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Alt 11.05.2016, 21:43   #51
Damien Thorn
_______________
 
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Gerade wenn er das nicht selbst erzählt, würde ich das sicher nicht verzeihen.
Mit anderen Worten: Er sollte Dich erfolgreich anlügen können.

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Es soll Menschen geben, die legen Wert auf Ehrlichkeit. Wer das nicht tut, für den habe ich auch Verständnis, solange ich damit nichts zu tun haben muss.
Ehrlichkeit um der Ehrlichkeit wegen ist kompletter Quatsch. Ehrlichkeit muss einen Sinn haben. Und wenn eine Beichte nur Leid bei gar keinem Nutzen bringt, muss man schon ein ziemlicher Mitläufer sein, um sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Und was Dich als Gegenüber betrifft: Du hast in solch einem Fall keine Handhabe darüber hast, womit Du zu tun hast oder nicht. Wenn Du nichts weißt, dann ist für Dich auch heile Welt. Da spielt es überhaupt keine Rolle, ob Du das theoreitsch für ungerecht oder was auch immer hältst.

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Es gibt in diesem Zusammenhang kein richtig oder falsch. Wenn ich merke, dass der Partner absolut andere Vorstellungen hat, dann muss ich auch keine Beziehung mit ihm führen.
"Wenn Du merkst", ja. Genau darum geht es: Dass Du es nicht merkst.

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Auch sollte es hoffentlich einleuchten, dass jeder selbst bestimmen kann, was für ihn beziehungsrelevant ist.
Habe ich nie bestritten. Der Kontext war, dass wenn 2 Küsse den Unterschied zwischen den Erhalt und Trennung einer langjährigen Ehe/Partnerschaft bedeutet, dass die Partnerschaft mit all ihrer Entwicklung noch nicht mal so viel Wert ist wie 2 Küsse. Bzw, dass die betreffende Person derart von falschem Stolz gesteuert ist, dass sie alles dafür über die Klippe springen lässt. Natürlich hat jeder das Recht, nach solchen unreifen Grundsätzen zu handeln. Ich verstehe also nicht den Sinn Deiner Aussage. Oder glaubst Du, ich oder irgendjemand anderes hier wäre fähig, dem TE seine Meinung aufzuzwingen? Das Gejammer kannst Du Dir also sparen.

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Wer auf egoistischste Weise nur die eigenen Interessen berücksichtigt, der ist grundsätzlich in Beziehungen schlecht aufgehoben, die nicht nur aus "ich" bestehen. Vielleicht ist eine Partnerschaft im herkömmlichen Sinne nicht das, was diese Person braucht.
Wieso? Weil Du glaubst, dass jeder die weichgespülte Heile-Welt-Moralschiene der Monogamie fahren muss, weil "man das halt so tut"? Kleine Lektion in Sachen Egoismus: Monogamie spricht dem Gegenüber die sexuelle Selbstbestimmung ab. Aber es ist wohl recht bequem, vorgekaute Muster nicht zu hinterfragen, solang sie einem Macht in die Hand geben, eh?
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Damien Thorn ist offline  
Alt 12.05.2016, 07:02   #52
Lao-bay-bay
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Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 1.653
Wollen wir einen eigenen Thread zu diesem Thema eröffnen? Für den TE ist anscheinend die Sache erledigt - oder erfreut sich an unserer Kabbelei
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Lao-bay-bay ist offline  
Alt 12.05.2016, 09:51   #53
Meeow
Golden Member
 
Registriert seit: 11/2015
Beiträge: 1.014
Zitat:
Zitat von Damien Thorn Beitrag anzeigen
Mit anderen Worten: Er sollte Dich erfolgreich anlügen können.
...
"Wenn Du merkst", ja. Genau darum geht es: Dass Du es nicht merkst.
Drei Mal habe ich das zum Glück gemerkt. Da ich vier Beziehungen hatte, hätte es nur einer sein können, bei dem ich das nicht gemerkt habe.

