Lilly 22

Hallo melli19,

die Leser kennen dich nur aus den Zeilen, die du hier hinterlässt.

Du schreibst, du bist seit über 7 Jahren in einer Beziehung, d.h. ihr
seid recht jung zusammen gekommen.
Und obwohl ihr so lange zusammen seid, dein Freund dich also in-
und auswendig kennen sollte, verfällt er bei deinem Kinderwunsch
nicht in Freudentänze, sondern schiebt das Thema -aus unbekannten
Gründen- für ein paar Monate -von sich- weg.

Gleichzeitig verfällst du hierrüber in eine tiefe Traurigkeit, über die
du aber nicht mit deinem Freund (der hier aber dein vertrauensvoller
Ansprechpartner sein sollte) sprechen möchtest, weil du das Gefühl
pflegst, ihn hiermit bedrängen zu können (was kein gutes Gefühl in
einer intakten Beziehung ist). Wenn du das also so schreibst, kann
bzw. muss der Leser wach werden und sich fragen, ob eure Beziehung
vielleicht dem Ende zugeht und du das eigentlich auch längst spürst.

Zudem wäre es nicht selten, bei einer so jung eingegangenen,
langjährigen Beziehung. Man könnte glauben, deine Traurigkeit wächst
mit der Angst, ihn bis zum September ohne Kind nicht mehr halten (an
dich binden) zu können.

Und wenn das jemand vermutet, ist das sicher nicht böse gemeint,
sondern etwas, dass man aus dem, was du hier bisher mitgeteilt hast,
eben vermuten könnte.

Es mag ja sein, dass du ungeduldig bist, weil du dir ein Kind wünschst.
Aber deshalb gleich todunglücklich zu sein, bleibt schwer nachvollziehbar.
Vielleicht kannst du dieses todunglücklich darüber sein ja besser beschreiben,
vor allem wo andere Umstände ja eher für ein Glücklichsein sprechen müssten.

la_manie

Wenn er dann 30 ist, kommt was anderes dazwischen. Kann man sich drauf einstellen, dass der nächste "Ohgottohgottwasmachichnur-Thread" kommt.

Zypharium

Wie wäre es, wenn du dein Leben zuerst auf die Reihe bekommen würdest? Ständig machst du neue Threads zu deinem Kinderwunsch auf. Das wäre ja auch nicht das Problem, wenn deine Bedenken und Fragen nachvollziehbar wären. Du stellst dich aber wie ein kleines Kind an, das eine Beschäftigung braucht.

Besonders dein Freund scheint von der Idee überhaupt nicht begeistert zu sein, was ich verstehen kann, denn du willst nur ein Kind haben, damit dein Leben sich nicht mehr so leer anfühlt. Zumindest ist das mein Fazit nach deinen unzähligen Threads. Außerdem würde man sich niemals auf ein Jahr festlegen, um ein Kind zu zeugen. Daher halte ich das für eine Ausrede. Nur weil man 30 wird, sieht die Welt nicht viel anders aus. Er hat gar keinen Kinderwunsch, aber du möchtest unbedingt deinen Willen durchsetzen. Wie kann man bei so einer Freundin überhaupt an ein Kind denken?

Kannst du denn wirklich eine verantwortungsvolle Mutter sein? Wenn das Kind erstmal auf der Welt ist, kannst du es nicht einfach abschieben, wenn dir danach ist. Du wirst dann jede einzelne Minute mit deinem Kind planen. Vieles wird schwierig, vielleicht sogar unmöglich (bezogen auf Freizeitaktivitäten). Das kann ich mir leider bei dir nicht vorstehen, seit deinem letzten Thread bist du kein bisschen reifer geworden.

OneSilverDollar

Kann es sein, dass dieser unbändige Kinderwunsch mit der Schwangerschaft deiner Schwester (das Kind dürfte inzwischen wohl so um die 6, 7, 8 Monate sein), mit deiner Multiplen Sklerose und mit deiner eigenen Abtreibung zu tun hat?


Langsam erscheint alles (für mich) in's rechte Licht zu rücken.

Ich denke, du solltest für DICH was tun. Damit meine ich eine Gesprächstherapie oÄ.
(Kenne mich damit nicht so aus).

Jetzt wird mir Einiges klarer.

Ich glaube, du befindest dich in einem seelischen Dilemma. In einem Strudel aus schlechtem Gewissen, Angst und vielleicht auch einer Prise Missgunst deiner Schwester gegenüber.

Und btw:
Dein zukünftiges Kind kann auch nicht dazu verwendet werden, dein schlechtes Gewissen zu dämpfen.

