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04.01.2012, 15:55 | #1 |
abgemeldet
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Was meint man mit "Verarbeiten"?
Ich stoße hier immer wieder auf die Bemerkung, wie wichtig das "Verarbeiten" einer Beziehung, eines Todesfalls, oder was auch immer, ist. Manche reden davon, dass sie eine Beziehung nicht "verarbeitet" hätten.
Aber was soll das eigentlich heißen? Wie sieht das Verarbeiten aus? Hat jemand ein konkretes Beispiel? Woher will man wissen, wann etwas verarbeitet ist? Nach einer Woche/einem Monat/einem Jahr Trauer und Erlangung irgendwelcher Weisheiten (oder was man so nennen will)? Wenn ich mir eine Klamotte kaufe, kann ich sagen, ob der Stoff gut verarbeitet ist. Aber unter Verarbeiten im übertragenen Sinn kann ich mir absolut rein gar nichts vorstellen. Klar ist, dass damit nicht verdrängen und Party machen gemeint ist, aber was ist gemeint? |
04.01.2012, 15:55 | #00 |
Administrator
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Hallo Karin31NRW, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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04.01.2012, 16:00 | #2 | ||
Member
Registriert seit: 10/2011
Ort: NRW
Beiträge: 238
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Verarbeitet hat man in dem Moment, in dem man realisiert, warum es so gekommen ist, wie es gekommen ist und erkennt das es jetzt wieder weitergeht.
Geändert von PrincessGothica (04.01.2012 um 16:16 Uhr) |
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04.01.2012, 16:33 | #3 | ||
Special Member
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 9.192
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Wenn es nicht mehr weh tut, ist etwas verarbeitet.
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04.01.2012, 20:52 | #4 | |||
abgemeldet
Themenstarter
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Zitat:
Was soll es also heißen, wenn man über jemanden sagt "er hat den Tod von seiner Mutter noch nicht verarbeitet". Woran erkenne ich, ob jemand etwas verarbeitet hat? Welche Fragen müsste man stellen?
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04.01.2012, 20:56 | #5 | ||
abgemeldet
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etwas verarbeiten bedeutet für mich, über etwas hinwegkommen. mit einer tatsache zurechtkommen. sie realisieren und lernen, mit dieser erfahrung/situation weiterzuleben.
wenn es mir damit noch nicht gut geht, ich das ganze noch nicht realisiert habe, noch keinen weg gefunden habe, damit umzugehen, dann habe ich es noch nicht verarbeitet. dann brauche ich noch zeit, bevor ich mich zb auf eine neue beziehung einlassen kann. denn es spuken noch die geister der alten beziehung in meinem kopf, wenn ich zb die trennung noch nicht verarbeitet habe. man ist nicht bei dem neuen partner, sondern im kopf und mit der seele noch an der alten beziehung. oder wenn jemand gestorben ist. es braucht eine zeit, bis man lernt, mit dieser tatsache umzugehen und einen weg findet, trotzdem glücklich weiterzuleben.
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04.01.2012, 21:11 | #6 | ||
abgemeldet
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Karin, nun tu doch aber mal nicht so dumm.
Man kann sich aber auch Probleme machen, wenn man sonst keine hat. "arbeiten" hat eine allgemeingültige und -verständliche Definition und besagt im Groben, dass man in ein zu schaffendes "Werk" gewisse Aufwendungen investieren muss. Die Vorsilben "be"(-arbeiten), "ver"(-arbeiten) und andere sind den Regeln der deutschen Sprache geschuldet, wenn man sich des Verbs "arbeiten" bedient und haben für sich ebenfalls eine klare Bedeutung. Also ist doch auch im "übertragenen" Sinne klar, was "verarbeiten" heißt. Unser tägliches Leben bedingt, dass wir unablässig mit den verschiedensten Gedanken und Emotionen beschäftigt sind. (Okay..., manche mehr, manche sehr viel weniger. ) Bei unbedeutenden Ereignissen läuft das in der Regel auch unbedeutend und häufig sogar ganz unbewusst ab. Bei bedeutenden Ereignissen tritt jedoch eine wahre Gedanken- und Emotionsflut auf und quält uns durch ihre Gewalt. (Darauf haben wir erst mal keinen Einfluss. Um Einfluss darauf nehmen zu können, bedarf es wieder der Arbeit.) Diese Gedanken müssen dann bedacht, durchdacht und Emotionen durchlebt, erlebt werden, was man als "verarbeiten" bezeichnet, da es einen wenig spaßigen, nicht zu vermeidenden, notwendigen Aufwand und Arbeitsprozess darstellt. Sind dann Gedanken und Emotionen wieder auf einem normal erträglichen Level, quälen und stressen sie uns nicht mehr und fordern sie uns weder gedankliche noch emotionale Arbeit ab, dann darf man diese Arbeit als erfolgreich erledigt/"verarbeitet" betrachten.
Geändert von Purpleswirl (04.01.2012 um 21:20 Uhr) |
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04.01.2012, 21:12 | #7 | |||
Special Member
Registriert seit: 06/2010
Beiträge: 2.010
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Zitat:
Ich sage mal so, das ist nur ein Spruch den Du nicht zu ernst nehmen solltest. Die Leute sind eben so, der gleiche Sachverhalt wird mit der Zeit anders gesehen, "verarbeiten" ist aus der gleichen Familie wie "auseinander leben" u.s.w.
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04.01.2012, 21:53 | #8 | ||||
abgemeldet
Themenstarter
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Zitat:
Zitat:
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04.01.2012, 21:56 | #9 | |||
abgemeldet
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Zitat:
es gibt unglaublich viele situationen, in denen der tod überraschend kommt. es sei denn, man rechnet ständig mit dem verlust seiner liebsten und engsten menschen. so emotionslos wie du schreibst, das geht mir grad sehr unter die haut. hast du noch nie einen geliebten menschen verloren? wie stellst du dir das vor? "ach mist, jetzt ist er weg, aber naja, sterben muss jeder mal. weiter gehts" ??
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04.01.2012, 22:11 | #10 | ||||
abgemeldet
Themenstarter
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Zitat:
Zitat:
Nein, so natürlich nicht. Aber woher weiß man, wieviel Trauer genug ist? Purpleswirl sagt, wenn es einen nicht mehr beschäftigt. Aber gerade, wenn man ein Familienmitglied verloren hat, wird man das doch immer im Herzen behalten, oder nicht? Und trotzdem wird man sein Leben weiterleben. Aber was hat es dann dabei mit dem Verarbeiten auf sich?
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