Zitat:
Ehrlichkeit um der Ehrlichkeit wegen ist kompletter Quatsch. Ehrlichkeit muss einen Sinn haben. Und wenn eine Beichte nur Leid bei gar keinem Nutzen bringt, muss man schon ein ziemlicher Mitläufer sein, um sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Und was Dich als Gegenüber betrifft: Du hast in solch einem Fall keine Handhabe darüber hast, womit Du zu tun hast oder nicht. Wenn Du nichts weißt, dann ist für Dich auch heile Welt. Da spielt es überhaupt keine Rolle, ob Du das theoretisch für ungerecht oder was auch immer hältst.
Wenn jemand will, dann kann er in seiner Beziehung von mir aus erwarten, dass die andere Person musikalisch, kreativ oder ordentlich ist...Wenn ich den Sinn dahinter nicht sehe oder nicht verstehe, dann heißt es nicht, dass es den für die Person nicht gibt.
Auch wenn du das nicht verstehen wirst, hat Ehrlichkeit für mich den Sinn, dass ich eine Story wie die vom TE nicht mit Ja und Amen hinnehmen würde. Selbst wenn ich annehme, dass ich an der Beziehung festhalten wollen würde, dann würde sich natürlich etwas ändern. Denn offensichtlich stimmt irgendetwas nicht. Das löst sich nicht von alleine auf. Vielleicht würde ich aber auch Schluss machen. Vielleicht würde ich sagen "ok, klingt gut, nimm die Freundin, ich habe auch hübsche Kumpels". Diese Entscheidungen will ich nicht im Irrtum treffen. Ich bin grundsätzlich so ein höchst seltsamer Mensch, der ungerne Autos im Irrtum über den Kilometerstand kauft oder ungern falsche Medikamente im Irrtum über die Diagnose nimmt.

Zitat:
Ich verstehe also nicht den Sinn Deiner Aussage.
Das merke ich. Dass jeder ohnehin so handelt, wie er will, das dürfte klar sein. Mir ging es vor allem darum, dass du Sachen kritisierst, die sehr stark von der eigenen Wahrnehmung abhängig sind. Für den einen bedeutet ein Kuss sehr viel, für den anderen ist Sex alles, während ein anderer Wert darauf legt, dass keine Gefühle im Spiel sind. Du schließt zu sehr von dir auf andere Menschen, die komplett andere Erfahrungen gemacht haben und ganz andere Wünsche haben. Was bei dir gut geht, muss bei anderen nicht gut gehen. Was du nur im Anflug von Unreife tun würdest, würden andere aus einem ganz anderen Motiv tun.
Ich sehe auch nichts falsches dabei, ein bestimmtes Maß an Stolz zu haben. Es würde auch einiges einfacher machen, wenn es eine allgemeine Grenze zwischen "zu stolz" und "alles mit sich machen lassen" gäbe.

Zitat:
Wieso? Weil Du glaubst, dass jeder die weichgespülte Heile-Welt-Moralschiene der Monogamie fahren muss, weil "man das halt so tut"? Kleine Lektion in Sachen Egoismus: Monogamie spricht dem Gegenüber die sexuelle Selbstbestimmung ab. Aber es ist wohl recht bequem, vorgekaute Muster nicht zu hinterfragen, solang sie einem Macht in die Hand geben, eh?
Ich bin der Meinung, dass jeder selbst bestimmen kann, ob er monogam leben will oder nicht und sich einen entsprechenden Partner suchen sollte. Wenn sich zwei finden, die beide polygam leben wollen, dann schön und gut.
Wenn zwei aufeinander treffen, die monogam leben wollen, dann profitieren normalerweise beide davon. Man entscheidet sich freiwillig dafür oder dagegen und verzichtet freiwillig auf gewisse Freiheiten. Wenn einer polygam veranlagt ist, dann würde ich ganz einfach gehen und ihn nicht zu einer monogamen Beziehung zwingen.
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Meeow ist offline  
Alt 12.05.2016, 10:18   #54
Damien Thorn
_______________
 
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Drei Mal habe ich das zum Glück gemerkt. Da ich vier Beziehungen hatte, hätte es nur einer sein können, bei dem ich das nicht gemerkt habe.
Das ist kein Glück. Das ist einfach nur Kontrollwahn. Wenn jemand fremdgeht, dann kann das einer Partnerschaft sogar neuen Wind einhauchen. Und wenn die Partnerschaft derart schiefläuft, dass das Fremdgehen mehr als nur eine einmalige Sache ist, dann musst Du schon ein ziemlicher Ignorant sein, wenn Dir an der kippenden Partnerschaft nichts weiter auffält, mal davon abgesehen, dass Du hinter einem Seitensprung kommst.