Du musst lernen, mit der damaligen Entscheidung zu leben. Das wirst du wahrscheinlich alleine nicht schaffen.

leonora

Oh jeh....

eine damalige Studien-Freundin von mir hatte ihre Abtreibung nie richtig verarbeitet.
Erst hat sie versucht, das zu verdrängen, irgendwann machte sie den inneren Fehlschluss, dass alles, was ihr dann im Leben so passierte, als "Strafe" zu intepretieren.
Dann dachte sie, wenn sie jetzt ein Kind bekäme, dann würde sie dieser "Seele" von damals eine neue Chance geben und ihr Leben würde wieder besser.
Sie bekam auch ein Kind, nur wurde einerseits nichts besser und andererseits, sobald das Kind "Schwierigkeiten" bereitete, tauchte in ihr die Vorstellung auf, dass dieses Kind das "Falsche" sei, dass das andere "besser" gewesen wäre - was dann gegenüber BEIDEN Kindern zu Schuldgefühlen führte und völlig ambivalentem Verhalten gegenüber dem, das da war.

Diesen Zusammenhang erkannte sie erst, nachdem die Ehe gescheitert war, das Kind massivste Störungen zeigte und in Behandlung war, und sie nach Zusammenbruch bei einem Elternberatungstermin für lange Zeit in einer Klinik und anschließender Therapie war.

melli19

Ich hätte es meiner Schwester vergönnt.
Leider hat sie es verloren....

Das mit der Abtreibung hat nichts damit zu tun...Ich war 18 und verzweifelt!
Du kennst mich nicht also urteile nicht über mich!!!!

Und OneSilverDollar: Toll das du meine Uralt Threads durchliest und ein Psychologisches gutachten erstellst.

Ich bin feige und traue mich deswegen nicht alzuoft so ein Heikles Thema anzusprechen. Das ist eines meiner ganz persönlichen Probleme die ich schon seit Jahren versuch in den Griff zu bekommen.Mir fällt sowas einfach schwer.
Deswegen schreib ich hier um mit "neutralen" Personen zu sprechen bzw. zu schreiben.

Nur zur Info für alle gestern bin ich über meinen Schatten gespungen und hab mit meinem Freund darüber gesprochen.
Bis Mai muss ich meine Medikamente eh noch nehmen und dann setz ich die Pille ab. Mein Freund ist dafür und hat sch über den Vorschlag gefreut.

Ich bin in Psychologischer Behadlung und meine Therapie endet im Februar (hab noch 1 Abschlusssitzung) da mein Tgerapeut meint das er mich guten Gewissens entlassen kann. (therapie hab ich Angfangen wegen MS da ich danach Depressiv war und Pamikattacken hatte)

Das man mir auch ständig vorwirft das ich das Kind für irgendwas benutzen will finde ich persönlich unter aller Sau.
Das ist einfach nicht Fakt!
Ich will es für nichts benutzen, das hat auch nichts mit der Abtreibung zu tun oder sonst wie und mich hier zu verurteiln geht ja mal gar nicht.

Mein Freund und ich unternehmen viel. Im Mai fliegen wir nach Thailand und sind dort 4 Wochen mit dem Rucksack unterwegs.
Im Sommer ist ein Festival geplant. Und wir sind bestimmt jedes zweite WE unterwegs oder bei Freunden oder haben selbst Freunde da.
Letztes jahr waren wir 4 Mal im Urlaub (ok zwei kurz trips).

melli19

Lasst doch den Qutasch auf meine "ach so psychischen Probleme" wegen der Abtreibung einzugehen.
Das hab ich Verarbeitet!!!!
Dieses Pseudo "Ich hab mal was von Sigmund Freud gelesen" gerede nervt mich.

OneSilverDollar

Ich habe nichts von Freud gelesen - ich habe gesunden Menschenverstand.




Mit MS geht du 4 (!) Wochen auf Rucksacktour?

melli19

Ja ?!?
Klar mach ich das
Meine Ärzte unterstützen aktive Vorhaben zu 100 %
(Bin voll mobil, habe keine Einschränkungen)

leonora

Nur mal so, MS allein ist prinzipiell kein!! Grund, nicht alles im Leben zu machen, was man wirklich möchte und aktuell auch kann. Auch keiner gegen Kinder.

Liebe TE,
ich wünsche dir sehr, dass deine Selbsteinschätzung wiklich stimmt, und das du glücklich wirst - nur das nochmal genau zu überprüfen, dich nachzufragen woher z.B. der Ärger kommt über Menschen, die das nochmal nachfragen, das würde ich dir empfehlen.