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Du befindest dich im Forum: Kummer und Sorgen. Dieses Forum bietet dir die Möglichkeit, deine Sorgen nieder zu schreiben, welche nichts mit Liebe oder Herzschmerz zu tun haben. Liegt dir etwas auf dem Herzen, was dir Sorgen bereitet und du nicht weiter weisst? Dann wartet hier immer ein offenes Ohr auf dich. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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04.05.2014, 21:26 | #31 | |||
Platin Member
Themenstarter
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Ort: RLP
Beiträge: 1.885
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Zitat:
Es ist eine dieser Freundschaften zwischen Mann und Frau, die keine "echten" oder anders gesagt keine puren Freundschaften sind, weil auch noch anderes mit reinspielt. Ich muss allerdings zugeben, dass es mir schwerfällt, Menschen wirklich nah an mich ranzulassen. Die Vorstellung z.B., dass jemand bei mir übernachtet, mit dem ich nicht extrem vertraut bin, erzeugt Beklemmungen bei mir. Vielleicht kann man also sagen, dass ich gar keine Freunde habe Natürlich würde ich aber jemanden in einer Notsituation bei mir übernachten lassen. In diesem Fall war/ist es mir wohl auch deshalb unangenehm, weil zwischen uns mal was gelaufen ist und ich es nicht für klug halte, das zu wiederholen. Ich hätte die Befürchtung, dass ich mich aus Mitleid und evtl. selbst halb besoffen zu etwas hinreißen lassen würde, was ich später sehr bereue - denn es würde vermutlich wieder damit enden, dass ich ihm sagen muss: "Du, ich kann das nicht mehr, ich will wieder nur normale Freundschaft." In diesem Fall ging es mir außerdem darum, dass er angekündigt hatte, seinen Frust zu ertränken. Mir ist klar, dass jemand in einer emotionalen Ausnahmesituation kaum daran denken kann, was nun gerade "vernünftig" ist und den Schmerz einfach nur betäuben will. Aber mir stellte sich halt die Frage, ob man gerade als Freund da nicht eher gegensteuern sollte, statt es zu unterstützen. Er war heute bei mir, wir haben erst geredet und später einen Film geguckt. Zwischendurch, als wir ein bisschen über technische Themen gefachsimpelt haben (er ist Physiker), hatte ich das Gefühl, dass er gerade gut abgelenkt ist von seinen Problemen. Später wurde er dann wieder traurig... Ich weiß nicht, ob es ihm mehr geholfen hätte, sich zu betrinken. Kurzfristig vermutlich - aber auf die Dauer?
Geändert von Giorgie Indigo (04.05.2014 um 21:56 Uhr) |
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04.05.2014, 21:42 | #32 | |||
Platin Member
Themenstarter
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Zitat:
Weil ich in dieser Frage zwiegespalten bin, frage ich hier um eure Meinungen.... Ich schrieb nirgendwo, dass ich ihn "nicht in meinem Kreis haben will". Aber ich bin überfordert, zugegeben, weil ich nicht weiß, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Und seinen Alkoholkonsum werfe ich ihm nicht vor - wo hab ich das geschrieben. Ich mache mir Sorgen, dass er ganz abrutschen könnte, wenn er jetzt noch anfängt, viel Alkohol zu konsumieren.
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04.05.2014, 21:48 | #33 | |||
Platin Member
Themenstarter
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Beiträge: 1.885
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Zitat:
Und bei mir hat sich dieses Suchtverhalten nicht mit den Problemen in Luft aufgelöst - die Probleme sind z.T. verschwunden, das Suchtverhalten aber noch da. Deswegen bin ich bei sowas vermutlich übervorsichtig. Und Alkoholsucht, wenn es denn dazu kommen sollte, ist um einiges problematischer und zerstörerischer als die Süchte, die ich mir angewöhnt habe.
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04.05.2014, 22:01 | #34 | ||
Platin Member
Themenstarter
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Beiträge: 1.885
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Übrigens hat sein Bruder eine Lebererkrankung - und so wie ich das verstanden habe, hat er aus momentaner Sicht nur eine Überlebenschance, wenn er von meinem Freund eine (Teil)leberspende erhält.
Was ein weiterer Grund wäre, sich mit dem Alkoholkonsum zurückzuhalten. Allerdings ist wohl die Hoffnung nicht sehr groß, dass er als Spender in Frage kommen könnte....