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
hat Ehrlichkeit für mich den Sinn, dass ich eine Story wie die vom TE nicht mit Ja und Amen hinnehmen würde. Selbst wenn ich annehme, dass ich an der Beziehung festhalten wollen würde, dann würde sich natürlich etwas ändern. Denn offensichtlich stimmt irgendetwas nicht. Das löst sich nicht von alleine auf. Vielleicht würde ich aber auch Schluss machen. Vielleicht würde ich sagen "ok, klingt gut, nimm die Freundin, ich habe auch hübsche Kumpels". Diese Entscheidungen will ich nicht im Irrtum treffen.
Das ist unerheblich. Der TE muss ersteinmal an sich selbst denken. Und wenn man die ganzen Dinge bedenkt, die Du hier so auflistest, dann tut es wahrlich besser daran, das ganze zu verheimlichen und sich das Drama zu ersparen. Vor allem, wenn er noch gar nicht weiß, ob das mit der Kumpelfreundin nur eine Luftnummer ist. Will er hingegen an seiner Ehe arbeiten, dann macht es logischerweise wenig Sinn, sie im Vorfeld mit einer Beichte zu belasten.

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Ich sehe auch nichts falsches dabei, ein bestimmtes Maß an Stolz zu haben. Es würde auch einiges einfacher machen, wenn es eine allgemeine Grenze zwischen "zu stolz" und "alles mit sich machen lassen" gäbe.
Weswegen? Weil Du dann noch weiter Deiner Kontrollsucht frönen könntest? Stolz ist eine infantile Emotion, die mit einer gereiften Verbindung mal so gar nichts zu tun bzw. darin zu suchen hat. Wer bereit ist, Stolz als relevantes Entscheidungskriterium für den Erhalt einer Partnerschaft (oder andere wichtige Entscheidungen im Leben) heranzuziehen, zeigt damit ziemlich klar, dass ihm Persönlichkeit und Souveränität fehlen.

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Ich bin der Meinung, dass jeder selbst bestimmen kann, ob er monogam leben will oder nicht und sich einen entsprechenden Partner suchen sollte. [...] Man entscheidet sich freiwillig dafür oder dagegen und verzichtet freiwillig auf gewisse Freiheiten.
Süß. Die Realität sieht so aus, dass die meisten Menschen nicht monogam veranlagt sind, weil das gesamte Konzept im Grunde Quatsch ist. Manche Partnerschaften werden streckenweise komplett oder weitgehend sexfrei geführt, aber sobald ein Part dann fremdgeht, ist auf einmal die Hölle los. Die meisten Menschen gehen monogame Verbindungen ein, weil sie sonst allein sein würden. Weil sie nicht erwarten, dass sie ein entsprechendes Gegenüber treffen, das auch so tickt. Das ist der Witz des Jahrhunderts und kommt der Bedeutung des Anzugs gleich: In einer Firma tragen alle Leute Anzug, selbst die Geschäftspartner, um sich gegenseitig von der Kompetenz zu überzeugen, obwohl jeder der Anwesenden, wenn er seinen Kopf anstrengen würde, wissen würde, dass jeder der Beteiligten daheim im Jogginganzug auf dem Sofa liegt. Bei der Monogamie ist es das gleiche: Im Grunde weiß jeder Mensch, dass die Welt nicht aufhört, schöne oder allgemein attraktive Menschen zu beinhalten, nur weil man monogame Partnerschaften eingeht. Aber es ist einfach leichter, mit der Masse zu schwimmen und Vorgekautes nachzuahmen. Und genau davon gehen die meisten auch aus. Man ist sich daher nicht zu blöd, um den anderen auf irgendeine "Verpflichtung" festzunageln und geht gar so weit, sich der Illusion hinzugeben, dass das Gegenüber niemand anderen als einen selbst schön finden "solle". Und dann passiert genau das, was beim TE passiert: Er entdeckt eben Interessen für jemand anderes. Inwiefern diese Interessen von Belang sind, weiß er noch nicht. Aber deswegen muss er nicht zu seiner Partnerin hingehen, und ihr alles beichten, wenn er doch weiß, dass ihn das bloß in Schwierigkeiten bringen kann. Klar, Ehrlichkeit blablubb. Und wenn schon. Worauf er sich besinnen sollte, ist die Frage, wie gut er seine Frau einschätzen kann. Sofern er bei ihr nicht von großer Souveränität ausgeht, tut er gut daran, die Beichte zu unterlassen, es sei denn er läuft gern mit dem Kopf gegen eine Backsteinmauer. Was die andere Frau betrifft, hat er entweder die Wahl, weiterhin von einem Bein auf dem anderen zu hüpfen und auf den nächsten Alkoholausrutscher zu warten und dann genauso planlos dazustehen oder die Sache durchzuziehen, um sich klarzuwerden, welchen Stellenwert diese Sache für ihn hat und was das in seiner Gefühlswelt - auch hinsichtlich seiner Ehe - auslöst. Dann kann er sich immer noch entscheiden, ob er sich scheiden lässt oder einen gewagten Dauerseitensprung in Betracht zieht oder diesen frischen Wind nutzt, um vielleicht auch seinem Ehebett neues Leben einzuhauchen.

