|
Du befindest dich im Forum: Grundsatzdiskussionen. Themen, die man grundsätzlich von verschiedenen Seiten betrachten kann. Hier kannst du über Themen diskutieren, die sich nicht auf aktuelle Ereignisse beziehen und dennoch Diskussionsstoff bieten. Das können Themen aus Religion, Wirtschaft, Politik, Gesundheit, Wissenschaft, usw. sein. Zum Beispiel "Ist eine Berufsarmee sinnvoll?" oder "Sollten Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen?" Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
|
Themen-Optionen |
15.02.2012, 16:45 | #1 |
Special Member
Registriert seit: 06/2008
Ort: Bremen
Beiträge: 2.824
|
Gewalt in der Beziehung - Doppelstandard?
Nur um dies von vornherein klarzustellen, ich lehne Gewalt insofern vermeidbar grundsätzlich ab und halte sie nur für das letzte Mitel auf das jemand zurückgreifen sollte um sich zu verteidigen.
Seit wir vor einigen Tagen den Thread hatten in dem ein Hilfesuchender davon berichtete wie seine Freundin ihn zuerst beleidigte und anschließend körperlich attackierte, womit er ebenfalls mit Gewalt reagierte geht mit die Reaktion der Leute in diesem Thread nicht mehr aus dem Kopf. Für viele Antwortende war es völlig egal dass die Freundin ihn beleidigt und angegriffen hatte, oftmals war es nicht einmal der Erwähnung wert. Man muss sich einmal eine ähnliche Situation mit verkehrten Geschlechtern der Betroffenen vorstellen, ein Mann der zuerst die Freundin beleidigt und anschließend angreift. Auf der anderen Seite wurde der TE aufs stärke kritisiert, angefeindet, mitunter von einigen Teilnehmern die dort anscheinend ihre Gewaltfantasien ausleben wollten sogar regelrecht "bedroht". Ihm wurde zur Therapie geraten aufgrund seines "Gewaltproblemes" und dazu bei seiner Freundin zu Kreuze zu kriechen und sich zu entschuldigen. Dabei wurde komplett ignoriert dass sie ihn beleidigte und anschließend attackierte, nicht umgekehrt und er eben in diesem Fall "nur" reagiert hat. Ihr Verhalten wurde erst nachdem der Punkt mehrmals angesprochen wurde überhaupt kommentiert, als wirklich falsch oder schlimm wurde es aber auch dann nicht empfunden. Die Gewalt welche die Freundin hier ausgeübt hat wurde damit abgetan dass "sie ja die Schwächere sei" und sie wurde von einer Diskussionsteilnehmerin sogar mit ihrer Nichte die nicht einmal 10 Jahre alt ist verglichen. Mir geht es hier nicht darum wie sich Gewalt in der Beziehung verteilt, oder welches Geschlecht dabei besser wegkommt. Sondern darum wieso Gewalt der einen Gruppe gegen die andere Gruppe anscheinend gradezu sanktioniert oder abgetan wird. Selbst wenn nur eine Reaktion auf einen körperlichen Übergriff vorliegt wird das eigentliche Opfer plötzlich zum Täter deklariert. Es mag nur mir so vorkommen, aber mich persönlich erinnert das sehr an Menschen zweiter Klasse die es im Laufe der Geschichte immer wieder in den verschiedenen Kulturen und Systemen gab. Jene Menschen die der Willkür der anderen Gruppe im Grunde vollkommen ausgeliefert waren. Jetzt wird es sicher wieder jene geben die Behauptung dass die Gruppe welche hier mehr Rechte und Schutz genießt ja nicht so doll zuschlagen könnte und damit nicht "den gleichen Schaden anrichtet!", und was soll einem das jetzt genau sagen? Nebenbei lässt dies vollkommen den psychischen Faktor ausser Acht der ebenfalls eine Rolle spielt wenn eine Person Gewalt ausgesetzt ist. Scham, Hilflosigkeit etc gehen oft mit einher, vorallem wenn einem eben nicht erlaubt ist sich selbst auch nur zu verteidigen. Können wir uns solche Doppelstandards in einer Gesellschaft in der wir Gleichberechtigung und Gerechtigkeit anstreben wirklich leisten? Straft es nicht die Dinge welche wir glaubten erreicht zu haben Lügen? |
15.02.2012, 16:45 | #00 |
Administrator
|
Hallo Anthill_Inside, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
|
15.02.2012, 17:12 | #2 | ||
Golden Member
Registriert seit: 10/2009
Ort: Hessen
Beiträge: 1.156
|
Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau geht nunmal nicht in jedem Bereich, da Mann und Frau eben nicht gleich sind. Und da Männer mehr Kraft ausüben können als Frauen, sollte man auch hier behutsamer umgehen und nicht gleich auf Gleichberechtigung pochen.
Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Wenn eine Frau einen Mann ohrfeigt, ist das sicherlich nicht schön und nicht richtig, aber auch nicht zu vergleichen mit umgekehrter Konstellation.
|
||
15.02.2012, 17:20 | #3 | |||||
Special Member
Themenstarter
Registriert seit: 06/2008
Ort: Bremen
Beiträge: 2.824
|
Zitat:
Dort dann Argumente zu bringen wie "einfach nicht die gleiche Kraft dahinter" die absolut inhaltslos sind und mit dem eigentlichem Thema nicht wirklich etwas zu tun haben ist recht schwach. Oder möchtest du vor jeder Gerichtsverhandlung, nach jeder Schlägerei und jedem Gewaltakt in Zukunft einen kompletten körperlichen Check bei den Teilnehmern durchführen und anschließend davon ausgehend bewerten? Zitat:
Zitat:
Du tust genau das was ich hier angesprochen habe, du sagst dass man "Ausnahmen machen von der Gleichberechtigung muss", bringst das Argument der geringeren körperlichen Kraft und sagst anschließend dass sei ganz einfach so. Wieso dies so sein sollte, wieso Gewalt von einer Seite anscheinend vollkommen ok ist, wieso dort anschließend darüber geredet werden soll oder die Person welche hier zur Gewaltanwendung greift praktisch einen Freispruch und Freifahrtschein erhält, darauf gehst du aber nicht ein.
|
|||||
15.02.2012, 17:42 | #4 | ||
Golden Member
Registriert seit: 07/2011
Beiträge: 1.102
|
Schlägt die Frau den Mann, ist es natürlich genauso verachtenswürdig wie andersherum.
Mir geht es nicht um die Stärke (die kann ja variiert werden), sondern um die Intention.
|
||
15.02.2012, 18:48 | #5 | ||
Lustiger Astronaut
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
|
Ich würde sagen, wenn der Stärkere dem Schwächeren Gewalt antut ist das unfair. Wenn eine 120 Kg Frau ihrem Spargeltarzanfreund eine reinhaut ist das sicher schlimmer als andersrum.
|
||
15.02.2012, 18:52 | #6 | |||
abgemeldet
|
Zitat:
gewalt gehört nicht in eine beziehung und fängt meiner ansicht nach schon bei einer ohrfeige (darum ging es ja in besagtem thread) an. völlig egal, ob eine ohrfeige schmerzhaft ist oder nicht, sobald mir die hand ausrutscht, überschreite ich eine unsichtbare grenze, die ich (meiner ansicht nach) nicht mehr rückgängig machen kann. respekt und ein wenig selbstbeherrschung sollten in einer beziehung selbstverständlich sein. wobei ich zweiteres nichtmal brauche, wenn ich meinen partner achte und respektiere. dann würde ich ihm niemals gewalt antun.
|
|||
15.02.2012, 19:08 | #7 | ||
Special Member
Registriert seit: 01/2012
Ort: Norden
Beiträge: 2.004
|
Wenn eine Frau mich mal schlagen sollte, bin ich sofort weg. Den Schlag würde ich blocken und gehen. Wieso zurück schlagen und sich auf das Niveau herablassen??? Wenn eine Frau mich angreifen würde und ich wehren muss um frei zu kommen ists was anderes. Aber zurück schlagen obwohl man nicht muss um sich zu befreien ist arm.
|
||
15.02.2012, 19:18 | #8 | |||
Member
Registriert seit: 11/2011
Beiträge: 408
|
Zitat:
|
|||
15.02.2012, 19:19 | #9 | ||||
Special Member
Themenstarter
Registriert seit: 06/2008
Ort: Bremen
Beiträge: 2.824
|
Zitat:
Zitat:
|
||||
15.02.2012, 19:24 | #10 | |||
Euer Liebden
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
|
Zitat:
|
|||