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Du befindest dich im Forum: Grundsatzdiskussionen. Themen, die man grundsätzlich von verschiedenen Seiten betrachten kann. Hier kannst du über Themen diskutieren, die sich nicht auf aktuelle Ereignisse beziehen und dennoch Diskussionsstoff bieten. Das können Themen aus Religion, Wirtschaft, Politik, Gesundheit, Wissenschaft, usw. sein. Zum Beispiel "Ist eine Berufsarmee sinnvoll?" oder "Sollten Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen?" Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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17.01.2013, 17:53 | #21 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Ich denke eher, dass er die Barriere senkt, und nicht selten auch vom Taeter bewusst dazu eingesetzt wird (erst "jetzt sauf ich mir einen an" und dann "ich war ja so betrunken").
Zitat:
Geändert von gastlovetalk (17.01.2013 um 17:58 Uhr) |
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17.01.2013, 18:00 | #22 | ||||
Euer Liebden
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
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Das wäre kein Strafmaß, sondern dieselbe Art von Barbarei.
Zitat:
Zitat:
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17.01.2013, 19:39 | #23 | |||||||
Platin Member
Themenstarter
Registriert seit: 03/2010
Beiträge: 1.530
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Zitat:
Zitat:
Trotzdem denke ich wirklich, dass diese "Mangelerscheinungen" bei etlichen Tätern eine Rolle spielen - und nicht nur oder nicht unbedingt Machtgelüste. Die Ausübung von Macht sehe ich eher oder vordergründig bei körperlicher oder auch psychischer Gewalt (Schläge u.ä.). Zitat:
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17.01.2013, 19:45 | #24 | |||
Platin Member
Themenstarter
Registriert seit: 03/2010
Beiträge: 1.530
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Zitat:
Wo hast Du diese Zahlen her? Wenn das stimmt, würde die Frage, WARUM Männer dies tun, ja zu einer gesellschaftlichen Grundsatzfrage.
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17.01.2013, 19:55 | #25 | ||
Member
Registriert seit: 09/2012
Ort: ★.★
Beiträge: 272
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Das muss schrecklich sein. Ehrlich - gerade in einer Familie wo man Schutz sucht und braucht. Ich stimme zu, dass das wohl kaum Schichtabhängig ist, sondern irgendwie "Sicherungen" durchbrennen um es mal lieb auszudrücken.
Ich selbst wurde einmal in meiner Vergangenheit von einem Pädophilen angemacht. (ich muss kurz abschweifen, aber im Grunde gehört es zum Thema.) Das war nach der Schule, er kam zu mir und fragte mich: "Hast Du Tod in Venedig gelsen?" - Ich hatte Instinktmäßig begriffen, was er meinte. (Dank der Büchersammlung meiner Eltern und meiner Leseneugier). "Soll ich das der Polizei mitteilen oder denken sie einfach nur, ich wäre doof?" Natürlich ist er Rot angelaufen. Das schlimmste ist wohl, sich auch in solchen Fällen sich jemandem anzuvertrauen und vor allem das auch zu verarbeiten. Dreimal Holz das mir das nicht passiert ist.
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17.01.2013, 20:03 | #26 | ||
Frei
Registriert seit: 06/2010
Ort: Westerwald
Beiträge: 11.685
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Meine Exfrau hatte das Thema rund um die Entwicklung der Mädchen mit einem hier nicht wichtigen Schwerpunkt in ihrer Diplomarbeit und hatte später auch rund um diesen Themenbereich promoviert. Im Zuge der Recherchen sind wir auf vielfältige Quellen mit jeweils ähnlichen Daten gestoßen. Die Werte sind natürlich nur Schätzungen, da nahezu alle Übergriffe unentdeckt bleiben. Nur ein kleiner Rest gelangt an die Oberfläche.
Bei einem sexuellen Übergriff ist es für das Wohlergehen des Kindes und eventuelle Schädigungen der Psyche unerheblich was der Täter macht. Relevant ist was das Kind dabei empfindet. Ein Übergriff muss daher nicht zwangsläufig eine klassische Vergewaltigung sein. Ein Eindringen würde auch belegbare Spuren hinterlassen, was doch viele Täter genau davon abhält. Ein Übergriff kann alle möglichen Facetten beinhalten. In der Statistik sind sexuell orientierte Übergriffe gemeint die psychische Schäden hinterlassen haben.
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17.01.2013, 22:29 | #27 | |||
special
Registriert seit: 12/2009
Ort: im Leben
Beiträge: 15.939
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Zitat:
wer Hinweise auf die vielen Erkenntnisse darüber finden möchte http://www.geschichtsforum.de/f34/lu...-antike-12109/ ansonsten ist das Buch von Aries "Geschichte der Kindeheit" eine gute Möglichkeit, soch zum Thema Kindheit einzulesen
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17.01.2013, 22:33 | #28 | ||
Platin Member
Themenstarter
Registriert seit: 03/2010
Beiträge: 1.530
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Nebenbei bemerkt:
Gleich im 1. im Fernsehen ist dies auch Thema bei Beckmann.