Auf jeden Fall ist m.E. alles besser als diese klägliche Moralnummer, bei der er tränchenüberströmt zu seiner Ehefrau rennt und sie um Verzeihung anbettelt, während er bei jeder Kleinigkeit um die Existenz der Freundschaft mit dieser Frau bibbert.
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Geändert von Damien Thorn (12.05.2016 um 10:24 Uhr)
Damien Thorn ist offline  
Alt 12.05.2016, 11:12   #55
gabimaus
abgemeldet
ja.. meeow, ich kann mir sogar denken, ''was nicht stimmt'' !

Wir wissen nicht, was bei dem TE älter ist, seine Ehe oder seine ''Freundschaft'' zur Freundin.

Ich gehe aber davon aus, dass es die ''Beste'' schon länger gibt - er sie sozusagen als sein ''persönliches Mitbringsel'' in die Ehe geschleust hat...

Und es sollte mich sehr wundern, wenn das seiner Frau nicht von Anfang an ein leichter Stich ins Herz einer liebenden Frau war - die zwar jung und gesellschaftlich natürlich auf dem Laufenden ist, was da gerade im Trend ist - aber der ihr Mädchenherz nun einmal einen Märchenprinzen versprochen hat, der nur sie liebt und keine andere neben ihr haben will - so, wenn die also nicht doch auch versucht gewesen sein sollte, sich jener ''Besten'' bald zu entledigen - sei es, indem die selbst einen Mann findet und Kinder bekommt - so dass keine Zeit für ''Freundschaft'' mehr bleibt ... oder..oder..oder..

Auch kleine Jungen müssen einmal erwachsen werden und einsehen, dass eine ''Beste'' eindeutig EINE zu viel in einer Zweierbeziehung / Ehe ist!

Das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt, für ''kleine Mädchen''.

Mir braucht hier keiner mit ''wahrer Freundschaft'' zu kommen - auch ICH weiß, was das ist und wie sich die auch ohne Eifersuchtsdramen genießen lässt.

Und schon komme ich wieder auf die ''olle, altmodsche, Verantwortung!''

Ohne die aber nunmal gar nichts funktionieren will, was es aber soll
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gabimaus ist offline  
Alt 12.05.2016, 12:43   #56
Anna-Lia
 
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 12.643
Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Wenn jemand will, dann kann er in seiner Beziehung von mir aus erwarten, dass die andere Person musikalisch, kreativ oder ordentlich ist...Wenn ich den Sinn dahinter nicht sehe oder nicht verstehe, dann heißt es nicht, dass es den für die Person nicht gibt.
Auch wenn du das nicht verstehen wirst, hat Ehrlichkeit für mich den Sinn, dass ich eine Story wie die vom TE nicht mit Ja und Amen hinnehmen würde. Selbst wenn ich annehme, dass ich an der Beziehung festhalten wollen würde, dann würde sich natürlich etwas ändern. Denn offensichtlich stimmt irgendetwas nicht. Das löst sich nicht von alleine auf. Vielleicht würde ich aber auch Schluss machen. Vielleicht würde ich sagen "ok, klingt gut, nimm die Freundin, ich habe auch hübsche Kumpels". Diese Entscheidungen will ich nicht im Irrtum treffen. Ich bin grundsätzlich so ein höchst seltsamer Mensch, der ungerne Autos im Irrtum über den Kilometerstand kauft oder ungern falsche Medikamente im Irrtum über die Diagnose nimmt.


