Kalle_Blomquist

Du wirst mir aber sicherlich beipflichten, daß die Hunderasse Rottweiler nicht zum Kuschelhund gezüchtet wurde. Rottweiler sind Metzgerhunde, die das Vieh zur Schlachtbank trieben und Ratten in der Metzgerei fernhielten. Das Tier lebt somit im Widerspruch zu seinen eigenen Genen, ob das auf Dauer gutegehen kann ist für mich fraglich. Für Streichelhunde gibt es weitaus geeignetere Hunderassen. Was den 8-Jährigen betrifft: Kein Kind wird als Tierquäler geboren. Normalerweise lieben Kinder Tiere. Diese Fehlentwicklung ist aber den Eltern anzulasten. Das Kind zu verprügeln ist kontaproduktiv. Was lernt es dadurch? Nach oben ducken nach unten treten...

dear_ly

Normalerweise sind Rottweiler gefährlich - normalerweise lieben Kinder Tiere. Merkste was?
Und du sagst doch selber immer, dass Charakter zT angeboren ist

Kalle_Blomquist

zu 50%, richtig, der Rest sind UMwelteinflüsse. Die Tierquälerei war eine Provokation, um die Aufmerksamkeit der Tratschtanten zu erregen. Daß der Junge das auf diese Weise machte, ist natürlich nicht zu billigen. Trotzdem gilt: erst denken, dann strafen, anstatt wie ne wildgewordene Furie loszuprügeln. Na ich denke, deine Freundin sollte sich einfach ihre Freunde besser aussuchen.

Rottweiler sind erst gefährlich wenn man sie artentfremdet. Wer um die Kräfte eines Rottweilers weiß, wird ihn nie als Kuschelhund behandeln, wenn er noch alle Tassen im Schrank hat. Meine Schwiegereltern haben sich mal nen Beagle Rüden zugelegt, ohne jemals zuvor nen Hund gehabt zu haben.
Ich habe mein Kleinkind damals von dem Tier ferngehalten und das hatte seine guten Gründe.

Someguy

sondern durch körperliche züchtigung, die von einem stärkeren ausgeht? irgendwie leicht widersprüchlich, findest du nicht?

zum thema "schläge als erziehungsmaßnahme": ein leichter klapps auf den po bringt gar nichts, weil das kind nicht versteht, was das ganze bezwecken soll. schläge, die das kind als schmerzvoll empfindet, erzeugen nur angst, trotz oder hass gegenüber dem schlagenden. will man dem kind durch körperliche schmerzen beibringen, was es tun und was es lassen soll, so muss man konsequent zuschlagen, wenn das kind nicht verstehen will. DAS wiederrum erzeugt mit hoher wahrscheinlichkeit einen bleibenden knacks in der psyche des kindes. das muss sich nicht unbedingt darin äussern, dass man selbst zum schläger wird. es reicht schon, wenn ein kind dadurch angstzustände, selbstwertprobleme, autoagressionen und konfliktlösungsprobleme erfährt.

Kalle_Blomquist

Was willst du von einer erwarten, die selbst geschlagen wurde
Die Liebe eines Kindes zu ihren Erzeugern ist unendlich groß. Wer geschlagen wird bekommt zumindest in diesem Moment die uneingeschränkte Aufmerksamkeit... Die psychischen Störungen erkennt man dann im Erwachsenenalter...

Wolfsblume

Ein Hund der in einem Haushalt mit Kindern lebt muss kein "Kuschelhund" sein. Vielleicht hält die Besitzerin ihn ja für sich selbst, und nicht, damit die Kinder was zum Knuddeln haben?

Dass "Kein Kind als Tierquäler geboren wird" ist leider Blödsinn. Manche Kinder müssen erst lernen, dass Tiere auch Gefühle haben, und das Meerschweinchen, wenn es zappelt und sich wehrt, offensichtlich keinen Spaß daran hat, in ein Puppenkleid gesteckt zu werden.

