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Du befindest dich im Forum: Kummer und Sorgen. Dieses Forum bietet dir die Möglichkeit, deine Sorgen nieder zu schreiben, welche nichts mit Liebe oder Herzschmerz zu tun haben. Liegt dir etwas auf dem Herzen, was dir Sorgen bereitet und du nicht weiter weisst? Dann wartet hier immer ein offenes Ohr auf dich. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 16.07.2015, 11:56   #1
sar
Junior Member
 
Registriert seit: 07/2015
Beiträge: 1
Ich vermisse sie!

Hallo Leute

Gerne würde ich euch mal meine Situation schildern...
Es ist nun 3.5 Wochen her als meine Oma uns verlassen hat.Sie war für mich nicht nur meine Oma.- Nein, sie war meine beste Freundin, mein Licht in der Dunkelheit, einfach mein ein und alles. Sie war eine sehr hilfsbereite, aufgestellte und fröhliche Person. Sie war eine Optimistin und hat alles mit der guten Seite betrachtet.
Sie hat mir so viel Kraft gegeben. So viel Kraft wie mir nie jemand geben werden kann. Es war für mich immer eine riesen Freude, wenn ich sie besuchen ging. Ich bin ihr dankbar für alles! Für all die schönen Momente, die ich mit ihr erleben durfte. Egal wo wir waren, egal ob ich ihr das Essen eingegeben habe, wir zusammen im Restaurant ein Kaffee tranken, spazieren gingen, mit ihrer Puppe Liselotte spielten oder zusammen sangen. Jede einzelne Sekunde mit ihr war unbeschreiblich.
Ja genau unbeschrieblich. Dieses Wort trifft es am besten! Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie viel sie mir bedeutet. Wie viel mir jeder dieser Momente bedeutete. Sie war mein Engel auf Erden. Es gab keinen Tag, an dem ich sie besucht habe und ich mir keine Tränen gelacht habe. Egal wie dunkel es war in manchen Zeiten, sie brachte mir wieder Licht in mein Leben und gab mir die ganze Motivation und Kraft. Wenn sie nicht gewesen wäre, würde ich heute nicht an diesem Punkt stehen wo ich jetzt bin.
Ich hätte die Kraft dazu nie gehabt.

Leider kam nach all diesen schönen Zeiten der 20. Juni 2015. Meine Tante ruf meine Mutter aus dem Altersheim an und teilte ihr mit, dass es meiner Oma schlecht geht und sie sehr schwach ist. Wir zögerten keine weitere Sekunde und fuhren sofort zu ihr. Ich wusste nur eins und zwar, dass ich für sie da sein will.
Doch bevor wir angekommen sind, war es bereits zu spät. Sie konnte in Ruhe einschlafen.
Es war ein Stich in mein Herz, ich konnte es nicht fassen. Mein wichtigster Mensch hat die Erde verlassen. Ich stand weinend und verzweifelt an ihrem Bett, hielt ihre Hand und dachte nur "verdammt, bitte wach auf!" Sie war bereits eiskalt und ich gab ihr dann den letzten Kuss auf die Stirn und verabschiedete mich von ihr. Leider für immer..

Ich komme mit dieser ganzen Situation nicht klar. Ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll. Es kam alles so plötzlich und niemand hat damit gerechnet.. Sie war alles für mich und jetzt ist sie weg. Ich bin so unendlich traurig und kann es noch nicht richtig wahr nehmen.
Hat jmand Tipps für mich, wie ich mich wieder aufmuntern kann?
sar ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2015, 11:56 #00
Administrator
Hallo sar, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 16.07.2015, 12:53   #2
Micha1972
Golden Member
 
Registriert seit: 02/2012
Ort: An der Nordseeküste
Beiträge: 1.228
Hallo sar!

Erst mal willkommen im Lovetalk.

Es ist immer schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren.
Mein herzliches Beileid.

Es ist noch nicht lange her, dass Deine Oma diese Welt verlassen hat... aber sie ist immer bei Dir: In Deinem Herzen, in Deiner Erinnerung.
Und solange Du weiterhin an sie denkst, an die schönen Zeiten mit ihr, solange wird sie auch irgendwie immer noch "da" sein.

Es wird dauern, bis Du den Schmerz überwunden hast, nicht mit Trauer an sie denkst, sondern mit einem Lächeln.
Vielleicht wirst Du gelegendlich zum Himmel blicken, und Dich fragen, "was hätte sie dazu gesagt", oder "das hätte sie bestimmt gut gefunden".

Trauern ist in Ordnung, das muss sein.
Aber Du darfst auch nicht in einem "Loch" versinken, denke daran, DEIN Leben geht weiter, Du musst weiter leben... Und das wirst Du auch.
Versuche, nicht so viel zu grübeln, lenk Dich mit etwas schönem ab.
Vielleicht etwas neuem, das Dich nicht an Deine Oma erinnert, Dir aber Spaß macht (machen könnte).
Es gibt leider keinen Schalter, mit dem man Gedanken oder Gefühle ausschalten kann... Aber man kann zumindest versuchen, sich abzulenken.

So habe zumindest ich es gemacht.
Andere sehen sich alte Bilder/Filme/Briefe der verstorbenen Person an, trauern, und sind nach einiger Zeit auch damit "durch"...

