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Du befindest dich im Forum: Kummer und Sorgen. Dieses Forum bietet dir die Möglichkeit, deine Sorgen nieder zu schreiben, welche nichts mit Liebe oder Herzschmerz zu tun haben. Liegt dir etwas auf dem Herzen, was dir Sorgen bereitet und du nicht weiter weisst? Dann wartet hier immer ein offenes Ohr auf dich. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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Themen-Optionen |
07.02.2015, 20:10 | #41 | |||
special
Registriert seit: 12/2009
Ort: im Leben
Beiträge: 15.939
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Zitat:
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07.02.2015, 20:33 | #42 | |||
Special Member
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 9.192
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Zitat:
Käme meine Frau mir mit finanzieller Unabhängigkeit anstatt Gemeinschaft, beschere ich ihr ab nächste Woche eine 60+ Stunden Woche. Dann bitte ordentlich Kohle ranschaffen und ich mache halblang.
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07.02.2015, 20:38 | #43 | |||
Special Member
Registriert seit: 06/2011
Beiträge: 2.214
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Zitat:
Ich habe einen schönen Job und verdiene gerne mein Geld - aber ich definiere mich nicht darüber. Ein paar Jahre Auszeit würde ich gerne mitnehmen. Es ist ja keine Einbahnstraße
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07.02.2015, 22:48 | #44 | |||
Platin Member
Themenstarter
Registriert seit: 03/2010
Beiträge: 1.530
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Zitat:
1. Ich habe irgendwie keinen Bezug zum Kollegium. Das liegt wohl daran, dass das Kollegium (Uni) fast durchweg 10 bis 15 Jahre jünger ist als ich, und da einfach völlig andere Interessen sowie entsprechende Gesprächsthemen herrschen. Beispiel: Die Kollegen interessieren sich privat vorrangig für möglichst viele (weite) Reisen (kurzfristig, Finanzierung überschaubar), bei mir geht es bei den wichtigen Dingen um Hausbau, Grundstück etc. (langfristig, festgelegt, Finanzierung über Jahrzehnte...), sowie natürlich auch Kinder etc. Ich kann das auch verstehen. Ich habe mich mit knapp 30 auch nicht für Grundstückskauf oder ähnliche Dinge interessiert. Schon gar nicht über Dinge wie "welche weiterführende Schule beim Kind?". Ergebnis: Man weiß nicht, worüber man MITEINANDER reden soll, man hat sich eigentlich nichts zu sagen. Es gibt auch kaum Smalltalk. 2. Mein Chef weiß nicht, was er will. Ich arbeite in einem Bereich, für den es üblicherweise keine eindeutigen Ergebnisse gibt, sondern wo es viel um Gestaltung, auch Bauchgefühl u.ä. geht. Chef rudert aber ständig vor und zurück, widerspricht sich, ist mit Ergebnissen nie zufrieden (weil er selbst eben gar nicht weiß, was aus seiner Sicht eigentlich Ziel sein soll). Ergebnis: Ich weiß nie, was er will oder woran ich bin, und es wird kaum etwas fertig. Weil Dinge, der er bereits abgesegnet hat, beim nächsten Blick darauf dann doch wieder geändert haben will. So geht das die ganze Zeit. Es gab vor einiger Zeit ein Gespräch, wo ich dieses Problem angesprochen habe. Erst hat er ziemlich "sparsam" gekuckt, dann aber selbst zugegeben, dass er nicht weiß, was er will. Er kann nicht einmal Deadlines festlegen (hatte ihn explizit darum gebeten). Kann er einfach nicht, und tut er nicht. Er redet drum herum, redet immer nur von "Prioritäten" (die sich bei den gleichen Dingen unter gleichbleibenden Bedingungen aber ständig ändern). Er sagt dann so Dinge wie "Ich muss lernen, wie ER tickt." Aha. Na toll. Und das alles in diesem sowieso schon nicht eindeutig lösbaren Aufgabenbereich. Es ist einfach nur ätzend. In letzter Zeit kommen Aufgaben hinzu, die vereinzelt mehr Verantwortung beinhalten. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass dies in diesem Fall etwas Positives ist. Ich habe eher das Gefühl, dass ich hier etwas aufgebrummt bekomme, was einfach zu viel (auch zu viel Verantwortung) ist, wofür mir niemand danken wird, und wo ich womöglich noch Dinge verantworten muss, falls sie schief laufen, obwohl das weit außerhalb meines vertraglichen Aufgabenbereiches liegt. Es ist auch ÖD, bei dem man auch nicht eben mal ne Gehaltserhöhung o.