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Alt 18.02.2014, 21:39   #21
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von binford6100 Beitrag anzeigen
Das niedrige festschreiben zahlt wer?
Die Idee dahinter klingt erstmal nett, aber die Sachen gibts (leider) auch für den Staat nicht umsonst. Werden Brotpreise niedrig festgeschrieben, bekommt der Bäcker nix mehr. Was macht er? Er arbeitet nicht mehr, weil es sich nicht mehr rentiert.
Dann werden die Bäcker eben gesetzlich dazu verpflichtet, Brot zu backen und zu Festpreisen zu verkaufen. Daraufhin erhöhen sie alle anderen Preise so weit, dass ein Brötchen demnächst einen Euro kostet, niemand kauft mehr bei ihnen, außer das billige Brot natürlich, der Bäcker geht pleite, es gibt nach ein paar Jahren keine Bäcker mehr in Deutschland. Aber das macht ja nix, wir können es ja billig aus dem Ausland importieren.

Genau so wird es dann auch irgendwann mit Strom, Wasser, Gas. Und weil der Staat nicht einfach die Versorgung einstellen kann, wenn nicht mehr gezahlt wird, wird noch weniger Geld in Schulen und Hochschulen gesteckt, sodass diese Gebäude irgendwann baufällig werden und einstürzen. Aber das macht ja nix, Hauptsache der Nachbar von nebenan kann seinen Strom weiter beziehen, ohne dafür zahlen zu müssen. Die Allgemeinheit schaffts ja für ihn.

Sry, falls sich das etwas demagogisch anhören sollte. Aber leider wird es genau so kommen, wenn der Staat Preise vorschreibt. Alles, was passiert, wenn der Staat übernimmt, ist, dass alle gleich arm werden. Die Bevölkerung verarmt zusehends immer mehr, die Anfänge davon sind ja schon heute in Deutschland beobachtbar.
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Talamaur ist offline  
Alt 18.02.2014, 22:11   #22
Dave Bowman
Euer Liebden
 
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen
Alles, was passiert, wenn der Staat übernimmt, ist, dass alle gleich arm werden. Die Bevölkerung verarmt zusehends immer mehr, die Anfänge davon sind ja schon heute in Deutschland beobachtbar.
Aber damit erreichst du viele Menschen gar nicht, weil mit der vielgerühmten "Sozialen Gerechtigkeit" jede noch so bescheuerte, kontraproduktive und der Volkswirtschaft schadende Maßnahme gerechtfertigt werden kann. Hauptsache, alle und alles sind "gleich".

Ich finde es sehr gut und zuträglich, dass es viele Stromanbieter gibt. Wer da wirtschaftlich mithalten will, der muss sich eben äußerst kundenfreundlich geben. Das wiederum ist gut für den Konsumenten und den notwendigen Wettbewerb, der so ziemlich die einzige Garantie für Innovation, Service und Qualität ist. Staatliche und kommunale Unternehmen sind davon ja keineswegs ausgeschlossen. Als Beispiel kann ich aus eigener Erfahrung die Stadtwerke München anführen, die hart um Marktanteile kämpfen müssen und ihr monopolbedingtes Desinteresse am Kunden daher längst abgelegt haben. Heute ist es ein modernes und erfolgreiches Wirtschaftsunternehmen. Der Mythos vom Staat als dem besten Energieversorger kann beim besten Willen nicht aufrechterhalten werden.
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Dave Bowman ist offline  
Alt 18.02.2014, 22:13   #23
260Horse
Dauerhaft Gesperrt
 
Registriert seit: 08/2013
Ort: Hannover
Beiträge: 645
Zitat:
Zitat von Talamaur Beitrag anzeigen



Sry, falls sich das etwas demagogisch anhören sollte. Aber leider wird es genau so kommen, wenn der Staat Preise vorschreibt.
Treffer, und meine Rede.

Man stelle sich vor, die Telekom hätte (wie in den 70ern und 80ern Preismonopol), dann stünden hier vermutlich keine Verbindungsdaten am Handy von 8 Cent pro Minute zur Diskussion, sondern 30.

Die junge Generation schwenkt ja gerne mal auf den linken Flügel über (der rechte ist eh verpönt), nur...mit einem Flügel stürzt jede Taube ab.

Ein freier Wettbewerb bedingt gleichzeitig auch automatisch realistische Preise, eine Monopolstellung führt in den Aufstand.

Und ich rede hier nicht von dem ausbeuterischen System der Regierung, welche mit Müh und Not einen durchweichten Mindestlohn zustande bringen will.

Ganz im Gegenteil ist diese Regierung UNFÄHIG, hätte sie denn das Monopol über Strompreise, Gas oder andere Unternehmen drin, dann nämlich würde der jetzige ICE-Fahrer, der sich über Verspätungen oder ausgefallene Klimaanlagen beschwert, vermutlich dankbar sein, dass ein Güterzug mit Aufsprungrampe bestünde.

