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Alt 29.02.2004, 12:15   #1
n1n
Member
 
Registriert seit: 02/2004
Beiträge: 84
Todesstrafe

Dafür ? Dagegen ?
Ich bin eindeutig dagegen. Weil ich denke, der Täter ist ein Mensch und niemand darf seine Rechte als Mensch abgesprochen bekommen. Wer allen ernstes fordert, daß jemand seines Status als Mensch entzogen wird (ganz gleich welche Taten er vorher getan hat), der will damit den Boden der westlichen Demokratie, unserer freiheitlichen Ordnung und der Menschenrechte verlassen.
n1n ist offline  
Alt 29.02.2004, 12:15 #00
Administrator
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Alt 29.02.2004, 12:36   #2
geen
******
 
Registriert seit: 02/2001
Beiträge: 3.452
Moment, nicht daß ich für die Todesstrafe bin aber du sagst ihm wird der Status Mensch entzogen und das findest du nicht richtig?
Und was tut deiner Meinung nach ein skrupelloser Mörder oder Vergewaltiger? Der entzieht dem Opfer in dem Moment ebenfalls den "Status Mensch", oder etwa nicht?
Dieser verletzt Menschenrechte und prägt das Opfer sein Leben lang.
Jetzt sage mir was schlimmer ist, eine Vergewaltigung welche die Frau in ihrem ganzen Leben nicht mehr vergisst bzw. ein Mord an einem Kind, dessen Eltern ihr Leben lang daran zu knabbern haben oder aber einen Täter, der für seine Handlungen mit dem Tode bestraft wird?
Ich persönlich bin nicht für die Todesstrafe, wobei ich meine Meinung bestimmt ändern würde, wenn irgendso ein Mistkerl meine kleine Tochter mißbraucht. Aber eigentlich sollte dieser Mann den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen. Da hat er genug Zeit sich über seine Taten Gedanken zu machen.
Am fairsten wäre es jedoch die Tat mit der Gleichen zu bestrafen, ich weiß daß das nicht die beste Möglichkeit und eh nicht machbar wäre.
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geen ist offline  
Alt 29.02.2004, 13:14   #3
xtine
Special Member
 
Registriert seit: 09/2000
Beiträge: 5.082
Meine Reaktion auf deine Frage entspricht so ziemlich wortwörtlich dem, was geen geschrieben hat. ( )

Ich bin dagegen. Punkt.
Als Betroffene würde ich sicher anders denken, aber Emotionen oder persönliche Betroffenheit haben auf dem Richterstuhl nichts zu suchen.
Moralisch gesehen hat jemand, der anderen ihr Recht auf Leben/Unversehrtheit/Gesundheit abspricht, sein eigenes Recht darauf vielleicht verwirkt. Und ich kann es keinem Vater verdenken, der dem Schänder oder Mörder seines Kindes (aktuelles Beispiel in Belgien) das Hirn wegpustet, wenn er ihm über den Weg läuft.
Aber es kann nicht sein, daß ein sogenannter Rechtsstaat sich das Recht herausnimmt, über Leben und Tod zu entscheiden, mit dem Argument, das Recht auf Leben schützen/rächen zu wollen. Dieser Gedanke, daß man auf 'Staatsbeschluß' ermordet werden darf, ist sowas von furchterregend, daß es alle in freier Wildbahn geschehenden Verbrechen in Schatten stellt. Makaberer geht's in meinen Augen einfach nicht. Daß in den USA Leute zusehen, wie 'ganz legal' Menschen vergast oder totgespritzt werden, ist sowas von menschenverachtend...ich schweife ab.