Ich weiß nicht, welche Methode die richtige ist... das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wünsche Dir alles Gute, und Kopf hoch.




Übrigens ist Dein Post hier in der Lounge (sprich: Sabbelecke) des Lovetalk wohl nicht ganz glücklich plaziert... Wäre eher ein Fall für den Bereich "Kummer und Sorgen".
Vielleicht kannst Du einen Mod anpiepen, dass er den Thread entsprechend verschiebt.
Hier geht er leider etwas unter!
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Micha1972 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2015, 13:26   #3
Sailcat
lass das!
 
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
Ich verschiebe das mal.
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Sailcat ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2015, 12:46   #4
Jennna
Member
 
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 75
Hey
Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst und es tut mir unendlich leid.
Ich selber habe meinen opa vor etwa 9 jahren ganz plötzlich verloren. Es ging mir ähnlich wie dir. Ich war unendlich traurig habe nur geweint.

Es ist irgendwie besser geworden mit der zeit. Das leben nahm irgendwie seinen lauf auch ohne ihn. Und trotzdem habe ich das gefühl ich hätte es nie richtig verarbeitet.
Ich habe ihn nie vergessen und denke auch jetzt noch sehr häufig an ihn. Und das ist auch gut so.
Er hatte ein gutes leben. Eine wundervolles Frau, einen tollen sohn und mich. Der gedanke hilft mir oft. Auch das ich fest daran glaube, dass er mitbekommt was ich mache.

Was mich am meisten traurig macht ist, dass ch so viele dinge erreicht habe, die er nicht mit erleben kann. Wir haben immer darüber gesprochen das ich mein abi mache, studiere und sowas. Und wir können uns nicht mehr gemeinsam daruber freuen, dass ch als dies geschafft Habe.

Ich würde dir gerne sagen, dass alles gut wird. Aber das ist auch bei mir nicht passiert. Es ist besser geworden. Aber noch immer hänge ich sehr an ihm und würde alles dafür tun, dass er zurück kommt.

Ich versuche immer daran zu denken, wie viel zeit wir zusammen hatten. Und das ich mich freuen kann, dass ich ihn hatte. Andere haben das glück nicht.

Ich wünsche dir viel kraft !
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Jennna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.07.2015, 02:24   #5
Time2bcool
abgemeldet
Du Arme, das ist wirklich ein herber Verlust.

Man ist im Leben leider meistens unvorbereitet, denn es gibt keine Generalprobe für den Ernstfall, noch bringt es einem jemand bei, welcher emotionale Orkan durch den Tod einer geliebten Person entfacht wird, oder wie man damit umgeht. Mein herzliches Beileid, ich weiß, wie schwer das ist (Vater in 2011).

Ihr Fortgang wäre zu keinem Zeitpunkt weniger schmerzhaft gewesen, daher musst du dich damit jetzt abfinden - das ist höhere Gewalt.

Und vielleicht wirst du es jetzt noch nicht spüren, dafür aber schon bald: die Qualitäten deiner Oma gehen wie ein kostbares Erbe auf dich über. Je stärker eure Bindung und Liebe war, umso mehr. Das ist ein 'Geheimnis', das ich aus Indien mitgebracht habe, und ich habe nicht mehr daran gedacht. Bis 2011 dann mein Vater verstarb und es sich als wahr erwiesen hat.

Der Trauerprozess hat mehrere Etappen, und in den ersten 6 Wochen ist man absolut im Ausnahmezustand. Mir liefen unwillkürlich die Tränen bei jeder Gelegenheit, so dass ich manchmal sogar umkehren und wieder nachhause gehen musste, weil ich sie auch draußen auf der Straße nicht zurück halten konnte. Es lief und lief ... ich konnte es selbst kaum glauben, denn mental bin ich ansonsten gut aufgestellt und auch standfest in meinem Glauben. Es half nichts gegen das existenzielle Verlustgefühl. Ist ja auch kein Wunder, denn man kannte die Welt einfach nicht ohne ihn; jetzt, da er weg war, fühlte sie sich einfach leer und fremd an.

Ohne mein Zutun änderte sich das dann Monat für Monat. Wenigstens die Tränen wurden weniger. Und die 'Datenübertragung' seiner Eigenschaften auf mich lief im Hintergrund (das habe ich aber erst später realisiert).

Komischerweise hat die akute Trauer tatsächlich 1 Kalenderjahr gedauert - genau wie es Witwen z.B. als 'angemessen' nahegelegt wird. Danach war es viel besser. Auch wieder ohne mein aktives Zutun. Fehlen tut er mir natürlich nach wie vor. Und mit Vergessen hat es auch nichts zu tun. Aber irgendwas im Inneren lässt von selbst los nach einiger Zeit.

Für manche ist aber wohl aktive Trauerbewältigung in einer Gruppe oder so hilfreich.

Kopf hoch, deine Oma wird in den nächsten Monaten immer mehr zu einem Teil IN dir werden. Von daher stimmt es, dass die Toten in uns weiterleben
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Geändert von Time2bcool (18.07.2015 um 02:41 Uhr)
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bester mensch verloren, oma verloren

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