Manchmal wünschte ich, meine Eltern hätten mir als Kind für solches "Spielen" mit Tieren eine gescheuert. Im Nachhinein würde ich mir nämlich selbst gern eine runterhauen dafür.

"Nach oben buckeln und nach unten treten" kann ein Kind auch von nicht körperlichen Strafen lernen. Das lernt es, ganz allgemein, wenn die Eltern ihren Frust an ihm auslassen, statt es nur in begründeten Fällen zu bestrafen.
Das geht auch mit Anschreien, und das geht auch mit Fernsehverbot. Dass das häufiger das Produkt von körperlicher Gewalt ist, kommt dadurch zustande, dass Eltern die sich nicht unter Kontrolle haben, tendenziell eher zuschlagen, als unbegründetes Fernsehverbot zu erteilen.

Wolfsblume

Vor der Erfindung der Schusswaffe basierte das gesamte Rechtssystem darauf, dass Personen die Schwächere angreifen von denen gezüchtigt werden, die noch stärker sind als sie...oder von Schwächeren, die in der Überzahl sind.

Heutzutage funktioniert es auch nicht anders, in der Demokratie wird die Macht von der Überzahl ausgeübt. Und wer sich nicht benimmt, kann durchaus mal in die Situation kommen, von der Polizei mit Gewalt bedroht zu werden. Nur, dass die Polizei heute nicht mehr körperlich stärker oder deutlich in der Überzahl sein muss, weil sie Schusswaffen hat.

Ein System bei dem alle durch lange Diskussionen einsehen, dass Gewalt schlecht ist, wäre nett, erscheint mir aber ebenso unrealistisch wie ein funktionierender Kommunismus.

zinedine

Sie werden zu Schlägern/Rowdys, weil sie den falschen Umgang haben, weil ihnen langweilig ist, sie keinen Ausgleich/Perspektive, die falschen Freunde haben. Steckt man ein Kind z.B. in ein Sportverein lässt sich die Gefahr, dass Kinder irgendwann mal gewaltätig werden verringern.

Someguy

@wolfsblume: hast du kinder? wenn ja: schlägst du sie? kennst du eltern, deren kinder ohne schläge zu normalen erwachsenen wurden? ich schon und zwar jede menge. ich widerrum wurde als kind geschlagen, was zur folge hatte, dass ich mein leben eine zeit lang nur mit therapeutischer unterstützung managen konnte und teilweise noch bis heute unter den erziehungsmethoden meiner eltern leide.

Kalle_Blomquist

Allein wie manche hier Kinder titulieren zeigt doch schon, daß sie Kinderhasser sind: "Deckskinder", "Balg" etc. pp.
Dabei sind Kinder das Produkt ihrer Eltern. Mich hat mal ein schwer Erziehbarer fälschlicher Weise bezichtigt, ich hätte ihn geschlagen und das mit 9 Jahren, rief mir nach "dich zeige ich an". Er hat sich hierzu sogar selbst verletzt, wie sich später herausstellte. Von wem hatte das Kind das gelernt? Von seinem Erzeuger, der alleinerziehend und völlig überfordert war und ständig irgendwelche Leute anzeigte. Er wußte wohl nicht, daß meine Frau sich sogar als einzige Mutter in der Klasse meines sohnes für sein Kind ein Jahr zuvor eingesetzt hat. Alle anderen wollten den Störenfried nur loswerden, was dann auch durchgezogen wurde. Ne Woche später hat mich der Junge sogar freundlich gegrüßt, für den war der Vorfall nur ne Art Spiel. Zum Glück bin ich direkt nach dem vorfall gleich zur Rektorin, um Bericht zu erstatten, das Kind war nach mir auch bei ihr und war zu dem Zeitpunkt noch nicht am Bein verletzt... Somit hatte ich ne Zeugin und die Sache war erledigt.