Hex

Dann steh ich dazu. Dann habe ich wenigstens noch ein Gewissen

Monita

Wenn Wusch denn wirklich so denken würde und nichts dagegen hätte,hat es m.M.n. nichts mehr mit Toleranz zu tun sondern es ist in meinen Augen schlichtweg Gleichgültigkeit.
Einem Vater,der seine Tochter wertschätzt, wäre es nicht egal.
Er würde es zwar tolerieren,bzw.akzeptieren (müssen)....aber nicht auch noch gutheißen.

OneSilverDollar

Ich HABE eine Tochter und ich hätte verdammt nochmal ein gewaltiges Problem damit.

Ob sie nun Porno drehen würde oder auf den Strich ginge...

hagane

Okay, voll verständlich.

Also dann hätten Einige User ein massives Problem damit so wie ich auch.

Seiten vorher wurde die Prostiution noch "in den Himmel gelobt" (ich übertreibe), sie wäre so wichtig, man dürfe sie nicht verbieten, jeder der das will ist verklemmt und lebe nicht in der realen Welt usw.

Bleibt jetzt das Resultat, abgesehen davon dass man Prostitution in jedem Fall verbietet:
-Prostitution super, solang es nicht einer von meiner Familie macht sondern irgendwelche Leute die mir vollkommen egal sind?
Das kanns ja wohl auch nicht sein.

Ich weiss jetzt echt selber nicht wie ich dazu Stellung beziehen soll.

MadHatter

In diesem Zusammenhang vor allem die Fähigkeit, eine kritische Distanz aufzubauen und eine Sensibilität für die Bilder und die Message gewinnen. Auch bei vielen Erwachsenen gibt es ein stumpfes Konsumieren. Ich kann das nicht verstehen. Sich über die gesehenen Inhalte Gedanken zu machen, ist furchtbar spannend. Wenn wir ins Theater oder Kino gehen, machen wir das nachher immer zusammen.


Da kann man abwägen, ob es eine Funktion innerhalb der Handlung erfüllt oder ob die Handlung als Vorwand zum Sex dient. Es gibt Filme, die haben eine gute Handlung und harte Szenen. Aber die würden ein FSK 18 Siegel bekommen und nicht unter Pornos laufen.


Ein guter Einwand. Aber wenn wir z.B. an S/M denken, ist immer noch die Gewalt gegen den Menschen sichtbar, obwohl die Genitalien dabei keine Rolle spielen. Ich würde trotzdem sagen, dass die quälende Dominanz eine sexuelle Komponente hat, denn sie zielt ja darauf ab, den Konsumenten zu erregen.


Bitte konkretisiere es mal.


Wenn Gina Wild Analverkehr hat und plötzlich unten die Einblendung "Spenden Sie jetzt 10 Euro an die katholische Kirche!" erscheint, bemerken wir sogleich den Vorwand- oder auch nicht. Wir sollten daher schauen, ob die Themen innerhalb des Produktes Sinn machen und wenn ja, einen Vergleich zwischen den Sex- und Gewaltszenen auf der einen Seite und den Aussageinhalten auf der anderen Seite machen. Ich glaube, das ist bei den meisten Filmen nicht schwer, denn die Industrien haben eindeutige marktspezifische Interessen.

Ich kann nicht die Pornogeschichte überblicken. Wenn es aber stimmen sollte, dass die Gewalt gegen Frauen in den Pornos zugenommen hat, so liegt es wahrscheinlich an der Verbreitung durch das Internet und an der Liberalisierung. Wenn vieles gesehen wurde und geduldet wird, ragen nur noch die Extremen heraus. Wir sollten daher ins Gedächtnis rufen, wie sehr uns Bilder prägen. Nicht nur Fernsehbilder, sondern auch literarische Bilder.



Man kennt bei einigen Videos die wahren Hintergründe nicht.

Dahinter steht fast immer eine Not. Auch hier kann es Ausnahmen geben, aber man muss dem sozialen Druck erstmal standhalten. Erkläre das mal deinen Nachbarn und vor allem deinem Vermieter. Der wird versuchen, dich da raus zu bekommen. Zudem muss man eigentlich auch Single sein und dann hat man sich zu überwinden, mit wildfremden Männern im eigenen Heim, für viele das Heiligste überhaupt, Sex zu haben. Das macht man nicht einfach aus dem Willen zur Arbeit heraus.


Solche Argumentationen sind Einladungen, um dumm zu bleiben. Und Erfahrungen sind zweischneidig, weil sie auch das logische Denken behindern können.





Richtig. Und Gleichgültigkeit gegenüber Menschen ist für mich schlimmer als Hass.


Nein, Grant. Das hat weder mit Intelligenz, noch mit Blödheit zu tun, sondern darin drücken sich grundlegende menschliche Bedürfnisse aus.

