|
Du befindest dich im Forum: Grundsatzdiskussionen. Themen, die man grundsätzlich von verschiedenen Seiten betrachten kann. Hier kannst du über Themen diskutieren, die sich nicht auf aktuelle Ereignisse beziehen und dennoch Diskussionsstoff bieten. Das können Themen aus Religion, Wirtschaft, Politik, Gesundheit, Wissenschaft, usw. sein. Zum Beispiel "Ist eine Berufsarmee sinnvoll?" oder "Sollten Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen?" Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
|
Themen-Optionen |
12.12.2014, 07:51 | #11 | ||
Special Member
Registriert seit: 10/2008
Beiträge: 7.293
|
Die Folter ist das Dahinvegitieren. auf der anderen Seite ist es schlechter Stil, sich auf ein moralisches Podest zu stellen, sich gleichzeitig aber auch von der US Army beschützen zulassen, die man an den Pranger stellt.
|
||
13.12.2014, 10:26 | #12 | ||
abgemeldet
|
Wer seinen Feind foltert, weil dieser "ja auch was böses gemacht hat", lässt sich auf dessen Niveau herab und disqualifiziert sich somit als "gute seite".
Die von mikelihno zitierte Aussage von Cheney finde ich Kindergarten. Und solche Leute die mit solchen lächerlichen Argumenten kommem, sind an der macht. Als gebe es nicht noch 100 andere Möglichkeiten zwischen foltern und jemanden küssen Unterm strich...ich finde foltern ist grausam und jeder der sowas zu verantworten hat ob USA oder Taliban oder oder, macht sich bei mir unbeliebt.
|
||
13.12.2014, 10:37 | #13 | |||
Golden Member
Registriert seit: 06/2013
Beiträge: 1.247
|
Zitat:
Ich hatte mal ein Seminar an der Uni über das Thema Foltern ja/nein? Und das perfide bei der Sache ist: Es gibt (vielleicht nicht unbedingt moralisch gute, aber gute) Gründe für die Folter. Nur wo hört sie auf? Kann man als Demokratie, die vorgibt die Rechte des Menschen zu schützen, sowas gutheißen? Ist die Folter denn dann überhaupt sinnvoll, denn unter Folter sagen Menschen, selbst wenn sie nichts Wissen, alles um der Folter zu entgehen. Andererseits, sagt die CIA ja selbst: Sie hat uns was gebracht, wir haben damit andere Menschen retten können. (Und ich glaube ihr in der Hinsicht, daß dies halt nicht nur Rechtfertigung war.) ich persönlich halte von der Folter nichts. ich halte sie eine Demokratie nicht angemessen, sie für barbarisch und unmenschlich. Aber ich kann die Leute verstehen, die meinen um 100 Menschen zu retten, muß man einen quälen.
|
|||
13.12.2014, 11:22 | #14 | ||||||
lass das!
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
|
Zitat:
M.E. gibt es sehr wohl ein "falsch", und zwar genau da, wo man bewußt gegen Menschenrechte verstößt. Zitat:
Ich finde auch nicht, daß es dabei um Moral geht, sondern um Ethik. Zitat:
"Ja, wir haben das ja nur gemacht um Menschen zu retten". Glaube ich keine Sekunde (nicht nur in Bezug auf den aktuellen Fall, sondern in Bezug auf alle apologetischen Stellungnahmen zur Folter). Zitat:
Ich finde, man hat so ziemlich jeden Respekt verwirkt, wenn man einerseits meint auf der Seite des Rechts zu stehen und sich andererseits dann Methoden bedient, die gegen Recht verstoßen. Abgesehen davon, wenn dies bekannt wird, erzeugt es nur neue Gewalt, das ist keine neue Erkenntnis. Folter ist auch ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Es zeigt nämlich, daß man in der Prävention versagt hat und nun keine anderen Mittel mehr sieht
|
||||||
13.12.2014, 12:01 | #15 | ||
Platin Member
Registriert seit: 04/2012
Beiträge: 1.792
|
Das erschreckende an dem Berricht, ist ja gerade, dass teilweise nach 4 Jahren noch weitergefoltert wurde etc. also zu Zeitpunkten wo es klar war, dass keine "dringenden " Erkenntnisse mehr zu erwarten waren
Man bekommt fast das GefÜhl, da wurden die ersten Gefangenen gleich noch als Versuchskanninchen für Foltermethoden genutzt
|
||
13.12.2014, 22:09 | #16 | ||
Special Member
Registriert seit: 10/2008
Beiträge: 7.293
|
der US Geheimdienst hat sogar die Ergebnisse der Folterungen in nazi-KZs ausgewertet. selbst die Pharmaindustrie hat von den menschenverachtenden Experimenten profitiert.
