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Du befindest dich im Forum: Kummer und Sorgen. Dieses Forum bietet dir die Möglichkeit, deine Sorgen nieder zu schreiben, welche nichts mit Liebe oder Herzschmerz zu tun haben. Liegt dir etwas auf dem Herzen, was dir Sorgen bereitet und du nicht weiter weisst? Dann wartet hier immer ein offenes Ohr auf dich. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 16.01.2012, 19:44   #1
Albus
Member
 
Registriert seit: 08/2011
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 279
Ich halte es nicht mehr aus

Ich halte es nicht mehr aus. Ich schäme mich, dass ich ständig jammere, aber es geht mir so beschissen, dass ich mit jemandem darüber sprechen muss.

Ich habe euch ja schon mehrmals gesagt, dass ich noch nie eine Freundin hatte, und dass mein Freundeskreis auch immer kleiner wird, dass ich aber alles daran setze, dass sich das ändert.

Nun gibt es einen Kommilitonen, mit dem ich mich sehr gut verstehe: Wir reden vor nach den Kursen zusammen, wollen noch diese Woche was zusammen unternehmen, usw. Wir sind wirklich auf einer Wellenlänge. Und daraus könnte eine wirklich gute Freundschaft werden. Nun aber habe ich erfahren, dass er eine Freundin hat. Einerseits gönne ich ihm das auch, aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mich das deprimiert. Ich wollte ihm vorschlagen, dass wir regelmässig was unternehmen, auch am Wochenende, wollte ihm sogar vorschlagen, dass wir zusammen mit ein paar anderen Leuten in Urlaub fahren. Nun brechen alle meine Pläne zusammen. Wenn er eine Freundin hat, hat er bestimmt was Besseres zu tun, als mit mir was zu unternehmen. Ich kann das verstehen, da ich selbst wohl das Gleiche tun würde, aber es tut so weh.

Endlich bin ich wieder jemandem begegnet, mit dem ich mich bestens verstehe. Daran wird sich auch nichts ändern, aber die Tatsache, dass er eine Freundin hat (und mit ihr schon seit ein paar Jahren zusammenlebt!) setzt eine Kluft zwischen uns: Wir haben ein radikal anderes Leben.
Alle Zeichen standen darauf, dass er wie ich Single ist und so habe ich mir insgeheim auch erhofft, dass wir darüber sprechen können. Aber jetzt? Kann er mich noch verstehen?

Ich habe mir dieser Person so verbunden gefühlt, weil wir uns trotz allem sehr ähnlich sind (vom Charakter her natürlich). Dadurch, dass er eine Freundin hat, stellt sich für mich auch die Frage: Wie hat er das geschafft? Was mache ich da falsch?

Und ich muss zugeben, dass ich irgendwie auch ein bisschen neidisch bin: Er hat das, was seit Jahren mein sehnlichster Traum ist: eine glückliche Beziehung, ein glückliches Leben. Er hat seine Jugend genutzt, ich habe sie verschwendet. Ihn finden die Frauen interessant, mich nicht. Er führt das Leben eines jungen Mannes, ich das eines Jugendlichen. Ich habe den Eindruck, dass uns so viel trennt.

Den Kontakt zu ihm werde ich deswegen natürlich nicht abbrechen, ganz im Gegenteil. Aber ich hatte mir so erhofft, dass ich einen guten, ja vielleicht sogar besten Freund in ihm finden würde: jemand, mit dem man über alles reden kann; jemand, der einen versteht und einem Ratschläge geben kann. Wird er da noch können? Ausserdem schäme ich mich dafür, dass ich im Leben noch nichts geschafft habe. Ich weiss gar nicht, ob ich ihm das alles erzählen kann. Aber verschweigen und auf glücklich tun?

Vielleicht findet ihr mich und mein Verhalten lächerlich. Und vielleicht habt ihr sogar Recht damit. Aber ich kann nicht mehr, ich halte es nicht mehr aus. Was soll ich da machen? So kann das nicht weitergehen. Ich werde noch verrückt, ich bin am Rande des Nervenzusammenbruchs!

Geändert von Albus (16.01.2012 um 20:04 Uhr)
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Alt 16.01.2012, 19:44 #00
Administrator
Hallo Albus, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 16.01.2012, 20:07   #2
Albus
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Themenstarter
 
Registriert seit: 08/2011
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 279
Bitte, helft mir! Ich weiss nicht mehr, was ich tun soll!
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Alt 16.01.2012, 20:09   #3
PrincessGothica
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Registriert seit: 10/2011
Ort: NRW
Beiträge: 238
Du machst dein Lebensgefühl viel zu stark von anderen Menschen abhängig: Sei es was sie haben was du nicht hast, sei es das sie dich sehen könnten, wie du nicht gesehen werden magst.