Das merke ich. Dass jeder ohnehin so handelt, wie er will, das dürfte klar sein. Mir ging es vor allem darum, dass du Sachen kritisierst, die sehr stark von der eigenen Wahrnehmung abhängig sind. Für den einen bedeutet ein Kuss sehr viel, für den anderen ist Sex alles, während ein anderer Wert darauf legt, dass keine Gefühle im Spiel sind. Du schließt zu sehr von dir auf andere Menschen, die komplett andere Erfahrungen gemacht haben und ganz andere Wünsche haben. Was bei dir gut geht, muss bei anderen nicht gut gehen. Was du nur im Anflug von Unreife tun würdest, würden andere aus einem ganz anderen Motiv tun.
Ich sehe auch nichts falsches dabei, ein bestimmtes Maß an Stolz zu haben. Es würde auch einiges einfacher machen, wenn es eine allgemeine Grenze zwischen "zu stolz" und "alles mit sich machen lassen" gäbe.


Ich bin der Meinung, dass jeder selbst bestimmen kann, ob er monogam leben will oder nicht und sich einen entsprechenden Partner suchen sollte. Wenn sich zwei finden, die beide polygam leben wollen, dann schön und gut.
Wenn zwei aufeinander treffen, die monogam leben wollen, dann profitieren normalerweise beide davon. Man entscheidet sich freiwillig dafür oder dagegen und verzichtet freiwillig auf gewisse Freiheiten. Wenn einer polygam veranlagt ist, dann würde ich ganz einfach gehen und ihn nicht zu einer monogamen Beziehung zwingen.

Es geht halt nicht darum, dem Rest der Menschheit die eigene Meinung aufzudrücken - sondern darum, dass jeder selbst rausfinden "darf", wie er leben will. Und dann kann man sich ja den kompatiblen Partner raussuchen.
Es geht nicht darum, Polyamorie zu verdammen. Ich hab da jedenfalls nichts dagegen. Aber ich hab die Wahl, monogam zu leben, und dafür darf ich nicht blöd angemacht werden oder als weniger freiheitsliebend angesehen werden - andernfalls hat das mit Freiheit und Toleranz nichts mehr zu tun. Es gibt unterschiedliche Lebenskonzepte, und sowohl Monogamie als auch polyamore Beziehungen haben ganz sicher ebenso viel Gutes wie Anstrengendes. Mal ganz nüchtern betrachtet.
Ich persönlich kann nur mit der Geheimniskrämerei nichts anfangen. Wenn also mehrere Geliebte, dann besser offen. Aber auch hier: Jeder, wie er mag. Hauptsache, alle Beteiligten sind zufrieden/glücklich.
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Anna-Lia ist offline  
Alt 12.05.2016, 14:00   #57
Damien Thorn
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
Zitat:
Zitat von Anna-Lia Beitrag anzeigen
Aber ich hab die Wahl, monogam zu leben, und dafür darf ich nicht blöd angemacht werden oder als weniger freiheitsliebend angesehen werden
Natürlich bist Du in dem Fall weniger freiheitsliebend (oder handelst entsprechend Deiner Programmierung durch Eltern und Gesellschaft). Die sexuelle Freiheit wird schließlich beschnitten. Dass Dir diese Option logischerweise nichtsdestotrotz offensteht, hat hingegen kein Mensch bestritten. Nur brauchst Du dann nicht aus allen Wolken zu fallen, wenn jemand, der das Konzept kritisch infrage stellt, keine Regenbögen in Dein Poesiealbum malt.

Zitat:
Zitat von Anna-Lia Beitrag anzeigen
Hauptsache, alle Beteiligten sind zufrieden/glücklich.
Eben. Und im Fall des TE erschließt sich mir nicht, inwiefern eine Beichte da von Vorteil wäre, da es weder die Chance auf eine bessere Ehe steigert noch irgendwie die Gemüter positiv beeinflusst. Vielmehr würden sich höchstwahrscheinlich langanhaltende Enttäuschung, Misstrauen und irgendwelche skurrile Verbote breit machen, die niemandem weiterhelfen. Vor allem die Erwartung der Ehefrau, dass der TE sich von der langjährigen besten Freundin fernzuhalten habe, ist ebenso vorhersehbar wie intolerabel.

