Nachtlicht

Mein Arzt hatte mir vor einiger Zeit vorgeschlagen, in diesem Jahr mal eine Kur zu machen. Nun denke ich seit längerem darüber nach. Gründe gibt es reichlich. Chronisches Erschöpfungssyndrom, oder auch Asthma (erst vor einem Jahr diagnostiziert, obwohl ich seit meiner Kindheit damit zu kämpfen habe). Dazu kommen Rückenprobleme und massive Hormonprobleme. Also eine ganze Reihe von "Baustellen". Ich werde 40, und wahrscheinlich täte eine Kur mir mal ganz gut.

Nun wollte mein Arzt wissen, ob es eine Mutter-Kind-Kur sein soll oder nicht? Tja, ich weiß nicht? Meine Kinder sind 6 und 8 Jahre alt, gehen beide zu Schule. Das sehe ich bei einer Kur schon als Schwierigkeit. Vor allem aber frage ich mich, wie eine Erholung mit den Kindern funktionieren soll?

Andererseits arbeitet mein Mann 50 bis 60 Stunden die Woche, und kann sich daher schon rein organisatorisch tagsüber nicht um die Kinder kümmern. Er ist teils um 5:30 Uhr aus dem Haus und kommt dann manchmal erst gegen 22:00 Uhr zurück (Reisetermine zu Kunden).

Ich frage mich überhaupt, wie erholsam eine Kur ist? Von früh morgens an ständig Termine und Arztprogramm, ich finde das nicht sehr erholsam.

Ich bin außerdem stark nachtaktiv und habe mit frühem Aufstehen immer große Probleme. Zum Glück habe ich (z.Z.) einen Job, wo ich meine Arbeitszeit relativ selbst einteilen kann.

Einerseits würde ich wahnsinnig gern mal für eine Weile abschalten. Da erscheinen mir 4 Wochen allerdings zu wenig. Andererseits möchte ich eigentlich nicht in so ein "Arbeitsprogramm", für das ich eine Kur halte.

??????

hoefti

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Lilly 22

Hallo Nachtlicht,
ja, man kann sich auch mit Kind und Programm ganz gut erholen.
Zum einen liegt es schon mal daran, dass es eine ganz andere
Form von Programm ist, als das bei dir zu Hause abläuft. Daneben
musst du dich weder um Einkauf, noch um`s Kochen, noch um
den Haushalt kümmern, während dieser Zeit.
Deine Kinder werden dich viel entspannter erleben. Während deiner
Kurse werden deine Kinder normaler Weise betreut (Kita, Schule,
eigene Kurse).
Gerade wenn deine Kinder dich in der letzten Zeit nur erschöpft
erlebt haben, hätten sie hier die Möglichkeit dich mal eine zeitlang
entspannter zu erfahren, bevor es zu Hause mit deinem Stress weiter-
geht. Allerdings ist das wahrscheinlich auch wieder typabhängig.

Solltest du deine Kinder nicht mitnehmen wollen und dein Mann
nachweislich so lange arbeiten müssen, müsste dir meiner Meinung
nach eine von der Krankenkasse bezahlte Haushaltshilfe (Kinder-
betreuung) zu stehen bzw. erhälst du die Kosten hierfür ersetzt,
wenn du dir selbst jemanden suchst.

Ich hatte mit meinem Sohn mal eine Mutter-Kind-Kur gemacht
und hätte diese Zeit sehr gern verlängert bzw. wiederholt.

binford6100

Ich denke, hier geht es eher darum, dass man - ohne irgendwelche Erwartungen oder Leistungsdruck - beschäftigt ist. Denn einfach nur rumhängen ist auch keine Erhohlung (zumindest nicht mehrere Wochen am Stück). Lies auch mal hier:
http://www.kur-und-gesundheitsreisen...einer-kur.html
Aber eine Kur ist sicher nicht für jeden das Allheilmittel. Nur würde ich diese Bedenken auch mal mit deinem Arzt besprechen. Könnte mir vorstellen, dass es auch verschiedene Arten von Kuren gibt.

Nachtlicht

Ich denke gerade noch darüber nach, WARUM ich überhaupt zur Kur fahren soll (bzw. wegen welcher Erkrankung). Am sinnvollsten erscheint mir, gegen das Asthma anzugehen. Das währt am längsten und ist als Erkrankung auch am "greifbarsten". Das Chronische Erschöpfungssyndrom sehe ich an zweiter Stelle, wobei das schon ziemlich diffus ist. Hier gibt es alle möglichen Anzeichen und auch Gründe, die Ursachen aus verschiedenen Quellen und aus verschiedenen vergangenen Zeiten haben. Manches würde sich sofort leicht bessern lassen, z.B. Probleme aufgrund des Jobs, aber gerade das ist zum Teil leider kaum möglich.
Die Hormongeschichten sind ja wohl kaum heilbar, nur mit Medikamenten therapiebar. Und das erfolgt bereits, nur ohne wesentliche Besserung...

