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Themen-Optionen |
12.06.2012, 17:30 | #41 | ||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 03/2012
Ort: Wien
Beiträge: 448
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@Leonora
Und das in einer Schule? Häftig Du bringst es ziemlich auf den Punkt! Es ist wirklich beschämend sowas von jemand um die Ohren gehauen zu bekommen! Wie meinst du verhält man sich denn da richtig?
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12.06.2012, 19:00 | #42 | ||
special
Registriert seit: 12/2009
Ort: im Leben
Beiträge: 15.939
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kömmt öfter vor, als man so denkt
eben hinter geschlossenen Türen, was meinst du, weshalb damals, als diskutiert wurde, den Unterricht videoüberwachen zu lassen wegen der aggressiven Schüler ausgerechnet die Lehrerschaft so laut protestiert hat was man machen kann, leider gibt es keine Patentrezepte und an dieser Schule ist es wirklich verzwickt im Moment geht es darum, erst mal dieses Mädchen zu stärken, damit sie sich nicht mehr als Opfer fühlt und mit ihr zu überlegen, wie SIE damit umgehen kann und will, ohne sich selbst dort in neue Schwierigkeiten zu bringen.
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12.06.2012, 19:42 | #43 | |||
Galaxie-Reisender
Registriert seit: 01/2012
Ort: Galaxie: Milchstrasse, äusserer Spiralarm, (-)26.000LY-GC
Beiträge: 6.883
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Zitat:
Das ist für der kleinen wenig Vertrauenswürdig...
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12.06.2012, 20:06 | #44 | ||
special
Registriert seit: 12/2009
Ort: im Leben
Beiträge: 15.939
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da gebe ich dir sogar recht
nur, damit jemand zur Rechenschaft gezogen werden kann, muss erstens der/die Betroffene bereit sein, den Mut haben, den Mund aufzumachen dann muss man die Behauptung beweisen können bzw. Zeugen haben, die bereit sind auszusagen und man muss bereit sein, die Konsequenzen für sich selbst - in diesem Falle Probleme mit den anderen Lehrern bis hin zum Schulverweis zu tragen und da sich bisher alle Betroffenen darauf zurückziehen zu sagen "Ich wähle das Fach Ethik ab in der Oberstufe", WEIL sie eben schon mehrfach negative Erfahrung mit dem Vorgehen der Schule bei "anrüchigen Themen" haben ist diese Forderung etwas hoch. In der jetzigen Ausgangslage hat sie Null Chancen mit einer direkten Konfrontation, und dass es mich verdammt wurmt, das akzeptieren zu müssen, kannst du dir sicher vorstellen Insofern eben Schritt1 : Sie stärken Schritt2: Dokumentieren Schritt3: Überlegen, wie sie damit umgehen will gegenüber solchen Bemerkungen Wenn sie meine Kind wäre, würde ich sie bei etwas unerlaubtem unterstützen, nämlich handyaufnahme der Situation und auf Youtube über einen Auslandsserver hochladen und dann meinen Anwalt informieren nur, das ist eben keine IHRER Ideen und ich bin nicht dazu da, sie zu irgend etwas zu bringen, sondern ihr zu helfen, herauszufinden, wie SIE damit umgehen will oder eben auch nicht, Hauptsache IHR geht es besser.
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12.06.2012, 20:22 | #45 | |||
Galaxie-Reisender
Registriert seit: 01/2012
Ort: Galaxie: Milchstrasse, äusserer Spiralarm, (-)26.000LY-GC
Beiträge: 6.883
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Zitat:
Ich kann die Zwickmühle, wie du sie beschrieben hast, durchaus verstehen. Aber warum gibst du ihr nicht einfach den Tipp mit dem Handy, sie "kann" doch aufnnhemen was sie möchte, was kann sie dafür wenn die Aufnahmefunktion sich immer von alleine aktiviert? Ich meine, so hätte man was in der Hand und könnte im Grunde auf Zeugenaússagen verzichtin. Ich verstehe es absolut nicht, dass die Kinder nicht geschützt werden, grad vor solchen Angiffen. Und ich verstehe auch nicht, wenn das schon soweit bekannt ist, dass die Ratte das öfter macht, gibt es doch Hinweise darauf, ich meine das spricht sich doch rum. Ich habe auch Töchter, die mal in dem Alter waren, du kannst glauben, so ein Typen hätte ich am Schlips aus dem Klassenraum gezerrt. Du bist "nur" die Lehrerin bzw. Betreuerin, dass dir da die Hände gebunden sind versteh ich schon, ist doch aber immer das selbe: die Kinder die beschützt werden sollten, macht man zu Opfer und Lügner. Ein toller Einstieg ins Leben...
