27.12.2005, 15:58 | #71 | ||||||
Cosmic Hobo
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Zitat:
Ich kann beide Sichtweisen verstehen, bin jedoch eher für letztere, denn mal abgesehen davon, dass ich Gewalt für keine menschliche Umgangsform halte, wurde mir erzählt, dass sich die SM-Praktiken im Laufe der Zeit immer weiter gesteigert haben, weil der Kick fehlte. Solchen Tendenzen sehe ich mit Sorge entgegen, denn es geht nicht um eine Verarbeitung, sondern dass, was in der menschlichen Existenz aus verschiedenen Gründen liegt, bemächtigt sich immer mehr der individuellen Sexualität. Natürlich gibt es auch nicht wenige Ausnahmen, aber ich glaube, gerade bei solchen Praktiken ist ein ungeheures Feingefühl von Nöten, um den anderen zu achten. Dieses zu erhalten, darüber sollte man reden, denn sonst verselbstständigt sich die Sexualität als Ausdruck unverarbeiteter Unzulänglichkeiten. Zitat:
Wusch (und hier auch r.u.m.b.i), bei Autorennen und anderen lebensbedrohlichen Aktivitäten sind Menschen unter sich. Sie gefährden höchstens sich selber und Gleichgesinnte. Wer sich jedoch unter Gleichgesinnten mit dem AIDS-Virus ansteckt, der kann diesen auch auf andere Menschen übertragen. Zudem haben Extremsportler, Raucher und andere nicht das Ziel, sich selbst zu töten. Es gibt bei einigen Homosexuellen aus dem Barebacking-Bereich eine ganz starke Todessehnsucht. Daran können wir erkennen, dass auch hinter dieser gelebten Sexualität tieferliegende biographische Gründe sich verbergen. Darüber muss man ins Gespräch kommen; mit der Toleranz-Keule verschlimmern wir diese Probleme nur noch. Die Kunst ist, am Leben des Nächsten aktiv teilzunehmen und für ihn da zu sein, nicht sich in politisch korrekter Toleranz aus allem herauszuhalten. Es wird keinem geholfen sein, wenn wir ihm sagen, er könne machen was er wolle, so lange er glücklich wird. Wir müssen die Realität schon differenziert betrachten und den Schwierigkeiten, die sich zwangsläufig ergeben, nicht ausweichen. Erst über diesen Prozess lernen wir genug, um anderen, wenn sie es wünschen, helfend zur Seite zu stehen. Zitat:
Wir merken es nicht, wann wir uns selbst und andere schädigen. Wir begreifen nicht, wie wir schon im Alltag kleine Morde begehen und alles liebeswerte an anderen tadeln und selbst nicht wagen zu leben. Wenn es uns sexuell erregt, andere zu quälen und zu foltern, zunächst einmal mit deren Einverständnis, so ist die Frage, in wie weit damit etwas losgestoßen wird, dass darin münden kann, dass wir den Kick soweit steigern, auch Praktiken am anderen zu versuchen, mit denen er nicht einverstanden ist. Der sexuelle Trieb gewinnt dann an Eigendynamik, wenn wir die Lust aus dem Beziehungsgefüge lösen, denn Beziehung bedeutet auch immer auf den anderen zugehen und bewusste Einschränkung vollziehen, was für den Trieb in uns als hinderlich empfunden wird, denn er möchte sich ungehemmt ausbreiten können. Darum kann es sein, dass jemand die Schranken der personalisierten Sexualität durchbricht, um seinen Trieb freier ausleben zu können- und da wird es problematisch! Es sind sehr schwierige Grenzen, die sich da auftun und der Mensch kann nun mal seine Wahrnehmung so weit vernebeln, dass er sein Leid und das von anderen nicht mehr sieht. Der Blick aus den Augen des anderen ist hypothetisch, ich kann mir auch einreden, dass er es unterbewusst will und dann werde ich die projizierten Bedürfnisse auch an ihm wahrnehmen. Ich denke, die wahre Kunst besteht darin, sich selbst wahrnehmen zu lernen und auch das zu akzeptieren, was an verletztem und negativem in uns liegt. Ich glaube, wir tun dem anderen das Böse an, wenn wir es in unserer eigenen Existenz leugnen, denn genau in diesem Moment projizieren wir es nach außen. Wir sollten lernen, Zugänge zu uns selber zu gewinnen und vor nichts die Augen zu verschließen, wir müssten bereit sein zu leiden und das Böse auszuhalten. Erst dann gelangen wir zum Glück- nicht umgedreht. Zitat:
Der Mensch ist auf Beziehung angelegt, die ihm verantwortbare Sexualität überhaupt erst ermöglicht. Das Verlangen, mit einem Tier zu schlafen, geschieht aus der Befriedigung egoistischer Interessen und wir können nicht wissen, ob es dem Tier gefällt oder ob wir dies nur projizieren. Tiere sind aufeinander angelegt und wir sollten in dieses Gefüge nicht einbrechen, nur um unsere Gelüste zu gereichen. Da sie keine kontrollierende Selbstreflexion besitzen, sind Tiere durch ihren Trieb manchmal blind und damit muss der Mensch verantwortungsvoll umgehen und diese Blindheit nicht für seine Zwecke ausnutzen.