Das du deinem Kumpel nacheifersüchtelst weil er (möglicherweise) keine Zeit mit dir verbringen will wirkt schon schräg.
Auch eine Beziehung würde aus dir keinen glücklicheren Menschen machen, das kannst halt nur du.
Mein Empfinden beim lesen deines Eingangsposts und deinen anderen Threads ist halt, dass du an jemanden (auch dich selbst) Erwartungen stellst, der diese gar nun mal gar nicht erfüllen muss. Ich fürchte nur, das ist dir gar nicht bewusst?

Red doch mal unverbindlich mit der Seelsorge.
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Alt 16.01.2012, 20:21   #4
Albus
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 08/2011
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 279
Ich würde es ein bisschen anders formulieren: Ich sehne mich danach, im richtigen Leben auf einen Menschen zu treffen, der etwas Ähnliches empfindet wie ich, und der mich daher verstehen kann. Jemand, mit dem ich mich identifizieren kann. Jemand, mit dem ich über meine Probleme reden kann. Eine Art "bester Freund" eben.

Um glücklicher zu werden, muss schon einiges gegeben sein. Seit Juli 2011 habe ich den Eindruck, dass mein Leben den Bach runtergeht: Meine grosse Liebe hat schon einen Freund, ich wurde von vermeintlichen Freunden enttäuscht, ich weiss nicht, wie ich meine beruflichen Ziele erreichen soll (ich bin zwar gut im Studium, aber die Hürden sind immer höher), usw. Das einzige Gebiet, auf dem ich noch Erfolgserlebnisse vorweisen kann, ist das Studium. Und ich brauche diese Erfolgerlebnisse, sie sind sozusagen mein Benzin.

Eine Beziehung würde mich vielleicht insofern glücklicher machen, als ich merken würden, dass mich eine Frau so liebt, wie ich bin; dass mich eine Frau so toll findet, dass sie sich Leben vorstellen kann, ihr Leben mit mir zu verbringen. Es würde mir das Gefühl geben, dass ich etwas wert bin.

Ich weiss, dass ich mich und an andere manchmal hohe Erwartungen habe. Aber weisst du, ich sehne mich nach einem richtigen besten Freund, mit dem ich vieles zusammenmachen kann. Bei diesem Kommilitonen hätte es funktionieren können. Ich wollte ihm vorschlagen, dass wir diesen Sommer gemeinsam was machen. Aber nun? Nun werde ich warhscheinlich ganz alleine sein. Ich leider unter dieser ständigen Einsamkeit.

Klar bin ich ein bisschen neidisch auf die Erfolge anderer (ich kann mich aber trotzdem sehr gut mit ihnen verstehen, es ist nicht so, als wäre ich dann so verbittert, dass ich ihnen das zu spüren gäbe!), weil sie eben Dinge erreicht haben, wovon ich seit Jahren träume. Und ich frage mich dann eben, was sie haben, was ich nicht habe.

Ich weiss echt nicht, wie ich das verändern kann...
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Alt 16.01.2012, 20:28   #5
PrincessGothica
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Registriert seit: 10/2011
Ort: NRW
Beiträge: 238
Das du dich nach jemanden sehnst, der dir wirklich ein Freund und/oder Partner ist, der Anteil an deinem Leben nimmt, ist nichts falsches, versteh mich da bitte nicht falsch.

Was ich sagen wollte ist, ich glaube nur, mit deiner Einstellung, die sich ja schon irgendwie sehr in dein Herz festverbissen hat, wirst du so nur immer wieder entäuscht und ärgerst dich. Das ist zumindest meine Vermutung, ich bin aber keine Psychologin und ganz sicher auch nicht der Weisheit letzte Bastion. Ich hab nur einwenig Angst, das du dich immer im Kreis drehen wirst.

Deswegen auch mein Tipp mit der Seelsorge.
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Geändert von PrincessGothica (16.01.2012 um 20:32 Uhr)
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Alt 16.01.2012, 20:53   #6
Albus
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 08/2011
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 279
Ja, aber ich habe doch noch eine Würde. Es ist vielleicht das letzte, was mir übrig bleibt. Und zur Seelsorge oder zum Psychologen zu gehen, würde in meinen Augen meine Würde verletzen. Ich weiss aber wirklich nicht, wie ich das ändern soll.