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14.06.2012, 17:12 | #46 | ||
Quoten-, äh, -dings
Registriert seit: 03/2006
Beiträge: 4.911
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Im Prinzip eine gute Idee. Eventuell würde die Aufnahme sogar vor Gericht als Beweismittel zugelassen und ihre Anfertigung straffrei bleiben, weil eine Abwägung zwischen den Interessen des Aufgenommenen und dem Interesse der Allgemeinheit an der Aufdeckung rechtswidriger Taten erfolgt. Insofern erscheint mir das Unrecht der Anfertigung einer solchen Aufnahme gering, zumal hier nicht der höchstpersönliche Lebensbereich verletzt wird.
Das ist doch Kindergarten. Wozu soll das gut sein? Gute Idee! Eine Abmahnung mit Kostennote und strafbewehrter Unterlassungserklärung dürfte ihren Eindruck beim Empfänger nicht verfehlen. Dann braucht man sich auch nicht mehr mit Vergeltungsaktionen auf Grundschulniveau die Finger schmutzig zu machen. Alternativ: Andere Betroffene und deren Eltern mobilisieren und dann geschlossen beim Rektor antanzen. Dieser Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar. Eine solche kann und darf ich als juristischer Laie nicht erteilen.
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14.06.2012, 17:47 | #47 | ||
Galaxie-Reisender
Registriert seit: 01/2012
Ort: Galaxie: Milchstrasse, äusserer Spiralarm, (-)26.000LY-GC
Beiträge: 6.883
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Weisst du, poor but loud, nichts gegen deinen Beitarg, wirklich nicht. Aber wenn ich immer dieses trockenen Theoriedenken lese oder höre, dreht sich mein Magen um.
Da fragt man sich, wissen die Leute überhaupt wie ein Kind sich dabei fühlt. Ich hatte einge Zeit mit solchen Menschen zu tun. Für einige von denen saß die Demütigung so tief, dass sie ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen hatten. Denn es wurde niemals aufgearbeitet, da offensichtlich die Täter mehr Schutz geniessen als die Opfer. Von daher finde ich leonoras Einwand zwecks YouTube nachvollziebar, zumindest menschlich gesehen. Diese Leute nutzen das Autoritötsverhältnis auf mieser Art und Weise aus. Aber (leider) hast du nun mal recht, das würde wohl in der Tat nichts bringen, obwohl es doch nachvollziehbar ist. Díe rechtliche Situation in Bezug des Filmens zu erläutern, fande ich unangebracht. Natürlich darf man sich wehren, ohne dabei auf rechtlcihe (in diesen Fall) Konsequenzen achten zu müssen. Versteh mich also nicht falsch...
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14.06.2012, 20:04 | #48 | |||||
Quoten-, äh, -dings
Registriert seit: 03/2006
Beiträge: 4.911
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Zitat:
Eher noch unangenehmer war das jahrelange Mobbing an der Schule, ein Problem, bei dem mir keiner helfen konnte. Vater und Stiefmutter wussten sich keinen Rat, weil die nicht vor Ort sein können. Mein Vertrauenslehrer hatte auch keine Lösung und reichte mich an den schulpsychologischen Dienst weiter. Von dort ging es dann nach ein paar Gesprächen weiter in eine ambulante Einrichtung, in der ich mich mit anderen Kindern und Jugendlichen zusammenraufen musste, was allerdings keine Herausforderung war. Die meisten von ihnen waren sehr umgänglich und hatten in der Vergangenheit wohl weit mehr eingesteckt als ausgeteilt. Die Kontaktaufnahme mit anderen "Fällen" hatte also keinerlei Trainings- oder Therapieeffekt, sondern lief eher auf Beschäftigungstherapie hinaus. Nur gelegentlich wurde auch die Konfliktbewältigung trainiert. Das lief wirklich alles sehr theoretisch ab und brachte mich keinen Schritt weiter. Letztlich hörten die Probleme erst nach einem Schulwechsel auf. Eine Klassenkameradin von mir hat es noch ärger erwischt. Die wurde von 2 oder 3 Mitschülern gemobbt, die mich auch auf dem Kieker hatten, und trug ein Trauma davon, das bis ins Erwachsenenalter anhielt. Auf der Arbeit war ich auch nicht immer glücklich, vor allem nicht um die Jahrtausendwende herum. Unsere Abteilung hatte ohnehin nicht den besten Ruf, und der Grundsatz, dass ein Chef sich schützend vor seine Mitarbeiter stellt, galt bei uns nicht. Mein direkter Vorgesetzter wusste genau, wie man sich bei der Bereichtsleitung gut verkauft. Dadurch stand ich noch schlechter da als ohnehin schon. Eines Tages faltete der Konzernleiter den damaligen Bereichsleiter so zusammen, dass ihm Hören und Sehen verging. Natürlich betraf der Fehler, über den er sich mokierte, unsere Abteilung, und er hatte gleich das "Fußvolk" im Verdacht und nicht etwa den Abteilungsleiter. Man