Yella

Bis neulich hieß für mich Komfortzone, ich fühle mich wohl so wie es ist und ich mache worauf ich Lust hab.
Mit Angst oder anderen unangenehmen Gefühlen habe ich den Begriff nie assoziiert.
Aber dann...hat mich jemand eines Besseren (?), Anderen belehrt und seitdem ging mir die Aufforderung *mach was wovor du Angst hast und erweitere so deine Komfortzone und damit letztendlich dein Selbstwertgefühl* nicht mehr aus dem Kopf.
Ich habe tatsächlich tagelang überlegt wovor ich denn eigentlich Angst habe aber außer meiner sehr großen Angst alleine zu bleiben fiel mir erstmal nichts ein. (Diese Angst beherrscht mich wirklich sehr.)
Bis jetzt fiel mir dagegen auch nie was anderes ein als eben jemanden zu finden, damit ich nicht mehr alleine bin. Wäre zumindest eine Lösung.

Aber das ist der falsche Weg nehme ich an.
Der richtige ist wohl der, die Angst vorm Alleinesein zu verlieren.
Ich habe mich immer um intensive soziale Kontakte, Freundschaften, Bekanntschaften gekümmert aber trotzdem blieb da immer dieses Loch und wahrscheinlich die Angst, auch wenn ich sie nicht als Angst wahrgenommen habe.

Vielleicht helft ihr mir mal ein bisschen beim Brainstorming, das wäre sehr nett! Was könnte ich konkret tun um diese Angst zu verlieren.
Ich lebe seit über zehn Jahren alleine, das ist also kein Problem. Meinen Mannschaftssport oder meine Freundschaften aufzugeben ist sicher auch keine Lösung.
Aber was dann?



Dem User, der sich durch den thread jetzt sicher angesprochen fühlt weil er mich neulich auf das Thema gebracht hat, ein großes Dankeschön für den Schubs auf diese Fährte!


Das *Gedöns* habe ich im Titel angehängt weil ich nicht weiß was noch so folgt.

Da das Thema für mich nicht ins Singleforum gehört habe ich es hierhin gepackt, obwohl Kummer und Sorgen, sind das ja eigentlich auch nicht, aber egal.

Noch was, ich bin an den meisten Tagen nur abends online.

hoefti

Hallo Yella, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.

Sad Lion

Der erste Schritt ist Selbsterkenntnis - und den hast du gerade gemacht!

Ich finde es übrigens völlig in Ordnung, Angst davor zu haben, alleine zu sein. Damit bist du in bester Gesellschaft, denn diese Angst hat wohl jeder, egal ob er alleine ist, oder nicht - schließlich ist nichts für ewig und absolut jede Beziehung endet irgendwann.

Du darfst dich von dieser Angst nur nicht beherrschen und von ihr gefangen nehmen lassen. Nimm sie als eine Art Triebfeder, dein Leben so erfüllt zu leben, dass sie weder dein Denken, noch dein Handeln bestimmen kann. Stell dich ihr und freunde dich mit ihr an - sie ist ein Teil des Lebens und soll einfach nur verhindern, dass du irgendwann aufgibst!

Yella

Danke für deinen Beitrag.

Ich würde schon gern aktiv und auch bewusst etwas gegen diese Angst tun.
Vor ein paar Jahren hatte ich konkret Angst vor dem allein verreisen. Da fand ich es einfach etwas zu finden, was ich dagegen machen konnte.
Aber bei dieser Angst vor dem Alleinsein bin ich etwas ratlos. Allein bin ich z.B. am Wochenende gewesen und bin es auch heute Abend. Aber das hilft mir nicht weiter.

Mich *beherrscht* diese Angst zum Teil ja sehr und ich würde dagegen gern etwas machen, um für mich wieder etwas Ruhe reinzubekommen.

elanor

Deine Freundschaften auszugeben um die Angst vorm allein sein zu verlieren ist natürlich keine Lösung.

Ich hoffe diese Möglichkeit erwägst du nicht wirklich.

Ansonsten, tut mir leid, ich weiß auch nicht was man gegen diese Angst tun kann.
Sonst hätte ich es längst bei mir versucht.



Ist natürlich nicht die Antwort die du dir erhofft od erwartet hast.
Aber so siehst du das andere auch diese Angst haben.
Und vlt noch keine Lösung gefunden haben.

Oder naja von der Angst davor mal abgesehen.
Hinzu kommt ja noch das nicht alleine sein können.

Mikelinho

Mit dem Selbstwertgefühl fängt es sicher an und schreitet immer weiter vorran.

Was glaubst Du selbst, dass dieses Mangelgefühl in Dir fortwährend auftaucht?
Wie äußert sich diese Angst in Dir konkret?

So wie Dich wahrnehme in Deinen Beiträgen/Erzählungen bist Du eigentlich nicht so allein, abgesehen von einer Partnerschaft.
Du bemühst Dich um Kontakte, pflegst Vorhandene, machst Deinen Sport.
Das ist doch immerhin auch "etwas", wenn auch nicht das von Dir Gewünschte.