Aber Hauptsache, er kann hier "voller Stolz" hinschreiben, er habe moralisch richtig gehandelt. Das bringt's...
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Geändert von Damien Thorn (12.05.2016 um 14:05 Uhr)
Damien Thorn ist offline  
Alt 12.05.2016, 15:16   #58
Meeow
Golden Member
 
Registriert seit: 11/2015
Beiträge: 1.014
Zitat:
Zitat von Damien Thorn Beitrag anzeigen
Das ist kein Glück. Das ist einfach nur Kontrollwahn....
Mal wieder versuchst du anderen zu sagen, was sie zu empfinden haben. Darf ich vielleicht selbst für mich entscheiden, wann ich etwas als Glück empfinde? Oder bestimmst das du für mich? Es ist ja ok, wenn du Freudensprünge machen würdest, wenn dein Partner so "frischen Wind" in eure Beziehung bringt. Aber ich kann darauf gut verzichten.^^
Auch weißt du hier rein gar nichts über die Umstände, um irgendeine Diagnose von wegen Kontrollwahn stellen zu können. Ich wurde von einer Affäre angerufen, im anderen Fall hat sich der Typ selbst sehr seltsam verhalten und im dritten Fall hat meine Bekannte mich auf etwas aufmerksam gemacht. Damit sowas aufkommt, muss keiner fremde Handys kontrollieren.

Zitat:
Weswegen?
Weil ich der Meinung bin, dass ich früher oder später einen Partner finden kann, mit dem es viel besser passt als mit einem, der offensichtlich andere Vorstellungen von einer Beziehung hat.

Zitat:
Die Realität sieht so aus, dass die meisten Menschen nicht monogam veranlagt sind, weil das gesamte Konzept im Grunde Quatsch ist.
Weil du das gesamte Konzept für Quatsch hältst - wenn dann. Solange du nur fähig bist, dieses Konzept nur aus deiner Perspektive zu sehen, wird das auch Quatsch für dich bleiben. Du kannst nicht davon ausgehen, dass die meisten Menschen so denken wie du. Du würdest vielleicht eine monogame Beziehung eingehen, weil du sonst alleine bleiben müsstest. Du hast vielleicht das Verlangen nach mehreren Frauen. So geht es nicht jedem. Ich würde schon in fünf Minuten eine Schlange vor der Tür stehen haben, wenn ich lediglich nicht alleine sein wollen würde und das Verlangen nach mehreren Männern hätte (was ich als Single tatsächlich sogar mal ausprobiert habe), während ich wahrscheinlich Jahre brauchen werde, um eine monogame und in sonstiger Hinsicht passende Beziehung zu finden.
Zitat:
Die sexuelle Freiheit wird schließlich beschnitten.
Wenn man selbst freiwillig auf eine Freiheit verzichtet, die man ohnehin nicht braucht, dann ist das kritikwürdig, aber wenn einem anderen die Freiheit genommen wird, frei von Irrtum über das eigene Verhalten zu entscheiden, dann ist das völlig richtig.
Zitat:
Zitat von Anna-Lia
sowohl Monogamie als auch polyamore Beziehungen haben ganz sicher ebenso viel Gutes wie Anstrengendes
Genau. Ich sehe auch bei beiden Formen Vorteile und Nachteile, wobei ich aber sogar glaube, dass man weniger rational entscheidet, was einem liegt. Es ist mehr wie eine sexuelle Vorliebe, die einen geil macht und den anderen abturnt.
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Meeow ist offline  
Alt 12.05.2016, 17:14   #59
Damien Thorn
_______________
 
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Ich wurde von einer Affäre angerufen, im anderen Fall hat sich der Typ selbst sehr seltsam verhalten und im dritten Fall hat meine Bekannte mich auf etwas aufmerksam gemacht.
Ergo: Schlecht durchdachte Seitensprünge seitens Deiner Partner bzw. generelle Unfähigkeit, Dich außen vor zu lassen. Das ist natürlich ungünstig, weil Du ihren Kram abbekommen hast. Doch der Stress begann nicht mit dem fremdgehen, sondern mit dem Outing. Ein gutes Beispiel für den TE, gut organisieren zu können, wenn er den Seitensprung machen will. Dass von einer langjährigen Freundin her etwas durchsickert, ist aber eher unwahrscheinlich.