Weg mit dem Beamtenkram, weg mit Bürokratismus...in der Legislative,Exekutive und Judikaktive, aber vor allem Polizei, Grenzschutz, Bundespolizei bitte aufrüsten.
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Geändert von 260Horse (18.02.2014 um 22:18 Uhr)
260Horse ist offline  
Alt 18.02.2014, 23:24   #24
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Aber nein.

Wasser ist ja gelegentlich verstaatlicht worden.
Mit dem Effekt, daß die Preise gestiegen und die Infrastruktur
verlottert ist.

Daß Privatisierung niedrige Preise bedeutet, ist eine Mär.
Wie all die Rohstoffspekulationen zeigen (Wasser ist auch einer). Die
Milliarden, die bei den Spekulanten bleiben, bezahlt schließlich einer -
der Verbraucher. Egal, ob es sich um Kaffee, Kakao, Soja oder Wasser handelt.
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PIcasso1989 ist offline  
Alt 19.02.2014, 05:16   #25
la_manie
Lustiger Astronaut
 
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 4.803
Zitat:
Zu 1.
Vor 1,5 Jahren, und das geht auch heute noch.
Was verstehst Du weiterhin unter "würdigem Leben" ?
Hier wurde schon vorgerechnet, dass das effektiv 2,38€/Tag/Person sind. Das ist nicht würdig. Ich wohne ja bekanntermaßen im Osten, und selbst hier (wo ja angeblich alles billiger ist) kostet ein Mischbrot im übrigen 1,79€

Unter würdig verstehe ich nicht nur Brot und Wasser zu sich zu nehmen, sondern auch, jeden Tag mal eine warme Mahlzeit zu sich nehmen zu können.

Mit der Rückkehr zu staatlicher Versorgung der Grundbedürfnisse würde man eine gewisse Preisbremse einbauen MÜSEN, denn alle 4 Jahre sind ja Wahlen und eine Regierung, die die Preise so gestalten würde wie jetzt die Privatwirtschaft würde direkt abgewählt werden.
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la_manie ist offline  
Alt 19.02.2014, 09:46   #26
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von la_manie Beitrag anzeigen
Hier wurde schon vorgerechnet, dass das effektiv 2,38€/Tag/Person sind. Das ist nicht würdig. Ich wohne ja bekanntermaßen im Osten, und selbst hier (wo ja angeblich alles billiger ist) kostet ein Mischbrot im übrigen 1,79€
Und du isst ein ganzes Laib Brot am Tag, ja? Nein. Du isst vielleicht 15% von dem Brot. Das wären dann 1,79€ * 0,15 = 0,2685€ Brot/Tag für dich.
Und da werden die 2,38 € pro Tag schon wieder wahrscheinlicher.

Zitat:
Unter würdig verstehe ich nicht nur Brot und Wasser zu sich zu nehmen, sondern auch, jeden Tag mal eine warme Mahlzeit zu sich nehmen zu können.
Es sind ja noch 2,11€ übrig, von denen warm gegessen werden kann.
Versteh mich nicht falsch, ich finde das auch ein wenig extrem und bin mir absolut nicht sicher, wie lange man das tatsächlich durch ziehen kann. Wenn es aber hart auf hart kommt geht das sicherlich mal ein, zwei Wochen lang, auch ohne großartig seine Würde zu verlieren. Da hab ich schon wesentlich schlimme Sache erlebt.

Zitat:
Mit der Rückkehr zu staatlicher Versorgung der Grundbedürfnisse würde man eine gewisse Preisbremse einbauen MÜSEN, denn alle 4 Jahre sind ja Wahlen und eine Regierung, die die Preise so gestalten würde wie jetzt die Privatwirtschaft würde direkt abgewählt werden.
Das ist doch ganz einfach: Gestalten sie die Preise nicht so wie jetzt die Privatwirtschaft, müssen sie die Steuern erhöhen, um die Verluste gegenfinanzieren zu können. Dann werden sie auch abgewählt. Wollen sie auch die Steuern nicht erhöhen, werden die Anlagen verrotten, irgendwann nicht mehr funktionieren und eine ganze Stadt kriegt kein sauberes Trinkwasser mehr. Eine tolle Vision, diese staatliche Wasserversorgung.
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Talamaur ist offline  
Alt 19.02.2014, 11:20   #27
Red-Black
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Dave Bowman Beitrag anzeigen
Aber damit erreichst du viele Menschen gar nicht, weil mit der vielgerühmten "Sozialen Gerechtigkeit" jede noch so bescheuerte, kontraproduktive und der Volkswirtschaft schadende Maßnahme gerechtfertigt werden kann. Hauptsache, alle und alles sind "gleich".