Harvey-R-Specter

Bitte entschuldige, sollte ich jetzt ein wenig ausschweifend werden:

Bist du in einem sozialversicherungspflichtigen Verhältnis (inklusive Pflichtbeiträgen zur gRV) versichert oder bist du selbständig tätig (ohne Versicherungsfreiheit in der gRV)? Dann wäre, sofern du aus den letzten 24 Kalendermonaten sechs Kalendermonate mit Pflichtbeiträgen belegt hast der zuständige Rentenversicherungsträger und nicht die Krankenkasse - wie viele fälschlicherweise annehmen - zuständig. Alternativ würden die Voraussetzungen für eine Leistung zur medizinischen Rehabiliation (Kur) auch erfüllt sein, wenn du 15 Jahre mit Pflichtbeiträgen (keine freiwilligen Beiträge oder Anrechnungszeiten) voll hast (siehe hierzu auch § 11 Sechstes Buch Sozialgesetzbuch).

Mehr als vier Wochen wirst du wahrscheinlich nicht bekommen. Bei "orthopädischen Beschwerden" sind es i. d. R. drei Wochen, bei "psychischen Beschwerden" vier Wochen und bei Kinderrehabilitationen regelmäßig sechs Wochen. Auch kann die Leistung verkürzt oder verlängert werden, wobei das erste eher unwahrscheinlich ist.

Nun zu der Kinderfrage:

Ist die gRV oder die gUV zuständig, so kann diese auch für eine Haushaltshilfe und Kinderbetreuung aufkommen. Gleiches gilt aber auch, sollte die gKV zuständig sein, da bei Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben das SGB IX angewendet wird und dies übergreifend für alle Leistungsträger gilt. Gleiches gilt für die Reisekosten zur Rehaeinrichtung und gegebenenfalls Übergangsgeld, wobei das ja eher nicht in Frage kommt, weil für mich aus deiner Schilderung nicht ersichtlich ist, dass du zurzeit AU bist und somit die EFZ noch nicht endet

In der Reha-Einrichtung würdest du von deinen Kindern aber kaum was merken. Wenn du in Anwendungen bist, sind es deine Kinder auch. Du müsstest das dann nur im Antrag aufnehmen und es würde eine spezialisierte Einrichtung für Mutter und Kinder gewählt.

Ich würde aber für die Kinder mitnehmen. Das hat auch etwas von Erholung. In dieser Zeit sind diese auch i. d. R. von der Schulpflicht befreit.

Gerade das macht den Erholungsfaktor einer medizinischen Leistung zur Rehabilitation aus. In der Regel hast du nur einmal wöchentlich einen Arzttermin und dann ganz viele Termine, die aus Nordic Walking, Aquajogging, teilweise auch "Selbsthilfegruppen" für das Krankheitsbild und und und...
Gerade das macht den erholsamen Teil einer Reha aus.

Sollte dir das zu stressig sein kannst du auch eine ambulante Reha vor Ort machen!

Der Reihenfolge der Diagnosen ist irrelevant für eine Reha. Du machst den Antrag fertig, gibst alle deine behandelnden Ärzte an und gibst denen einen ärztlichen Befundbericht mit. Diesen füllen die Ärzte für dich aus und du reichst diesen zusammen mit deinem Reha-Antrag beim zuständigen Träger ein (sei es nun die gRV, die gKV oder die gUV [weil es sich bei der Diagnose um eine Berufskrankheit handelt - sehr selten]).

Ich hoffe ich konnte ein klein wenig weiterhelfen. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Harvey-R-Specter

Achso: Ich hoffe man legt mir das jetzt nicht als Werbung aus. Es gibt einen auf "Kurzkuren" spezialisierten Anbieter, den die meisten Krankenkassen mit bis zu 200 Euro (die meisten 150 Euro) fördern. Dieser Anbieter ist http://www.akon.de/ und bietet viele Kurzkuren an vielen Kurorten in Deutschland an. Diese gehen von vier bis zu sieben Tagen.

Spreche einfach mal deine Krankenkasse darauf an. Manche (die das eigentlich nicht übernehmen) übernehmen auch einen Teil als Alternative zu Präventionskursen, sofern du nachweisen kannst, dass du das für die Erholung brauchst. Das kannst du aber nicht einklagen sondern ist dann Kulanz deiner Krankenkasse. Nur scheiden für diesen Zeitraum dann Haushaltshilfe usw. aus.