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Alt 08.05.2015, 23:38   #1
Solveigs
abgemeldet
Musik für Medizin aufgeben

Ich bin gerade sehr durcheinander und mich quälen Zukunftssorge, wohl möglich auch als Luxusproblem unserer Zeit der freien Wahl. Ich bin gerade viel am Nachdenken über mein Leben seit dem mich mein langjähriger erster Freund verlassen hat. Ich mache in diesem Sommer meinen Bachelor im Fach klassischen Gesang. Diesen Weg zu gehen, klang für mich damals sehr plausibel. Ich habe schon sehr früh gesungen, viele positive Resonanzen erhalten und Wettbewerbe gewonnen. Statt im Bereich Musical, Pop oder Rock zu gehen, was ich vorher tat, dachte ich wenn schon so unvernünftig dann studiere ich es wenigstens richtig. So habe ich den klassischen Gesang und das Theater lieben gelernt, drei kleine Jobs gehabt, um mir meinen Unterricht zu finanzieren und mich auf die Aussicht konzentriert, wenn es mit der Soloanstellung am Theater nicht klappt, in einen Opernchor zu gehen oder an einer Musikschule, einer Hochschule oder einer allgemein bildenden Schule(als Quereinsteiger) zu unterrichten.
Durch die Trennung und meinen Bewerbung für ein Masterstudium(ca.4 Plätze pro Hochschule)habe ich viel über meine Interessen nachgedacht und meine Lebensziele. Ich wusste immer, dass ich nicht ewig dem Musikertheaterberuf nachgehen könne, wenn es denn gelinge, und dachte dann würde mich der Chor oder die Pädagogik befriedigen und das Geld einbringen. Ich habe bereits unterrichtet und auch einen Ausbildungsschein für EMP(Früherziehung). Die Pädagogik macht mir auch Spaß, aber es kommt irgendwie zu wenig vor, unterfordernd, um mir das ein lebenlang vorzustellen.

Bevor ich mich für Musik damals entschied, dachte ich an Medizin. An der Medizin reizt mich einfach diese sehr sinnvolle Arbeit bei der man etwas bewirken kann. Es fehlt mir sehr meinen Kopf so anstrengen zu müssen und muss mich häufig anhören beim Singen ich wäre zu kopflastig. Ich war kein extremer Überflieger in der Schule aber eine kleinere Streberin, die gern geknobelt und gerechnet hat und schnell auswendiglernen konnte.
Ich habe auch ein Pflegepraktikum( aber nur für einen Monat) in der Dermatologie und Venerologie vor vier Jahren absolviert, was mir eigentlich auch sehr gefiel. Nicht zu vergessen an der Medizin ist auch die größere Sicherheit in diesem Beruf im Vergleich zur Musik. Und als Sängerin würde ich mich vor allem für die Forschung aber auch die Arbeit als HNO-Arzt interessieren.

Was mich jedoch jetzt abschreckt an einem Zweitstudium Medizin (wenn man denn einen Platz bekäme) ist natürlich mein Alter von bald 25 Jahren, die lange Zeit des Studiums(möchte irgendwann mal Kinder), die Finanzierung und diese große Entscheidung von der ich dann wirklich nicht mehr umkehren kann.

Auf diese Gedanken kam ich durch eine mir helfende Person, mit der ich über meine Trennung sprach. Seltsamerweise musste ich letztendlich nicht wegen meines Exfreundes weinen, sondern als es um meine Versagens - und Zukunftsängste ging. Die Vorstellung einmal eine Entscheidung getroffen zu haben, der Mann, der Job, der Weg komme was wolle, welche mich sehr einzwängt. Der Gedanke dann ich könne Medizin studieren, machte mich glücklich.


Ich liebe Gesang immer noch, auch wenn in einem Studium häufig der Spaß verloren geht, wenn man nur noch kritisch zu sich ist. Warum kommen diese Gedanken jetzt erst?Die Entscheidung Gesang zu studieren traf ich, weil ich dachte ich würde es bereuen, wenn ich's nicht versuchen würde. Und diese Jahre will ich auch nicht missen. Mit mir viel Glück und Fleiß schaffe ich es vielleicht auch an ein kleines Theater, aber ich werde denke ich nicht eine zweite Anna Netrebko. Meine Berufung fühlte sich auch immer der Musik hingezogen .Aber die Zweifel, die ich habe und verdrängte, weil ich mich mental mehr auf ein Leben mit meinem Exfreund konzentrierte , ist leider nicht wegzudenken. Ich muss mir selber auch eingestehen, dass beides Musik und Medizin mir Anerkennung bringt, die ich auch suche/gesucht habe:. Wünschen würde ich mir rauszufinden, welches von beiden Berufen ich unabhängig davon, ohne moralische Zwänge und auferlegten Meinungen anderer für mein Leben wünsche. Ich werde nun meinen Abschluss erstmal machen und versuchen einen Masterplatz zu bekommen und dann habe ich vielleicht bis Juli Zeit für eine Bewerbung für Medizin. Mir ist bewusst, dass ich diese Entscheidung selber treffen muss, aber ich würde mich unglaublich über Denkanstöße freuen!!!!!!!!!!!! Vielleicht ist es auch weder Gesang noch Medizin.
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Alt 08.05.2015, 23:38 #00
Administrator
Hallo Solveigs, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 09.05.2015, 04:11   #2
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Ich kann dir keinen Rat geben - sinniere nur gerade darüber nach, wie oft Mediziner auch sehr gute Musiker sind, und frage mich wieder, wie diese beiden Disziplinen zusammenhängen mögen.
In Heidelberg beispielsweise gibt zwar eine große medizinische Fakultät, aber es ist wohl doch nicht selbstverständlich, daß daraus ein ganzes Sinfonieorchester erwachsen ist -geleitet von einem Physiologieprofessor.
Ein guter Bekannter von mir hat beides studiert, ist aber auch erst mit 34 fertig geworden.
Natürlich scheint Medizin die längerfristige Perspektive zu haben. Mir fällt spontan nur die seltsame Idee ein: frag doch einfach mal den Prof. Michael Steinhausen in Heidelberg. Ich könnte mir denken, er findet so eine Frage nicht blöde.
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