NBUC

Dann wäre Schule doch eigentlich der Raum um zu lernen, dass die Kleidung des Gegenübers kein Freibrief ist für irgendetwas, was bei anderer Bekleidung nicht auch erlaubt wäre.
So wird die praktische Grenze nur immer weiter von denen bestimmt, welche sich Übergriffigkeiten herausnehmen.
Und wie lange wird so etwas denn wirklich ablenken, wenn es keine herausragende Show/Provokation mehr ist?

FrauBlume

Sternenmeer

der Ansatz deiner Überlegung ist nachvollziehbar, aber setzt m.M. an der falschen Stelle an. Jungs, die später Männer werden, muss man beibringen, dass eine Frau an erster Stelle ein Mensch ist und daher unantastbar ist, egal wie sie rumläuft.

Bei sexueller Gewalt gibt es keine Entschuldigung.
Kleidung ist kein Schutz vor sexueller Gewalt. Es gibt unzählige Frauen, die nicht sexuell aufreizend gekleidet waren und sind, die Opfer werden. (Abgesehen davon, dass auch Männer und Kinder potenzielle Opfer sein können, da zieht das Argument ja auch nicht)

Bei Frauen kann man ggf. anders Prävention betreiben. Selbstbewusste Frauen werden seltener Opfer sexueller Übergriffe. Frauen muss man einbläuen, dass alles was sie nicht möchten, nicht gemacht werden darf.
Viele Frauen können nicht verbalisieren, was sie wollen und was nicht. Die denken, dass das ja eigentlich ein Kompliment ist und drucksen dann rum, obwohl sie sich unwohl fühlen.

Frauen brauchen Selbstwertgefühl und Männern muss man anerziehen, dass Frauen - egal wie sie gekleidet sind - unantastbar sind. Das ist die einzige Lösung. Diese Kleiderdebatte verschleiert einfach nur das Problem.

dear_ly

Ich finde auch, es sollte mehr Aufklärung betrieben werden.
Gerade gab es doch auch einen Fall in Utah, wo ein Mädchen fast vom Schulball geworfen wurde, weil die (ca 3 cm breiten) Träger nicht der Schulordnung entsprachen - ihre Schultern hätten bedeckt sein müssen.
Sie fühlte sich dadurch beschämt und schuldig....wegen Trägern ihres Kleides! Oder ein anderes Mädchen, das neonfarbene Kleidung tragen musste, auf der "Verstoß gegen die Kleiderordnung" stand.
Ähnlich wie diese Shirts in der Schule. So bringt man Mädchen bei, dass sie sich zu schämen haben, wenn sie sich nicht so anziehen wie andere es wollen und so bringt man Jungs bei, dass sie Mädchen, die sich angeblich "falsch" anziehen, degradieren dürfen.

Wie gesagt, nix gegen eine Kleiderordnung wie auf der Arbeit. Aber nicht auf SO eine Art und Weise.

Giorgie Indigo

Vergewaltigung/Begrabschen ist durch nichts zu rechtfertigen - Punkt. Aber: ich habe wenig Verständnis für Geschlechtsgenossinnen, die sich in knappste Fummel quetschen und dann ganz empört tun, wenn Männer darauf z.B. mit auffälligen Blicken reagieren. Wir wählen alle unsere Kleidung AUCH nach der zu erwartenden Wirkung auf unsere Mitmenschen aus. Kann mir keine(r) erzählen, dass dem nicht so ist. Wenn eine Frau nicht körperlich begutachtet werden will, warum zieht sie sich dann Hosen an, aus denen der halbe Hintern raushängt?

Und dass nicht auch schon 14-jährige Mädels wissen, dass halbnackte Hintern einen sexuellen Reiz darstellen, kann mir auch keiner erzählen. Die leben doch nicht auf dem Ponyhof heutzutage. Was ist denn DAS Thema in der Pubertät? Ich nehme an, dass viele 14-jährigen noch nicht ernsthaft Sex wollen. Aber zumindest gedanklich dürfte das Thema für die meisten eine große Rolle spielen. Ich denke, viele Teenies wollen "sexy" gefunden werden ... verstehen Sexyness aber mangels Erfahrung und ausgereiftem Körperbewusstsein eher als abstrakten Coolness-Faktor. Eine 14-jährige möchte sexy sein, weil irgendwelche Promis es ihr vorleben; weil sie dafür in ihrer Peergroup Bewunderung erntet. Mit dem realen Wunsch nach Sex dürfte es oft wenig zu tun haben. Ich kann mich noch erinnern, wie ich als Teenie ständig gejammert hab: "Menno, ich will endlich Sex!" ....Penisse aber einfach nur eklig fand. So ein junges Mädel hat nicht wirklich eine Vorstellung davon, wie es sich anfühlt, als sexuelles Wesen wahrgenommen zu werden. Vor genau diesem Hintergrund finde ich ein Verbot in der Schule nicht ganz abwegig.

Dass es einer Frau unangenehm ist, wie ein Stück Fleisch begutachtet zu werden, kann ich verstehen - nicht aber, wie man das unangenehm finden und TROTZDEM knappste Klamotten tragen kann. Die Erwartung, dass Männer beim Anblick eines halb entblößten Hinterns völlig neutral zu bleiben und nichtmal länger hinzugucken haben, finde ich weltfremd. Ich persönlich kann mir auch keinen anderen Grund für das Tragen von Hotpants vorstellen als den Wunsch, sich zu präsentieren. Um den tollen Tragekomfort geht es wohl kaum. In einem knallengen Höschen aus - i.d.R. - Jeans-Stoff schwitzt man doch wie Sau, und wenn es noch so kurz ist! Das Bedürfnis nach Luft an den Beinen hab ich an knallheißen Tagen auch; das erreicht man aber sogar besser mit weiter geschnittenen Hosen - und am allerbesten m.M.n. mit Röcken/Kleidern.