Ein anderes Argument ist vielleicht noch, daß man dem Täter die Gelegenheit geben sollte, die abgrundtiefe Widerwärtigkeit seiner Handlung selbst zu erkennen und sich damit auseinanderzusetzen. Ich persönlich glaube, daß keine Strafe härter ist als die, mit einer solchen erkannten Schuld, die unweigerlich zum Selbsthaß führen muß, leben zu müssen.
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Geändert von xtine (29.02.2004 um 13:18 Uhr)
xtine ist offline  
Alt 29.02.2004, 14:00   #4
Obiuss
Dauerhaft Gesperrt
 
Registriert seit: 07/2001
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.618
Ich kann eigentlich nicht sagen, ob ich dafür oder dagegen bin. Denn niemand weiß, was "danach" kommt.
Geht man vom Religiösen Standpunkt aus, kommt der Straftäter in die Hölle oder erleidet ähnlich schlimme Strafen.
Aber niemand kann sagen, was da drann ist.
Was ist denn, wenn die zu Exekutierende person nach dem Tod garnix schlimmes durchmacht? Vielleicht schicken die Henker ihn in eine bessere Daseinsebene...
Ich sag, das Solche Straftäter in ein Künstliches Wachkoma versetzt werden sollten, bis sie irgendwann an Altersschwäche sterben.
Sowas wie im Film "Minority Report". Alles aus einem Glassarg miterleben, unfähig, sich zu bewegen, und auf die weit entfernte Erlösung durch den Tot zu warten.
Das wäre ein Humanes Rechtsmittel, der Straftäter wird nie wieder eine Person belästigen können und die Wahrscheinlichkeit, einen Unschuldigen zu Töten sinkt auf den Nullpunkt, denn man selbst nach Jahren noch die Möglichkeit, die Unschuld festzustellen, und den inhaftierten wieder zu Reaktivieren.

Obiuss
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Obiuss ist offline  
Alt 29.02.2004, 14:00   #5
n1n
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 02/2004
Beiträge: 84
Wenn mir sowas passieren würde reagiere ich mit Wut, Rachegefühl und Trauer. Aber soll das Grundlage einer rechtsstaatlichen Justiz sein ? Ein Gericht hat nicht die Aufgabe Emotional zu handeln. Es ist doch schwachsinn deswegen noch einen Menschen zu töten, besser wäre eine Psychologische Behandlung von den Betroffenen.


- sein eigenes Recht darauf vielleicht verwirkt
O_o ich glaub es geht noch ?
Da gehen nicht nur die Ansichten von Todesstrafen-Befürwortern und Gegnern auseinander, da gehen die Ansichten von Diktatoren und Demokraten auseinander. Wer jemand eines seiner Menschenrechte abspricht, stellt sich über den Menschen. Er macht sich zum gottgleichen Wesen, daß über Leben und Tod entscheiden kann. Niemand entscheidet über Leben und Tod. Wer so etwas will, stellt sich auf eine Stufe mit dem Mörder, der sich als Herr über Leben und Tod geriert.
Ich zitiere mich mal selber
Wer allen ernstes fordert, daß jemand seines Status als Mensch entzogen wird (ganz gleich welche Taten er vorher getan hat), der will damit den Boden der westlichen Demokratie, unserer freiheitlichen Ordnung und der Menschenrechte verlassen, den nach den Menschenrechten ist Leben an keine Bedingung geknüpft.

Gleiches mit gleichem vergelten ? WILKOMMEN IM MITTELALTER !
Vielleicht kennt jemand die Geschichte Ghandis, nur Eine von Vielen.
Ein Hindu tötet im Gemetzel -Straßenkämpfe zwischen Moslems und Hindus- ein moslemisches Kind.
Er geht zu Ghandi und erzählt Ihm von seiner grausamen Tat.
Er bittet Ghandi um Rat, voller Angst in die Hölle zu kommen, als Ghandi ihm folgendes rät:
"Suche ein Kind, dessen Eltern getötet wurden und ziehe es groß.Aber nicht irgendein Kind, sondern ein moslemisches Kind. So Eines, wie du getötet hast."

Man bekämpft nicht Gleiches mit Gleichem.

