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Alt 26.04.2016, 19:13   #1
Korintenkacker93
Member
 
Registriert seit: 07/2015
Ort: Bayern
Beiträge: 206
Fragezeichen Als Kind gemobbt - jetzt nur geringes Selbstvertrauen ?

Ich will hier schon mal davor warnen, dass der Text etwas länger wird.
Und danke, an die, die ihn lesen


Ich wollte mir dass einmal von der Seele schreiben:

Ich wurde schon zu Kindergartenzeiten gemobbt. In Form von "Prügel" oder Worten. Ständig wurde ich beschuldigt, von den Kindergärtnerinnen, immer war ich der Außenseiter. Ich erinnere mich, dass ich mich in einer Situation nicht anders zu helfen wusste, ich biss einem anderen Kind (mit dem ich mich heute super Verstehe, der aber nur Mitläufer war) in die Schulter. Daraufhin wurde ich so dermaßen abgestempelt und meine Eltern verurteilt, sie hätten mich falsch erzogen. Niemand wusste aber, dass ich das eigentliche Opfer war. Werder die Nachbarschaft sah dass, sei es die Erzieherin, die ja eigentlich auf jedes Kind eingehen sollte, bei mir aber nicht machte.

In der Schule, dass selbe Problem. Nur frass ich alles in mich hinein, schlug keinen oder sonstiges. Ich war damals ziemlich still. Ich hatte lediglich zwei Freunde, die mich verstanden. Hinzukam, dass mich die Grundschullehrerin nicht mochte und dass auch spüren ließ. In den Zeugnissen stand dann immer so etwas wie : "War dauernd abwesend, beteiligte sich kaum am Unterricht oder war sehr besonnen."

Dann kam die Hauptschulzeit. Ich merkte schon in der 5-6 Klasse, dass sich da irgendwie was zusammenbraut. Der neue Lehrer unterstütze mich und dass passte einigen nicht. Angeblich weil ich so gute Noten hatte
Dann ab der 7. -8. Klasse, kamen die schlimmsten Zeiten.

Da andere in meinem Alter in der Klasse mit den Mädchen herumexperimentierten und ich nicht, wurde ich als Schwul und anderes bezeichnet. Auch wurde ich ständig gefragt, ob ich mich selbstbefriedige, da ich ja nix mit Mädchen zu tun habe.
Mir wurde dass immer unangenehmer, zog mich weiter zurück und wurde noch stiller. Einzig dass Lernen verschaffte mir Ablenkung, was ich aber auch zu büßen hatte, da ich irgendwann der beste Schüler in meiner Klasse wurde. Mann mochte mich nicht, man klaute mir sogar mein Pausenbrot. Schließlich gelang es meiner Mutter mich zu erreichen, in der 8.Klasse, mich auszufragen, was alles in der Schule los sei. Ich erzählte ihr wenig, sie bekam aber trotzdem alle Infos. Hilfe bekam sie von zwei Mitschülerinnen, die meiner Mutter alles erzählten. Sozusagen waren diese beiden eine Art verbündete.

Der absolute Gipfel Schloss sich darin, dass man im Flur vor dem Klassenzimmer mit einem Tennisball Fußball spielte, während der Pause. An dem Tag wurde absichtlich das Licht ausgemacht und der Ball in meine Richtung geworfen. Dieser traf mich auf meinem linken Auge, woraufhin ich eine gewisse Zeit nichts sehen konnte. Beim Augenarzt wurde mir gesagt, ich sei nur knapp einer Erblindung des Auges entgangen. Auch als Klassensprecher wurde ich eher wenig respektiert.

Letztendlich half alles nichts und meine Eltern leiteten einen Schulwechsel an. Dieser zog sich leider auch hin. Am letzten Schultag der 8. Klasse wurde es abgesegnet, der Klasse mittgeteilt. Meine Damaligen Mitschüler waren sprachlos, ihre Gesichter feiere ich noch Heute

Auf der neue Schule machte ich dann die Mittlere Reife nach. Dass waren meine 2 schönsten Schuljahre meines Lebens. Neue Mitschüler, die mir halfen sich zu integrieren, Neue Freunde, die mir halfen, damit umzugehen. Nur hat dass alles so schwer an meinem Selbstvertrauen genagt, eher schon zerstört, sodass ich nur noch wenig davon hatte und dass mir erst wiederholen musste.

Ich bin jetzt 22 und habe damit immer noch zu kämpfen, Fremde Leute, besonders Frauen, aber auch Männer anzusprechen. Und ich bin das leid, dass es so ist. Ich will mehr Selbstbewusster sein, weiß aber nicht, wie ich dass mehr noch aufbauen kann.
Gibt es da irgendwelche Tipps oder Ratschläge, um sich zu "verbessern" ?

Danke im Voraus
Korintenkacker93 ist offline  
Alt 26.04.2016, 19:13 #00
Administrator
Hallo Korintenkacker93, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 27.04.2016, 06:45   #2
Lynxx
Elementar
 
Registriert seit: 04/2012
Ort: chersonesus cimbrica
Beiträge: 2.551
Zitat:
Zitat von Korintenkacker93 Beitrag anzeigen
Gibt es da irgendwelche Tipps oder Ratschläge, um sich zu "verbessern" ?

Danke im Voraus
Jo - Frieden mit Deinem inneren Kind machen, um
zu Deinem wahren Selbst zu finden, welches nicht
von Kleinheit gezeichnet ist.