Nehmen wir diesen Kumpel als Beispiel. Ich habe Angst, dass ich durch meine Situation alles kaputt mache. Ich möchte gerne, wenn auch er sich das wünscht, dass wir ab-und-zu was zusammen unternehmen, möchte aber nicht wie eine Klette sein. Andererseits möchte ich ihm nichts vormachen: Ständig den glücklichen Typen zu spielen, wie ich das bisher immer gemacht habe (als Schutzmassnahme), das kann ich einfach nicht mehr. Wenn ich ihm ein bisschen von meinen Problemen erzähle, besteht da nicht die Gefahr, dass er die Nase voll hat und den Kontakt abbricht? Andererseits brauche ich jemandem zum Reden. Nicht unbedingt den ganzen Abend, aber zumindest ein bisschen. Und irgendwie habe ich Angst, dass ich mit meinem Neid alles kaputt mache.

Was würdest du an meiner Stelle tun? Wie würdest du versuchen, das Problem zu lösen? Würdest du einem Kumpel, den du noch nicht so lange kennst, dem du dich aber verbunden fühlst, von deinen Sorgen erzählen?
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Alt 16.01.2012, 20:58   #7
PrincessGothica
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Registriert seit: 10/2011
Ort: NRW
Beiträge: 238
Nein ich würde niemandem den ich noch nicht lange kenne meine Lebensgeschichte erzählen und ihm meinen Kummer aufdrücken und nein, Würde und Seelsorge hat für mich nichts miteinander zu tun. In meiner Pubertät hab ich ständig die Hilfe der Nummer gegen Kummer in Anspruch genommen, weil meine Freunde bereits die Nase voll hatten.

Das meine ich übrigens mit "im Kreis drehen".
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Alt 16.01.2012, 21:22   #8
Albus
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 08/2011
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 279
Ich habe der Psychotherapeutischen Beratungsstelle meiner Uni ersteinmal eine E-Mail geschrieben: Sie bieten auch E-Mail-Beratungen an. Vielleicht lasse ich mir von ihnen auch einen Termin geben.

Aber weisst du, es ist wirklich schlimm. Diese hohen Erwartungen an mich selbst und an die anderen machen mir das Leben kaputt. Das mit diesem Kumpel hat mich sowas von fertig gemacht.
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Alt 17.01.2012, 05:47   #9
PrincessGothica
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Registriert seit: 10/2011
Ort: NRW
Beiträge: 238
Finde ich gut, dass du die Email geschrieben hast!
Verbann wirklich den Gedanken das Hilfesuchen etwas mit Würdelosigkeit zu tun hat!

Ja das glaube ich, da scheint die Chemie zwischen euch zu stimmen, aber gerade deswegen wär es schade, wenn das aufgrund vom Gedankenkarussel zerbricht.

Ach so, wenn ihr euch gut versteht und auf einer Wellenlänge seid, dann ist seine Freundin mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Sympathische; vielleicht solltest du das so betrachten, statt dich im Gedanken zu verennen sie stände zwischen euch.
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Alt 17.01.2012, 06:37   #10
Albus
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Registriert seit: 08/2011
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 279
Zitat:
Zitat von PrincessGothica Beitrag anzeigen
Ach so, wenn ihr euch gut versteht und auf einer Wellenlänge seid, dann ist seine Freundin mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Sympathische; vielleicht solltest du das so betrachten, statt dich im Gedanken zu verennen sie stände zwischen euch.
Guten Morgen!

Genau das habe ich mir auch gerade gedacht. Daher glaube ich, dass ich meinem Kumpel mal vorschlagen werde, dass wir auch gerne was zusammen mit seiner Freundin unternehmen könnten (zum Beispiel ein Filmabend).

Du hast ansonsten vollkommen Recht: Ich habe an sich viel zu viele Prinzipien (eine Schulfreundin hatte sich ein bisschen (freundlich natürlich) über mich lustig gemacht und mich als "Herr der Prinzipien" bezeichnet). Dazu gehört zum Beispiel auch, dass ich meine Freunde mit meinen Problemen nicht belasten möchte (zugegeben auch aus Angst, sie zu verlieren), und dass ich sehr ungern meine Schwächen zugebe und Hilfe bei Leuten suchen, die mir vielleicht helfen könnten. Du hast Recht, wenn du implizit sagst, dass ich nur dann glücklicher werdenkann, wenn ich das ändere.
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