ä. bekommt, wenn man sich bewährt hat. Von einer unbefristeten Stelle mal ganz zu schweigen. Ich habe einfach bei dieser Stelle das Gefühl, dass ich im Zweifel eher ausgenutzt werde. Ich habe auch mehrfach angedeutet, dass die Aufgaben bzw. das, was Chef gern alles so hätte, vom Arbeitsaufwand nicht im gegebenen zeitlichen Rahmen machbar ist. Wird ignoriert. Gleichzeitig werden mir Überstunden regelrecht verboten aus Angst, ich könnte daraus irgend etwas ableiten wie mehr vertragliche Stunden o.ä. Wie soll man damit vernünftig arbeiten??! Ergebnis ist, dass mich teilweise einzelne Aufgaben mental sehr belasten. Und da ich generell nicht abschalten kann, schleppe ich so etwas auch mit nach Hause und den ganzen Tag sowie auch nachts mit mir rum. Was dann wieder dazu beiträgt, dass ich gesundheitlich häufig überlastet bin.
Geändert von Nachtlicht (07.02.2015 um 23:08 Uhr) |
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07.02.2015, 23:17 | #45 | ||
abgemeldet
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Hallo Nachtlicht,
das Szenario kommt mir bekannt vor. Bin in ähnlicher Konstellation (Uni, Befristung, Alter, Kinder) unterwegs und hatte vor Geburt meiner jüngsten genauso eine Sinnkrise. In der Elternzeit hatte ich richtig Angst davor, in den Job zurück zu kehren. Ich habe in den knapp zweieinhalb Jahren allerdings festgestellt, dass das "nur" Hausfrauendasein meinem Selbstwertgefühl ziemlich zugesetzt hat. Ich will jetzt nicht sagen, dass mein Mann die Zeit nicht unterstützt hat, aber wir sind jetzt wieder mehr auf Augenhöhe. Und so ganz stabil scheint dein Mann in seiner Unterstützung ja auch nicht zu sein... Das Argument mit der "Versorgungssicherheit" ist leider auch nicht von der Hand zu weisen. Auch wenn man nicht gerne drüber nachdenken mag. Aber ich denke, eine Auszeit auf Zeit würde dir schon gut tun. Allein, um dir klar zu werden, wohin die Reise hingegen soll. Zumal du ewig in befristeten Konstellationen an der Uni ja auch eher keine Zukunft hast. Wie wäre es z.B. mit einer Mutter-Kind-Kur? So für den Anfang? Hatte ich auch und die hat echt gut getan. Ich hatte nach der Elternzeit übrigens Glück und kam auf eine Stelle, die mir richtig Spaß macht.
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07.02.2015, 23:59 | #46 | ||||
Platin Member
Themenstarter
Registriert seit: 03/2010
Beiträge: 1.530
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Zitat:
Ich denke aber, dass ich mich heute in einer anderen Situation befinde. Wir haben einen anderen Lebensstandard, wir konnten uns den großen Lebenstraum, ein eigenes großes Haus, erfüllen, ich bin älter, ich habe seit Jahren gesundheitliche Probleme, und ich bin in so etwas wie einer "Midlifecrisis". Das Gefühl, jetzt kommt nichts Neues mehr. Kein neuer Lebenstraum, kein weiteres Kind, keine neue große Liebe, was noch sonst? Zitat:
Aber mittlerweile habe ich das Gefühl, ich gehöre dort nicht mehr hin. Meine Zeit dort ist vorbei. Für Studenten und auch für die wiss. Mitarbeiter bin ich zu alt. Ich bin gleichalt wie viele Profs, aber die stehen dann doch auf einer höheren Ebene. Private Kontakte oder zumindest vertrautere Kollegenkontakte z.B. haben sich in den letzten Jahren, seit dem ich wieder dort bin, leider nicht ein einziges Mal entwickelt. Zudem gehöre ich mit meinem Aufgabenbereich weder zu dem großen Pulk der Wissenschaft, noch zu dem Bereich der Verwaltung, und auch nicht zu dem kleineren Bereich der Techniker. Ich stehe da funktional ziemlich einsam da, und das hat irgendwie große Analogien zu den Kontakten mit Kollegen etc. Über eine Mutter-(Kind)-Kur habe ich auch schon nachgedacht. Das erste, was mein (früherer) Hausarzt dazu gefragt hat: "Wollen Sie mit oder ohne Kinder?" Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Könnte ich noch immer nicht entscheiden. Ohne Kinder hätte ICH sicher mehr Erholung, denke ich. Aber wer soll die Kinder 4 oder 6 Wochen lang tagsüber zu Hause versorgen (Mann ist in seiner 60-Stunden-Woche voll eingebunden)? Umgekehrt: Kinder mitnehmen - täte denen auch mal gut. Nur, was ist dann mit der Schule? Nur das bischen Unterricht/Hausaufgaben während der Kur? Die verpassen in der Schule doch so viel, besonders bei dem heutigen Pensum, auch schon an der Grundschule. Beim Großen steht die Bewertung für die weiterführende Schule an. Da sehe ich solch einen Kuraufenthalt eher als kontraproduktiv.