Ich verstehe nicht, warum Du glaubst, etwas aufgeben zu müssen...um etwas Anderes, "Besseres" zu bekommen?

Im Übrigen ist es manchmal nicht nur schlecht allein zu sein...besser als sich in Illusionen zu verlieren.
Denn die Erwartungshaltung, dass es durch einen anderen Menschen an der Seite zwingend gewinnbringender sein wird, ist nicht selten ein kapitaler, rein überemotionaler Trugschluß.

Klemmer

Was genau meinst du denn mit Alleinsein?

Eigentlich ist man doch eh ein Leben lang allein, mit seinen eigenen Gedanken eingesperrt im eigenen Kopf. Du hast Freunde und Bekannte, ein soziales Umfeld, das ist doch das Wichtigste. Und wie jemand hier schon richtig erkannt hat, (Liebes)Beziehungen sind eh vergänglich, so wie alles im Leben.

Yella

Ich bin mir noch nicht so ganz sicher woher dieses (teilweise übermächtige) Gefühl kommt, klar ist nur dass ich es loswerden muss.

Heute schoss mir durch den Kopf dass ich kein Teil von so einem privaten "wir" bin, dass aber ist eben genau das was ich mir wünsche.
Ich habe keinen Plan B, die Möglichkeit dass ich niemanden finde, die existierte nicht in meinem Kopf.
Ich brauche einen neuen Plan, vor allem um nicht mehr so fest an dem alten zu hängen, denn der behindert mich ja wirklich sehr daran weiterzukommen. Ich trete auf der Stelle und kreise maximal um meine eigenen Gedanken und finde den Ausgang nicht.

Davor den alten Plan loszulassen habe ich Angst und der muss ich mich stellen. Nur weiß ich eben noch nicht wie.

Es wird immer schwieriger jemanden zu finden der Zeit hat etwas zu unternehmen. " Wir wollten...." ist die Standardantwort wenn ich nachfrage. Alle sind verpartnert, haben Kind und Kegel. Spontan geht da schon lange nichts mehr.
Größere Sachen, auch langfristige Projekte werden mit dem Partner geplant. Da bin ich immer außen vor.
Neue Leute, vorzugsweise Singles zusammenzubringen habe ich versucht. Die Anfangseuphorie war bei allen groß, nur waren die immer nur kurzzeitig Single und dann nicht mehr interessiert.
Davon ab finde ich es einfach ermüdend mir für jede Tasse Kaffee und jedes Glas Bier das ich nicht alleine trinken möchte mir jemand anderen suchen zu müssen. Und wie gesagt spontan geht gar nichts mehr.




Das habe ich so doch gar nicht gesagt. Aufgeben will ich nur meinen Plan A oder besser gesagt ich möchte/muss ihn ändern, weil ich auf diesem Pfad nicht weiterkomme.

Vielleicht ist es kindisch von mir, aber ich würde diese Erfahrung eigentlich lieber selbst machen.
Aber um sich leichter von dem Wunsch zu lösen ist der Gedanke bestimmt hilfreich.


Ich habe noch so einen gerade erst aufgetauchten, angefangenen Gedanken. Ich habe das Gefühl mir fehlt durch meine Nichterfahrung ein Stück meiner Identität und ich weiß nicht ob und wie ich mir dieses Stück selbst geben kann.
Ich bin eine "wundervolle" Tochter, die "beste Freundin die man haben kann", ich bin eine zuverlässige, loyale Mitarbeiterin, ein toller Kumpel....... Letzteres eben auch aus Sicht von Männern die ich bislang so getroffen habe.
Was ist mit dem Teil " Frau"?
Klar, biologisch gesehen bin ich eine, aber irgendwie werde ich so nicht wahrgenommen.


elanor und Klemmer, ich danke euch für eure Beiträge. Ich denke eure Fragen habe ich mit beantwortet.

Colombina

Verhalte dich so, dass du dich auf dich selbst verlassen kannst, egal, was andere tun oder nicht tun.

Bond.James

Nimmst du dich denn selbst als Frau wahr?
Kannst du mit deinen Reizen spielen?
Kleidest du dich weiblich?

Klemmer

Ich kann mir schon vorstellen dass man es als Frau in den 30ern viel schwerer hat wenn man sieht dass alle ehemaligen Freunde plötzlich nur noch Kind und Familie im Kopf haben. Als Mann kann man da durch die Kneipen ziehen, schnell Kontakte mit 2X jährigen Singles und Asi's knüpfen und um die Häuser ziehen. Meine "alten" Freunde sind auch alle weg vom Fenster. Ich habe mir halt neue Freunde gesucht, egal ob die 8-10 Jahre jünger sind. In einigen Jahren werde ich mir wohl wieder neue suchen müssen, weil meine momentanen Freunde dann auch Frau, Kind, Hund und Haus haben werden. Das ist eben so.

Wenn du keinen Plan B hast dann hast du auch keinen Plan A.