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Damit sowas aufkommt, muss keiner fremde Handys kontrollieren.
Darum ging es auch nicht, sondern darum, sich zu fragen, weswegen ein Typ fremdgehen will. Da musst Du Dir als Gegenüber ebenso Defizite in der Menschenkenntnis gefallen lassen, weil Dir bis dato nichts aufgefallen ist, sodass DU erst Tipps von außen brauchst um zu merken, dass nach Deinen Maßstäben nicht mehr alles Honeymoon ist. Ist hingegen alles klar, dann wäre die Frage sinnvoll, was Dich am Fremdgehen stört, wenn die Partnerschaft dennoch erfüllend vor sich hinplätschert.

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Weil ich der Meinung bin, dass ich früher oder später einen Partner finden kann, mit dem es viel besser passt als mit einem, der offensichtlich andere Vorstellungen von einer Beziehung hat.
Das impliziert, dass Du mehr machst, als Dich nur von Sex abhängig zu machen und förmlich darauf gestoßen werden musst, damit Du es begreifst. Das ist doch auch das Problem des TE und seiner Partnerin: Ignoranz. Hauptsache man haut das Beziehungsschild darüber, dann kann man sich ja ausruhen und bei einem Ziwschenfall pauschal aus allen Wolken fallen. Wenn der TE seit Jahren auf die Kumpelfreundin abfährt und von ihr fantasiert, dann ist ihm zu beglückwünschen, dass er das so lang vor seiner Ehefrau verheimlichen konnte. Aber was hat die Ehefrau bis dato gemacht? Mit Scheuklappen Tulpen im Garten gesät?

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Du hast vielleicht das Verlangen nach mehreren Frauen.
Die hat jeder, die Situation implizierend, dass ihm/ihr gerade eine faszinierende Person über den Weg läuft. Jeder, der sich vormacht, dass es nur die eine PartnerIn gibt, lügt sich vollendet in die Tasche. Dass das viele machen, ist unbestritten. Aber ich muss immer lachen, wenn ich so etwas wie "der/die eine richtige" lese, und wenn es vorbei ist, dann ist es eben ein/eine andere/anderer "Richtige/Richtiger".

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Ich würde schon in fünf Minuten eine Schlange vor der Tür stehen haben, wenn ich lediglich nicht alleine sein wollen würde und das Verlangen nach mehreren Männern hätte
So ein Quatsch. Du würdest kaum jemanden haben. Einen guten Sexualpartner zu finden, der Dich befriedigt, nicht strange ist, dem Du selbst im Bett vertrauen kannst, der keine absurden Neigungen hat, der die Klappe nach außen hält, später keine Eifersuchtsallüren kriegt, etc. etc. ist mehr als schwer, auch für eine Frau. Aber immer wieder witzig, wenn solche Frauen dann selbst Typen in ihre Statistik aufnehmen, die sie selbst mit der Kohlenzange nicht anfassen würden.