NBUC

Klar, aber das sollte man ja nicht aufrechnen. Die einen dürfen an(ausziehen) die anderen dürfen gucken.
Beide hysterische Verbotsreaktionen liegen meines Erachtens im Wunsch über "Moral" und folgend Sanktionsdrohungen sich illigitime Macht zu besorgen.

la_manie

Ich habe selbst im Büro normale Hotpants getragen (also welche die bis über den Hintern gehen), wenn das Wetter danach war.
Mir wäre nicht im Traum eingefallen zu schwitzen, nur weil das ein paar Kollegen stören könnte.

Vor den scheusslichen Krawatten des Abteilungsleiters bleibe ich schließlich auch nicht verschont.

Eine Gesellschaft, die ihre Werbung immer sexier, immer aufreizender und provokant gestaltet aber sich gleichzeitig dafür einsetzt, dass ihre Frauen/Mädchen sich "zurückhaltend" kleiden hat meiner Meinung nach ein Grundsatzproblem.

amicelli8

Ich denke auch, dass Frauen, die hot pants tragen einen sexy Eindruck hinterlassen wollen bzw schön sein wollen.
Die einen wollen ihren schokadenseiten präsentieren (hintern, Beine), die andere wollen zeigen wie selbstbewusst sie zu ihrer nicht so tollen Figur stehen, manchen ist bestimmt auch bloß heiß. Schlimm finde ich daran nichts.
Man könnte jenen Frauen, die so was nicht tragen ja auch unterstellen, dass sie nicht zu ihrer figur stehen oder cellulite haben, die sie verstecken müssen.

Mich störts nicht. Mich stört auch sonst kein Kleidungsstil.soll doch jeder anziehen, was er will. Von dresscode halte ich null. Wenn man keine von der Firma zur Verfügung gestellte Arbeitskleidung bekommt, sollte jeder tragen dürfen was er/sie will. Auch in der Schule.

Kaesekuchen

Ich bin mir da nicht sicher. Kann mir schon vorstellen, dass die Mädels nur mit der Mode gehen wollen und den Gedanken nicht zu Ende gedacht haben. ODER sie haben zumindest nicht darüber nachgedacht, dass ihnen jetzt nicht nur die (noch) unschuldigen Jungs aus ihrer Klasse auf den Hintern oder den entblößten Bauch schauen.

Ja, ich denke auch, genau das ist das Problem. "Sex sells" bleibt doch weiterhin das Motto. Und dennoch - oder gerade deshalb - empört man sich, wenn die Mädchen rumlaufen, wie sie es in der Werbung, in der Modezeitschrift, der Soap oder in dem Musikvideo gesehen haben.

Aber müsste das Ziel nicht sein, genau das zu schaffen? Statt zu akzeptieren, dass man dunkle Gassen oder knappe Outfits meiden sollte, müsste man dafür sorgen, dass dunkle Gassen und knappe Outfits keine "Einladung"/Gefahr mehr darstellen.
Stattdessen den Menschen die Schuld zu geben, die durch eine dunkle Gasse gehen oder Hotpants tragen, ist ja genau das, was vor allem die Schülerinnen als "victim blaming" empfinden.

Was ich schon verstehen kann. Auch wenn ich selbst zu den Menschen gehöre, die dunkle Gassen und knappe Outfits vermeiden.

FrauBlume

Ich war mir lange meiner sexuellen Reize nicht bewusst. Bin es mir tlw. heute auch noch nicht bewusst. Denke, dass Mode bei 14 Jährigen eine viel größere Rolle spielt als das Bedürfnis sexy zu sein. bzw. sexy sein wird mit hübsch verwechselt.
Und die typischen Hotpantsträgerinnen, die ich sehe, machen nicht den Eindruck als wollen sie unbedingt sexy wahrgenommen werden, sondern eher als süß oder als hübsch. Oftmals stimmt Fremd- und Selbstwahrnehmung nicht. Hab ich auch bei meinem Exfreund immer wieder festgestellt. Ich zieh mein "süßes" Kleid an, mein Exfreund schaut mich an und meint "geil".
Ich persönlich zieh die Dinger an, wenn ich nichts mehr im Schrank habe bzw. weiß, dass ich mich z.B. auf den Boden setzen werde, was mit Rock umständlicher sein kann.


Und ich finde, dass man auch nackt von einem Mann verlangen kann, dass er nicht komplett ausrastet. In der Sauna halten die sich ja auch zurück. Wie gesagt, kurzer Blick ist ja normal, aber Dauergaffen und hinterherbrüllen und womöglich noch anfassen... das kann sich jeder Mann verkneifen.

Ehrlich gesagt finde ich immer das Rumgehacke auf Mädels, die sich doch was anziehen sollen, wenn sie nicht belästigt werden, immer als absurd aggressiv, gerade wenn es von Frauen kommt. Sollte man nicht gerade auch als Frau dafür eintreten, dass Frauen auf der Straße so rumlaufen dürfen ohne, dass sie dafür belästigt werden? Liegt das nicht auch im eigenen Interesse?

Lynxx

Schuluniform!
Damit würde Drama in alle Richtungen abgewendet.