Über das Leben eines Menschen zu entscheiden, sollte nicht in der Macht irgendeines anderen Menschen oder einer Gruppe von Menschen liegen. Das Leben ist das kostbarste Gut das ein Mensch besitzt. Sicherlich wird jetzt das Argument kommen "Ein Mörder hat aber bereits über das Leben eines anderen entschieden und damit sollten wir in der Lage sein, auch über sein Leben zu entscheiden."

Damit stellt ihr euch nur auf eine Höhe mit dem Mörder. Ihr plant das gleiche Verbrechen, das er begangen hat, an ihm zu begehen. Das macht euch nicht besser als den Mörder selbst. Und es ist ein Verbrechen und keine Strafe. Es ist ein Mord, aus ähnlich niedrigen Beweggründen begangen wie der des Mörders. Ihr habt ein Problem mit ihm, hurra, wir bringen ihn deshalb um und das Problem ist aus der Welt geschafft. Anders sieht es nicht aus.

Doch das Beenden eines Menschenleben darf nie die Lösung eines Problems für einen Rechtsstaat darstellen, denn in diesem Fall würde der Henker zum Mörder und die Richter zum Anstifter.

Ich will jetzt gar nicht näher darauf eingehen, das ein Fehlurteil im Falle der Todesstrafe ein noch schlimmerer Mord von Seiten der Regierung ist/wäre.

Ich stelle mich hiermit NICHT auf die Seite der Mörder, was sie tun ist falsch und kann durch nichts entschuldigt werden, doch das gibt uns nicht das Recht, uns auf eine Stufe mit ihnen zu stellen und so zu handeln wie sie.

Ein weiteres großes Argument ist " Justizirrtum ".
Allein die Tatsache dass kein Mensch unfehlbar ist macht die Todesstrafe nicht vertretbar. Sobald der erste Unschuldige durch den Staat exekutiert wurde wird diese Form der Bestrafung absurd. Damit macht sich das System zum Mörder, allein die Möglichkeit dass dies passieren KANN schliesst es für mich aus, jemals für die Todesstrafe zu plädieren.
Und zu behaubten der Täter wäre zu 100% Sicherheit nicht belehrbar oder er würde zu 100 % widerrückfällig werden, ist ein Versuch der Waasagerrei , was in der hiesigen Justiz lieber nicht Praktiziert werden sollte...





----------------------
Viele die leben verdienen den Tod, und Manche die sterben verdienen das Leben . Kannst Du es ihnen geben,Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz weisen kennen nicht alle Absichten. ( Gandalf HDR. Nur mal so für die Herr der Ringe freaks )
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n1n ist offline  
Alt 29.02.2004, 14:08   #6
n1n
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 02/2004
Beiträge: 84
Zitat:
Original geschrieben von Obiuss
Ich kann eigentlich nicht sagen, ob ich dafür oder dagegen bin. Denn niemand weiß, was "danach" kommt.
Geht man vom Religiösen Standpunkt aus, kommt der Straftäter in die Hölle oder erleidet ähnlich schlimme Strafen.
Aber niemand kann sagen, was da drann ist.
Was ist denn, wenn die zu Exekutierende person nach dem Tod garnix schlimmes durchmacht? Vielleicht schicken die Henker ihn in eine bessere Daseinsebene...
Ich sag, das Solche Straftäter in ein Künstliches Wachkoma versetzt werden sollten, bis sie irgendwann an Altersschwäche sterben.
Sowas wie im Film "Minority Report". Alles aus einem Glassarg miterleben, unfähig, sich zu bewegen, und auf die weit entfernte Erlösung durch den Tot zu warten.
Das wäre ein Humanes Rechtsmittel, der Straftäter wird nie wieder eine Person belästigen können und die Wahrscheinlichkeit, einen Unschuldigen zu Töten sinkt auf den Nullpunkt, denn man selbst nach Jahren noch die Möglichkeit, die Unschuld festzustellen, und den inhaftierten wieder zu Reaktivieren.