Gern geschehen.
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Lynxx ist offline  
Alt 27.04.2016, 11:52   #3
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
Als jemand, der auch keine leichte Kindheit hatte, gerne gemobbt wurde:

Strich drunter ziehen. Es ist vorbei& DU bist kein Kind mehr

Hör auf Dich darauf zu fokkusieren oder das gar als Ausrede zu mißbrauchen.

Irgendwann lachst du nur noch drüber. Kinder sind nunmal ausnahmslos scheiße, kleine Monster halt

Das Sprechen mit Fremden, nun, da half mir mein damaliger Job im Krankentransport. Da MUßTE ich jeden Tag mit Wildfremden Menschen kommunizieren, das hat mir verdammt viel gebracht.

Heutzutage glaubt mir kein Schwein, das ich früher mal das schmächtige, schüchterne Kerlchen war
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HW124 ist offline  
Alt 27.04.2016, 19:58   #4
Korintenkacker93
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 07/2015
Ort: Bayern
Beiträge: 206
Schonmal Danke für eure Antworten

Ja ich hab darunter einen Strich gezogen.
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Korintenkacker93 ist offline  
Alt 28.04.2016, 14:17   #5
gabimaus
abgemeldet
Mobbing ''Opfer'' ?

wer sich als ''Opfer'' sieht, muss sich nicht wundern, wenn er diese Rolle nicht mehr los wird.

So eine Opferrolle führt einen immer weiter in den Sumpf und macht verbittert.

Das wiederum bedeutet, verbitterte Menschen haben keine Freunde, sind nicht einmal sich selbst ''ein Freund'' -

ich bin drauf gekommen, dass ich in meinen Niederlagen auch eine große Chance für mich finden kann.

Ich versuche, mich klüger zu machen und ich gebe mich nicht auf

aber, ich nehme mich selbst auch nicht zu ernst, denn Lachen ist so gesund und darum umgebe ich mich auch am liebsten mit gesunden Menschen, die gerne lachen.
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gabimaus ist offline  
Alt 29.04.2016, 01:24   #6
gabimaus
abgemeldet
sicher schulde ich zu meinem Beitrag noch eine Erklärung

Was der TE erfahren musste, ist eine der schlimmsten und darum unvergleichbar nachhaltigsten Kindheitserfahrungen. Kinder können sehr gemein sein. Vermutlich haben das viele ähnlich erfahren müssen.

Wer diese Zitterzeit gut übersteht, hat verstanden, dass er Menschen leider nicht nur Gutes zutrauen kann. Das Positive aus dieser Erfahrung ist/kann sein, wenn man eine Lehre für sich daraus ziehen kann, um gewappnet zu sein.

So etwa ist der Weg in die Welt der Erwachsenen.
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gabimaus ist offline  
Alt 29.04.2016, 16:44   #7
Korintenkacker93
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 07/2015
Ort: Bayern
Beiträge: 206
Ja mittlerweile denk ich genauso. Es war die schlimmste Erfahrung, die ich machen musste. Aber es konnte nur besser werden.
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Korintenkacker93 ist offline  
Alt 29.04.2016, 18:09   #8
TheSar
Senior Member
 
Registriert seit: 06/2010
Beiträge: 822
Was machst du denn gerade beruflich bzw. ausbildungstechnisch?

Ich war früher sehr schüchtern und zurückgezogen, auch eine Außenseiterin. Was mir enorm geholfen hat, waren Nebenjobs, in denen ich mit Menschen zu tun hatte: kellnern und Kundenbetreuung. Klingt vielliecht widersinnig, aber: Wenn ich nicht mit den Menschen agiert habe, hatte ich kein Geld bekommen - dazu kam der geschützte Rahmen des Jobs. Die Abläufe sind völlig klar, (Karte bringen, Bestellung aufnehmen, Besteck bringen, Getränke bringen, essen bringen, Rechnung bringen), die Kunden reagieren auf gewisse, aber begrenzte Art und Weise (Auswahl Essen/Trinken), mehr ist das nicht. Und da kann man dann sehr gut anfangen, etwas zu variieren, welcher Tonfall und welche Gesten welche Reaktionen hervor bringen, welche kleinen Scherze gut ankommen, einfach soziale Übung bekommen. Die Leute sind danach auch weg und man sieht sie nie wieder, das macht es sehr viel einfacher.

Privat hat mir das enorm geholfen. Ich bin immer noch eher ein Nischenprodukt, aber inzwischen aus ziemlich freien Stücken, und habe ein gutes Sozialleben.

Vielleicht wäre es für dich auch umsetzbar, dich sanft dazu zu zwingen, auf Menschen zuzugehen. Es muss ja nicht gleich ein Job sein, auch Ehrenamt z.B. in der Flüchtlingshilfe, für Obdachlose, im Sportverein ist denkbar. Und ich meine nicht als KAssenwart, sondern direkt an der Front. Übung macht den Meister.
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TheSar ist offline  
Alt 30.04.2016, 10:08   #9
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
Zitat:
Klingt vielliecht widersinnig
Überhaupt nicht. Ist die klassische Konfrontationstherapie.

Aus meiner Sicht und Erfahrung das effektivste für eher schüchterne Menschen
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HW124 ist offline  
Alt 01.05.2016, 12:29   #10
Korintenkacker93
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 07/2015
Ort: Bayern
Beiträge: 206
Ich arbeite als Chemikant und bin Jugendleiter im örtlichen Schützenverein. Von dem her habe ich mich dazu schon bewogen, auf Konfrontation zu gehen.
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Korintenkacker93 ist offline  
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