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17.01.2013, 22:36 | #29 | |||
Platin Member
Themenstarter
Registriert seit: 03/2010
Beiträge: 1.530
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Zitat:
Allerdings - wirklich von Bedeutung war die Jungfräulichkeit früherer Jahrhunderte in unseren Breitengraden vor allem in wenigstens einigermaßen vermögenden Familien. Dem konnte und musste man nachkommen. Wer aber auch nur halbwegs vermögend war, konnte sich eben auch eine Heerschaar an Bediensteten leisten: Mägde, Dienstmädchen, Köchinnen, Küchenhilfen, Kindermädchen etc., in allen Altersklassen. Gerade Mägde und Hilfen im Haus waren teilweise sehr jung. Häufig Kinder. Wer auf den Höfen früherer Jahrhunderte "zur Verfügung" stand, ergibt sich von selbst...
Geändert von Nachtlicht (17.01.2013 um 22:49 Uhr) |
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18.01.2013, 08:21 | #30 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Die durchschnittliche Person dieser Epoche war niemals verheiratet und hatte auch keine Chance auf legalen Nachwuchs - denn Knechte und Maegde brauchten das Einverstaendnis ihres Dienstherrn, wenn sie heiraten wollten und erhielten diese nur im Ausnahmefall (z.B. in manchen Gegenden war es ueblich, dass (fruehestens) mit dem Aufstieg zum Grossknecht auch die Heiratserlaubnis in Sichtweite rueckte). D.h. die meisten Familien kamen auch niemals in die Verlegenheit, die Jungfraeulichkeit ihrer Toechter "vorweisen" zu muessen. Ach je, jetzt lese ich erst, Du hast das mit der sozialen Schichtung schon selbst angebracht. Was Missbrauch ist, haengt aber auch von der Gesellschaft ab, in der er stattfindet - das passt zu dem, was Valentino darueber schreibt, dass das Schadpotential vor allem dadurch definiert wird, wie das Kind den Missbrauch erlebt, was es dabei fuehlt. Ich glaube aber schon, dass die Aufklaerung und Demokratisierung der Gesellschaft, die jedem Menschen eine Individualitaet und gleiche Menschenwuerde, unabhanegig vom Stand und von der sozialen Schichtung zugesteht, einerseits als grosser Fortschritt anzusehen ist und andererseits zum Beispiel auch durch die moralischen Misstaende an den Hoefen, deren Grundbedingungen Du genannt hast, die Bewegungen mitausgeloest wurden, die diese Demokratisierung im Laufe der Zeit bewirkt haben. Wie unterschiedlich die Sexualmoral von Gesellschaften sein kann, wurde uns in der Schule an folgendem Beispiel verdeutlicht (wer weiss, ob das heute noch als richtig gilt, was damals gelehrt wurde). Eskimos, als diese vor ca. 100 oder 50 Jahren noch nomadisch lebten, sollen Gaesten immer eine junge Frau mit in den Schlafsack gesteckt haben. Fuer das Ueberleben in der Einsamkeit, wo es manchmal vorkommen konnte, dass mehr als ein Jahr lang - bis zu einem Jahrzehnt - lang keine Fremden getroffen wurden, war das wahrscheinlich die einzige Moeglichkeit, um den Gefahren der Inzucht entgegenzuwirken. (Dokumentiert wurde dies vor allem durch protestantische Missionare, die deswegen erhebliche Gewissensprobleme bekamen, denn eine Ablehnung dieser Form von Gastlichkeit konnte dazu fuehren, dass man in den toedlichen Schneesturm rausgeworfen wurde). Ohne es zu wissen, wuerde ich mal darauf tippen, dass "junge Frau" fuer die Eskimos mit der ersten Blutung anfing, und nach heutigem Massstab in Europa waere das SICHER Kindesmissbrauch (auch dann, wenn es ueber das Schlafen in einem gemeinsamen Schlafsack hinaus nicht zu eigentlichen sexuellen Handlungen kaeme). Die erste Blutung wiederum duerfte allerdings in der damaligen nomadischen Eskimogersellschaft auch wieder in einem anderen Lebensalter erstmalig aufgetreten sein als heute hier in Europa. Fuer Adelige und ausreichend betuchte Buerger im Hochmittelalter galt in Deutschland ungefaehr die folgende Einstellung: bis 7 Jahre = Kind. Keine schwere Arbeit, Zeit zum Spielen, aber auch strenge Erziehung mit starker Geschlechtsspezifitaet. Gemeinsames Schlafen in einer Familienschlafstatt. Bis 14 Jahre Gewoehnung an die Pflichten eines Erwachsenen, bei Jungens normalerweise in einer anderen Familie (z.B. Lehrjahre oder Pagen-/Knappenjahre). Mit 14 Heirat (nicht selten mit schon bei der Geburt festgelegtem Partner). Die Maedels haben mglw. irgendwann zwischen 8 und 14 ein eigenes Bett bekommen, aber da bin ich nicht so sicher.
Geändert von gastlovetalk (18.01.2013 um 08:36 Uhr) |
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