Sailcat

ich habe mich neulich mit meinem freund darüber unterhalten und wir kamen zu dem schluß, daß es auch oft daran liegt, daß viele einfach nur saturiert sind.
die fähigkeit sich an kleinen dingen zu erfreuen ist oft verschüttet oder sogar abgestorben, das feingefühl ist nicht mehr da und vieles muß immer schneller, größer, extremer sein, damit es überhaupt noch einen kick gibt.

damit möchte ich aber nicht undifferenziert alle pornokonsumenten in einen sack stecke, sondern das auf jene beziehen, die ohne gar nicht mehr können oder wollen.
ich glaube, das, was ich oben ansprach ist auch auf andere bereiche übertragbar. warum mit dingen zufrieden geben, die nicht mehr zum neuesten gehören? nein, es muß das neueste auto sein, das neueste handy. man muß sich extremsituationen aussetzen um zu spüren das man noch lebt, usw. usf.
das finde ich nicht nur schade, sondern auch bedenklich.

das nur mal als randbemerkung bzw. denkanstoß für diese diskussion.

Sam Hayne

Mag sogar sein, daß erst mal die Not eine Frau in die Prostitution treibt.
Mag sogar die Regel sein.
Die Not treibt viele dazu einen Job auszuüben, der sie körperlich und seelisch fertig macht. Während andere mit diesem Job kein Problem haben und in wiederum andere sogar gerne machen.
Ich denke, das solltest Du endlich mal akzeptieren lernen... das viele Prostituierte es völlig okay finden, was sie machen. Und vermutlich hätten noch viel weniger ein Problem damit, wenn sie von der Gesellschaft nicht so geächtet würde. Letzteres war - so wie ich das sehe - übrigens der Hauptgrund für Susibys Auftreten hier: Die Prostitution etwas aus der Tabuecke zu zerren und nicht um sich öffentlich selbst einzureden, daß ihr ihr Job Spaß macht, wie das einige gerne verklären.
Dass das eigene Heim zum Puff umfunktioniert wird... dürfte wohl kaum der Regelfall sein. Wer will in seiner Freizeit ständig irgendwelche (durchgedrehten) Freier vor der Tür vorfinden?
Wenn sie auf eigene Rechnung arbeitet, ist die Miete für die Zweitwohnung schnell drin.

hagane

Sam ich glaube schon dass es einen Unterschied macht einen Job auszuüben wo ich meinen Körper verkaufe oder einen zu machen wo ich mit Kochlöffel arbeite, völlig unabhängig von Spaß.

Viele Prostituierte finden das okay... traue ich mir jetzt nicht zu sagen wenn ich keine Quellen habe.
Hast du also kein Problem damit wenn deine Tochter in die Prostitution einsteigt?

Sailcat

ich finde gar nicht, daß prostitution geächtet wird. ganz im gegenteil, in der letzten zeit sind doch themen wie pornographie oder prostitution erheblich enttabuisiert worden. ich erinnere an dolly buster auf dem opernball. so was wäre vor einigen jahren undenkbar gewesen.

trotzdem möchte nicht jeder immer und überall damit konfrontiert werden und es wäre doch schön, wenn man das auch sagen dürfte, ohne sofort in die klemmiecke geschoben zu werden.

MadHatter

Was ich mitkriege, ist alles andere als rosig. Wenn keine materielle Not vorhanden ist, stecken da psychische Probleme hinter, und kaum jemand will wirklich etwas über sich erzählen oder wie er an diesen Job kam.
Wie gesagt, es mag solche Frauen geben, aber da kann man ethisch ansetzen und meiner Meinung nach überzeugend zeigen, dass das unmoralisch ist.


Für 100 Euro musst du schon was Besonderes bieten, denn für ungefähr 40 Euro kriegt der Freier anderswo das volle Programm. Außerdem besteht weiter der Druck des Umfelds. Wenn du dem Vermieter deine wahren Gründe verheimlichst, bist du deine Wohnung bald wieder los. Du kannst nicht sofort einen Minipuff aufmachen und abkassieren. So einfach geht das nur in der Männerphantasie. Die Freier haben ihre Stammplätze und außerdem muss deine Bude erstmal bekannt werden. Aus dem näheren Umfeld wird da nämlich sowieso keiner kommen, das ist das Problem mit Wohnungen. Du musst inserieren und diese Freier, die sich da melden, wollen auch was geboten bekommen. Eine leere Wohnung mit Bett und Standardprogramm für 100 Euro wird es nicht bringen. Du trägst finanziell zwei Wohnungen, musst da erstmal investieren und je mehr du da reinsteckst, umso mehr wird dein kleiner Puff in der Nachbarschaft auffallen.