|
||
22.12.2014, 08:53 | #17 | |||
Projekt Hedonismus
Registriert seit: 05/2000
Ort: Mönchengladbach
Beiträge: 13.330
|
Zitat:
Das Problem ist dabei allerdings, daß Menschenrechte nicht überall Menschenrechte sind. Wie man ja eindeutig sieht, wenn man die Grundgesetze der USA und Deutschland vergleicht. In den USA ist es durchaus möglich, die Menschenrechte zu verlieren, wenn man bestimmte Taten begeht. Ich denke da an die Todesstrafe, bei der das fundamentalste Recht des Menschen, nämlich das Recht auf Existenz gestrichen wird. Ein Staat, der die Todesstrafe ausspricht und im Grunde damit schon die größte Menschenrechtsverletzung begeht, die überhaupt möglich ist, kann auch foltern. Auch beim NSA-Skandal haben wir gesehen, daß Recht und Gesetz für die USA oft bei den eigenen Grenzen enden. Die Grundmotive mögen grundsätzlich guter Natur sein...obwohl auch das diskussionswürdig ist, aber: der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert. Inwiefern das ethisch und moralisch vertretbar ist, einem Menschen Leid zuzufügen, um 100 Menschen zu retten, ist eine schwierige Frage, die wohl nicht zur Zufriedenheit einer Allgemeinheit beantwortet werden kann. Ich persönlich bin froh, in einem Staat zu leben, in dem die Menschenrechte so hoch geschätzt werden. Vor einigen Jahren (2002) gab es in Deutschland den Fall Jakob von Metzler. Der Täter Magnus Gäffgen entführte ein Kind und wurde dann aber gefasst. Das Kind blieb allerdings noch verschwunden. Der damalige Polizeivizepräsident, sein Name ist mir jetzt entfallen, ordnete im Verhör, die Androhung von Gewalt an, um das Kind eventuell noch aufzufinden. Es soll wohl auch zu Schlägen gekommen sein. Es ging ein riesiger Aufschrei durch die Presse und die Diskussion entbrannte, ob die Androhung von Gewalt und die "leichte" Gewalt der Schläge, also Folter, ethisch vertretbar sei. Der Polizeivize ist im Endeffekt vor Gericht gelandet und verurteilt worden. Die Öffentlichkeit war natürlich absolut auf seiner Seite. Gebracht hat es im Endeffekt nichts, denn das Kind war bereits tot. Ich erwähne das jetzt, weil es für mich das perfekte Beispiel ist, um aufzuzeigen, daß Ethik und Moral leider auch oft versagt und genau so wenig perfekt ist, wie alles am Menschen. Die Gesetze und auch die Ethik sagt dir ganz klar, dass Folter was schlechtes ist...aber die persönliche Ethik..vielleicht sogar die allgemeingültige sagt jedoch auch, dass es ethisch nicht vertretbar wäre, nicht alles zur Rettung des Kindes zu unternehmen. Es ist manchmal mehr als schwierig, eine Grenze zu setzen. Was wiegt höher. Die Rechte eines Verbrechers oder die des Opfers. Ein jeder würde jetzt sagen: Ist doch logisch. Die des Opfers natürlich! Aber unser Grundgesetz lässt es eigentlich nicht zu.
|
|||
22.12.2014, 12:59 | #18 | ||
Senior Member
Registriert seit: 09/2014
Beiträge: 843
|
die Sache ist doch ganz einfach.
Folter muss verboten sein und bleiben. wenn dann im Einzelfall, z.B. um Gefahren für jemandes Leben abzuwenden, jemand foltert, dann muss er es eben tun, und diese rechtliche Hürde überspringen. Die Tatumstände werden bei Gericht dann mit abgewogen. Es darf einfach nicht pauschal erlaubt sein.
|
||
23.12.2014, 13:58 | #19 | ||
Moderator
Registriert seit: 07/2005
Ort: Frankfurt
Beiträge: 10.082
|
Folter muß grundsätzlich verboten sein !
Mal angenommen ein nicht demokratisches System foltert einen dem Widerstand Angehörigen um einen Anschlag zu verhindern bei dem Regimetreue Menschen sterben sollen,wäre dieses System dann nicht auch dazu berechtigt wenn es durch die Folter Leben rettet? Die Aussage das für ein Leben das Leben vieler Anderer auch gerettet wird müßte dann doch hier dann auch Anwendung finden können .....
|
||
23.12.2014, 15:26 | #20 | ||
Special Member
Registriert seit: 10/2008
Beiträge: 7.293
|
manchmal muß eben ein Menschenleben geopfert werden, um viele zu retten. siehe die Schleyer Entführung. daß nach der Befreiung der Lufthansageiseln Schleyer nicht mehr lange Leben würde, war den Verantwortlichen klar. hätte man die Hände in den Schoß legen sollen? oder gar die inhaftierten Terroristen freilassen? das hätte zu noch mehr Terroranschlägen geführt.
|
||