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04.05.2014, 22:04 | #35 | |||
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Zitat:
trieben und als recht einseitige Betrachtung. Wenn er trinken will, wirst du ihn davon sicher nicht abhalten. Aber, für seinen Freund da zu sein, beschert diesen oft in Krisensi- tuationen den nötigen Halt, um nicht weiter abzurutschen und über ihre Probleme reden zu können. Wenn er meint, dabei erst einmal einen Trinken zu wollen, ist das allein sein Ding. Er kann nichts für deine schlechten Suchterfahrungen. Und nicht jeder neigt dazu, gleich süchtig zu werden bzw. darin zu verfallen.
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04.05.2014, 22:20 | #36 | |||||
Platin Member
Themenstarter
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Beiträge: 1.885
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Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich habe diesen Anruf eher als Hilfeschrei aufgefasst. Und helfen, so weit es mir möglich ist, will ich ja - aber nicht auf diese Art. Weil ICH mich 1. nicht total betrinken will und 2. auch nicht denke, dass ihm diese Art der "Problembewältigung" gut tut. Sicher kann ich ihm nicht verbieten, was zu trinken; ich kann ihm nur sagen, dass ich es nicht gut finde, Probleme mit Alk betäuben zu wollen. Nein, nicht jeder wird süchtig, aber ich finde, dass Alkohol auch oft sehr verharmlost wird. Und da herrscht auch eine ziemliche Doppelmoral. Wer gar nichts trinkt, wird als verklemmt abgestempelt; alle brüsten sich mit ihren Sauf-Stories, wo ich mich immer frage, was daran ne Leistung ist....aber wehe, jemand ist so schwach, in die Sucht abzurutschen...dann schauen plötzlich alle auf ihn herab; dann ist er plötzlich der versiffte Assi-Looser, mit dem niemand mehr was zu tun haben will.
Geändert von Giorgie Indigo (04.05.2014 um 22:23 Uhr) |
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04.05.2014, 22:23 | #37 | |||
Some Jekyll, some Hyde
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
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Zitat:
Obwohl man das gar nicht mal muss, sie schreibt es ja recht offen... Es geht augenscheinlich weniger um Alkohol(missbrauch) als um den Stellenwert dieser Beziehung zueinander und dem Umgang miteinander... Also das ist doch der eigentliche Kern ihres Problems, der sich nur in dieser Frage Bahn bricht. Der Aufhänger von dem Ganzen ist dieses Angebot "wenn, dann betrinken wir uns bei Dir", was aber sie zurecht irritiert. Es geht (ihr) um viel mehr als nur um den Alkohol. Und diese Frage stellt sie sich in Bezug auf seine Intention...
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04.05.2014, 22:33 | #38 | |||
Platin Member
Themenstarter
Registriert seit: 05/2013
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Beiträge: 1.885
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Zitat:
Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn z.B. meine Schwester (zu der ich ein weniger ambivalentes Verhältnis habe) ankündigen würde, sich aus Frust so richtig die Kante geben zu wollen. Ich wäre in jedem Fall sehr besorgt um sie. Wahrscheinlich hätte ich das Bedürfnis, sofort zu ihr zu fahren und sie gewaltsam festzuhalten, damit sie keine Dummheiten macht (was natürlich auch nicht geht). Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass meine Schwester sowas sagen würde. Sie würde es, (wenn) dann vermutlich einfach tun. Vielleicht kann man das Problem so auf den Punkt bringen: er sendet eigentlich ständig Hilfeschreie, auf die eine oder andere Art. Und ich weiß nicht, wie ich mit diesen Hilfeschreien umgehen soll, ohne 1. mich selbst total hintenanzustellen und 2. ihm falsche Hoffnungen zu machen. Wirklich helfen könnte ich ihm vermutlich nur auf eine Art - indem ich einwillige, wieder mit ihm sexuelle Erfahrungen zu sammeln. Denn die mangelnden Erfahrungen sind neben seinem Bruder seine größte Baustelle und belasten ihn schon viel länger. Aber das kann ich eben nicht, ohne mir dabei selbst weh zu tun. Und vermutlich letzten Endes auch ihm, weil ich ihn höchstwahrscheinlich kurze Zeit später wieder zurückstoßen würde. Außerdem - wer will denn aus Mitleid geküsst werden?
Geändert von Giorgie Indigo (04.05.2014 um 22:45 Uhr) |
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04.05.2014, 22:37 | #39 | ||
Special Member
Registriert seit: 06/2012
Beiträge: 6.375
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Du bist in erster Linie dir selbst verpflichtet.
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05.05.2014, 17:17 | #40 | |||
Moderator
Registriert seit: 07/2005
Ort: Frankfurt
Beiträge: 10.082
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Zitat:
Du solltest diese Verbindung komplett abbrechen.
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