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27.12.2005, 16:12 | #72 | ||||
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@madhatter: ach hier treibst du dich herum
Zitat:
demnächst rechtfertigen wir hier wohl noch pädophilie nach diesem schema? "wenn der säugling schon an mutters brust nuckelt, warum sollte es ihm nicht auch spaß machen, das gleiche mit papas schw*** zu tun?" :Neutrino-spinnen: Zitat:
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27.12.2005, 16:21 | #73 | ||||
Cosmic Hobo
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Zitat:
Zitat:
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27.12.2005, 17:48 | #74 | ||
Golden Member
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Ich werf mal kurz was ein. Oft hilft es, die Dinge ein wenig zu dramatisieren, um klar zu sehen wo genau das Problem liegt.
Also, wenn wir schon bei Zoophilie sind, was ist denn dann mit Necrophilie? Da ist ja sicher gestellt, dass es das Opfer (ich sag's mal bewusst so) nicht weiter kümmert, trotzdem denke ich sträubt sich in uns allen was dagegen. Der Gedanke gefällt uns nicht, wir finden es falsch. Zu Madhatter kann ich wie fast immer nur noch Amen sagen
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27.12.2005, 17:50 | #75 | ||
The Legend
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Öhm....allen allem Verständnis für die - zum Teil doch interessanten - langatmigen "Vorlesungen"........wir bleiben doch bittschön beim Thema, oder ?
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27.12.2005, 19:15 | #76 | |||
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Zitat:
und insofern, da hat madhatter völlig recht, ist sex außerhalb einer personalen einbindung zerstörerisch. analog dazu wäre das so, als wenn eine staatsfunktion, wie etwa polizei oder bundeswehr, machen würde was sie will, ohne in ein staatsgefüge eingebunden zu sein.
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27.12.2005, 21:15 | #77 | |||
Cosmic Hobo
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Zitat:
@Mischka: Huhu! Lass uns mal ein bißchen kreative Freiheit. Ist doch lustig, was ein Fake so alles an Themen hochkochen kann.
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27.12.2005, 23:19 | #78 | ||
The Legend
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Na denn
Dann treibt´s bittschön ned zu bunt
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28.12.2005, 00:51 | #79 | |||||
Member
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Zitat:
Zitat:
Sagt wer? gewissen Gegenbenheiten? Welche? Wer soll das festlegen (und jetzt komme mir bitte keiner und erzählt was von einer natürlichen Fähigkeit des Menschen solche pauschalen, wolkig-moralischen Behauptungen zu kennen)? Sorry - das ist pseudo-ethischer Kitsch. Mit genau der gleichen Legitimation kann ich problemlos das Gegenteil behaupten. Vom objektiven Standpunkt aus ist deine Meinung (und bitte dehne das nicht als allgemein-verpflichtend für die gesamte Menschheit aus) nicht besser oder ethischer als die des Threadstellers. Zitat:
Sehr kleingeistig... geradezu unwürdig,
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28.12.2005, 01:26 | #80 | |||||
Cosmic Hobo
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@Asael:
Oha, da hat jemand wohl Frust. Zitat:
Auf diese Frage gibt es viele philosophische, religiöse und psychologische Antworten und ein weiser Mensch wird sich mit ihnen beschäftigen und gute Antworten, auf die es gute Rechtfertigungsgründe gibt, favorisieren. Ich meine: Wenn der Mensch seine Wesensgrenzen überdehnt, dann kann er nicht anders sein als böse. Zitat:
Zitat:
Außerdem habe ich es im letzten Beitrag genau ausgeführt. Bitte noch einmal lesen. Wenn du mir Kleingeistigkeit vorwirfst, erwarte ich Gegengründe, ansonsten spar ich mir auch da meine Energie.
Geändert von MadHatter (28.12.2005 um 01:36 Uhr) |
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