Ich finde es sehr gut und zuträglich, dass es viele Stromanbieter gibt. Wer da wirtschaftlich mithalten will, der muss sich eben äußerst kundenfreundlich geben. Das wiederum ist gut für den Konsumenten und den notwendigen Wettbewerb, der so ziemlich die einzige Garantie für Innovation, Service und Qualität ist. Staatliche und kommunale Unternehmen sind davon ja keineswegs ausgeschlossen. Als Beispiel kann ich aus eigener Erfahrung die Stadtwerke München anführen, die hart um Marktanteile kämpfen müssen und ihr monopolbedingtes Desinteresse am Kunden daher längst abgelegt haben. Heute ist es ein modernes und erfolgreiches Wirtschaftsunternehmen. Der Mythos vom Staat als dem besten Energieversorger kann beim besten Willen nicht aufrechterhalten werden.
Korrekt. Gibts ja doch ein Thema mit Gemeinsamkeiten. Es bringt rein garnichts wenn Preisfestsetzung von staatlicher Seite betrieben wird. Das hat im Kommunismus schon nicht funktioniert, und wird auch in Zukunft nicht
funktionieren.

Des Weiteren wie Dave Bowman bereits richtig ausführte, schließt das ja die öffentliche Hand als Eigner nicht aus. Bloß mit dem Unterschied, das hier auf kommunaler Ebene also direkt vor Ort Entscheidungen getroffen werden, und nicht von übergeordneten Stellen.
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Geändert von Red-Black (19.02.2014 um 15:22 Uhr)
Red-Black ist offline  
Alt 19.02.2014, 11:31   #28
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von Red-Black Beitrag anzeigen
Des Weiteren wie Dave Bowman bereits richt ausführte, schließt das ja die öffentliche Hand als Eigner nicht aus. Bloß mit dem Unterschied, das hier auf kommunaler Ebene also direkt vor Ort Entscheidungen getroffen werden, und nicht von übergeordneten Stellen.
Kommunale Beteiligung wird ja auch bei Privatisierung nicht gänzlich ausgeschlossen. Hier bei uns sind die Stadtwerke in einer GmbH - also privatwirtschaftlich - organisiert, wobei die Stadt aber mit 51% Mehrheitseigner ist. Sie hält sich aber mit politischen Entscheidungen zurück, sondern trifft allenfalls wirtschaftliche, wenn sie sich überhaupt einmischt, was nur sehr selten passiert. Es ist ein Geschäftsführer eingesetzt, der nicht angehöriger der Stadtverwaltung ist und in eigener Verantwortung Entscheidungen trifft. Das funktioniert überwiegend gut. Das Problem: Es gibt einen Sozialtarif, der politisch motiviert (Stadt ist wie gesagt Mehrheitseigner) unterhalb des Selbstkostenpreises angesetzt ist, womit die, die den normalen Tarif zahlen, eigentlich zu viel zahlen. Allerdings hält sich das noch in Grenzen. Ich habe prinzipiell überhaupt nichts gegen solche Tarife und finde es eigentlich gut, wenn die Wasser- und Gasversorgung für die bedürftigen so geregelt wird, als dass mit Steuergeldern nachsubventioniert werden muss. Das birgt allerdings auch ein gewisses Risiko - das nämlich, dass möglicher Weise die Tarife irgendwann so weit auseinanderklaffen, dass alle die, die nicht diesen Sozialtarif zahlen, sich ihr Wasser und ihr Gas nicht mehr leisten können. Davon sind wir aber zu mindest hier noch relativ weit entfernt.
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Talamaur ist offline  
Alt 19.02.2014, 12:51   #29
Dave Bowman
Euer Liebden
 
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
Zitat:
Zitat von PIcasso1989 Beitrag anzeigen
Daß Privatisierung niedrige Preise bedeutet, ist eine Mär.
Naja, was niedrige Preise seien, liegt auch im Auge des Betrachters, nicht?
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Dave Bowman ist offline  
Alt 19.02.2014, 13:09   #30
260Horse
Dauerhaft Gesperrt
 
Registriert seit: 08/2013
Ort: Hannover
Beiträge: 645
Ich kann mich jedenfalls an Zeiten erinnern, so in den 90ern, als das mit den Privatanbietern langsam losging.
Da gab es ja Listen welcher Anbieter zu welcher Tageszeit am günstigsten war.
Oder auch noch in den 80ern, als ich meine Oma anrief und sie sagte, ich solle auflegen, sie riefe zurück, weil zu teuer wegen FERNGESPRÄCH.
Bedeutete damals Hannover>>Celle.

Und auch in den Telefonzellen sind mehr Groschen versandet, als es das schmale Budget durchs Prospekte verteilen eigentlich erlaubte.

Anekdoten eben, irgendwann hat die Flat alles revolutioniert, der Erstanbieter war nicht die Telekom, und so mussten sich alle Anbieter dem Markt anpassen.

In der sozialistischen Gleichmacherei jedenfalls gab es nicht einmal Privatanschlüsse für jedermann.
Erster Anschluss 1994.
Quelle :
Meine Partnerin, aufgewachsen in der Oberlausitz.

Der freie Markt ist enorm wichtig.
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Geändert von 260Horse (19.02.2014 um 13:12 Uhr)
260Horse ist offline  
 

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