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13.10.2012, 00:07 | #161 | |||
Cosmic Hobo
Registriert seit: 03/2004
Ort: Im Wunderland
Beiträge: 2.754
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Zitat:
Selbst Buddha kam nicht völlig aus sich selbst heraus zur Erleuchtung. Er war zuvor Schüler, arbeitete sich an den religiösen Praktiken seiner Zeit ab und hatte Jünger vor und nach der Erleuchtung um sich. Auch die Bodhisattvas (Heilige) verkörpern im Buddhismus das Ideal der völligen Hingabe für andere. Es kann sein, dass Menschen einen authentischen Glauben leben, ohne Praxis und Austausch mit anderen Gläubigen. Das ist aber selten der Fall, und wenn, dann zehren solche individualistischen Praktiken von gemeinschaftlichen Vorerfahrungen. In den meisten Fällen bedeutet die Auskunft, dass man auch ohne eine Gemeinschaft glauben kann, schlicht nur, dass einem der Glaube nicht so wichtig ist, als dass man dafür seinen Alltag unterbricht und ihm Zeit schenkt.
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13.10.2012, 00:25 | #162 | ||
~* Sun and Stars *~
Registriert seit: 12/2007
Ort: over the hills and far away
Beiträge: 4.893
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Mag sein.
Meiner Meinung nach ist es allerdings durchaus möglich ein "guter Mensch" zu sein, wertvoll für die (christliche als auch nicht-christliche, bzw. nicht-religiöse) Gesellschaft zu sein, ohne selbst bewusst religiöse oder spirituelle Ziele zu verfolgen. Wenn es nach dem reinen "Nutzen" und "Gutes-Tun" für die Gesellschaft geht, dann ist Religion/Glaube nicht unbedingt erforderlich. Diese hilft doch die ersehnte Verbindung zu einem größeren Ganzen herzustellen - was man eigentlich wiederum als sehr egoistischen und individuellen Wunsch ansehen könnte. ICH will mit Gott verbunden sein, ICH will die Offenbarung, ICH will Erlösung (weil ich Angst habe) usw.
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13.10.2012, 00:53 | #163 | |||
Cosmic Hobo
Registriert seit: 03/2004
Ort: Im Wunderland
Beiträge: 2.754
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Zitat:
Es ist aber nicht so, dass der Mensch egoistisch nach dem Heil strebt. Die religiösen Traditionen sind voller Polemik gegen solche Ich-Menschen, ob in der Bibel, im Buddhismus oder anderswo. Der religiöse Mensch öffnet sich; dadurch kann seine Persönlichkeit in die Gottesbeziehung aufgehoben werden. Er wird erfasst vom Göttlichen. Jemand, der nur bei sich selbst bleiben will, kann also nicht in Kontakt mit dem Göttlichen kommen. Buddha schildert das besipielsweise mit dem Gleichnis eines Bootes, welches für das ich-hafte Umsetzen der Lehre steht, und das der Erleuchtete dann hinter sich lässt. In der Bibel verurteilt die geniale Erzählung um Kain und Abel das ich-hafte Heilsstreben des Menschen.
Geändert von MadHatter (13.10.2012 um 00:57 Uhr) |
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13.10.2012, 18:10 | #164 | |||
Member
Registriert seit: 10/2012
Ort: NRW Nähe Münster
Beiträge: 337
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Zitat:
Das ist gut möglich, dass dies für dich und andere so zutrifft. Für mich liegt der Fall da allerdings ganz anders. Ich finde Religion ist eine recht persönliche Sache, sofern man Religion lebt. Da müssen sich religiöse Menschen mir gegenüber auch nie und nimmer rechtfertigen. Aber ich kann dem Ganzen absolut nichts abgewinnen. Es gibt mir nichts. Keinen Trost noch sonst etwas. Das ist wiederum dann meine persönliche Angelegenheit wie ich damit klar komme und ich komme damit recht gut klar und fühle mich dennoch sehr gut in dieser Welt aufgehoben und ausgeglichen. - Ganz ohne Religionszugehörigkeit.
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