kennt ja auch seine Pappenheimer. Also knöpfte der Bereichsleiter sich den Abteilungsleiter vor, der dann uns zur Brust nahm. Inzwischen steckte die Firma tief in den roten Zahlen, und binnen 8 Monaten hatten wir nacheinander 4 Bereichsleiter. Überall lagen die Nerven blank. Vielleicht trug das mit dazu bei, dass mein Vorgesetzter immer fragwürdigere Methoden entwickelte, um mich zu disziplinieren. Mit Kritikgesprächen hatte das schon nichts mehr zu tun. Ich kam nun regelmäßig mit Übelkeit und Herzklopfen zur Arbeit und hielt mich für wertlos und unfähig. Einen Arbeitgeberwechsel zog ich gar nicht erst in Betracht, weil ich nicht wusste, wie ich anderswo die Probezeit überdauern sollte (dabei hatte ich das in der Vergangenheit durchaus schon geschafft). Deshalb bewarb ich mich intern auf eine geringer qualifizierte Stelle, die allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingerichtet war und entgegen der ursprünglichen Planung auch nie verwirklicht wurde. Da Menschen in Managementeinstiegspositionen sogar im Betriebsrat vertreten waren, fand ich auch dort keinen Rückhalt. Mein nächster Vorgesetzter wunderte sich dann, wie entspannt man mit mir zusammenarbeiten kann und wie gut der Laden läuft, wenn man den Poor einfach mal machen lässt. Ich habe also schon einige beklemmende Situationen erlebt und glaube deshalb, dass ich mich ganz gut in die betroffenen Schülerinnen hinein versetzen kann. Zitat:
Zitat:
Geändert von poor but loud (14.06.2012 um 20:14 Uhr) |
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14.06.2012, 21:02 | #49 | ||
Galaxie-Reisender
Registriert seit: 01/2012
Ort: Galaxie: Milchstrasse, äusserer Spiralarm, (-)26.000LY-GC
Beiträge: 6.883
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@poor but loud:
bei deinen letzten beiden Argumenten, gebe ich dir letztenendes recht. Das was dir wiederfahren ist, es ist nicht von der Hand zu weisen, war für dich alles andere als eine gute Erfahrung, das gebe ich zu. Doch Letzlich warst und bis du erwachsen und hättest die Möglichkeit gehabt dich zur Wehr zu setzen. Natürlich verstehe ich dein Problem und das daraus resultierende Dilemma in das du dich befandest. Es tut mit leid, wenn du das so erleben musstest. Aber wie du schon sagtest ist das nicht 1:1 übertragbar. Ich möchte mal versuchen zu erklären wie es bei Kinder aussieht: dass sie sexuell missbraucht bzw. sexuell genötigt werden, wissen Kinder in der Regel gar nicht, sie haben ja noch nicht die Erfahrung. Sie denken das sind Erwachsene und das "soll" so sein, auch wenn es nicht gefällt. Ist ein Grund warum Kinder das dann meist gar nicht zu hause erzählen. Wenn sie sich mit einer Freundin oder Freund zanken, erzählen sie das ja auch nicht unbedingt. Aber weisst du was das wirklich tückische daran ist? Wenn die Kinder älter werden als junge Teenies oder manchmal noch älter, wenn die Erinnerung kommt, dann fangen sie an zu verstehen was mit ihnen als Kind gemacht wurde. Und genau da beginnt das Drama. Der Grund dafür ist, im Kindesalter finden sie Stategien das zu verdrängen zu vergessen, haben Angst dass soetwas nochmal sein "soll", deswegen dieser kindliche Schutzmechanismus. Und wenn es den Betroffenen bewusst wird, weil sie Erinnerung zuück kommt, zerbrechen einge daran, andere wieder kommen erstaunlich gut zurecht. Doch alle haben eins geminsam: sie sind Opfer von Übergriffe auf Kinder. Die meisten fühlen sich allerdings minderwertig, wenig Selbstbewusstsein und keine Freude im Leben. Viele gehen nicht in eine Therapie, weil sie eigndlich nur vergessen wollen, aber das funktioniert selten. Allerdings gibt es auch eine positive Entwicklung: Kinder werden immer öfter durch Eltern aufgeklärt, Dinge die sie nicht verstehen mit den Eltern zu besprechen... Und das was mit dir gemacht wurde prägt dich natürlich auch eine gewisse Art und Weise.
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14.06.2012, 21:14 | #50 | ||
Quoten-, äh, -dings
Registriert seit: 03/2006
Beiträge: 4.911
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Hallo Orlando,
da hast Du recht, als Erwachsener kann man sich schon besser wehren als ein Kind. Trotzdem fühlen sich selbst Erwachsene in solch schwierigen Situationen manchmal wie gelähmt. Ich hatte das allerdings so verstanden, dass es hier um Jugendliche geht und nicht um Kinder. Vielleicht hätte ich mich vor dem Absenden meines Posts noch einmal in den Thread, den ich Tage zuvor komplett gelesen hatte, einlesen sollen.
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