Geändert von Nachtlicht (08.02.2015 um 00:15 Uhr) |
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08.02.2015, 00:14 | #47 | |||
Special Member
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 9.192
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Zitat:
Bist du sicher, das solche Positionen das Richtige sind?
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08.02.2015, 00:16 | #48 | ||
abgemeldet
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Habe auch noch zwei Schulkinder und quasi mit Geburt der jüngsten haben wir ein Haus gekauft und saniert. Ich habe die Finanzen geregelt, Handwerker koordiniert, die Abstimmung mit der Architektin übernommen, den Garten angelegt und mich nebenbei um Kinder und Haushalt gekümmert. An Arbeit, auch an abwechslungsreicher, hat es nicht gefehlt. Aber intellektuell fühlte ich mich unterfordert - und vieles, was man zu Hause leistet, wird einfach nicht (ausreichend?) wahrgenommen. Passiert im schlechten Job auch, aber es gibt dafür wenigstens ein Entgelt.
Dein Befund "Midlifecrisis" ist deutlich ernster als "nur" unzufrieden im Job. Wie gesagt, denke mal über eine Kur nach - mit oder ohne Kinder. Das ist kein kompletter Bruch, kann aber helfen, für sich ein paar Weichenstellungen vor zu nehmen. Ich wurde ziemlich gut in einer Beratungsstelle der Caritas zur Antragsstellung und Auswahl des Kurhauses beraten. War zu schnell mit der Antwort: Kam mit Kindern in der Kur ganz gut zur Ruhe, obwohl sie beide noch im Kindergartenalter waren. Kommt darauf an, wie das Haus das organisiert. Bei uns wurden beispielsweise alle Mahlzeiten getrennt eingenommen - nur erwachsene Gespräche am Tisch, reine Erholung. Musst dir halt überlegen, ob drei Wochen aus der Schule so viel ausmachen - man hat mit Schulkindern auch Chancen auf Ferientermine.
Geändert von Morrigain (08.02.2015 um 00:27 Uhr) |
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08.02.2015, 00:25 | #49 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Konkrete Fragestellungen zu entscheiden ist ja wohl was anderes, als sich darüber klar zu werden, welche Richtung man seinem Leben geben will. Das schüttelst du doch wohl auch nicht so aus dem Ärmel.
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08.02.2015, 00:27 | #50 | |||
Platin Member
Themenstarter
Registriert seit: 03/2010
Beiträge: 1.530
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Zitat:
Der Hausbau/Umbau war ein ganz neues, aber super spannendes Thema, noch dazu eines, bei dem man produktive Ergebnisse sieht. Ganz im Gegenteil zu vielen akademischen Arbeiten... Eine Kur steht im Raum, aber jetzt kommen erst einmal Untersuchungen und Diagnosen. Vorher bekomme ich von meinem Arzt nicht einmal ein Schlafmittel. Wie lange dauert es denn ungefähr, bis man eine Kur antreten kann? Höre da immer nur von langen Bearbeitungszeiten, und dann aber kurzfristigen Genehmigungen, die dann zeitlich häufig unpassend sind.
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