vier die Reste in Geschenkpapier. Da tönts von fern, wie Silverschellen, im Dorf hört man die Hunde bellen. Wer ist's der in so tiefer Nacht, im Schnee noch eine Runde macht? Knecht Ruprecht kommt, mit goldnem Schlitten, auf einem Hirsch herangeritten. "Gute Frau, habt ihr noch Sachen, die armen Leuten Freude machen?" Des Försters Haus steht tief verschneit, doch seine Frau steht schon bereit: "Sechs Pakete, guter Mann, ist alles, was ich geben kann" Die Silberschellen klingen leise, Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise. Im Forsthaus eine Kerze brennt, die Sterne funkeln, es ist Advent.
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