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Alt 05.01.2012, 13:59   #21
isa73
Platin Member
 
Registriert seit: 10/2010
Ort: Heute
Beiträge: 1.508
Zitat:
Zitat von Purpleswirl Beitrag anzeigen


Und da das auch realistisch betrachtet eher unwahrscheinlich ist, gehe ich mal davon aus, dass es solche Situationen auch in deinem Leben gab und du brauchst dich nur zu erinnern, was du selbst in dieser Zeit an Gedankenarbeit und Gefühlsarbeit leisten musstest, welche Wege du gehen musstest, um zu deinem Alltag zurück zu finden, wieviel Zeit dich dieser Prozess kostete.
Zitat:
Zitat von YeOldeFerret Beitrag anzeigen
Solange ein Ereignis einen noch beschäftigt, man darüber nachdenkt und es einen auch von anderen Dingen abhält oder beeinträchtigt, nennt man das "verarbeiten".
Gerade bei einer Beziehung kann so ein "Verarbeiten" Monate dauern.
Oder Jahre...oder aber man verarbeitet es nie.

Verarbeiten heißt mit etwas fertig werden.

Vieles wurde bereits geschrieben.

Mir ist eine Kurzgeschichte eingefallen,die einen von vielen möglichen Prozessen/Entwicklungen/Wegen der Verarbeitung Bildlich veranschaulicht:

Autobiographie in fünf Kapiteln aus „Das tibetische Totenbuch vom Leben
und Sterben“

1.
Ich gehe eine Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren … Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos wieder herauszukommen.


2.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.


3.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein … aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort heraus.


4.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.


5.
Ich gehe eine andere Straße
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isa73 ist offline  
Alt 05.01.2012, 14:12   #22
zack69
abgemeldet
verarbeiten heisst damit leben zu lernen. verarbeiten kann nicht bedeuten, das es einem egal ist oder das die gefühle weg sind. verarbeiten bedeutet, das es nicht mehr das ganze leben beeinflusst. es wird im zweifelsfall immer noch da sein, wenn man darüber nachdenkt. aber man "kommt damit klar".

ganz weg gehen viele dinge nicht mehr. gerade ein todesfall ist nicht "ganz" zu verarbeiten.

eine verlorene liebe kann man so verarbeiten, dass man das gefühl wegpackt und es nicht laufend hervorkommt. es kann aber wieder hervorkommen beim treffen des ex partners z.b.

eine verlorene liebe wirst du nur durch eine neue los.
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zack69 ist offline  
Alt 05.01.2012, 21:05   #23
Karin31NRW
abgemeldet
Themenstarter
Zitat:
- man wurde vom Partner verlassen, jedoch nicht "einvernehmlich". Man ist traurig und denkt viel nach. Nach einigen Wochen trifft man sich mit einem netten menschen, mit dem Mann sich auch mehr vorstellen könnte. Jedoch ertappt man sich ständig dabei, wie man an den Ex-Partner denkt, Orte und Ereignisse mit diesem verknüpft und am Ende dann die neue Person im Leben ständig mit dem Ex Partner vergleicht und dann auch bewertet.

Dann hätte man das Ereignis der Trennung z.B. noch nicht verarbeitet...
Ich würde sagen: Da ist die Trauerphase nicht beendet. So würde ich das nennen. Auch da wüsste ich eigentlich nicht, was verarbeitet werden soll. Irgendwelche Schlüsse könnten eventuell aus der verkrachten Beziehung für das nächste Mal gezogen werden, so wie Isa schrieb, wird aber wohl nicht unbedingt an der Trauer etwas ändern.
Aber bleiben wir mal bei dem Beispiel mit dem Tod.
Da soll ja die Trauerphase beendet sein, man hat den Tod vorausgesehen, gefasst aufgenommen und dauerhaft soll eine latente Traurigkeit geblieben sein. Dann hört man, derjenige habe das ganze nicht oder nicht richtig verarbeitet. Das verstehe ich einfach nicht.
Wenn Verarbeiten heißt "Schlüsse ziehen" (obwohl das ja, wie gesagt, kaum was gegen Trauer hilft), welche Schlüsse soll man denn aus dem Tod ziehen?
Das nächste mal besser trauern? Oder wie?
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Karin31NRW ist offline  
Alt 17.01.2012, 01:03   #24
Wusch
 
Registriert seit: 08/2004
Ort: München
Beiträge: 19.817
Zitat:
Zitat von Karin31NRW Beitrag anzeigen
Aber bleiben wir mal bei dem Beispiel mit dem Tod.
Da soll ja die Trauerphase beendet sein, man hat den Tod vorausgesehen, gefasst aufgenommen und dauerhaft soll eine latente Traurigkeit geblieben sein. Dann hört man, derjenige habe das ganze nicht oder nicht richtig verarbeitet. Das verstehe ich einfach nicht.
stimme dir zu. denn in diesem fall ist es verarbeitet.

was fehlt dir noch zum verständnis?
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Wusch ist offline  
 

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