Obiuss
Stichwort resozialisierung ?
Schutz vor der Gesellschaft ? Das wird auch durch Lebenslangehaft erreicht. Und jetzt kommt bitte nicht mit " Lebenslang sind nur 15 Jahre ". Das ist schlicht und ergreifent Falsch. Lebenslang ist Lebenslang. In besonderer Schwere der schuld, sind es 20 - 25 Jahre, mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Aber Strafe muss die Aussicht auf Reue und Widergutmachung geben. Todesstrafe schließt dies aus.
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n1n ist offline  
Alt 29.02.2004, 14:19   #7
Obiuss
Dauerhaft Gesperrt
 
Registriert seit: 07/2001
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.618
Was immer du sagst. Aber ich sehe nicht ein, warum ich diesen Leuten eine Chance auf Wiedergutmachung gewähren sollte.
Sie haben durch schweren eingriff in die Menschliche würde Leben zerstört, warum soll man denen Absolution erteilen? Das liegt in der Hand Gottes, wenn es ihn gibt, nicht in unserer. Unsere Aufgabe wäre es, sie vom rest der Menscheit zu isolieren.

Und von wegen Resozialisierung. Das schlägt doch oft genug nicht an. Genug Menschen könnten noch am Leben sein, wenn nicht irgendwelche Gutachter fälschlich eine angeschlagene Resozialisierung diagnostiziert hätten.

Und wat pisst du mich hür überhaupt an? Ich habe eine äußerst humane Methode vorgeschlagen, Solche Menschen der Öffentlichkeit zu entziehen.

Warte lieber auf jemanden, der wieder nach Kastration schreit, an dem kannst du dann deine PMS auslassen, aber geh mir nicht auf die Nerven.

Obiuss

Obiuss
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Obiuss ist offline  
Alt 29.02.2004, 16:57   #8
xtine
Special Member
 
Registriert seit: 09/2000
Beiträge: 5.082
Zitat:
Original geschrieben von Obiuss
Alles aus einem Glassarg miterleben, unfähig, sich zu bewegen, und auf die weit entfernte Erlösung durch den Tot zu warten.
Das nennst du human bzw sogar äußerst human?

Mal ganz davon abgesehen, ob ein Täter das nun nach subjektiven Gesichtspunkten verdient hat oder nicht, ist das wohl kaum als human zu bezeichnen. Du sagst ja selbst, daß in diesem Zustand der Tod eine Erlösung wäre.

Und was hat das alles mit dem 'danach' zu tun? Das ist vielleicht philosophisch/religiös relevant, aber wohl kaum juristisch.
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xtine ist offline  
Alt 29.02.2004, 18:39   #9
n1n
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 02/2004
Beiträge: 84
Zitat:
Original geschrieben von Obiuss

Ich sag, das Solche Straftäter in ein Künstliches Wachkoma versetzt werden sollten, bis sie irgendwann an Altersschwäche sterben.
Sowas wie im Film "Minority Report". Alles aus einem Glassarg miterleben, unfähig, sich zu bewegen, und auf die weit entfernte Erlösung durch den Tot zu warten.
Das wäre ein Humanes Rechtsmittel, der Straftäter wird nie wieder eine Person belästigen können und die Wahrscheinlichkeit, einen Unschuldigen zu Töten sinkt auf den Nullpunkt, denn man selbst nach Jahren noch die Möglichkeit, die Unschuld festzustellen, und den inhaftierten wieder zu Reaktivieren.
Weißt du, das ist wieder diese Pseudohumanität, auf der einen Seite sagst du das sie Human ist auf der anderen sagst du das sie schlimmer als der Tod ist. Also wäre sie eher Sadistisch, und eine Staat der solche Strafen verhängt ist nicht zu legitimieren.
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n1n ist offline  
Alt 29.02.2004, 19:02   #10
piranha67
Special Member
 
Registriert seit: 01/2004
Ort: Kiel
Beiträge: 2.736
todesstrafe nee

früher haben sie solche leute mitten in der stadt an den pranger gestellt,
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piranha67 ist offline  
 

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