Zitat:
Zitat von Meeow Beitrag anzeigen
Wenn man selbst freiwillig auf eine Freiheit verzichtet, die man ohnehin nicht braucht, dann ist das kritikwürdig, aber wenn einem anderen die Freiheit genommen wird, frei von Irrtum über das eigene Verhalten zu entscheiden, dann ist das völlig richtig.
Richtig und falsch ist unerheblich, wenn die Entscheidung nicht in Deinen Händen liegt. Da kannst Du noch so sehr empört mit dem Fuß aufstampfen, es ändert einfach nichts daran. Dann kommt es nur darauf an, ob er es drauf hat, Dich zu täuschen oder nicht. Und falls ja, dann ist nichts passiert. Der sogenannte freiwillige Verzicht auf sexuelle Freiheit nimmt man hingegen nur inkauf, um sich an einen anderen Menschen zu ketten und die Illusion der Sicherheit zu haben. Um vom Gegenüber gleichermaßen Einschränkungen verlangen zu können. Was denkst Du wohl, weswegen Fremdgehen derart aufgebauscht wird, selbst wenn es belanglose ONS sind? Angst und gekränktes Ego, jedoch nichts, was gestandene Beziehungen ernsthaft gefährden könnten.
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Geändert von Damien Thorn (12.05.2016 um 17:25 Uhr)
Damien Thorn ist offline  
Alt 12.05.2016, 22:11   #60
Meeow
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Zitat:
Zitat von Damien Thorn Beitrag anzeigen
Ergo: Schlecht durchdachte Seitensprünge seitens Deiner Partner bzw. generelle Unfähigkeit, Dich außen vor zu lassen. Das ist natürlich ungünstig, weil Du ihren Kram abbekommen hast. Doch der Stress begann nicht mit dem fremdgehen, sondern mit dem Outing. Ein gutes Beispiel für den TE, gut organisieren zu können, wenn er den Seitensprung machen will. Dass von einer langjährigen Freundin her etwas durchsickert, ist aber eher unwahrscheinlich.
Ich würde nicht sagen, dass das für alle Beteiligten ungünstig war.^^ Wenn du eine Partnerin hast, die das genau so will wie du, dann ist dein Vorgehen perfekt. Wenn das nicht der Fall ist, dann verstehe ich nicht, warum man überhaupt noch bei dem Partner bleibt. Das ist die denkbar ungünstigste Basis für eine Beziehung.
Zitat:
Darum ging es auch nicht, sondern darum, sich zu fragen, weswegen ein Typ fremdgehen will. Da musst Du Dir als Gegenüber ebenso Defizite in der Menschenkenntnis gefallen lassen, weil Dir bis dato nichts aufgefallen ist, sodass DU erst Tipps von außen brauchst um zu merken, dass nach Deinen Maßstäben nicht mehr alles Honeymoon ist. Ist hingegen alles klar, dann wäre die Frage sinnvoll, was Dich am Fremdgehen stört, wenn die Partnerschaft dennoch erfüllend vor sich hinplätschert.
Auch wenn ich an meiner Menschenkenntnis noch arbeiten muss, finde ich das abturnend und unhygienisch. Das zeigt außerdem, dass man grundlegende Aspekte einer Partnerschaft unterschiedlich bewertet. Viel schlimmer ist jedoch, wenn der Partner durch das heimliche Vorgehen beweist, dass er ausschließlich an sich denkt. Dafür brauche ich keine Beziehung einzugehen.
Zitat:
Aber was hat die Ehefrau bis dato gemacht? Mit Scheuklappen Tulpen im Garten gesät?
Wir wissen absolut nichts von deren Eheleben. Selbst wenn die Ehefrau die denkbar ignoranteste Person ist, die die Beziehung durch das Ausruhen gegen die Wand gefahren hat, dann ist eine Trennung umso sinnvoller.
Zitat:
Die hat jeder, die Situation implizierend, dass ihm/ihr gerade eine faszinierende Person über den Weg läuft. Jeder, der sich vormacht, dass es nur die eine PartnerIn gibt, lügt sich vollendet in die Tasche. Dass das viele machen, ist unbestritten. Aber ich muss immer lachen, wenn ich so etwas wie "der/die eine richtige" lese, und wenn es vorbei ist, dann ist es eben ein/eine andere/anderer "Richtige/Richtiger".
Wenn einer weiß, was andere Leute denken und fühlen, dann natürlich du.
Zitat:
So ein Quatsch. Du würdest kaum jemanden haben.
Immer wieder amüsant, dass du das besser zu wissen glaubst. Ich war knapp über 2 Jahre lang Single, aber ich war keinen Tag alleine, wenn ich nicht alleine sein wollte.^^ Kaum ein Single-Mann sagt nein zu Sex (bei Beziehung wird es dann aber kritisch). Qual der Wahl war in diesem Zusammenhang das größte Problem bei mir.
Zitat:
Richtig und falsch ist unerheblich, ...Der sogenannte freiwillige Verzicht auf sexuelle Freiheit nimmt man hingegen nur inkauf, um ...
Wäre eine ganz amüsante Beziehung, wenn beide Partner die Legitimation für irgendein heimliches und eigennütziges Verhalten (fremdgehen, hinterherspionieren) mit dem gleichen Gedankengang legitimieren. Wer das tut, darf sich nicht wundern, wenn der Partner das genauso macht.

Wenn du den Verzicht auf sexuelle Freiheit aus den genannten Gründen hinnimmst, dann ist das tatsächlich keine gute Beziehungsform für dich.
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